Ab auf´s Rad: Rennradurlaub in Italien mit Kindern

Ab auf´s Rad: Rennradurlaub in Italien mit Kindern

Endlich finde ich Zeit, Euch von unserem superschönen Rennradurlaub in Italien zusammen mit unseren Kindern zu berichten. Um genau zu sein unseren Radurlaub in Cesenatico an der Adriaküste von Italien im Hotel Valverde, den wir in den Osterferien zusammen mit unseren drei Kindern gemacht haben.

 

Rennradurlaub in Italien mit unseren Kindern

Seit Jahren fahren mein Mann und ich gerne Rennrad – doch bis dato war dieser Sport mit unseren Kindern aufgrund des Alters nicht besonders familienkompatibel. Doch jetzt, wo unsere jüngste Tochter 6 Jahre ist und auch schon Radtouren bis zu 30 Kilometern alleine bewältigen kann, haben wir es in diesem Jahr gewagt, mit den Kindern in den Rennradurlaub zu fahren.

Da uns aber von Anfang an bewusst war, dass es trotz der Radbegeisterung unserer Kinder schwierig wird, Radtouren zu finden, die allen gerecht werden, haben wir uns auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht, mit anderen Kindern in verschiedenen Altersgruppen trainieren zu können.

 

Die Gruppe der U13 der Equipe Velo Oberland – mit meinem großen Sohn

 

Equip Velo Oberland – ein Radteam für Kids aus dem Münchner Umland

Bei unserer Recherche sind wir durch einen lieben Bekannten auf das Radteam der Equip Velo Oberland aus Holzkirchen gestoßen, das wir auch bereits durch unsere Teilnahme an dem MTB-Isarcup Rennen kannten. Sie planten einen gemeinsamen Rennradurlaub in Italien, zu dem wir uns mit anmelden k0nnten. Und so fuhren wir im April, gemeinsam mit über 10 anderen Familien in das Hotel Valverde in Cesenatico in der Emilia Romagna.

 

Rennradhotel Valverde in Cesenatico – Familiensporturlaub at it´s best

Ich muss gestehen, dass ich kein besonders großer Adria Fan bin. Im Sommer ist mir diese Gegend Italiens einfach zu voll und touristisch. Ganz anders lernten wir diese Gegend im Norden Italiens aber im April kennen. Wenig Touristen, über Ostern viele italienische Familien und weite, freie Strände. Dazu kommt noch, dass die Italiener einen ganz anderen Respekt  vor Radsportlern haben, und somit die Rücksicht im Straßenverkehr gegenüber den Sportlern auf zwei Rädern viel größer ist.

Das Meer vor dem Hotel Valverde im April

 

Das Hotel Valverde aus der Ricci Gruppe liegt direkt am Meer und verfügt zudem noch über einen eigenen Pool und einen Whirl-Pool. Ich selbst habe aufgrund der kalten Wassertemperaturen im April den Pool nur ein einziges Mal getestet. Den Kindern war dieser Umstand aber völlig egal und so war eine Abkühlung nach dem Training ein von Anfang an fest gesetztes Ritual.

Nach dem reichhaltigen und leckeren Abendessen (leider habe ich hiervon kein Foto – denn ich musste ja essen) gingen die Kids in der Regel geschlossen in das Spielzimmer im Hotel Valverde, was uns Eltern die Möglichkeit gab, noch in Ruhe zu essen und zu quatschen. Was für uns aber das echte Highlight dieses Hotels war: Die große und für eine 5köpfige Familie perfekt ausgestattete Familien Suite, die auch für uns mit drei Kindern für jeden mit vollwertigen Betten ausgestattet war und zudem noch über eine Küche und einen Balkon mit Meerblick verfügte.

Gerade für Rennradfahrer sei zudem zu erwähnen: Das Hotel Valverde hat einen doppelt gesicherten Fahrradkeller, bietet einen kostenfreien Over-Night Wäsche-Service für die getragene Rad-Bekleidung und ist auch sonst unglaublich toll auf Radsportler – mit und ohne Familie – vorbereitet.

 

Im April perfekt auf Rennradsportler vorbereitet – das Hotel Valverde in Cesenatico

 

Wie läuft so ein Rennradurlaub mit Kindern ab?

