Wenn es mit dem Au Pair nicht klappt….

Wenn es mit dem Au Pair nicht klappt….

Am Anfang hatte ich gehofft, es renkt sich noch irgendwie ein. Doch das tut es nicht und so ist die Konsequenz: Unser Au Pair wird uns verlassen! Es hat diesmal nicht geklappt. Das macht mich traurig und ich bin enttäuscht und müde. Doch ich sollte Euch die ganze Geschichte von Anfang an erzählen:

Wenn es mit dem Au Pair nicht klappt…

 

Mit unserem ersten Au Pair waren wir sehr zufrieden. Sie war ein liebes, fleißiges Mädchen, dass zuverlässig, pünktlich und offen war. Die einzigen Kritikpunkte, die wir damals hatten: Sie sah sich nie richtig als Familienmitglied und war leider auch nicht sonderlich sportlich.
Im Zusammenleben merkten wir aber, wie wichtig uns diese beiden Punkte waren, da gemeinsame Interessen und eine echte Integration in die Familie das Leben mit Au Pair einfach noch schöner machen.
So achteten wir bei der Suche nach unserem zweiten Au Pair darauf, dass sie ein sportliches Mädchen ist und etwas jünger, als unser erstes Au Pair. Wir hofften damit ein echtes, neues Mitglied in unsere Familie aufnehmen zu können. Was wir allerdings bei der Suche ziemlich schnell feststellten:

 

Das perfekte Au Pair gibt es nicht!

 

Wir fanden entweder Mädchen, die älter waren – aber dafür sportlich. Gut Deutsch sprachen – aber aus einem Land mit Visumspflicht kamen (was wir für uns ausgeschlossen hatten) oder kein Deutsch sprach, dafür aber jung und sportlich war. Das All-Inklusive-Paket unseres Wunsch-Au-Pairs gab es nicht. Aber sind wir mal ehrlich – das gibt es nirgends! Es gibt keinen perfekten Partner, kein perfektes Kind, keine perfekten Eltern….
So entschieden wir uns am Ende also für ein Mädchen aus Spanien, was sportlich schien und dies auch in den gemeinsamen Skype-Gesprächen bestätigte, 18 Jahre alt war – aber kein Deutsch sprach.

Da in der Nachbarschaft ein spanischer Junge lebte, der innerhalb der ersten Monate schnell ausreichend Deutsch lernte, machte ich mir keine Sorgen, dass dies auch bei uns klappen würde. Schließlich wollte unser Au Pair Deutsch lernen, damit es am Ende des Au-Pair-Jahres in Spanien Tourismus studieren konnte. Ein Studiengang, zu dem sie zwei Fremdsprachen beherrschen musste.

Anhand meiner wagen Formulierungen merkt ihr schon:

Manchmal kommt als Au Pair Eltern anders als man denkt!

Es war alles so schön geplant. Nach der Ankunft unseres neuen Au Pairs fuhren wir direkt in den Urlaub an die Nordsee und nahmen sie mit. Es stellte sich sehr schnell bei gemeinsamen Radtouren heraus, dass sie leider entgegen ihrer Aussage nicht sportlich war und ihr Sport auch keinen Spaß machte.

Was wir auch unterschätzt hatten: Die Sozialen Medien. Unser neues Au Pair sprach oft und viel mit Ihren Lieben zu Hause per Skype, Whats App und Co. Aber wenig mit uns als Familie. Ich schob dies auf die Zeit des Ankommens und des aneinander gewöhnens und hoffte auf Besserung, sobald die Sprachschule startete.

Es wurde September und der Intensiv-Sprachkurs begann 4 Tage die Woche  Der erste Monat verging – ich sah unser Au Pair kein einziges mal Vokabeln lernen oder das Gelernte im Alltag mit uns umsetzen. Auch ein Krisengespräch sorgte nur kurzweilig für Besserung.

 

Radtour mit Kleinkindern

Wir alle lieben Radtouren – unser Au Pair leider nicht

 

Wenn die Kinder und das Au Pair nicht zusammenfinden.

 

Ende September gab es immer mehr Momente, in denen unser Au Pair mit einem der Kinder für eine Stunde oder mehr alleine war. Sie übernahm das Abholen vom Kindergarten, den Bringdienst zum Fußballtraining oder abendliches Babysitten. Parallel häuften sich immer mehr die Momente in denen die Kinder sagten: Ich mag nicht dass unser Au Pair das macht. Oder sie schrien „No“, wenn unser Au Pair ihnen bei etwas helfen sollte.

