Frauen im Job: Supermom Henriette – Mama- und Lifestyle-Bloggerin

Frauen im Job sind so unterschiedlich und bunt wie auch unsere Gesellschaft ist. Um als Mutter berufstätig und erfolgreich zu sein braucht es nicht automatisch einen Hosenanzug und ein schickes Büro. Dies beweist für mich die Mama- und Lifestyle-Bloggerin Henriette mit Ihrem Blog supermom-berlin.de auf sehr beeindruckende Art und Weise.

Sie zeigt wie wichtig es ist als Frau und auch ganz besonders als Bloggerin ist authentisch zu sein. Sie verrät, wie sie zum Bloggen kam, was es für sie ausmacht und was wir Blogger für ein besseres Standing dieses Berufsstand tun können. Ichfreue mich besonders, dass Henriette mir Rede und Antwort steht zu meinen Fragen rund um das Bloggen, das Arbeiten als Mutter und Ihre Zukunft als Mama- und Lifestyle-Bloggerin.

Mama- und Lifestyle-Bloggerin Henriette
supermom-berlin.de

Mama-Bloggerin Henriette Zwick

©MalinaEbert

Seit wann bloggst Du und was war für dich der ausschlaggebende Impuls mit dem Bloggen zu beginnen?

Ich blogge seit 4,5 Jahren. Kurz nach der Geburt des ersten Kindes fing ich an. Daran sind aber zwei Freunde Schuld, denen ich erzählte was mir so passiert, seit ich Mutter bin. Sie schauten mich ungläubig an und meinten: Das musst du verbloggen, das ist ja super lustig! Ich ging nach Hause, dachte mir einen Namen aus und fing am selben Abend an. Außerdem war mir von Anfang wichtig mal wieder etwas mehr fürs Bauchgefühl zu plädieren. Ich las in meiner Schwangerschaft viel zu viel in Foren rum oder in Ratgebern und wurde nur verunsichert. Bevor der entscheidende Schubs von meinen Freunden kam einen Blog zu starten, grübelte ich schon, wie man das in die Welt hinaus schreien kann, dass wir alle gute Mütter sind und uns mal wieder auf den Bauch verlassen sollten. Da war ein Blog die einzige Konsequenz.

 

Welchen Job hattest Du vor der Berufung zur Bloggerin?

Ich bin studierte BWLerin, habe vor dem ersten Kind als Assistenz der Geschäftsführung gearbeitet und war vor allem für die PR und das Marketing verantwortlich. Nach Ende der Elternzeit wechselte ich den Arbeitgeber und war in Teilzeit bei Studi VZ tätig, ebenfalls als Assistenz und organisierte Meetings, Mitarbeiter Events, unterstützte Marketing, PR und meine Chefin. Dann kam Kind zwei und ich machte mich nach der Elternzeit mit dem Blog selbstständig, weil es inzwischen wirklich gut läuft.

 

Würdest Du Dich überhaupt Bloggerin nennen oder z.B. eher Social Media Consultant mit eigenem Blog?

Ich bin in erster Linie Bloggerin. Die sozialen Medien gehören dazu und benötigen immer mehr Aufmerksamkeit, wollen kreativ gefüttert werden. Aber ohne den Blog gäbe es diese Kanäle nicht. Mittlerweile habe ich mir aber ziemlich viel Wissen angeeignet und berate auch mal Firmen oder gebe Vorträge zu diesen Themen.

 

Ich liebe Dich für deine typische Berliner Schnauze. Für mich ist das das Markenzeichen deines Blogs. Welche Faktoren sind dir beim Bloggen zudem noch wichtig?

Hihi danke schön. Das freut mich sehr, denn man muss sich ja im Dschungel der vielen Blogs abheben. Und wenn es das ist für dich, dann wunderbar. Mir ist wichtig, dass meine Leser wissen, dass egal was ich schreibe, es ist meine Meinung. Auch wenn ich eine Kooperation habe wissen und schätzen die Leser, dass ich ehrlich bin und nicht irgendwas in den Himmel lobe oder etwas vorstelle, was weder zu mir, noch zu den Lesern passt.

Außerdem versuche ich authentisch zu sein. Auf einem Blog, so war ja mal die Ursprungsidee, teilt man seine Erfahrungen, Gedanken, ein Stückweit Persönliches. Dass man auch Geld verdienen kann ist total toll und wunderbar, sollte nie der motivierende Faktor sein. Dann verliert der Blog das Persönliche und die Leidenschaft geht verloren. Ich glaube aber, das gelingt mir ganz gut.