Das war in der Tat die häufigste Frage, die ich vor und nach unserem Rennradurlaub in Italien gestellt bekommen habe. Unser Tagesablauf sah wie folgt aus:
Nach einer kleinen Sporteinheit aus Dehnen und Stretching am Morgen und einem ausgiebigen und leckeren Frühstück trafen sich die Fahrradteams um 10.00 Uhr vor dem Hotel. Regionale Guides begleiteten die unterschiedlichen Teams und hatten für jeden Tag verschiedene Routen geplant. Unsere Kinder waren je nach Alter in verschiedene Gruppen eingeteilt, so dass sicher gestellt war, dass die Kinder harmonisch in der Gruppe miteinander fahren konnten.

Unser großer Sohn z.B. mit 11 Jahren fuhr jeden Tag zwischen 60 und 80 Kilometer Rennrad. So kamen am Ende sage und schreiben über 400km zu Stande. Unsere jüngste Tochter hingegen war mit den anderen, kleineren Kids in der MTB Gruppe und düste so gemeinsam mit ihnen mit ihrem Mountainbike durch die Pinienwälder an der Adriaküste. Und auch unser Mittlerer war am liebsten mit dem MTB dabei.

 

MTB Training für die Kleinsten

 

Rennradtraining für die Größeren

 

Gerade für die Kinder empfehle ich auf jeden Fall die Fahrräder selbst mit in den Rad-Urlaub zu nehmen, da es in Italien aufgrund des Versicherungsgesetzes (so die Aussagen der Verleihshops uns gegenüber) nicht möglich ist MTBs oder Rennräder für Kinder zu verleihen. Auch das Hotel Valverde hatte einige Erwachsenen- und Kinderräder für den Verleih. Allerdings waren dies keine Sporträder – sondern eher für den Freizeitgebrauch.

 

Gemeinsames Mittagessen und Training am Nachmittag

 

Nach der Trainingseinheit am Morgen trafen alle Teams gegen 14.00 Uhr wieder im Hotel ein. Das Team des Hotels Valverde bot allen Radsportlern jeden Mittag eine Portion „Carb-Loads“ in Form von Pasta an. Zudem gab es meist noch ein kleines Salatbuffet. So wurden die Energiespeicher nach dem Radtraining wieder befüllt.

Am Nachmittag trafen sich die verschiedenen Kinder-Gruppen nochmals zum Technik-Training auf einer nahegelegenen, abgesperrten Strecke. Hierbei ging es primär darum, dass die Kids noch mehr Kontrolle und Gefühl für ihr Rennrad erhalten. Denn so ein Rennrad fährt sich eben ganz anders als ein Mountainbike. So standen meist verschiedene Parcours und Co auf dem Plan, die den Kids jede Menge Spaß machten.

 

Rennrad-Technik-Training am Nachmittag für die Kids

 

Rennradurlaub mit Kindern – gemeinsam macht es mehr Spaß!

Am Ende des Urlaubs war unser großer Sohn tatsächlich über 400 Kilometer mit seinem Rennrad auf den Straßen der Emilia Romangna unterwegs. Ich hätte vorher nie gedacht, dass er so ausdauernd Fahrrad fahren wird. Und auch unsere kleineren Kinder waren mit Begeisterung dabei.
Ich bin der festen Überzeugung, dass der Hauptgrund dafür das Training in der Gruppe mit anderen Kindern war.

Wenn die Kids mit Mama und Papa Fahrrad fahren ist es oft „zu anstrengend“, „zu langweilig“ und überhaupt „wann sind wir endlich da?“
Diese Fragen wurden in der gesamten Woche in der Emilia Romangna von unseren Kindern kein einziges Mal gestellt. Denn andere Kinder sind am Ende immer noch die beste Motivation. Das war wirklich super schön anzusehen.

Toller Nebeneffekt: Auch mein Mann und ich kamen endlich mal wieder zum Rennradfahren ohne Kinder. Denn entweder schlossen wir uns den Erwachsenen-Gruppen an oder begleiteten eine der Kinder-Gruppen. Beides machte unglaublich viel Spaß!

Solltet ihr also genauso fahrradbegeistert sein wie wir, kann ich Euch nur empfehlen Euch auch einem Fahrrad-Team wie der Equipe Velo Oberland anzuschließen. Parallel zu uns waren z.B. auch die Schwalben München zum Radtraining im Hotel Valverde.

Eine tolle Übersicht aller Radsportvereine in Deutschland findest ihr hier: Radvereine in Deutschand

 

Rennradurlaub in Italien – die Emilia Romagna

Zu guter letzt möchte ich Euch aber auch noch was über die Gegend erzählen, in der wir in Italien mit den Rennrädern und Mountainbikes unterwegs waren – die Emilia Romagna.