Wenn ich sie in einem ruhigen Moment fragte, ob sie unser Au Pair mochten, bejahten sie dies. Doch die Tatsache, dass sie sich nicht mit dem Au Pair austauschen konnten, sich nicht verständlich machen konnten und verstanden wurden, verursachte offensichtlich großes Unbehagen bei den Kindern.

Es gab weitere Krisengespräche und ich erklärte unserem Au Pair, dass Kommunikation auch nonverbal sein kann. Das z.B.  ein gemeinsames Basketballspiel eine vertrauensbildende Maßnahmen bei den Kindern sein kann, die Zuneigung und Kooperationsbereitschaft erzeugt.

Es vergingen weitere Wochen – doch es änderte sich weiterhin kaum etwas. Unser Au Pair sprach und interagierte nicht mit den Kindern und nicht mit uns Gasteltern. Sie war pünktlich, zuverlässig und ordentlich. Doch das gemeinsame Zusammenleben war mehr ein nebeneinander her leben ohne echte Interaktion.

Während meiner Geschäftsreise nach Berlin, bei der unser Au Pair sogar weitestgehend von meinen Eltern unterstützt wurde, eskalierte die Situation, als unser Au Pair unserem Mittleren beim Abholen aus dem Hort nicht klar machen konnte, warum er zum Fußballtraining bei schlechtem Wetter eine lange Hose anziehen musste und dies zu einem Wutanfall auf seiner Seite führte.

 

Krisengespräch mit dem Au Pair

Nach meinem Berlin-Trip gab es somit erneut ein Gespräch mit unserem Au Pair, in dem sie uns mitteilte, es sei ihr nicht möglich eine Beziehung zu unseren Kindern aufzubauen. Auf die Frage, was wichtig sei um eine Beziehung aufzubauen und zu festigen kamen wir wieder auf das Thema Sprache und Interaktion. Sie meinte, es wäre zu viel von uns verlangt, wenn wir nach mittlerweile zwei Monaten Intensivkurs erwarten würden, dass sie ein wenig Deutsch sprechen würde.

Nach diesem Gespräch war ich traurig, enttäuscht und fühlte mich leer und erschöpft. Es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Am nächsten Morgen teilte mir unser Au Pair mit, dass sie sich eine neue Familie suchen möchte, in der der Job des Au Pairs nicht so anstrengend sei wie bei uns.

Sie hat nun zwei Wochen Zeit sich eine neue Familie zu suchen – denn das ist die Standard-Kündigungsfrist in einem Au Pair Vertrag. Sie will auf jeden Fall in München bleiben.

 

Unser Vereinbarkeits-Kartenhaus fällt in sich zusammen!

Aufgrund meiner und der beruflichen Position meines Mannes ist Vereinbarkeit bei uns nur dann möglich, wenn wir neben Kindergarten, Schule und Hort noch weitere Betreuungs-Unterstützung haben. Die Lösung mit einem Au Pair gibt uns hierbei Flexibilität und dennoch Kontinuität, die im letzten Jahr für uns sehr gut funktioniert hat. Auch wenn es diesmal mit dem Au Pair nicht geklappt hat ist diese Lösung für mich immer noch eine wirklich tolle Möglichkeit für Familien.

 

Ein neues Au Pair? Erst mal nicht!

Dennoch habe ich gerade das Gefühl, dass ich erst mal kein neues Au Pair suchen und aufnehmen will. Nochmal einen Menschen, auf den ich mich emotional einlassen muss. Noch einmal diese aufreibende Suche. Dafür habe ich momentan keine Kraft!

Wir müssen diesmal an anderen Vereinbarkeits-Stellschrauben drehen. Ich werde also wieder 2-3 Babysitter akquirieren, mehr mit anderen Eltern zusammenarbeiten und eventuell auch Termine der Kinder reduzieren.
Aber ich werde auch an den Job-Stellschrauben drehen. Ich will an den Jobstellschrauben drehen! Damit die neue Vereinbarkeit für uns alle – und vor allem für mich – wieder ins Gleichgewicht kommt.

Welche Stellschrauben dies sind lasse ich Euch selbstverständlich bald hier wissen.

Jetzt freut sich erst mal unser Großer über sein neues, eigenes Zimmer. Wir schmieden Pläne für die Kinderzimmereinrichtung und ich bin mir sicher, wenn wir in zwei Wochen aus unserem Herbsturlaub aus Südtirol zurückkommen werden wir auch neu gestärkt den Vereinbarkeitsalltag ohne Au Pair meistern.

