Einsam fühlen als 3fach Mama – ein Paradoxon?

Mit mir unter einem Dach leben 3 Kinder, ein wundervoller Ehemann und ein fröhliches Au Pair. Und dennoch fühle ich mich oft einsam! Versteht mich nicht falsch – denn ich bin ja eigentlich nie alleine. Nicht zu Hause und nicht im Büro. Dennoch beschleicht es mich immer wieder – das „einsam fühlen“. Komisch oder?

 

Einsam fühlen trotz Kindern, Mann, Job und Co.

 

Ich bin ein geselliger Mensch, mag Menschen und liebe es, ein volles Haus zu haben. Das habe ich ja auch mit drei Kindern. Denn ruhig ist es hier eigentlich nie. Ständig wird meine Aufmerksamkeit benötigt, ruft jemand MAAAAAAMMMMAAAA oder braucht anderswo meine Hilfe.

Mein Tag ist durchgetaktet und oft bleibt tagsüber kaum Zeit, um kurz Luft zu holen. Auch das mag ich, denn ich bin ein kleines Energiebündel und der Trubel, der mit einer Großfamilie einzieht macht mir (meist) nichts aus.

 

Ich bin einsam

Doch neben Arbeit, Fußball, Ballett, Einkaufen und Co. bleibt am Ende oft eines auf der Strecke! Freundschaften!

 

Der Kaffee mit der Nachbarin, ein kurzes Gespräch am Kita-Eingang oder auch ein gemeinsamer Ladysabend. Das sind Dinge, die in dem Leben zwischen Kindern, Job und Familie viel zu kurz kommen.

Dabei brauchen gerade echte Freundschaften so viel mehr. Zeit zum Zuhören, Austauschen oder einfach nur da sein. Doch wenn um 21 Uhr endlich alle Kinder im Bett sind – die Küche aufgeräumt und die Wäsche gemacht – dann ist mein Kopf meistens leer und der Körper müde.

Wie kann es sein, dass wir uns in Zeiten der Digitalisierung und des ständigen Austausches einsam fühlen? Eigentlich können wir doch immer und jederzeit mit unseren Freunden und Lieben im Kontakt bleiben. Weil ein Foto auf Facebook, eine Nachricht per Whats App oder ein Tweet am Ende eines nicht ersetzen können.

Den gemeinsamen Moment!

Den Kaffee am Küchentisch, während die Kinder im Garten spielen, das Mittagessen mit der Lieblingskollegin, der gemeinsame Kinobesuch mit der besten Freundin. Das alles sind echte Momente, die wir durch und durch spüren und erleben können. Die uns Wurzeln geben und ein Gefühl von Sicherheit. Die uns verbinden und wissen lassen, das die Freundin einen auch mag. Auch wenn wir mal nicht gut drauf sind, in Jogginghosen durch den Tag schlurfen oder uns einfach mal wieder tierisch über unseren Gatten aufregen müssen.

Mir fehlen diese Momente! Ganz besonders, seit meine beste Freundin vor 4 Jahren weggezogen ist.

Neue Freundschaften zu machen fällt mir oft schwer. Ich habe Angst davor, nicht gemocht zu werden. Mich aufzudrängen oder am Ende eben einfach nicht genug Zeit zu haben.

Und so passiert es, dass ich zwar kein einsames Leben habe und mich dennoch einsam fühle! Ist das nicht absurd? In einer Zeit, in der wir uns ständig austauschen können?

 

Wie wir die Einsamkeit ändern können?

 

Svenja hat sich dazu entschieden die Kommunikation in ihrem Leben zu entschleunigen und somit mehr Zeit in ihrem Leben zu gewinnen. Das mag im ersten Moment seltsam klingen – doch ich denke es ist ein kluger Schritt. Weniger Kommunikationsquellen bedeuten mehr Zeit!