Wikipedia sagt dazu:
Emilia-Romagna ist eine norditalienische Region, die sich vom den Apennin bis zum Fluss Po im Norden erstreckt. Bekannt ist die Region in erster Linie für ihre mittelalterlichen Städte, die reichhaltige Gastronomie und die Urlaubsorte an der Küste.

Durch unsere super Ausgangslage in Cesenatico – übrigens auch Heimat von Marco Pantani – sind gerade für die jüngeren Kinder auch Touren ohne viele Höhenmeter möglich. Die Nebenstraßen ohne viel Verkehr sind ideal, damit die Kinder Dinge wie in der Gruppe fahren, Kreiseln und Co trainieren können. Aber auch die größeren und stärkeren Rennradfahrer kommen in der Emilia Romagna nicht zu kurz. Im Hinterland warten ausreichend Anstiege und Höhenmeter.

Besonders begeistert war ich von der Geduld der italienischen Autofahrer. Waren die Straßen eng, warteten sie teils geduldig mehrere Minuten hinter unserer Gruppe, bis sie uns mit ausreichend Abstand und in gesittetem Tempo überholen konnten. In Deutschland ist dies leider oft noch Seltenheit.

 

 

 

Herrliche Landschaften rund um Cesenatico

 

Die Rad-Touren-Karte im Hotel Valverde.

 

Auch die Kultur und Sightseeing kamen bei unserem Rennradurlaub in Italien nicht zu kurz. Um ehrlich zu sein finde ich sogar, dass sich auf dem Rad eine Region noch besser erkunden lässt als mit dem Auto. Ein kleiner Zwischenstopp im Porto Canale in Cesenatico ist schon fast Pflicht. Und auch die Cäsar Statue am Rubicone lässt römische Geschichte noch mal ganz anders erleben.

 

Hier beginnt Gallien – die Brücke am Rubicone

 

Porto Canale in Cesenatico – und dazu eine kleine Pause mit Eis – herrlich!

 

In der Tat gibt es noch so viel mehr zu entdecken in der Emilia Romagna – aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen.

 

Rennradurlaub in Italien mit Kindern – mein Fazit

Ich denke es ist schon beim Lesen des Artikels klar geworden – unser Rennradurlaub in Italien mit unseren Kindern war einfach nur toll! Temperaturen um die 24 Grad – Sonne – und eine wunderschöne Gegend, die abseits des Massentourismus im Sommer wirklich beeindruckend und abwechslungsreich ist. Gerade wenn die Kids erst mit dem Rennradfahren beginnen ist Italien eine tolle Möglichkeit hierfür, da es viele wenig befahrene Straßen gibt und die Autofahrer sehr rücksichtsvoll sind. Wir hatten unglaublich viel Glück und sind sehr dankbar, dass wir die Chance hatten mit der Velo Equip Oberland mit trainieren zu können. Gerade für unsere Kinder war dies ein unglaublicher Gewinn.

Ich bin mir sicher, das war nicht unser letzter Rennradurlaub im Hotel Valverde, denn die Planungen für nächstes Jahr sind bereits in vollem Gange…

 

P.S.: Dies ist ein privater Urlaubsbericht. Unseren Urlaub haben wir voll selbst bezahlt. Daher habe ich diesen Beitrag auch nicht als Werbung gekennzeichnet.

#DidNotDoListe – der Druck von außen

#DidNotDoListe – der Druck von außen

Dies ist also meine zweite #DidNotDo Liste. Eine Liste, die mir und auch Euch den Mut geben soll Dinge auch mal nicht zu tun. Seine eigenen Grenzen wiederzufinden und sich dabei nicht schlecht zu fühlen.

 

Themen rund um die Kinder – da rufen wir die Mutter an…

 

Eine klassische Situation: Das Kind ist im Kindergarten und der Schule gestürzt und ein Elternteil muss angerufen werden. Und ich weiss nicht wie es euch geht – aber ich habe das Gefühl das einfach immer ich als Mutter angerufen werde. Dabei ist es total egal, dass beide Eltern auf der Notfallliste eingetragen ist. Am Ende wird die alleinige Verantwortung von außen immer mir zugeschoben.

Und im vergangenen Monat – da kam der Punkt wo ich über diesen Zustand einfach nur noch genervt war.

Selbst wenn ich eine emanzipierte Beziehung führe, in der mein Mann ebenso die Care-Arbeit für unsere Kinder übernimmt – unsere Umwelt scheint immer die Fürsorge der Mutter als erste Lösung zu sehen. Und während ich mich frage warum es so ist, dann weiss ich zur gleichen Zeit eigentlich auch schon, was ich in Zukunft dagegen tun werde.