 

Oder wie die kluge Julia auf Twitter sagte:

 

Ich werde Euch hier auf dem Laufenden halten!
Merken

Merken

Merken

Merken

Au Pair Regeln – unser ABC für´s Zusammenleben

Au Pair Regeln – unser ABC für´s Zusammenleben

Ich bin eher der Typ: Versuch macht klug. Und somit gab es bei unserem ersten Au Pair vorab kaum Absprachen, Au Pair Regeln oder ein Au Pair ABC wie in vielen anderen Familien. Doch da ich ja lernfähig bin, hat sich dies bei unserem zweiten Au Pair geändert und somit erstellte ich vorab ein Regelwerk für das Au Pair, das sie bei ihrer Anreise von uns erhielt.

 

Au Pair Regeln

 

Es handelt sich hierbei eigentlich um einfache allgemeine Regeln, die vor allem für das gemeinsame Zusammenleben wichtig sind. Von denen man aber vorab ja nicht weiss, ob diese so in dem Herkunftsland oder der Familie des Au Pairs gelebt werden. Klare Regeln helfen besonders dann, wenn Konflikte auftreten und können oftmals auch dafür sorgen, dass diese bereits vorab vermieden werden, in dem die Erwartungshaltung der Familie klar und schriftlich formuliert wird. Ich will Euch einen kleinen Einblick geben in unsere Au Pair Regeln  – auch wenn diese gleichwohl natürlich nicht allgemeingültig sind und all diese Punkte am Ende eine individuelle Entscheidung der jeweiligen Familie sind.

 

 Unser Au Pair ABC

 

Allgemeine Regeln

  • Kein Jungs-Besuch über Nacht
  • Keine Partys in unserem Haus
  • Das Rauchen im Zimmer ist nicht erlaubt
  • Das Rauchen vor den Augen der Kinder ist nicht erlaubt
  • Die Nutzung deines Smartphones während deiner Arbeitszeit ist nicht gestattet (kein What´s App, Social Media oder Anrufe)
  • Unter der Woche musst Du (falls Du am folgenden Tag morgens arbeiten musst) um 23 Uhr zu Hause sein
  • Solltest Du am Wochenende nicht nach Hause kommen, informiere uns bitte frühzeitig darüber.
  • In Notfallsituationen rufe uns bitte an (auch nachts)

 

Fahrrad:

  • Bitte sperre dein Fahrrad immer ab. Auch wenn Du es nur 5 Minuten irgendwo abstellst.
  • Bitte trage einen Helm, wenn Du mit den Kindern Fahrrad fährst

 

Dein Zimmer:

  • Wir möchten, dass Du Dich in deinem Zimmer wohl fühlst. Selbstverständlich kannst Du in Deinem Zimmer Bilder aufhängen.
  • Bitte halte Dein Zimmer sauber und staubsauge es einmal in der Woche.
  • Bitte zünde NIE eine Kerze in Deinem Zimmer an.
  • Wenn Du das Zimmer verlässt, bitte schließe IMMER das Dachflächenfenster.

 

Essen:

Wir sehen Dich als Teil der Familie. Daher kannst Du alles essen, was im Haus ist. Solltest Du ein Lebensmittel aufbrauchen, schreibe es bitte in unsere Wunderlist App, so daß wir es ggf. wieder kaufen können.

 

Kindergarten:

 

  • Der Kindergarten hat von  8.00h to 16.00 Uhr geöffnet. In dieser Zeit ist unsere Tochter im Kindergarten
  • Du musst sie spätestens um 8.30 Uhr im Kindergarten abgeliefert haben!
  • Unsere Tochter muss jeden Tag um 15.45 Uhr aus dem Kindergarten abgeholt werden.
  • Solltest du Dich morgens oder abends verspäten, bitte rufe im Kindergarten an und sage Bescheid.

 

Hort:

  • Unsere Söhne sind bis 15.45 Uhr im Hort. Danach kommen sie nach Hause.

 

Internet:

  • Wir haben eine Internetflatrate zu Hause und ein WLAN, das Du nutzen kannst.
  • Du darfst aber NIEMALS Musik oder Filme Up- und Downloaden, die Du vorher nicht rechtmäßig auch gekauft hast! Denn dies ist in Deutschland verboten.
  • Bitte lade niemals Fotos der Kinder ins Internet (Social Media)

 

Sicherheit:

  • Lasse niemals jemanden ins Haus, den Du nicht kennst
  • Gebe deine Privatadresse niemals jemandem, den Du nicht kennst.
  • Wir fühlen uns verantwortlich für deine Sicherheit. Bitte beachte daher folgende Dinge:
  • Steige niemals zu jemandem ins Auto, der Alkohol getrunken hat
  • Triff dich niemals mit jemandem, den du im Internet kennengelernt hast in einer Privatwohnung, sondern nur an öffentlichen Plätzen mit vielen Menschen um Euch.
  • Nimm keine Drinks in Bars an von Menschen, die Du nicht kennst. Bzw. wo Du nicht gesehen hast, wie der Drink hergestellt wurde
  • Bitte trinke in deiner Freizeit nicht zu viel Alkohol.

