#BJS – Wo ist nur der Spaß geblieben

#BJS – Wo ist nur der Spaß geblieben

Vor einigen Tagen hat Christine eine Petition ins Leben gerufen.
Sie will die Bundesjungendspiele abschaffen.

Christine ist eine schlaue Frau und weiss, dass dies nicht aufgrund einer einzelnen Petition geschehen wird. Aber sie hat eine Diskussion in Gang gebracht, die wichtig ist und die wir konstruktiv führen sollten. Christine ist eine kluge Frau – aber ich glaube das sagte ich schon.

Meine Erinnerungen an die Schule sind nicht die Besten. Das lag nicht am Unterricht, sondern vielmehr daran, dass ich mich meist schwer tat, im Klassenverbund meinen Platz zu finden. Ich wollte so gerne dazu gehören. War aber zu dünn, zu forsch und zu eigen. Ja, dieses „ich mach mir die Welt-Syndrom“, hatte ich schon damals – und das kommt leider nicht so gut an, wenn man doch eigentlich viel lieber in der Masse mitschwimmen will.

Bei den Bundesjugendspielen jedoch war ich immer im Mittelfeld. Ich war nicht sonderlich gut – aber auch keine Sportgurke*. Das war ein schönes Gefühl.

Meine Eltern merkten schnell, dass ich etwas „anderes“ brauche, als nur Schule. Und so begann ich einige Sportarten und Musikinstrumente auszuprobieren. Es waren viele, zähe Stunden, mit vielen falschen Tönen und neuen Erkenntnissen (als Ballerina ist mein Hals zu kurz – zum Glück wie ich heute finde.)

Irgendwann landete ich beim Judo – und merkte – ich bin gut darin. Irgendwie passte der Sport zu mir. Er war schnell, explosiv und Mädchen vom russischen Trainer eher ungern gesehen. Perfekt um meinen ständig arbeitenden Dickkopf durchzusetzen. Mein Vater verbrachte fortan viele, viele Wochenenden in Sporthallen in ganz Deutschland.

Judo TSV Großhadern

Ich war gut – gewann viele Medaillen und Wettkämpfe und fühlte mich einfach nur wohl, wenn ich meinen Trainingsanzug an hatte. Irgendwie wie nach Hause kommen. Der Sport half mir, wenn es mal in der Schule wieder nicht so gut lief, er gab mir Kraft und ich lernte, dasd Training und der pure Wille einen fast überall hin bringen konnte. Ich lerne mit Niederlagen umzugehen – Siege zu feiern – hinzufallen und wieder aufzustehen. Und das alles abseits meiner Eltern oder der Schule.

Ohne diesen Sport wäre ich heute nicht die, die ich jetzt bin!

Genau deshalb ist mir der Sport heute auch für meine Kinder so wichtig!
Ich gehe sogar soweit und sage – Sport ist mir ebenso wichtig wie die Schule! Denn richtig eingesetzt kann er unseren Kindern so unglaublich viel geben, was Schule und Eltern nicht vermitteln können!

Wenn ich an Sportwettkämpfe denke, bekomme ich Gänsehaut. Nicht vor Angst – sondern vor Begeisterung. Diese Nervosität, das Adrenalin, die Begeisterung und dieses Gefühl etwas geschafft zu haben, wenn man die Ziellinie überquert. Ich liebe das!

Unser Kinder machen alle Sport. Sie gehen auch auf Wettkämpfe. Viele Wochenenden verbringen wir an MTB-Strecken und Skihängen. Selten sind sie dabei die Ersten. Doch darauf kam es noch nie an. Von Anfang an stand der Spaß, die Leidenschaft und das Gelingen im Mittelpunkt. Das gemeinsame Erleben und Zeit abseits von Schule und Co.

Skifahren Westendorf

Irgendwie habe ich das Gefühl, dieser Spaß am einfachen „Machen“ der ist den meisten von uns verloren gegangen!

Können wir nicht Bundesjugendspiele abhalten, weil es einfach Spaß macht, einen Tag mit seinen Klassenkameraden mal nicht im Klassenzimmer zu sitzen. Weil das Gefühl, gemeinsam über eine Ziellinie zu laufen einfach unglaublich schön ist.

