Die Sache mit der Schule – unser Schulkind und Nachmittagsbetreuung

Vor einigen Tagen verriet uns die liebe Mama Notes, dass sie etwas Bammel hat vor der kommenden Schulzeit, dem Schulkind und Nachmittagsbetreuung und den daraus resultierenden zeitlichen Möglichkeiten.

Sie fragte:

 

Daraus entstand eine spannende Diskussion auf Twitter, die nun viele tolle, bloggende Mamas ausführlich in ihren Blogs weiterführen und ihre Lebenssituation mit Schulkindern erklären.
Da auch ich versprochen hatte von unserer Situation mit der Vereinbarkeit von Schule und Co. zu berichten möchte ich in diesem Blogartikel über mein großes Schulkind berichten.

Wie ich schon in einem vergangenen Blogartikel berichtet hatte ist mein Großer ein Dezemberkind. Was dazu geführt hat, dass er mit fast 4 erst von der Krippe in den Kindergarten und mit fast 7 Jahren erst in die Schule gekommen ist. Anfänglich dachte ich, es wäre ein Nachteil für ihn so lange mit dem jeweiligen Wechsel zu warten.
Aus der Erfahrung heute weiss ich, dass es gerade beim Wechsel vom Kindergarten in die Schule genau das Richtige für ihn war.

Unser Schulkind und Nachmittagsbetreuung – aus unserer Sicht

Der Große verlässt um 7.20 Uhr das Haus und macht sich zusammen mit einigen Kindern aus der Nachbarschaft auf den Weg in die Schule. An seinem ersten und zweiten Schultag durfte ich ihn auf diesem Weg noch begleiten. Seitdem wird meine Anwesenheit allerdings nur selten geduldet. Ich glaube ich bin zu uncool für ihn.

 

Der Tagesablauf des Schulkindes

Zu Anfang hat mich das echt traurig gemacht – doch dieses Gefühl wurde bald abgelöst von unglaublichem Stolz auf  meinen großen Sohn.
Die Schule geht in der Regel bis 11.45 Uhr. Danach wird er vom Hortbus an der Schule abgeholt und gemeinsam mit den anderen Hort-Kindern am Hort abgeliefert.
Dort angekommen macht er zusammen mit den anderen Kids seine Hausaufgaben. Gegen 13.00 Uhr, wenn auch die 3. und 4. Klässler im Hort angekommen sind gibt es für alle Mittagessen. Nach dem Mittagessen machen die großen Kinder ihre Hausaufgaben und für die Kleineren gibt es einige Projekte wie Turnen, Singen, Basteln, Experimentieren und Co. an denen sie teilnehmen können. Wahlweise können die Kids sich aber auch ins Spielzimmer zurück ziehen und Lego-Bauen, Kickern und Co.

Nachdem alle Kids mit den Hausaufgaben fertig sind gibt es je nach Wochentag noch einige pädagogische Angebote oder die Kids dürfen einfach in den Garten zum Spielen gehen.
Abholzeiten sind von 15.45 bis 16.00 Uhr oder von 16.45 bis 17.00 Uhr.

 

Pflichten und Regeln für die Eltern

 

Alle Eltern sind verpflichtet die Kinder an 5 Tagen die Woche bis mindestens 16.00 Uhr im Hort einzubuchen. Am Anfang gab es viele Eltern, die sich darüber beschwert haben. Mit dem Blick auf das tolle pädagogische Angebot, das den Kids im Hort geboten wird, ist aber allen schnell klar geworden, dass den Erziehern hierfür auch Struktur und Zeit eingeräumt werden muss.
Klar gibt es Tage, an denen der Große mal wegen eines Arzt Termines früher aus dem Hort gehen muss oder gar nicht kommen kann. Aber nach vorheriger Absprache mit den Erziehern ist dies nie ein Problem gewesen.

Ferienbetreuung im Hort

 

In den Ferien finden im Hort tolle Aktionen für die Kids statt.
Z.B. morgen (wir haben in Bayern gerade Osterferien) gehen sie in den Zoo, am Mittwoch haben sie einen Experimentiertag und am Donnerstag gehen sie zum Schwimmen.

Wenn der Große aus der Schule kommt hat er alle Hausaufgaben in der Regel schon sauber und ordentlich erledigt. So bleibt für uns lediglich das allabendliche Lesen als schulische Verpflichtung übrig.
Ich gestehe ich schätze dies sehr, denn so haben er und ich kaum Reibungspunkte die Schule betreffend.