 

Zudem wichtig:

  • Bitte versuche immer unsere Küche sauber zu halten. Denn dies ist der Haupt-Aufenthaltsraum in unserem Haus.
  • Sollte es Probleme geben oder Du Dich mit etwas nicht wohl fühlen, dann rede bitte mit uns direkt. Nur so lassen sich Probleme am einfachsten lösen.
  • Unsere Kinder dürfen nur 3mal in der Woche Fernsehen schauen. Bitte achte darauf, dass sie sich daran halten.

 

Was in Au Pair Regeln zudem ebenfalls durchaus Sinn macht, sind alle Abläufe die mit der täglichen Routine zu tun haben. D.h. welche Aufgaben sind morgens zu erledigen, welche wenn die Kids zu Hause sind und welche abends.

Die Au Pair Regeln haben wir bei unserem zweiten Au Pair ein paar Tage nach der Ankunft übergeben. Ich denke beim nächsten Au Pair würden wir dieses Au Pair ABC sogar bereits vor Vertragsunterzeichnung übergeben, damit die Rahmenbedingungen und Erwartungen an das Zusammenleben vorab klar kommuniziert wurden.

 

Fehlen wichtige Au Pair Regeln?

Dann schreibt sie doch gerne unten in die Kommentare und so können wir diese Liste immer weiter führen und wir profitieren gemeinsam von den gemachten Erfahrungen.

Eine Liste mit spannenden Fragen an das Au Pair– für das gemeinsame Skype Gespräch habe ich hier für euch verbloggt!

Unser erster Au Pair Wechsel – was sich ändert

Unser erster Au Pair Wechsel – was sich ändert

Bald ist es soweit. Unser erstes Au Pair wird uns nach 12 Monaten verlassen und ein neues Au Pair zieht bei uns ein. Diesmal wird sich bei uns Einiges ändern, denn bei diesem Au Pair Wechsel sind wir ja nicht als Neulinge an die Sache ran gegangen sondern konnten uns bereits auf unsere Erfahrung als Au Pair Eltern stützen. Was und warum verrate ich Euch nun.

Unser Au Pair Wechsel

Ende Juli ist es soweit. Unser neues Au Pair kommt in unserer Familie. Diesmal ist einiges anders, denn bei der Auswahl unseres neuen Au Pairs haben basierend auf Erfahrungen aus dem ersten Jahr andere Schwerpunkte gewählt. Das neue Au Pair kommt auch wieder aus einem EU-Land – diesmal aus Spanien – was den großen Vorteil hat, dass sie kein Visum braucht. Aber sonst ist diesmal viel anders.

 

  • Unser jetziges Au Pair ist 26 Jahre alt
  • Unser neues Au Pair nur 19 Jahre

Ich hoffe, dass sie sich dadurch eher als Familienmitglied in unserer Familie integrieren will und sie sich auch so sieht. Für uns jetziges Au Pair, dass bereist ein Studium absolviert hatte, war ihre Arbeit in unserer Familie eher ein „Job“ als eine Herzensangelegenheit – was nicht grundsätzlich schlecht ist – nur wir wünschen uns nach dieser Erfahrung dieses mal eben mehr Familiengefühl und Zeit mit dem Au Pair.


 

  • Unser jetziges Au Pair sprach schon bei der Ankunft sehr gutes Deutsch.
  • Unser neues Au Pair spricht kein Deutsch

Ja – das wird sicher eine große Herausforderung. Aber sicher auch eine spannende und bereichernde Erfahrung. Unsere Jungs üben bereits fleißig Englisch – und auch unser Au Pair macht einen Deutsch-Online Kurs und wird im September an 5 Tagen die Woche einen Deutsch-Intensiv-Kurs absolvieren. Danach sollte sie das nötige Rüstzeug haben um sich zu verständigen und weiterzulernen.


