Von der Mutter zur Frau – meine Metamorphose

In den letzten Monaten merkte ich immer mehr, wie das Gefühl der Freiheit zu mir zurück kehrte. Irgendwas hatte sich in meinem Leben verändert. Nicht von einem auf den anderen Tag – aber schleichend. Mein Selbstbild, das in den letzten Jahren primär von meiner Rolle als Mutter geprägt war, war nicht mehr das Gleiche. Ich spürte, da ändert sich etwas: Ich wurde von der Mutter zur Frau.

Von der Mutter zur Frau – meine Wiedergeburt in die Selbstbestimmung

 

Versteht mich nicht falsch. Selbstverständlich war ich die ganze Zeit nicht nur Mutter sondern auch Frau. Doch meine drei Kinder prägten in den letzten 10 Jahren mein Selbstbild so stark, diese grenzenlose Liebe hatte mich so im Griff, dass ich selbst oft zu viel kurz kam.

Als ich vor drei Jahren mit dem Triathlon anfing war dies gleichzeitig so etwas wie ein Erzwingen von „MeTime“. Denn auf einmal hatte ich eine Verpflichtung mir Zeit für mich und meinen Sport zu nehmen, wenn ich am Wettkampftag einigermaßen würdevoll über die Ziellinie laufen wollte.

Auch mein Jobwechsel zu einem neuen Arbeitgeber, das Sabatical meines Mannes mit dem damit verbundenen Rollentausch waren kleine, stete Tropfen die zu meinem neuen Lebensgefühl führten.

Vor drei Wochen feierte mein jüngstes Kind seinen 5. Geburtstag und mir wurde immer mehr vor Augen geführt, wie selbstständig meine Kinder mit den Jahren geworden sind. Wie viel weniger sie mich nun noch brauchten.

Klar brauchen sie mich als Mutter an ihrer Seite. Aber sie brauchen mich nicht mehr zum Anziehen, zum Duschen usw. Mein Großer verabredet sich selbstständig mit seinen Freunden und fährt alleine die ersten Strecken mit der S-Bahn.

Diese Selbstständigkeit meiner Kinder ermöglicht mehr und mehr Selbstbestimmung und nimmt Last von meinen Schultern. Das ist ein wirklich gutes Gefühl.

Meine Entscheidungsoptionen haben sich erweitert. Es geht nicht mehr nur darum, was als Mutter von drei Kindern möglich ist. Immer mehr habe ich das Gefühl, dass meine eigenen Wünsche, Träume und Interessen auch Raum und Gewicht haben.

Mein erster Schritt zur mehr Selbstbestimmung war mein Schritt in die Selbstständigkeit. Die ersten Reisen alleine, ohne meine Kinder sind ein weiterer. Und ich habe das Gefühl es werden noch viele Schritte folgen.

Auf diesem Weg werde ich Euch auch auf meinem Blog mitnehmen – denn ich bin mir sicher, es geht nicht nur mir so. Sicher machen einige von Euch auch diese Metamorphose durch und kennen diese oft auch emotionale Achterbahn.

So wird es sich in den kommenden Artikeln sicherlich immer mehr um mich als Frau als um mich als Mutter drehen. Ich werde Euch mehr auf meine eigenen Reisen, auf meinen Lebensweg mitnehmen anstatt auf die Reisen meiner Kinder.

Mein erster großer Schritt wird eine große Veränderung auf meinen Blog sein.

 

Aus „MeWorkingMom“ wird „Die Anderl

 

Viele fragen sich warum ich diesen Schritt gehe. Der Grund dafür ist vielschichtig. Da ist zum einen das schlechte Image einer arbeitenden Mutter, das mir immer wieder entgegenschlägt. Als arbeitende Mutter – womöglich noch mit Karriereambitionen gewinnt Frau keine Sympathiepunkte. Ich habe diese Vorurteile und dieses auferzwungene Image lange ausgehalten und bin diese Vorurteile leid.

Zum Anderen ist da die Vereinbarkeit, die nach 10 Jahren Elternschaft einfach kein bestimmendes Thema mehr für mich ist, da ich über ausreichend Routine und Gelassenheit verfüge. Ich habe mich eingegrooved und gehe beruflich selbstbewusst meinen Weg.