 

 

Der Druck von außen – ich gebe ihn weiter

 

Auch wenn die Idee schön wäre – aber das System, dass hier von außen auf uns Mütter wirkt – das werden wir kurzfristig nicht ändern können. Vielmehr ist dies ein langer, steiniger Weg der – so meine Einschätzung – wohl erst für unsere Töchter einfacher werden wird. Doch für mich muss sich schneller etwas ändern! Denn so kann und will ich das nicht mehr.

Was das jetzt mit der DidNotDo-Liste zu tun hat? Ich werde den Druck und die Erwartung von außen nicht mehr annehmen – sondern auch an meinen Partner weitergeben.

Wie das aussieht? Wenn der Kindergarten anruft – dann werde ich meinen Mann anrufen – und ihn bitte die Kommunikation zu übernehmen. Nicht, weil ich nicht mehr für meine Kinder da sein will – sondern weil ich mir die Gedankenarbeit teilen will. Weil der Druck und die Erwartungen gemeinsam leichter tragbar sind.

Und ich möchte ein klares Statement setzten – geben über den Erwartungen an uns Mütter. Mein Umfeld kann gerne Erwartungen an mich haben – das heißt aber noch lange nicht, dass ich diese erfüllen muss! Denn was am Ende wirklich wichtig ist: Das die Lösungen, die wir als Familie für uns finden für uns alle passen. Für meine Kinder, meinen Mann, aber eben auch für mich. Das „mich“ das habe ich in letzter Zeit oft vergessen. Aber das werde ich jetzt nicht mehr tun…

 

Was habt ihr diesen Monat NICHT gemacht? Wie sieht Eure #DidNotDo Liste aus?

 

 

 

Raus aus dem Druck: die erste #DidnotDoListe

Raus aus dem Druck: die erste #DidnotDoListe

Vor ein paar Wochen schrieb ich von meiner Blog über meine digitale Rastlosigkeit. Davon, dass ich mich getrieben fühle und oft unzufrieden bin mit dieser Situation. Unzufrieden mit mir. Beim Schreiben dieses Blogartikels kam ich auf die Idee eine Art Did NOT Do Liste zu erstellen, mit Dingen, die ich eben nicht geschafft habe. Und zwar meist ganz bewusst.

Dinge, bei denen ich mich dagegen entschieden habe Sie zu tun, weil sie mir Druck machen oder unzufrieden. Dinge die ich gerade nicht erledigen kann – aus welchen Gründen auch immer. Und dies auch ok ist. Denn immer alles in perfekt – das geht nun mal einfach nicht.

 

 

Meiner erste #DidnotDoListe

 

 

1. Kein Kalorienzählen mehr per App

Seite einigen Monaten bin ich unzufrieden mit dem, was ich in meinem Spiegel sehe. Ich habe echtes „Kampfgewicht“ und meine Klamotten zwicken. Das mag ich nicht. Also habe ich mir eine dieser Kalorienzähl Apps auf dem Handy installiert. Denn dies hat in der Vergangenheit schon gut funktioniert. Doch diesmal merke ich, wie mich diese App stresst. Damit ständig etwas einzutragen. An Dinge zu denken und auf seine kleinen Sünden auch noch hingewiesen zu werden.

Abnehmen auf dieser Weise ist gerade nicht der richtige Weg für  mich – denn er fühlt sich nicht gut an.
Also habe ich die App wieder von meinem Handy gelöscht. Mir etwas Druck genommen und beschlossen, dass ich es auch so schaffen werde auf eine gesündere Ernährung zu achten. Gerade ist auf jeden Fall nicht der richtige Zeitpunkt für mich für Abnehmen mit Kalorien-App!

 

2. Kein Stress zum Abendessen

Normalerweise koche ich abends immer ein frisches, warmes Abendessen. Denn da ich Mittags meist nichts warmes Esse, brauche ich zumindest am Abend etwas Warmes. Doch jetzt, wo die Temperaturen immer wärmer und die Tage länger werden merke ich, wie schade ich die Zeit finde, die ich Abends in der Küche stehe. Viel lieber möchte ich diese Zeit mit meinen Kindern an der frischen Luft verbringen.

Und so bleibt bei uns momentan die Küche eben kalt und wir essen abends einfach nur eine Brotzeit. Mit frischem Brot, Gemüse und verschiedenen Aufstrichen. Das entspannt unsere Abende unheimlich und gibt uns mehr Zeit als Familie. Das mag ich sehr.