 

  • Unser jetziges Au Pair ist sehr unsportlich
  • Unser neues Au Pair ist sehr sportlich

Ja – zugegebenermaßen war mir bei der Auswahl des Au Pairs das Kriterium der Sportlichlkeit diesmal ziemlich wichtig, da wir festgestellt haben, dass es durchaus Sinn macht, wenn die Familie und das Au Pair die gleichen Hobbys haben. Egal ob wir Fußball gesehen, oder die Kinder Fußball gespielt haben. Auch wenn wir gemeinsam auf einen Sport Event gegangen sind. Unser jetzige Au Pair konnte sich für unsere sportliche Leidenschaft nicht begeistert. Das war oft schade und hat uns nicht die Möglichkeit gegeben einem gemeinsamen Hobby nachzugehen. Deshalb war es mir diesmal besonders wichtig, ein Au Pair mit ähnlichen Hobbies zu finden. Zudem hoffe ich sehr, dass sie dadurch größere Anknüpfungspunkte mit unseren Jungs hat.


 

  • Unser jetziges Au Pair war nie mit uns im Urlaub
  • Unser neues Au Pair fährt direkt mit uns in den Urlaub

Immer, wenn wir in den letzten Jaheren in den Urlaub gefahren sind, haben wir unserem jetzigen Au Pair angeboten mitzukommen. Doch jedesmal schlug sie dieses Angebot aus und fuhr lieber in dieser arbeitsfreien Zeit alleine weg oder bliebt zu Hause. Hier schließt sich auch der Kreis vom ersten Punkt wieder. Da unser neues Au Pair ja kein Deutsch spricht und ich sie somit nicht direkt mit den Kindern alleine lassen kann und will, haben wir uns dazu entschlossen, sie direkt mit in den Urlaub zu nehmen. So lernen wir uns gleich besser kennen, sie ist nicht unmittelbar mit den Kindern alleine, und somit sollte die Sprachbarriere für die ersten paar Wochen kein allzu großes Hindernis sein. (So zumindest unsere Hoffnung.)


 

Das klingt jetzt ein wenig so, als ob wir mit unserem jetzigen Au Pair unzufrieden waren. Das ist aber nicht so. Dennoch gibt es eben einige Dinge, die wir dieses mal anders machen wollen – denn aus Erfahrung lernt man ja dazu. Und eben auch aus unserer ersten Au Pair Eltern Erfahrung.

 

In der ersten Woche nach unserem Au Pair Wechsel, werden beide Au Pairs bei uns wohnen. So kann unser jetziges Au Pair das neue quasi Einlernen, ihr München zeigen und die Mädels können sich gegenseitig unterstützen. Ich glaube, das ist für beide eine schöne Möglichkeit mit dem Au Pair Jahr abzuschließen bzw. anzufangen.

 

Ob unser Plan so aufgeht weiß ich nicht – aber ich werde Euch selbstverständlich davon hier im Blog berichten, wie das mit dem Au Pair Wechsel lief.

 

 

Au Pair pro und kontra – ein Erfahrungsbericht

Au Pair pro und kontra – ein Erfahrungsbericht

Die liebe Mama Mia fragte auf Twitter nach einer Liste Au Pair pro und kontra. Sie wollte wissen wie ich und Heikeland dieses Thema mit unseren bisherigen Erfahrung bewerten.


Da wir aktuell bereits wieder auf der Suche nach einem neuen Au Pair sind, das im Sommer unser jetziges (nach ihrem 1 jährigen Aufenthalt bei uns) ablöst, ist dies in der Tat ein Thema, das mich aktuell wieder selbst sehr beschäftigt. Daher will ich diese spannende Frage gern direkt auf meinem Blog mit Euch teilen:

Au Pair pro und kontra

Kontra:

Ihr habt eine weitere Person in Eurem Haushalt
Dieser Punkt hat in der Tat mehrere Gesichtspunkte. Ist aber auch die Frage, die ich am häufigsten gestellt bekomme. „Stört es Dich nicht, jemanden Fremden im Haus zu haben?“
Zum einen sehe ich das Au Pair nicht als Fremde, sondern als Familienmitglied. Bei uns hat unser Au Pair die Rolle der großen Schwester gegenüber den Kindern. Für uns ist sie ein Teammitglied, dass uns bei der Betreuung der Kids unterstützt. Ich sehe sie nicht als Angestellte – und daher ist sie für mich auch keine „Fremde“.
Eine weitere Person im Haushalt bedeutet aber auch: mehr Wäsche, mehr Dreck und mehr persönliche Bedürfnisse.
Das Thema Wäsche und Dreck lässt sich lösen, in dem von Anfang an klare Aufgaben verteilt werden. Idealerweise schriftlich fixiert und ggf. auch eingefordert werden, wenn sie nicht geleistet werden.
Die persönlichen Bedürfnisse sind etwas zeitaufwendiger! In unserem Fall ist es aktuell die Unterstützung bei der Jobsuche. Die Überarbeitung von Anschreiben und Lebensläufen usw.
Diese Dinge brauchen Zeit und Aufmerksamkeit. Darüber sollte man sich bewusst sein, wenn man sich für ein Au Pair entscheidet.

Unterschiedliche Erziehungskonzepte
Mit einer neuen Bezugsperson kommen neue Erziehungskonzepte ins Haus. Auch die Art wie das Au Pair mit den Kindern umgeht und sie anleitet wird nicht immer die gleiche sein wie Eure. In einem Haushalt mit z.B. 3 Kindern ist es oft laut, wild und stürmisch. Wenn man dabei als Mensch vorsichtig, ruhig und zurückhaltend ist, kommt das Au Pair hier schnell an ihre Grenzen. Das merken auch die Kinder. Auch hier ist es wichtig, das Au Pair in ihrer Arbeit immer wieder zu bestärken. Ihr Hilfe zu geben im Umgang mit den Kindern und auch den Kindern immer wieder zu sagen, dass auch das Au Pair die gleiche Rolle eines „Erziehungsberechtigten“ innehat wie die Eltern. Auch braucht es Eltern, die mit Gelassenheit Dinge  akzeptieren, die mal nicht so laufen, wie man es sich selbst vorstellt und das Au Pair auch einfach „machen zu lassen“. Das ist manchmal gar nicht so einfach.

Ihr werdet zum Arbeitgeber und Vorgesetzten
Das hört sich im ersten Moment erst mal nicht als Nachteil an. Ist aber in meinen Augen ein Punkt, der tatsächlich nicht zu unterschätzen ist.
Die Rollenverteilung zwischen Au Pair und Gasteltern ist nicht wie zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter. Hier spielt die persönlichere Ebene eine große Rolle. Dennoch ist es wichtig, immer wieder Feedback zu geben, auszuhalten, Dinge einzufordern und auch korrigierend einzugreifen.
Bei dieser neuen Rollenverteilung war dies besonders in den ersten Monaten für mich ein echter Balance-Akt. Wie äußere ich Kritik, ohne dass unser Au Pair sich angegriffen fühlt oder beleidigt ist. Wie sage ich, wenn ich mit einer bestimmten Leistung nicht zufrieden bin. Gerade zu Beginn habe ich mich mit diesem Punkt sehr schwer getan, da bei mir immer die Angst mitgeschwungen hat, dass unser Au Pair uns verlassen könnte. Das Problem ist: Wer am Anfang keine Kritik äußert, tut sich hier im bereits laufenden Prozess um so schwerer, da das Gegenüber dies nicht gewohnt ist. Ich musste meine Rolle also erst finden. Für unser kommendes Au Pair weiss ich, dass ich die Angst, Angst sein lassen muss und einen festes, monatliches Feedbackgespräch einführe. So können sich beide Seiten sagen, was gut läuft und was nicht.

Pro:

Ihr habt eine flexible Betreuung im Haus.
Wir besprechen anhand eines Wochenplans jeden Sonntag, was in der kommenden Woche ansteht. Wir definieren Uhrzeiten, wann unser Au Pair wo sein muss, wann sie frei hat, wann sie kocht usw. Bei uns ist jede Woche anders und in der Vergangenheit war es ein echtes „Babysitter-Jonglieren“ um alles unter einen Hut zu bekommen. Gerade in Punkto Geschäftsreisen. Mit Au Pair ist dieser Prozess viel leichter. Auch ist die Bezugsperson für die Kinder immer die Gleiche, was Ihnen mehr Sicherheit und Routine gibt.

Wochenplaner Familie und Au Pair


Neue Sprache und Kultur für Eure Kinder

Mit einem Au Pair aus einem fremden Land ziehen auch andere Sitten, Speisen und Bräuche mit ein. So können die Kinder spielerisch eine andere Sprache lernen oder lernen fremde Gebräuche und Speisen kennen. Bei uns kocht das Au Pair einmal die Woche Abendessen. Hier gibt es ein Gericht, wie es auch ihre Mutter zu Hause kocht und nicht ein Rezept aus einem deutschen Kochbuch.
Ich habe das Gefühl die Kinder werden aufgeschlossener und interessierter, was das Leben andere Menschen, Sitten und Kulturen angeht. Ich empfinde dies als besondere Bereicherung.

Entzerrung des Alltags
In der Vergangenheit habe ich zu den meisten Terminen alle drei Kids mitnehmen müssen. Zahnarzt für den Großen. Die beiden Kleinen müssen mit mir im Wartezimmer sitzen. Gitarrenunterricht beim Mittleren. Die Jüngste ist mit mir den halben Nachmittag im Auto unterwegs.
Heute gehe ich alleine mit dem Großen zum Zahnarzt, während unser Au Pair die Kleinen aus dem Kindergarten abholt und mit ihnen zu Hause spielt. Ein kurzer Stop im Supermarkt danach bedeutet kein gehetztes durch die Gänge laufen, denn ich weiss, die Kinder sind versorgt. Für mich ist dies eine unglaubliche Erleichterung im Alltag.

