Heute ist mein Herz schwer. Das erste mal nachdem mein Mann beruflich unter der Woche in einer anderen Stadt arbeitet und wir eine Wochenendehe führen.
Dabei läuft eigentlich alles recht gut. Gerade morgens spielt sich mit unserem Au Pair – das sich wirklich unglaublich toll in unsere Familie einbringt – so etwas wie Routine ein. Und besonders die Nachmittage sind mit einer 3 zu 2 Quote einfach viel entspannter für alle Beteiligten.
Wochenendehe – Wenn da bloß nicht das Vermissen wäre!
Mein Großer, der ohnehin schon immer ein Kopfmensch war hat die Vorteile unseren neuen Lebenssituation recht schnell erkannt und kann die gesamte Situation recht gut begreifen und verstehen. Auch wenn er seinen Vater vermisst merkt er doch, wie viel entspannter dafür unsere Nachmittage sind und er geht in die Wochentage mit der Gewissheit, dass er am Freitag seinen Papa wieder in die Arme schließen kann.
Doch unsere beiden Kleinen sind erfüllt von großem Trennungsschmerz der Wochenendehe! Auch wenn der Mittlere unser Au Pair sofort ins Herz geschlossen hat kann sie das Vermissen nach dem Papa nicht vollständig kompensieren. Ich merke wie es ihm schwerfällt zu verstehen warum sein Papa jetzt weg ist und wo er ist. Viel häufiger als sonst fließen beim meinem ohnehin emotionalsten Kind die Tränen und ihm fehlen die Worte seine Gefühle auszudrücken.
Unsere Jüngste ist auf totalem Konfrontationskurs. Auch wenn Sie am Wochenende mehrfach nach „Ihrer Eva“ fragte als sie nicht da war – so ist sie im Alltag eher distanziert und abweisend zu ihr. Eva ist zwar unglaublich geduldig und verständnisvoll mit ihr – doch auch das beeindruckt die Jüngste nicht. Auch sie kann diese neue Situation noch nicht richtig begreifen oder einordnen. Im Gegensatz zu ihrem Bruder äußert sich dies in Wut und Trotz. Sie testet ihre Möglichkeiten und ihre ohnehin anspruchsvolle Trotzphase ist somit auf einem neuen Level angekommen.
Wir reden, kuscheln, telefonieren mit dem Papa und versuchen unsere Nachmittag besonders schön zu gestalten. Jeden Abend gibt es „Kinderlieblingsessen“ und das Elternbett ist jede Nacht von mindestens einem Kind belagert. Doch am Ende reicht es aktuell nicht aus, allen Kindern genug Sicherheit, Vertrauen und Verständnis zu geben.
Mich macht das sehr traurig!
In drei Wochen werden wir nun ein Wochenende in Düsseldorf in Papas Wohnung verbringen. Die Kinder sollen sehen, wo ihr Vater unter der Woche ist. Wir hoffen, dass dies die Situation der Wochenendehe für die Kinder greifbarer und verständlicher macht.
Ich bin mir sicher, dass sich mit der Zeit alles einspielen wird, wenn die Kinder in diesem neuen Lebensabschnitt angekommen sind. Doch ich merke jetzt schon, wie dieser Weg und das Leben mit der Wochenendehe mir sehr viel Kraft abfordert.
Auch mir hilft dann viel kuscheln, Nähe und gemeinsame Zeit. Irgendwie geht es mir da nicht anders als meinen Kindern….
Eure Andrea
P.S.: Ich schrieb diesen Text am Dienstag morgen nachdem ich die Kinder in den Kindergarten gebracht hatte. Heute Nachmittag waren wir gemeinsam mit Eva auf dem Oktoberfest und hatten eine wunderschöne Zeit miteinander. Beim Abendessen sagte unsere Jüngste sie hat Eva lieb und beim ins Bett geben gab es sogar einen gute Nacht Kuss für sie.
Meine Gedanken niederzuschreiben tut mir so gut. Es hilft mir oft für mich selbst die Dinge zu ordnen. Heute scheint es sogar meiner Tochter geholfen zu haben. Ein schöner Gedanke!
Ach, Andrea. Ich nehme dich jetzt einfach mal virtuell ganz fest in den Arm und wünsche dir viel Kraft.
Ich drücke euch alle Daumen, dass sich weiterhin alles gut einspielen wird.
Nina
DANKE!
Bei dem, was du zuletzt geschrieben hast, kann ich nur heftig mit dem Kopf nicken. Der Blog ist eben ein Online-Tagebuch (für mich). Manchmal muss ich auch meine wirren Gedanken aufschreiben, um besser schlafen zu können.
Ich hoffe ihr findet euch bald in eure neue Situation ein!
Lieben Gruß, Wiebke
Danke. Das Schreiben und der Austausch mit Euch ist einfach klasse!
Liebe Andrea, ich wünsche Dir viel Kraft in dieser neuen Situation! Alles wird gut 🙂 Es braucht Zeit, aber es wird sich bestimmt alles einspielen und bald findet Ihr Eure neue Routine!
Liebe Grüße, Dominika
Ich habe jetzt eine von zwei Wochen fernbeziehung bzw. Wochenendpapa hinter mir.
Die Kinder vermissen den Papa schon arg. Aber für sie ist es OK, da es ja für eine (für sie) absehbare Zeit ist.
Für mich ist es auch O.K., auch wenn ich dadurch noch weniger Zeit zum Arbeiten habe. Irgendewann ist dann auch die Luft raus. Was Positives: wenn der Papa nicht da für Morgen- bzw. Abendroutine, dann geht alles viel reibungsloser. Ansosnten sind wohl die Zuständigkeiten nicht so klar verteilt…
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft die Zeit durchzustehen. Und das es kein Dauerzustand über mehrer Jahre hinweg wird!
Liebe Grüße aus dem Norden 😉