 

 

3. Emotionen nicht mehr so zurückhalten

Menschen die mich nun kennen werden denken: Die Andrea ist doch ein super emotionaler Mensch. Und das stimmt auch. Ich bin leidenschaftlich, oftmals impulsiv und ja auch emotional. Aber dennoch habe ich in den letzten Monaten oftmals einfach nur noch funktioniert. Gefühle von Müdigkeit, Erschöpfung und Rastlosigkeit habe ich wortlos hingenommen und ertragen.

Dann fiel mir in den letzten Wochen auf, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wann ich das letzte mal geweint habe. Meinen Emotionen ein Ventil gegeben habe – und mir auch mal Schwäche zugestanden haben. Ich wusste es nicht mehr – und das schockierte mich sehr. Wo waren sie hin, diese Emotionen? Auch die Guten? Waren Sie begraben unter Aufgaben und To Do´s? Ich glaube ja.

Und so streiche ich den Punkt „immer funktionieren“ von meiner To Do Liste und lasse meinen Gefühlen wieder mehr Raum und Luft – damit ich am Ende immer noch ich bleiben kann.

 

Ironischer weise ist meine erste DidNotDoListe nicht wie ich es geplant habe am letzten Donnerstag im Monat erschienen. Denn das Leben als Unternehmerin und Mama von drei Kindern hatte einen anderen Plan mit mir. Und wäre es nicht absurd, wenn ich die veröffentliche Liste „über´s Bein breche“, nur damit ich den Termin halten kann.

Und so erscheint meine DidNotDoListe eben am letzten Montag im Monat. Dafür voller Überzeugung und einem guten Gefühl.

 

Habt ihr diesen Monat auch eine DidNotDoListe?

 

 

 

 

Digitale Rastlosigkeit – manchmal will ich einfach nichts mehr denken

Digitale Rastlosigkeit – manchmal will ich einfach nichts mehr denken

Digitale Rastlosigkeit! Ich weiss gar nicht, ob es diesen Begriff überhaupt gibt. Aber genau so fühle ich mich immer öfter. Rastlos. Getrieben. Aus dem Netz heraus in mein „echtes Leben“. Warum das so ist? Dies ist ein Erklärungsversuch.

Digitale Rastlosigkeit
oder
der Sturm in meinem Kopf

Es geht mir in letzter Zeit hin und wieder nicht besonders gut! Doch das weiss kaum jemand. Denn nach Außen bin ich eigentlich immer noch die starke und selbstbewusste Frau, die ich sein möchte. Doch in meinem Kopf und meinem Herz – da sieht es manchmal ganz anders aus.

Da ist kein Selbstbewusstsein, da bin ich weit weg von meiner inneren Mitte und hadere mit mir. Nicht immer – aber eben doch zu oft.

Ich habe lange darüber nachgedacht warum das so ist – habe ich doch eigentlich alles, was zum Leben braucht. Eine gesunde Familie, ein gesichertes Einkommen und ein schönes zu Hause. Ich weiss, dass ich ein wirklich gesegneter Mensch bin und darüber bin ich auch sehr dankbar. Doch trotzdem ist in mir diese Unruhe. Manchmal ist die Unruhe nur ein laues Lüftchen und manchmal ein echter Orkan.

Ich bewege mit beruflich sowie privat viel im digitalen Raum. Das Netz ist für mich ein Ort der Teilhabe, meine berufliche Heimat und der Ort zum Austausch über räumliche Grenzen hinweg. Hier bekomme ich die Möglichkeit durch Blogs und soziale Netzwerke durch das Schlüsselloch anderer Menschen zu blicken. Oft finde ich genau diesen Blick als wahre Bereicherung, denn diese Einblicke sind für mich Impulse, bringen mich zum Nachdenken und motiviert mich neue Ziele zu erreichen.

Da ist auch dieser digitale Druck…

So sehr ich diese Möglichkeit und diese Impulse zu schätzen weiss so macht dieses Ganze eben auch etwas mit mir, dass mit zunehmend zu schaffen macht. Ich sehe zum einen, was andere schaffen, machen und erleben und frage mich, warum ich das nicht so hinbekomme. Oder ich sehe Dinge, die in der Lebensphase in der ich gerade bin – als Mutter von 3 Kindern – einfach nicht erreichbar sind und merke, wie mich dies unglücklich und unzufrieden macht. Oft sind diese Dinge nur im digitale Raum – aber irgendwie schaffen sie es in meinen Kopf und meine analoge Welt.

Es gibt so viele Punkte in meinem Leben, die ich gerne besser machen möchte – an denen ich aber immer wieder scheiter, weil eben nicht alles auf einmal geht. Weil ich eben auch nur ein Mensch bin. Und dennoch dreht sich täglich in meinem Kopf diese Gedankenspirale, wie ich mich selbst und mein Leben noch mehr optimieren kann um möglichst viel von meinen Wünschen zu Zielen zu erreichen.

Optimieren bis der Kopf raucht

Parallel zu all diesen Gedanken und Optimierungsversuchen werde ich dann in so vielen Situationen meines Lebens daran erinnert, was ich doch noch alles besser machen kann…

  • Wenn ich im Supermarkt die Tomaten nehme, die zwar aus der Region kommen, aber dennoch mit Plastik umverpackt sind, habe ich sofort ein schlechtes Gewissen, denn ich bin nicht nachhaltig genug. Und ich denke darüber nach…
  • Wenn ich meinen Kindern schon seit einer Woche abends nichts vorgelesen habe, weil im Alltag mit drei Kinder dazu manchmal einfach keine Zeit ist fühle ich mich schlecht. Und ich denke darüber nach…
  • Wenn ich mein Haus nicht mit Osterdeko schmücke und auch keine Ostereier bemale, da wir diese Ostern einfach nicht da sind, dann habe ich Angst ich beraube meine Kinder einer wunderschönen Erinnerung an die Osterrituale ihrer Kindheit. Und ich denke darüber nach…

Dabei ist der Vergleich gar nicht das, was mich so rastlos macht, sondern da ständige darüber nachdenken! Ich habe das Gefühl mein Kopf hat kaum eine Möglichkeit einmal zur Ruhe zu kommen, seine eigene Mitte zu finden ohne Optimierungsgedanken und Zwiegespräche mit mir selbst.

Da sind so viele Erwartungen, die ich selbst an mich stelle, die die Gesellschaft an mich hat und so viel Unerreichbares jeden Tag, dass ich das Gefühl habe die Liste an Dingen, die ich machen sollte wird immer, immer länger. Mein Tag wird es aber nicht.

Frei sein

Stop mit „to Do Listen“
Ein Hoch auf „Did not do Listen“

Ich habe lange überlegt, was ich gegen diese digitale Rastlosigkeit tun kann. Die letzten Tage im Urlaub, die ich viel ohne das Digitale, dafür viel in der freien Natur und auf meinem Rennrad verbracht habe, haben mir dabei sehr geholfen.

Ich kann und darf nicht ständig versuchen mich, mein Umfeld und meine Familie zu optimieren. Ich muss mich noch mehr frei machen von Erwartungen anderer und dafür wieder mehr zu meiner eigenen Mitte finden. Es darf in meinem Kopf nicht immer darum gehen, was ich alles nicht geschafft habe, oder was ich besser machen kann um noch mehr zu schaffen. Ich muss es mir erlauben – oder in diesem Fall auch fast erzwingen einfach mal NICHT ZU DENKEN.

Denn was mich am Ende so rastlos macht, ist gar nicht das TUN an sich, sondern die Gedankenarbeit, die das Erfüllen von allen Pflichten, Erwartungen und Anforderungen an mich selbst mit sich bringt!

Der „did not do Donnerstag“

 

Ich bin mir sicher, diese „Digitale Rastlosigkeit“ so wie ich sie beschrieben habe kennt die ein oder andere von euch auch. Und um ein bisschen was von den überhöhten Zielen zu nehmen, möchte ich nun jeden letzten Donnerstag im Monat den „did not do Donnerstag“ auf meinem Blog ins Leben rufen. An diesem Donnerstag werde ich euch von Dingen erzählen, die ich in diesem Monat NICHT geschafft habe. Teils, weil ich mich bewusst dagegen entschieden habe, teils weil ich sie schlicht und ergreifend nicht geschafft habe.

Ein bisschen soll dieser „did not do Donnerstag“ als eine Art Beichte sein, in der ich ehrlich zeige, dass wir eben nicht immer ALLES schaffen können. Das nicht jedes Ziel unser Eigenes sein kann und das wir trotz des nicht erreichen dennoch gute Mütter, Frauen, Angestellte, Unternehmerinnen usw. sind.

Er soll uns den Druck nehmen uns selbst immer weiter zu optimieren. Soll ein wenig die Rastlosigkeit nehmen und dem Orkan im Kopf gegensteutern. Der „did not do Donnerstag“ soll meine eigene kleine Ruheinsel werden, zu der sich jeder und jede gerne anschließen kann.