 

Au Pair pro und kontra – ist kein schwarz und weiss sondern hat viele Facetten. Es ist ein fremder Mensch, der bei Euch einzieht. Mit seiner eigenen Geschichte, seinen eigenen Wünschen und seinen eigenen Vorstellungen. Wie auch im restlichen Leben ist es wichtig, sich genau darüber von Anfang an auszutauschen. Klar zu machen, was die Erwartungen sind. Die Wünsche und die Pflichten. Und dieser Dialog muss am Leben bleiben. Partnerschaftlich und dauerhaft, damit beide Seiten glücklich sind. Das läuft nicht nebenher, sondern braucht Zeit. Aber wie bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen kann es Spaß machen. Wenn die Chemie stimmt zwischen den handelnden Personen. Am Ende kann aus einem Au Pair auch eine Freundin werden – für die Kinder und die Eltern.

Der Grundpfeiler dafür ist die Auswahl des Au Pairs, bei der neben den harten Fakten und Fragen sicher auch das Bauchgefühl eine sehr große Rolle spielt! Wenn die gemeinsamen Grundvoraussetzungen stimmen, dann glaube ich, dass ein Au Pair eine tolle Lösung sein kann – für die Familie und das Au Pair.

 

Noch mehr Tipps und Hilfen bei der Suche und dem Zusammenleben mit einem Au Pair findet ihr hier in meinem Blog.

 

 

30 Fragen an das Au Pair

30 Fragen an das Au Pair

Nachdem wir die Entscheidung getroffen hatten ein Au Pair in unserer Familie aufzunehmen, ging es an den Prozess der Suche. Darüber habe ich Euch ja bereits vor einigen Wochen hier berichtet. Um soweit zu kommen war es wichtig, bei der Auswahl dem Au Pair die richten Fragen zu stellen – deswegen habe ich die 30 Fragen an das Au Pair für Euch zusammengestellt.

Als wir uns ca. 3 Bewerberinnen ausgesucht hatten, die auch daran interessiert waren zu uns zu kommen, führten wir erste Skype Gespräche. Doch was fragt man sein zukünftiges Au Pair in einem solchen Interview? Was ist wichtig und was unwichtig? Dank einer treuen Leserin von mir, die bereits selbst mehrere Au Pairs hatte, erhielt ich einen Fragenkatalog für Au Pairs, den sie mit der Zeit für sich entwickelt hatte. Da er mir unglaublich geholfen hat und dank ihrer Erlaubnis, darf ich diesen an Euch weitergeben.

30 Fragen an das Au Pair – Mein Au Pair Fragenkatalog:

  • Was sind in deinen Augen die wichtigsten Werte, die Dir deine Eltern beigebracht haben?
  • Hast Du jemals wo anders als bei Deinen Eltern gelebt? Wenn ja wie lange?
  • Was sind deine haushaltlichen Pflichten bei deinen Eltern?
  • Was machst du, wenn du eine Meinungsverschiedenheit mit deinen Eltern hast?
  • Isst Du Fleisch?
  • Welches Essen / Welche Lebensmittel magst du nicht?
  • Was sind die drei Attribute, mit denen dich deine Freunde beschreiben würden?
  • Was sind die drei Attribute, mit denen du dich selbst beschreiben würdest?
  • Hast Du einen Freund? Wenn ja, wie fühlt sich dein Freund bei der Entscheidung, dass Du ein Au Pair werden willst. Wie denkst Du wird das sein, wenn Du ein Jahr lang von ihm getrennt bist?
  • Hast Du Verwandte in Deutschland oder irgendwo anders in Europa?
  • Welcher Religion gehörst du an und wie wichtig ist Dir deine Religion?
  • Bist Du ein Morgen-Mensch/Früh-Aufsteher? Ist es für dich ein Problem uns am Morgen mit den Kindern zu helfen?
  • Würdest Du Dich als pünktlich bezeichnen?
  • Hattest Du schon mal Heimweh? Wenn ja, wie bist Du damit umgegangen?
  • Welche Jobs hast Du bis dato – neben Babysitten – noch gemacht?
  • Was sind Deine Pläne nach dem Ende deines Au Pair Jahres?
  • Was sind deine Stärken?
  • Was sind deine Schwächen?
  • Was sind deine Erwartungen an dein neues zu Hause als Au Pair?
  • Was wünscht du dir für dein Au Pair Zimmer?
  • Würdest Du dich unwohl fühlen, wenn die Kinder im Sommer nackt in unserem Garten umher laufen?
  • Wie viel Schlaf brauchst Du, um Dich ausgeschlafen zu fühlen?
  • Neben dem Deutschunterricht  – was möchtest Du in deiner Zeit als Au Pair noch lernen und sehen in Deutschland?
  • Welche Rolle willst Du gegenüber den Kindern einnehmen? Spielkamerad? Lehrer? Große Schwester/Bruder?
  • Wie siehst Du deine Rolle hier in der Familie? Wie ein WG-Bewohner? Oder als Teil der Familie?
    Als Familienmitglied nimmst Du an gemeinsamen Essen statt, nimmst an Ausflügen teil usw.
    Als WG-Bewohner verbringst Du Abende und Wochenende ausschließlich mit deinen Freunden.
  • Fällt es Dir leicht neue Menschen kennenzulernen?
  • Kannst Du Fahrrad fahren? Wann bist Du das letzte mal Fahrrad gefahren?
  • Bist Du geimpft? Wenn ja gegen welche Krankheiten? Wenn nicht, würdest Du gerne geimpft werden?
  • Was ist deine größte Angst davor Au Pair zu werden?
  • Was meinst Du ist das aufregendste daran ein Au Pair zu werden?