Nach der Schule kommt der Große nach Hause, wirft seinen Schulranzen in die Ecke und verschwindet meist direkt wieder zu seinem besten Freud und Klassenkamerad, der auf der anderen Straßenseite wohnt.
Einmal die Woche geht er noch ins Ski-Hallentraining. Dann ist er nochmals von 17.00 bis 18.30 Uhr unterwegs.

Am Anfang war ich echt traurig, dass mein Großer mich nur noch so wenig braucht. Aber wenn ich ehrlich bin ist dies eher mein Problem als seins.
Seit er ein Schulkind ist hat er einen riesigen Sprung gemacht und ist so viel reifer und selbstbewusster geworden. Das ist wunderschön mit anzusehen.

 

Die Zeit nach dem Hort – unser Nachmittag

 

Die im Zuge dieser Diskussion oftmals gehörten Argumente wie „wann haben die Kinder denn Zeit zu spielen“ und Co. kann ich nicht nachvollziehen. Denn der Große ist doch den ganzen Tag mit seinen Freunden zusammen. Und selbst wenn er nach der Schule zu Hause wäre, dann würde er die meiste Zeit mit anderen Kindern beim Spielen verbringen und nicht mit mir.

Dafür lieben wir unsere unbeschwerten Nachmittage. Wenn ich die Kids aus den Einrichtungen abholen gehe bleibt noch ausreichend Zeit ein Eis essen zu gehen, ne Runde auf den Spielplatz – ja sogar schwimmen gehen wir hin und wieder.

Abends bleibt bei uns die Küche kalt. D.h. in der Regel gibt es nur eine ausgiebige Brotzeit. Die Kinder, mein Mann und ich haben Mittags warm gegessen und es erspart unglaublich viel Zeit in der Einkauf- und Vorbereitungslogistik, die ich dann mehr mit meinen Kindern habe.

Dass ich diesen Weg für mich und mein Schulkind gewählt habe, hat viele individuelle Gründe.
Sicherlich ist es nicht für jedes Kind und jede Familie der richtige Weg.
Es ist einer von vielen – es ist unserer.
Diesen habe ich nun mit Euch auf diesem Wege geteilt und Euch einen kleinen Einblick gewährt.

Wie du siehst liebe Mama Notes – es ist zwar sicher ein anderer Weg als es der unserer eigenen Kindheit war. Aber wenn ich mir so meinen Großen anschaue, scheint auch dies eine glückliche Kindheit zu sein.

 

Weitere Blog-Beiträge zu dem Thema findet ihr hier:

Mama Notes: Komm Du runter zum Spielen
Frische Briese: Grundschule und Kinderbetreuung
Jademond: Grundschulzeit und Betreuung
Mama-nagement: Schulbetreuung und Kindheit.

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2 Kommentare

  1. Liebe Andrea,

    danke für Deinen Beitrag. Ich denke, jede Familie muß für sich den richtigen Weg finden.

    Wenn nach dem Hort das „Hausaufgabenproblem“ bereits gelöst ist, kann das für das Familienleben nur zuträglich sein. Bei uns gibtes immer wieder Kriesen weil die Große keine Lust auf das „pippi leichte Zeugs“ hat.

    Das mit dem alleine in die Schule gehen war ebi uns genauso. Für die Große ist es eine Strafe wenn ich sie begleite. Sie geht sogar extra 15min eher aus dem Haus als notwendig, um ihrem besten Freund beim Hühnerfüttern zu helfen.

    Unsere Generation hängt noch viel zu sehr in den alten Rollenmustern fest, was für Kinder gut oder schlecht ist.
    Klasse, daß Du Deinen Weg schon hast!

    Viele Grüße
    Suse

    Antworten
  2. Liebe Andrea,

    ich finde es toll, wie ihr die für euch passende Lösung gefunden habt. Der Hort scheint ein echter Glücksgriff zu sein.
    Wie du richtig schreibst, ist die Melancholie, dass unsere Kinder schon groß sind, oft eher das Problem der Eltern, als das der Kinder.
    Ich bin davon überzeugt, dass es keine allgemeingültige Ideallösung gibt, sondern nur eine Lösung, die für die jeweilige Familie mit jeweils diesem Kind passt.
    Das ist genau so, wie später die Sache mit der Schulwahl: eher sprachlich, eher naturwissenschaftlich oder eher technisch orientiert – auch hier ist für jedes Kind etwas Anderes richtig.
    Meine Tochter hat zum Beispiel im Alter von 11 Jahren eine sprachlich orientierte Schule gewählt und ist im Alter von 15 Jahren in den EDV-Zweig gewechselt. Das war auch für mich damals nicht absehbar.

    Liebe Grüße,
    Ilse

    Antworten

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