Wie ihr mitmachen könnt:

Einfach am letzten Donnerstag im Monat auf eurem Blog, oder den Sozialen Medien schreiben, was ihr diesen Montag alles nicht geschafft habt und damit selbstbewusst zeigen, dass eben nicht immer alles gleichzeitig geht und wir alle unsere Grenzen haben. Dazu den Hashtag #didnotdoListe verwenden – denn so können wir uns alle gegenseitig bestätigen, dass wir eben nicht alles machen, jedes Ideal erfüllen und jedem Ziel hinterherlaufen müssen.

Wir sind ok so wie wir sind – auch wenn wir eben manche Dinge – aus welchen Gründen auch immer – nicht machen…….

Der Nationalpark Koli – eine Wiege finnischer Geschichte

Der Nationalpark Koli – eine Wiege finnischer Geschichte

Auch wenn meine Reise nach Finnland schon wieder einige Wochen vorbei ist – meine Begeisterung für dieses nordische Land ist es keinesfalls! Und daher möchte ich Euch heute ein drittes Mal mit auf meine Reise nach Finnland nehmen. Diesmal geht es in den Nationalpark Koli – im Nord-Osten Finnlands.

 

Der Nationalpark Koli – die Wiege finnischer Geschichte

Wer von meiner Reise nach Vuokaati und der winterlichen Kulisse schon begeistert war, der wird die Destination des Nationalpark Koli ebenso lieben.

Der Berg Koli liegt in der finnischen Region Nordkarelien direkt am Pielinen-See und ist umgeben von einem insgesamt 30 km² großen Nationalpark. Die berühmte Aussicht von der Spitze des Koli über die umgebende Seenlandschaft gilt in Finnland als nationales Symbol und war Heimat von finnischen Künstlern wie Eero Järnefelt und Pekka Halonen, Schriftstellern wie Juhani Aho und Komponisten wie Jean Sibelius diente sie als Inspiration.

Wer einmal diesen Ausblick über den See von Break Sokos Hotel selbst erlebt hat versteht warum!

 

Unterwegs mit der besten Reisetruppe der Welt! Photo by: Harri Lindfors

 

Leider war es am Tag unserer Anreise sehr verschneit, was den einmaligen Blick über den See auf den Bildern gar nicht so rüberbringen kann, wie er wirklich war – denn er war einfach magisch. Am besten erlebt ihr ihn einfach vor Ort, um zu verstehen, welche Magie von diesem finnischen Stückchen Erde ausgeht und warum er oft als die Wiege der Finnen bezeichnet wird.

Der Pielinen-See verfügt nämlich über viele kleine Inseln und ist umrahmt von einer einmaligen Natur-Kulisse, wie ich sie vorher noch nie erlebt habe. Und mit seinen insgesamt 90 km markierten Wanderwegen ist der Nationalpark Koli auch sicherlich im Sommer ein tolles Reiseziel.

 

Nationalpark Finnland Koli

Zum Glück gibt es ©Shutterstock  – so kann ich Euch diesen einmaligen Ausblick vom Koli auch hier zeigen…

Der Koli – ein Ort mit Geschichte

Doch der Nationalpark Koli war nicht nur für finnische Dichter, Denker und Musiker ein inspirierender Ort. Auch geschichtlich hat dieser Ort für die Finnen eine große Bedeutung gehabt. Der Koli war in vorchristlicher Zeit eine religiöse Kultstätte. Am Nordhang befand sich eine Opferstätte, an der unter anderem Gold- und Silbermünzen gefunden wurden. Dem Volksglauben nach wohnten auf dem Berg mächtige Geister. Auf dem Koli fanden Gerichtsverhandlungen statt, bei denen verurteilte Verbrecher in den Abgrund gestürzt wurden.

 

Skifahren im Nationalpark Koli

Im Skigebiet in Koli findet ihr insgesamt 13 Pisten in zwei Skigebieten. Die Pisten in Loma-Koli liegen direkt im Ort und sind gut für Anfänger, Fortgeschrittene und auch Kinder geeignet. Zudem gibt es noch die Pisten am Ukko-Koli, die etwas anspruchsvoller sind. Der Tagesskipass für Erwachsene kostete in 2018 37 Euro  und für Kinder 26 Euro – der Skipass gilt in beiden Gebieten.

 

Übernachten in Koli – im Break Sokos Hotel

Der ideale Ort um dieses Stück finnische Geschichte auf Skiern zu erkunden ist das Break Sokos Hotel am Gipfel des Kolis. Nicht nur das Essen im Break Sokos Hotel in Koli war unglaublich lecker, auch die Atmosphäre und die Zimmer waren traumhaft und haben den Zauber dieses Ortes unterstrichen.