Vielleicht gibt es ja noch ein paar Fragen, die ich aus Eurer Sicht vergessen haben? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr diese hier als Kommentar im Blog hinterlasst. Außerdem habe ich diese Fragen auch als englischen Übersetzung vorliegen. Wenn ihr diese benötigt, kann ich Sie Euch gerne zukommen lassen. Auch hierfür einfach einen Kommentar hinterlassen.

 

Lieber Gruß

Eure Andrea

Erste Erfahrungsberichte über unseren ersten Monate mit Au Pair findet ihr hier.

Zusammenrücken – unser Au Pair Einzug

Zusammenrücken – unser Au Pair Einzug

Wenn ich erzähle, dass wir nun ein Au Pair haben ist eine der ersten Fragen immer „und wo wohnt die jetzt?“ Da das Konzept Au Pair vorsieht, dass das Mädchen (oder Junge) ein Teil der Familie ist, ist klar, dass sie auch in unserem Haus wohnt. Zwar haben wir ein recht schönes, großes Haus in das wir vor 4 Jahren, als sich unsere Jüngste ankündigte zogen – doch mit 3 Kinderzimmer wie es im Frühjahr 2015 noch war stößt es dennoch an seine Grenzen. Somit war klar – beim Au Pair Einzug müssen wir zusammenrücken.

Doch wer?

Der Große mit dem Mittleren?
Der Mittlere mit der Jüngsten? Gar keine so leichte Entscheidung.

Nach einigem hin und her überlegen – Pro und Contra Listen und Gesprächen mit den Kids war klar:

Der Mittlere zieht zu unserm Großen!

Und hier die 10 Gründe dafür:

  • Der Große wohnt auch im größten Zimmer
  • Das Hochbett des Großen ist als Stockbett erweiterbar
  • Der Mittlere hasst es ohnehin alleine zu schlafen
  • Die Jungs spielen total gerne zusammen
  • Sie haben diese Lösung als Wunsch geäußert
  • Außer einer Investition in einen großen Kleideschrank ist sonst nichts nötig und das Au Pair kann einen Großteil der Möbel des Mittleren übernehmen
  • Die Jungs spielen mit dem gleichen Spielzeug

Uns ist klar, dass diese Lösung dennoch irgendwann zu Konflikten führen wird. Z.B. wenn der Große in die Pubertät kommt – oder in die weiterführende Schule und Hausaufgaben zusammen gemacht werden müssen.

kappla turm

Ein guter Ratgeber für solche Entscheidungen findet ihr auch im Artikel (Aus)Teilen: Das gemeinsame Kinderzimmer von Immowelt, der verrät wie man so ein gemeinsames Kinderzimmer gestalten kann, welche Warnhinweise es gibt bei gemeinsamen Kinderzimmern und spannendes Fachwissen von Experten zum Nachlesen.

IMG_7077

Für uns ist die jetzige Lösung für den Au Pair Einzug genau die Richtige und hat sich nach 3 Monaten auch bestens bewährt.

Wie ist das denn bei Euch? Habt ihr ein gemeinsame Kinderzimmer – und welche Probleme und Vorteile seht ihr dabei?

Eure Andrea

 

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Immowelt.de