Warum Die-Anderl.de?

Ich bin ein Münchner Kindl. Geboren und aufgewachsen in der nördlichsten Stadt Italiens – und damit eine echte Rarität in der bayerischen Metropole. Denn der Großteil der Menschen hier sind (zumindest gefühlt) „Zugereiste“.

Anderl ist eigentlich der bayerische Spitzname von Andreas, aber auch der Kosename, der mir mein Vater verpasste. Die Bayern sind sehr traditionell geprägt. Frauen dürfen keine Lederhosen tragen – und Anderl ist für die Jungs reserviert.
Doch wer mich kennt weiss – ich mache die Dinge gerne so, wie ich es will.

Und so ist Anderl für mich vieles:
Die Anderl ist für mich Zukunft und Gegenwart zu gleich. „Die Anderl“ bestärkt meinen Mut eigene Wege zu gehen, meinen Wunsch Spuren zu hinterlassen und meine Stärke auch dem Gegenwind stand zu halten.

Kennt ihr dieses Gefühl? Und wie denkt ihr darüber?

 

Kennt ihr diese Veränderung, die ich gerade durchmache? Was haltet ihr von meinem Schritt? Und wie findet ihr meinen neuen Blognamen?

Ich bin gespannt!

 

 

Ihr wollt auf dem Laufenden bleiben? Dann abonniert meinen wöchentlichen Newsletter

[wysija_form id=“2″]

 

6 Kommentare

  1. Liebe Andrea! Find ich super! Ich empfand die Positive Veränderung auch, als meine große Tochter damals in die Schule kam. Jetzt hab ich noch ne kleine, ganz wunderbar, aber die Aufgabe ist doch eben noch allumfassender. Ich bin nun seit 13 Jahren selbstständig und will nichts anderes mehr. Auf meinen – wenn auch immer nur kurzen – Reisen, tanke ich immer auf. Neuer Input, andere Menschen, das tut mir gut – und auch das bin ich. Die Leonie ohne Kinder. Auch eine Art ME-Time, wenn auch beruflich. Ich drück die Daumen für alles und hoffe wir sehen uns 2017 bei irgend einer Konferenz!

    Antworten
  2. Finde ich großartig! Alles Liebe und hoffe wir sehen uns zur Blogfamilia! liebe Grüße, Verena

    Antworten
  3. Liebe Andrea,ich bin deinem Blog immer gerne gefolgt und auch dem Thema, auch als nicht arbeitende Mama! Bin aber auch sehr gespannt was uns erwartet auf deinem neuen Weg auf deiner Reise als Mama, selbstbewusste Frau egal in welcher Rolle! Du bist mir einen großen Schritt voraus und lasse mich gerne von Dir inspirieren! Mach weiter so! Alles Liebe Aileen

    Antworten
  4. Sympathiepunkte von mir hast Du! Leider gibt es viel zu wenige working mom Vorbilder… Ich verstehe aber den Namenswechsel, macht flexibler und klingt mM nach sehr kultig.

    LG Katha

    Antworten
  5. Spannende Entwicklung! Ich freue mich darauf, mehr über deinen Weg zu lesen.
    Ich mache gerade erst die Entwicklung in die andere Richtung: der kleine Mupf ist gerade erst 9 Monate alt und braucht natürlich Eltern-Full-Service. So schön das ist (ich mlchte es nicht missen!!), so hart ist sie für mich auch, diese Metamorphose zur „erstmal nur noch“ Mama.

    Antworten
  6. Respekt und ich finde es toll. Irgendwann sind manche Themen ausgelutscht und was passt da besser, als eine Veränderung.

    Meine Kinder sind 22, 6 und 3 und obwohl die Jungs noch relativ „klein“ sind, hatte ich auf meinem Blog keine Ambitionen mehr über (sorry) Kinderkacke und Stillen zu schreiben. Das können andere viel besser und das sind auch nicht mehr die Themen, die mich beschäftigen.

    Anderes rückt wieder in den Vordergrund. Das war mir auch wichtig bei der Namenswahl meines Blogs damals.

    Ich find „die Anderl“ gut und es passt zu dir. I bleib dia treu

    Viele Grüsse Kerstin von Tagaustagein

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert