Sind wir nicht oftmals selber schuld?

Immer wieder stelle ich fest, dass ich einen unglaublich tollen Mann habe! Jeden Morgen bringt er die Kinder in die Kita – nimmt am Wochenende den Staubsauger in die Hand und auch ein Wochenende alleine mit 3 Kindern (weil Frau auf der Messe arbeiten muss) kann ihn nicht schocken. Bei uns zu Hause wird echte Gleichberechtigung gelebt. Ich bin froh, so einen modernen Mann an meiner Seite zu haben!

Echte Gleichberechtigung?!


Was mich hingegen immer wieder schockt, sind die Geschichten, die ich so in meinem Umfeld hin und wieder erlebe.

Sätze wie: „Mein Mann traut sich nicht mit der kleinen Tochter (8 Monate) allein zu Hause zu bleiben.
Mein Mann bringt den Kleinen (12 Monate) nicht ins Bett – er findet, wir Frauen sind da einfach geduldiger.
Mein Mann kann mit Babys nichts anfangen – deswegen muss er sich auch nicht ums Baby kümmern – das mache ich…

 

Mal für´s Protokoll liebe Männer:

Wir lieben es auch nicht immer 30 Minuten Gute Nacht Lieder zu singen, bis der Nachwuchs endlich schläft. Einfach hinlegen – einmal „Lalelu“ und dann ist gut wäre uns auch meist lieber.

Stinkende Windeln stehen niemals in unseren Top Ten der „Must haves der jungen Mutter“!

Und wir können uns auch hin und wieder Spannenderes vorstellen als das „Duzie Duzie – Guckug, Guckug“ des ersten Jahres!

Aber Fakt ist nun mal – es muss gemacht werden! Und Fakt ist auch – ihr wart ein Teil des „Machens“ – dann beteiligt Euch auch von Anfang an am „Betreuen“! Denn nur das ist echte Gleichberechtigung, die im Jahre 2015 eigentlich für alle modernen Väter Normalität sein sollte, oder!

 

Vater und Sohn

Und liebe Damen:

Warum sind wir alle immer so unglaublich nett und rücksichtsvoll?

Wer nimmt denn im Supermarkt Rücksicht auf uns, wenn wir mit 3 quengelnden Kindern einkaufen müssen? Kommt dann jemand und sagt: „Kommen sie – ich lasse sie an der Kasse ganz vor, damit sie hier schnell raus kommen“!?

Nein – wir bekommen maximal abfällige Blicke, warum wir unsere Kinder nicht im Griff haben!

Warum sollte ein Mann, der tagsüber im Büro wichtige Entscheidungen trifft, noch wichtigere Besprechungen und Termine hat, nicht in der Lage sein ein kleines Kind ins Bett zu bringen?

Wenn wir ein Wochenende alleine mit den Kids verbringen können – warum sollte es „Mann“ nicht können?

Brotzeitbox, Buntwäsche, Hausaufgabenkontrolle und Windeln Wechseln sind doch keine Diplom-Studiengänge.

Warum nimmt „Frau“ diese Dinge dem Mann dann so oft ab, bzw. macht sie immer allein und bürdet sich damit nur selbst noch mehr Arbeit auf?

 

Wollen wir Mütter unersetzlich sein?

 

Haben wir Angst, dass „Mann“ es nicht gut genug macht? Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen:

Mann macht viele Dinge anderes als Frau – aber sicher nicht schlechter!

Zudem lieben es die Kinder, wenn sie Papa auch beim Alltäglichen erleben und spüren können. Eine gleichberechtigte Erziehungs- und Care-Arbeit ist also eine echte Bereicherung für die ganze Familie!


Also liebe Damen:

Traut Euren Männern mehr zu – lasst keine Ausreden zu – und schafft Euch damit mehr Freiheit und Unterstützung im täglichen Kampf zwischen Job und Kindern! Denn nur das ist echte, gemeinsame Vereinbarkeit und Gleichberechtigung.

3 Kommentare

  1. Mein Mann wäre geradezu beleidigt, würde er das hier lesen! 😉 Ich hoffe nicht, dass er ein aussergewöhnliches Exemplar ist, was eher die allgemeine Regel bestätigt. Hat er doch 1 Jahr Elternzeit beantragt, nach meinem „KS-Geburtstief“ die Kinder UND das Baby betreut, kann den Haarzopf der Tochter besser flechten als ich… ich werd ihn heut abend mal besonders zärtlich in den Arm nehmen und mein Glück zu schätzen wissen :))

    Eine Anmerkung noch… Bitte den Babies keine minutenlangen Gesangsdarbietungen bringen. Einfach hinlegen, Püppi daneben, Schnulli rein, verabschieden, Licht aus, rausgehen. Konsequent von Geburt an (wenns auch für Mama&Papa erstmal schmerzhaft ist) wirkt das „Wunder des Einschlafrituals“ später 😉 Liebe Grüsse…..

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  2. Was für eine schwachsinnige Aussage- warum soll es für Mama und Papa schmerzhaft sein? Wer muss sich denn wg der Bequemlichkeit seiner Erzeuger allabendlich alleine in den Schlaf schreien bis er/sie endlich kapiert hat dass die verzweifelten Hilferufe keine Resonanz finden und die verbleibenden Kraefte besser aufs Ueberleben konzentriert werden sollten? Aber ich verdrücke bei Gelegenheit gern ein Traenchen für die armen leidenden Eltern. Nicht.

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    • Liebe Ulrike,
      Ich kann den Passus auf den Du Dich beziehst in meinem Artikel leider nicht finden.
      Weder den von „in den Schlaf weinenden Kindern“ noch von Überleben Kämpfen.

      Vielmehr geht es hier darum, dass auch Männer ebenso gut und kompetent die Betreuung der Kinder übernehmen können wir wie Frauen – und in meinen Augen auch sollten.

      Mit Sicherheit in etwas überspitzen Worten – aber dennoch immer mit sehr viel Liebe im Herzen für meine Kinder!

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