Und nach einem langen Tag draußen – ob auf Skiern, beim Langlaufen, Schneeschuhwandern oder den anderen, tollen Outdoor-Aktivitäten die Finnland zu bieten hat, könnt ihr im Koli Relax Spa im Break Sokos Hotel perfekt entspannen. Ob in der Sauna, dem Whirlpool oder dem Outdoor-Tub unter den finnischen Sternen –  hier konnten wir unseren Abend perfekt ausklingen lassen.

 

Einer der Pools in Koli Relaxing Spa – und das mit dem Posieren übe ich noch ein wenig 😉

 

Doch nach all den Abenteuern, die ich ohnehin schon auf dieser Reise erleben durfte, hatte unser Stop in Koli noch ein ganz besonderes Highlight für mich. Ein kleiner „Reitertraum“ – der mein Herz mit so viel Glück erfüllt hat wie schon lange nicht mehr.

 

Winterreiten auf Island-Pferden in Finnland

Island Pferde sind treue Begleiter – auch wenn es durch meterhohen Schnee gehen soll. Was sie allerdings gar nicht mögen – wenn man sie „Pony“ nennt. Denn auch, wenn die Isländer nicht immer die größten Pferde sind, so sind sie eben doch Pferde und nicht Ponys. Auch an diesem Tag schneite es in Finnland – und so waren wir zu Beginn gar nicht sicher, ob es mit dem Reiten klappen würde, da auf der Paimentupa Ranch  immer wieder der Strom ausgefallen war. Aber Pferden ist so was bekanntlich egal – uns so machten wir uns zusammen mit diesen wunderschönen Pferden auf in die finnischen Wälder und über Felder.

 

Gemeinsam mit dem Pferd durch den Schnee – ein echtes Erlebnis

 

Das Glück dieser Erde…

War es auf der Koppel der Paimentupa Ranch noch recht windig, änderte sich dies recht schnell, als wir mit den Pferden geführt von unserem Guide in den Wald einbogen. Die Isländer strahlten den gesamten Ritt eine solche Ruhe aus, und hoch zu Ross war es, umgeben von dieser winterlichen Natur, so unglaublich friedlich. Ein perfekter Ort um abzuschalten, zur Ruhe zu kommen und einfach nur den Moment zu geniessen. Dementsprechend gibt es von den Momenten auf den Pferden auch keine Fotos – denn ich wollte jeden Moment auf dem Rücken des Pferdes in vollen Zügen auskosten.

 

Me – just happy

 

Aber ich denke ein Blick in meine glücklichen Augen sagt alles, was es zu sagen gibt über dieses einmalige Erlebnis.

Ein 1 Stunden Ausritt auf der Paimentupa Ranch kostet 35 Euro und wer einen längeren Reiturlaub in Finnland verbringen will, kann auch eine der vielen, verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten auf der Ranch nutzen.

 

Essen in Koli – im Pub Kolin Ryynänen

Selbstverständlich wurde auch während unseres Aufenthalts in Koli gegessen. Und neben dem Grill it! am offenen Feuer, von dem ich Euch in meinem anderen Finnland-Artikel erzählt habe, waren wir zudem noch zum Mittagessen im Pub Kolin Ryynänen. Der urige Pub ist bekannt für seine großartigen Fish and Chips – für die Vegetarier unter uns (wie ich es seit einiger Zeit bin) gab es statt des Fisches gebratene Aubergine.

 

 

Ich sag nur so viel – die 2,5 Kilo, die ich vor meiner Finnlandreise für das Projekt „die Skihose muss passen“ abgenommen habe, waren dringend nötig, so gut wie ich hier während meiner Reise gegessen habe.

 

Finnland – wir haben uns nicht das letzte Mal gesehen!

Das war nun also der dritte und damit letzte Teil meiner Finnland-Reise im Winter und ich gebe zu – ich bin fast ein bisschen traurig darüber. Denn mit dem Schreiben eines jeden Blogbeitrags konnte ich auch nochmal in meinen Gedanken zurückreisen in dieses wunderschöne Land mit diesen so unglaublich netten Menschen. Kein Wunder also, dass laut des Glücksreports 2018 in Finnland die glücklichsten Menschen leben! Denn noch nie habe ich den Winter und die Natur in ihrer so ursprünglichen Weise erleben dürfen wie in Finnland.

 

Ich danke  Visit Finland und der Finnish Ski Resort Association vielmals, die mich zu dieser wunderschönen Reise eingeladen haben und mir somit die Chance gegeben haben, dieses Glück mit Euch zu teilen!