Was ich versuchen werde: Mir wieder mehr „ich Momente“ frei zu schaufeln. Momente für ein langes Telefonat mit meiner besten Freundin. Ein Mittagessen mit einer Kollegin. Oder ein Kaffee mit einer anderen wundervollen Frau.

Ich will wieder mehr Zeit für Freundschaften – denn sie fehlen mir! Ohne sie ist mein Leben einsam!

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6 Kommentare

  1. Ich kann das total nachvollziehen. Ich bin sehr dankbar, daß bei mir gerade wieder die Freundschaften und Freundinnenmomente hier wachsen. Ich würd mich glatt mal wieder mit dir treffen. Du warst mir nämlich sehr sympatisch 🙂

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  2. Oh ja. Ich kann Dich gut verstehen und kenne dieses Einsamkeitsgefühl trotz Dauertrubel zu gut 🙁
    Ich-Momente freischaufeln und Chaos einfach sich selbst überlassen – mir fällt es schwer. Auch meine beste Freundin ist vor 4 Jahren weggezogen und seitdem … dümpele ich vor mich hin.
    … Ich wünsche Dir alles Gute!!

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  3. Ich weiß total was du meinst und würde mich auf der Stelle aufn Kaffee mit dir treffen wollen!

    Du bist sehr sympathisch, auch wenn wir gefühlt nur 5min rumgealbert haben, damals bei Tomma.

    Und ja, ne Nachricht oder ein Bild können ein echtes Treffen definitiv nicht ersetzen! Es ist wichtig das diese Treffen nicht zu kurz kommen, aber ich selbst suche grade mal wieder einen Weg raus, aus der Einsamkeit…

    Liebste Grüße und hoffentlich bis bald,
    Sandy

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  4. Puhhhh du sprichst mir aus der Seele! Habe ebenfalls 3 Kids und trotz Trubel, Kinder und Mann geht es mir ganz genauso. Ich selbst versuche es immer wieder doch dann ist man zu müde, die Kinder sind krank oder es kommt etwas anderes dazwischen. Ich versuche zumindest über Whatsapp Freundschaften zu pflegen aber ja es ist einfach nicht das gleiche!! Ich hoffe darauf das es besser wird wenn die Jungs älter sind 🙂

    Lg Verena

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  5. Liebe Andrea,
    ich bin im Gegensatz zu Dir kein so geselliger Mensch. Das mag auch absurd klingen, denn ich habe immerhin drei Kinder und wie hält man das aus, wenn man nicht grundsätzlich Geselligkeit mag. 🙂 Nun ja, ich habe sie trotzdem, würde ich sagen. Ich bin gerne allein und deshalb fehlt mir vieles im Leben nicht mehr, was ich in jüngeren Jahren und ohne Kinder alles hatte. Aber ich kann es absolut nachvollziehen, wenn Du schreibst, dass Dir Freundschaften fehlen. Unsere Tage sind so vollgestopft und am wenigsten Zeit bleibt für die besagte Tasse Kaffee mit einer guten Freundin. Oft liegt es auch daran, dass besagte Freundin ebenfalls Familie hat und nicht mehr so viel Zeit übrig bleibt. Eine Freundin mit ebenfalls drei Kindern meinte einmal zu mir: „Das Fatale an einer großen Familie ist, dass man mit sich selbst beschäftigt ist und kaum noch jemand anderes braucht.“ Ich dachte damals, sie übertreibt. Und nun geht es mir genauso. Zum Glück haben mein Mann und ich auch Freunde, mit denen wir als Familie gewachsen sind, die uns schon mit einem Kind kannten, die uns ans Herz gehen und mit denen wir uns regelmäßig mit all unseren Kindern treffen. Mit meiner Freundin kann ich dann über alles reden, was uns so beschäftigt während die Männer das gleiche tun und wir uns abwechselnd um die Kinder kümmern. Wäre das nicht so, wäre es wohl auch für mich sehr schwer, solche Freundinnen-Momente in meinem Leben zu haben. Liebe Grüße, Martamam

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