Ich würde mir wünschen, die Bundesjugendspiele würden bleiben. Aber sie gehören reformiert. Der Spaß an Bewegung und der Sache an sich sollte wieder mehr im Vordergrund stehen.

Dafür bedarf es aber 2 Dinge:

1. Lehrer – die wieder die Gemeinschaft und den Sport in den Mittelpunkt stellen –  auch bei den Bundesjugendspielen – und nicht das Siegen!

2. Eltern – die auch zu Hause ihren Kindern vermitteln, das der Spaß am Sport das Machen und nicht das Siegen ist. Dass das sich Messen etwas Gutes ist – nicht nur wegen des Gewinnens, sondern vielmehr wegen des Sieges gegen sich selbst und dem zufriedenen Gefühl nach dem Machen.

Dabei hilft es nicht, wenn wir anfeuernd am Rand stehen und unsere Kinder antreiben. Wir sollten uns wieder mit ihnen aufs Rad setzen, den Fußball auf den Elfmeterpunkt legen oder unsere Wanderschuhe schnüren. Das Leuchten in den Augen, wenn die Kinder etwas geschafft haben ist einfach wunderschön und jede investierte Sekunde wert!

Dass das geht, hat unsere Schule dieses Jahr bewiesen. Sie hat die Eltern eingeladen bei den Bundesjugendspielen dabei zu sein. So gab es kaum Wartezeiten – eine große Fangemeinde die jeden Einzelnen anfeuerte. Unser Sohn war begeistert, stolz und mit Leidenschaft dabei.

Unser Mittlerer war gestern im Mountainbike-Training. Ich hatte kein Pfützenverbot erteilt. Und das war das Ergebnis:

MTB Kids

Ein dreckiges Kind, ein dreckiges Rad und unglaublich viel Stolz, Spaß und leuchtende Augen, weil das Training einfach nur toll war.

Im Anschluss kam noch diese Email seiner Trainerin:

Email

So sollte es doch sein? Denn so scheint es doch allen Spaß zu machen.

Vielleicht sollte die Petition nicht heißen – „Schafft die Bundesjugendspiele ab“ – sondern „Holt den Spaß zurück in die Bundesjugendspiele – dann sind auch alle mit Begeisterung und dem Leuchten in den Augen dabei“

In diesem Sinn

Lieber Gruß

Eure Andrea

 

* Den Begriff Sportgurke habe ich von der lieben Andrea geklaut – ihr Beitrag zu dem Thema ist absolut lesenswert!

Von meinen Kindern, Sport, Spaß und Leidenschaft

Von meinen Kindern, Sport, Spaß und Leidenschaft

Wir alle lieben unsere Kinder und wollen nur das Beste für sie.
Aber genau das herauszufinden – was das Beste für sie ist – ist in meinen Augen auch eine der größten Herausforderungen.

Ich habe in meiner Jungend sehr viel Sport gemacht. Leistungssport. Ich habe ihn geliebt und er hat mir gerade in den Jahren der Unsicherheit – meiner Pubertät – sehr viel gegeben.
Dies ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass es mir so wichtig ist, daß meine Kinder auch Sport machen. Welcher Sport dies ist, ist für mich dabei total zweitrangig.
Viel wichtiger finde ich, dass ihnen dieser Sport Spaß macht und sie gut darin sind.

Judo TSV Großhadern

Das bin ich in meiner Zeit als aktive Judoka

D.h. nicht, dass ich es für zwingend nötig halte, dass sie diesen wie ich damals auf Leistungsniveau betreiben. Das wäre falscher Ehrgeiz meinerseits.

Aber ich glaube doch, dass Spaß und Erfolg gerade im Sport ganz eng miteinander verknüpft sind. Können sie im Sport Erfolge feiern – und das kann ein neu erlernter Move auf dem Skateboard ebenso sein wie eine Medaille in einem Skirennen – gibt dies den Kids Selbstvertrauen, Mut und Kraft. Sie sind stolz auf das was sie geleistet haben und freuen sich über die Anerkennung der Eltern, Freunde und Trainer.
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Munich Soccer Camp: Fußballspaß für meinen Sohn

Munich Soccer Camp: Fußballspaß für meinen Sohn

Jetzt ist sie vorbei. Die super Fußballwoche, die mein großer Sohn seit Montag hatte. Durch das Engagement unseres super Trainers nahmen 6 Jungs aus dem Team meines Sohnes (darunter auch eben er) am Feriencamp des Munich Soccer Camp teil.

 

Das Munich Soccer Camp – für kleine Fußballfans

 

Das MunichSoccerCamp, sind ehemalige Bundesliga Spieler, die fußball-begeisterten Kindern das weitergeben, was in ihrer Karriere ihnen mit auf den Weg gegeben worden ist: Leistung, Respekt, Selbstbewusstsein, Ehrgeiz, Disziplin, Hilfsbereitschaft, Ausdauer.

Zwar hat mein Sohn leider das Ballgefühl seiner Mutter geerbt (nämlich ein eher mäßiges), dennoch hat der Sport, sein Verein und seine Mannschaft ihm gerade in den letzten 12 Monaten so viel Halt und Kraft gegeben. Auch wenn mir klar ist, dass die Reise im Fußballverein eine endliche ist und mein Sohn sich auf Dauer sicher einen anderen Sport suchen wird, wollte ich ihm seinen Wunsch, an diesem Camp teil zu nehmen nicht verwehren.

 

 Mein Fazit zum Munich Soccer Camp: Die Entscheidung war goldrichtig.

Am Montag ging ein eher leiser und zurückhaltender Sohn ins Munich Soccer Camp, der den Ball mal traf – mal nicht. Er hatte schon immer Spaß an dem, was er da mit dem Ball tat. Am Fußball.  Seine Schwächen konnte man aber dennoch nicht übersehen.

Die Trainer im Munich Soccer Camp waren einfach super nett und aufmerksam auf sind auf ihn individuell eingegangen, wie sie es bei allen anderen Kindern getan haben. Er wurde nach seinem Können und Leistungsstand gefördert und gefordert, ohne dass er sich als Außenseiter fühlte.

 

Fußballkinder

Er war immer Teil des Fußball-Teams

 

Diese idealen Voraussetzungen haben dazu geführt, dass mich mein Sohn am Donnerstag dann bei einem Schuss voll traf und es war ein echt harter Schuss! Dennoch habe ich mich gefreut! Sein Selbstbewusstsein für sich und auch am Ball ist gestiegen und er weiß jetzt, was er kann und wie er noch besser wird.

Viele könnten jetzt sagen: Was eine ehrgeizige Mutter. Schickt ihren Sohn in ein Fußballcamp zu ehemaligen Profis, wo ihm der Sport doch gar nicht 100%ig liegt.

Dazu kann ich nur sagen:

Egal ob Pausenhof, Schulsport oder Zeitvertreib. Sport Nr. 1 unter den Jungs ist nun mal Fußball. Kennt und versteht man die Regeln nicht, oder hat das Spielen überhaupt nicht drauf, kann man schnell zum Außenseiter werden.

Ich jedenfalls kann mich heute noch sehr gut an das Gefühl erinnern, wie es war, als letzte beim Völkerball aufgerufen zu werden. Ich werde ihn wohl nicht davor schützen können. Aber nach dieser Woche ist er gestärkt und hat das Selbstbewusstsein erhalten, damit besser umzugehen!

Mein Sohn hatte in dieser Woche unendlich viel Spaß. Will im Sommer auf jeden Fall wieder ins MunichSoccerCamp und liebt sein neues Trikot, das er stolz mit den Unterschriften von Paul Agostino, Roman Tyce, Andre Meyer und Patrick Ghygani mit nach Hause gebracht hat.

 

Sport ist so was Tolles – dafür muss man nicht der Beste, Schnellste und Größte sein.


Der Spaß steht bei uns immer im Vordergrund – so soll es auch sein. Dank dem MSC macht meinem Sohn Fußball nun noch viel mehr Spaß.
Diese Woche war für uns alle ein echter Gewinn!