Ebenso wichtig ist mir, dass ich keine Lebensweise verurteilen möchte. Klar schreibe ich mal emotional und wie mir die Schnute gewachsen ist, aber ich betone immer wieder, dass wir alle nur das Beste wollen, egal für welchen Weg wir uns entscheiden und dass am Ende nur wir glücklich sein müssen mit unserem Kind und kein Ratgeber oder eine andere Mutter. Das schätzen sehr viele Leser, dass ich einfach auch mal ehrlich sage, was doof ist neben den schönen Dingen und nicht immer alles nur glänzt.

 

Bloggen wird in der Berufswelt immer noch nicht von allen ernst genommen. Was würdest Du Dir wünschen das sich hier ändert?

Ja man muss gegenüber Firmen, aber auch dem Freundes- und Familienkreis noch viel Aufklärungsarbeit leisten. Es ist eben noch ein neues Feld. Aber meine Freunde und Familie unterstützen mich und sind eher baff wie gut das läuft und wie oft ich irgendwo erkannt werde.

Firmen müssen lernen, dass Blogger nicht Leute sind, die eh den ganzen Tag bloß schreiben und daher doch bitte mal die Pressemitteilung veröffentlichen können. Ebenso bedeutet ein Artikel viel Arbeit und Zeit. Es sind ja meine Worte, ich will, dass sich der Text ansprechend liest, das sollte entsprechend gewürdigt werden. Und da meine ich nicht, zwei T-Shirts für die Mädels und dann erwarten, dass man ein paar Beiträge verfasst und Fotos auf Instagram veröffentlicht. Es ist am Ende Werbung für das Unternehmen an exakt der richtigen Zielgruppe.

 

Was können wir Blogger für diese Veränderung beitragen?

Ich wünsche mir von Bloggern, dass sie sich nicht so unter Wert verkaufen. Für ein nettes Event mit leckerem Essen geht schnell mal der halbe Tag drauf. Da wird dann munter fotografiert und gepostet und verlinkt. Klasse Werbung für die Firma für sehr wenig Geld. Blogger sollten wissen, dass sie Meinungsmacher sind, dass ihre Leser ihre Art schätzen und gern die Meinung hören wollen. Wenn dann eine Kooperation entsteht, sollte man nicht für ein zwei Produkte riskieren, dieses Vertrauen der Leser zu verspielen. Natürlich kann man mit 3 Lesern am Tag keine großen Summen verlangen oder x Kinderwagen Hersteller anschreiben, weil man ja selbst ein Baby hat und mal einen Wagen bräuchte. Auch Blogger müssen professionell auftreten. Dazu gehört ein ansprechendes Design auf dem Blog, Impressum und Datenschutz und eine gewisse Leserschaft. Blogger sollten lernen, zu selektieren und nicht auf jedes Event zu sprinten oder jedes Angebot anzunehmen. Viel schöner ist doch wenn Leser wissen, ah sie macht langfristig was mit Firma xy. Das schafft Vertrauen und Leser finden Werbung gar nicht furchtbar. Im Gegenteil, man kann ja nicht alles kennen. Aber sie muss zum Blog passen und sollte authentisch geschrieben sein. Und mit dem Wissen kann man auch in Verhandlungen gehen und sagen: Hey pass auf, ich stecke hier viel Arbeit rein, habe tolle Leser und mir zu erzählen, dass das ja ein super Mehrwert sei für meine Leser wenn ich dein Produkt vorstelle, ist leider keine Kooperation die uns alle glücklich macht, sondern am Ende nur die Firma.

Lifestyle Bloggerin Berlin

©HenrietteZwick

Wo siehst Du Dich und Deinen Blog in 5 Jahren. Wo in 10 Jahren?

Hui gute Frage. Mir wurde ja einmal unterstellt, ich bekäme das dritte Kind nur, damit ich noch mehr Kooperationen machen kann. Also muss ich wohl in 3 oder 4 Jahren noch eins bekommen, damit alles immer so weiter läuft, hihi. Spaß beiseite. Ich hoffe, dass ich noch lange Spaß am Bloggen habe und es immer was zu erzählen gibt. Die Leser wachsen ja mit mir, die Kinder werden älter, es ergeben sich andere Themen. Daher hoffe ich einfach, dass meine Leser auch in 5 Jahren noch gern bei mir vorbei schauen und sich mit Vielem identifizieren können. Ebenso hoffe ich, dass sich mehr Projekte aus dem Blog heraus entwickeln. Langfristig wäre es toll, noch mehr zu moderieren, Vorträge zu Blogs & Social Media zu erhalten und vielleicht sogar mal gemeinsam mit einer Firma ein Produkt zu entwickeln, bzw am Design mitzuwirken. Ich würde gern auch in 10 Jahren noch schreiben wollen. Denn das macht mir einfach am meisten Spaß. In einer Firma fest angestellt sehe ich mich allerdings nicht. Aber wer weiß schon was die Zukunft bringt.

 

Vielen, lieben Dank für deine ehrlichen und sympathischen Antworten liebe Henriette!

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