Ich kann nicht immer nur Sonnenschein

IMG-20130601-WA0000Letzten Samstag war bei mir einfach die Luft raus.
Der Liebste fuhr schon am Donnerstag zu einem Freund in die Schweiz und ich löste Abends um 22 Uhr den Babysitter ab, als ich von einer Geschäftsreise zurückkehrte.

Den Freitag brachte ich noch einigermaßen gut über die Bühne – traf mich abends sogar noch mit meinem geliebten Weiberhaufen vor Ort, während der Babysitter die Kinder hütete – aber als ich am Samstag um 7.00 die Augen öffnete merkte ich schon – selbst dazu habe ich kaum noch Kraft.

Ich war so müde, erschöpft und erschlagen wie ich es lange nicht mehr war.
Und ich war allein!

 

Also Augen auf, kaltes Wasser ins Gesicht und Frühstück machen für die Kinder.
Den gesamten Tag verbrachte ich mal mehr mal weniger auf der Couch – schickte die Kinder zum Spielen nur in den Garten anstatt mit ihnen zumindest einen Ausflug auf den Spielplatz zu machen und gab mich diesem Gefühl von „ich kann einfach nicht mehr“ hin.

Gepaart war dieses Gefühl selbstverständlich von einem „die Kinder haben mehr verdient als eine Mutter, die auf der Couch liegt“. So kam zur Kraftlosigkeit also noch eine gehörige Portion selbst produziertes, schlechtes Gewissen.

Grundsätzlich bin ich eine Frau mit unglaublich viel Energie und Begeisterungsfähigkeit.
Doch genau diese Begeisterungsfähigkeit kann manchmal eine echte eigenkonstruierte Energiefalle sein.
Denn mit der Begeisterung kommt auch das Adrenalin und das Glücksgefühl. Und genau diese beiden Faktoren verklären dann die Wahrnehmung auf die eigene Leistungsfähigkeit und Kraft.
Wenn das zu lange passiert ist die Konsequenz bei mir so ein „kraftloser Samstag“ wie vergangene Woche.

Zum Glück hielt dies nur einen Tag an und meine Batterien waren nach 24 Stunden extrem-Couching wieder ausreichend aufgeladen um mit den Kindern den Sonntag im Schwimmbad und bei Sonnenschein auf dem Spielplatz zu verbringen.
Zum Glück sind meine Kinder auch neben kleinen Krafträubern auch echte Zusatzakkus für mich und an einem so entspannten Tag mit ihnen in der Sonne wie am Sonntag füllen auch sie mit ihrem Lachen in den Augen meinen Energiespeicher wieder auf.

Dennoch habe ich für mich gemerkt, dass ich besser auf mich achten muss. Denn wenn ich länger als nur einen Tag ausfalle tue ich damit weder mir noch meinen Kindern einen Gefallen.

Ende März habe ich jetzt eine Übernachtung in einem Wellnesshotel für mich und meine Mama gebucht. 40 Stunden bei Massagen, leckerem Essen, Zeit an der frischen Luft und guten Gesprächen sollten eine gute Basis sein, auf dem mein täglicher Vereinbarkeitswahnsinn wieder für eine Weile sicher stehen können sollte.

Es ist wichtig, das wir Mamas auch auf uns selbst und die Signale unseres Körpers hören.
Denn wir haben neben der Verantwortung für unsere Familie irgendwie auch eine Verantwortung für uns selbst.

Was sind Eure Ruheinseln und wo ladet ihr Eure Akkus wieder auf?

Vielleicht haben wir ja noch den ein oder anderen Tipp, den wir hier zusammentragen können, der uns allen dabei hilft ein bisschen mehr auf uns selbst zu achten

Lieber Gruß
Eure Andrea – Working Mom

P.S.: In diesem Zuge auch mal wieder meine vollste Hochachtung an alle alleinerziehenden Eltern, die sicherlich viel öfter diese Momente erleben müssen.
Ihr leistet unglaubliches!

3 Kommentare

  1. Oh Mann, das kenne ich auch – und ich arbeite bei Weitem nicht so viel wie du… schlimm sind auch meine Migräneattacken oder wenn ich mal krank bin; das sind natürlich die Tage wo der Papa lange arbeitet und meine Mutter nicht helfen kann. Dumm gelaufen. Keine Ahnung wie Alleinerziehende das machen; ich habe auch den größten Respekt davor und auch wenn mehrere Kinder im Spiel sind. Meine Akkus lade ich meistens im Badezimmer auf; mal eine Stunde Buch lesen und nichts tun… aber so ein richtiger Energieschub ist das natürlich auch nicht. Ich wünsche dir viel Spaß bei dem Wellness Trip, klingt toll!

    Liebe Grüße, Janina

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  2. Liebe Andrea,
    bei mir ist das nun schon eine Weile her, aber ich kann mich gut dran erinnern.
    Ich bin meiner Mutter heute noch dankbar, denn sie bestand darauf, dass ich ihr jeweils nach dem Abstillen die Zwerge für ein verlängertes Wochenende überließ und mit meinem Mann wegfuhr. Wir entschieden uns immer für Städtereisen.
    Diese Zeit der Zweisamkeit war einerseits extrem entspannend, hat uns aber auch gezeigt, wie sehr sich alles um die Kinder dreht. Denn am ersten Tag waren die Kinder Hauptbestandteil alle unserer Gespräche.

    Erst nach und nach entspannten wir uns, riefen statt 3 mal täglich nur mehr abends zu Hause an und genossen die Eindrücke der jeweiligen Stadt.

    Wie gesagt, unsere Kinder sind schon 16 und 19 Jahre alt und wir sind schon 22 Jahre verheiratet.
    Einer der Gründe, ist sicher, dass wir aus diesen Erlebnissen gelernt haben, wie wichtig exklusive Partnerzeit ist.

    Alles Liebe,
    Ilse

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  3. Hallo, ich freue mich, dass ich Deinen Blog entdeckt habe. Sehr ehrlich und sehr schön. Ich bin auch vollzeit berufstätige Mama, war acht Jahre alleinerziehend mit einem Asperger-Autisten-Kind. Seit ein paar Jahren bin ich wieder in einer Beziehung, aber die Zeiten der Erschöpfung kommen immer mal wieder. Ich finde es toll, dass Du Dir den Wellnesstag gönnst, und Du schreibst zu Recht: Wir müssen auf uns achten. Auf die Signale unseres Körpers hören. Wenn wir „ausfallen“, weil wir zu lange zu viel gemacht haben, hat niemand was davon. Meine Ruheinseln sind: Das Pendeln zur Arbeit (ich fahre nicht mehr mit dem Auto,sondern nehme die Öffentlichen, da kann ich mal die Augen zu machen oder ins Grüne schauen oder lesen). Und wenn ich abends total KO bin, dann Kuschel ich mich mit Sohnemann in eine Decke und er erzählt mir von seinem Tag. Oder wir hören eine CD (während der ich im Halbschlaf liege). Mit drei Kindern ist das natürlich schwerer. Danke für Deinen Blog & Euch allen alles Gute,
    Gaby

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