Ihr Name ist Heriette. Sie ist nur ein paar Jahre älter als ich.
Dennoch kam sie mir, als ich sie vor 7 Jahren das erste Mal traf so viel weiser vor, als ich es war. Sie wirkte so geerdet und strahlte eine unglaubliche Ruhe auf mich aus.
Als ich nach der Geburt des Großen endlich nach Hause kam, war ich unglaublich traurig darüber, dass ich ihn „nur“ mit Kaiserschnitt entbunden hatte.
Doch Heriette schaffte es mit nur wenigen Sätzen meine Gedanken von meinem Versagen weg hin zu diesem kleinen Wunder zu leiten.
All die klugen Tipps und Tricks, die ich beim Zweiten schon kannte: Das Geräusch des Föns beruhigt das Kind, Muttermilch als Zauberwaffe bei wunden Stellen – all das hat sie mir gezeigt.
Vor der Geburt meines zweiten Kindes war ich bestens ausgestattet mit all den tollen Dingen, die mir Heriette beim ersten Kind mitgebracht und besorgt hatte.
Calendula Tinktur, Aufbau-Pulver, Schüssler Salze und vieles mehr (auch zu finden hier).
Ich war fest entschlossen es nochmals mit der natürlichen Geburt zu versuchen und tat alles, damit mir dies gelingen würde. Himbeerblättertee, Heublumensitzbäder und Akkupunktur.
Aber auch nach dieser Geburt kam ich nach Hause mit dem Gefühl erneut versagt zu haben. Auch der Mittlere erblickte durch einen Notkaiserschnitt das Licht der Welt.
Und auch hier war sie wieder da. Tröstete mich, lenkte mich ab und begleitete mich durch die ersten Wochen als zweifach Mama.
Nach zwei Kaiserschnitten war klar, dass auch das Madl nicht auf natürlichem Wege das Licht der Welt erblicken würde. Zu hoch das Risiko für Mutter und Kind.
Ironischerweise war dieser Kaiserschnitte der allerschlimmste für mich.
Kurz nach der PDA verlor ich fast das Bewusstsein und beim Öffnen des Bauchraums wurden Gefässe verletzt, so das ich viel Blut verlor.
Nach einer Woche nachdem ich mit dem Madl wieder zu Hause war, war auch Herriette wieder da. Sie versorgte mich mit kreislaufstärkenden Mitteln, ermahnte mich, wenn ich es mal wieder übertrieben hatte, half mir bei der Krankenkasse für die ersten Wochen eine Haushaltshilfe zu beantragen und war auch nach dieser Geburt mein sicherer Hafen, wenn ich mal wieder nicht weiter wusste oder konnte.
Wenn Politiker über den Versicherungsschutz von Hebammen entscheiden, muss ihnen klar sein, dass sie hier über weit mehr entscheiden als nur einen Berufsstand und dessen Absicherung.
Diese Frauen helfen uns, unsere Kinder zur Welt zu bringen. Sie begleiten uns und machen uns Mut, auch wenn uns dieser verlassen hat!
Immer wieder wird der Rückgang der Geburtenrate angeprangert. Auch die medizinische Betreuung vor, während und nach der Geburt ist für uns Frauen wichtig und entscheidend! Hier den Rotstift anzusetzen ist eine falsche und fatale Entscheidung.
Das haben wir Frauen – aber vor allem die Hebammen in Deutschland nicht verdient.
Ich habe die Petition:
Rettet unsere Hebammen
unterschrieben und würde mich freuen, wenn ihr dies auch macht!
Zudem gibt es hier die Möglichkeit, Euch weiter zu informieren und einzusetzen:
Deutscher HebammenVerband
Vielen Dank
Eure Andrea – Working Mom
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