Mir war klar, dass der Zeitpunkt irgendwann kommt! Spätestens mit dem Schulübertritt in die 5. Klasse habe ich damit gerechnet, dass wir uns mit dem Thema Medienerziehung und Smartphone auseinandersetzen müssen. Die digitalen Medien sind heute ein fester Bestandteil unseres Lebens. Klar, dass das Thema Handy, Tablet und Co auch für unsere Kinder irgendwann relevant wird.
Ein Smartphone fürs Kind – wann ist der richtige Zeitpunkt?
Ich denke hier gibt es gar keine feste Faustregel, sondern auch hier tun wir Eltern gut daran, wenn wir auf unser Bauchgefühl hören. Unser großer Sohn (10 Jahre) fragte bereits seit einigen Monaten nach einem eigenen Handy. Anfangs habe ich diese Fragen ignoriert – dann argumentativ abgewiegelt. Doch mit dem Weggang unserer Au Pairs kam das Thema Medienerziehung und Smartphone erneut auf den Tisch.
In unserem Alltag gab es hin und wieder Situationen, an denen ich es als Vorteil gesehen hätte, wenn mein großer Sohn ein eigenes Telefon gehabt hätte. Da parallel zum Wunsch des Sohnes ein Gewinnspiel genau zu diesem Thema bei berlinmittemom lief, versprach ich meinem Sohn daran teil zu nehmen. Sollten wir das Handy gewinnen,bekommt er es. Und wir gewannen!
Medienkompetenz gemeinsam erarbeiten
Mit dem neuen Smartphone im Haus war klar, dass es hierfür Regeln braucht. Gemeinsame Regeln. Mir war und ist es wichtig mit meinen Kindern kooperativ und gemeinsam die Familienregeln zu erarbeiten und Dinge nicht grundsätzlich zu verbieten. Auch in Sachen Medienerziehung. Aktuell ist es so, dass unsere Kinder ein wöchentliches Mediennutzungskonto haben, das sie für TV und Tablet selbstverantwortlich einteilen können. Nimmt dies überhand, greife ich regulierend ein. In der Regel ist dies bei uns nicht nötig. Es kommt oft vor, dass der Fernseher tagelang nicht angeschaltet wird, weil es für unsere Kinder ausreichend spannendere Aktivitäten gibt.
Doch wie integriert man die Smartphonenutzung in die Medienzeit? Ich entdeckte die Webseite Medienutzungsvertrag, die einen tolle Plattform ist, um gemeinsam mit seinen Kindern Regeln für die Nutzung aller Medien festzulegen. Was wir Eltern nämlich oft vergessen: Mit der Nutzung der Medien unserer Kinder entstehen auch Pflichten für uns als Eltern die wir aktiv wahrnehmen sollten!
Somit vereinbarte unser Sohn mit uns gemeinsam verständliche und einfache Regeln, wie er und wir in Zukunft mit digitalen Medien umgehen wollen. Da uns aber bewusst war, dass so ein Smartphone viele Möglichkeiten bietet, mit denen ein Viertklässler noch gar nicht umgehen kann, entschieden wir uns das Handy altersgemäß kindersicher zu machen.
Wie mache ich das Smartphone kindersicher – die Handysicherung
Unangemessene Webseiten, das Downloaden von zahlungspflichten Apps oder Dienstleistungen und vieles mehr. So ein Smartphone bietet viele Stolpersteine für unsere Kinder. Ohne darüber nachzudenken, klicken sie auf einen Link – und schwups stecken wir in einer Abofalle. Diesem und vielen andere, weiteren Themen wollten wir von Anfang an bei der Smartphonenutzung unseres Kindes entgehen, und so entschieden wir uns eine Kindersicherungs App zu installieren. Im Netz entdeckte ich folgende Anleitung sowohl für Android als auch fürs iphone.
Mit dieser Kindersicherungs App F Secure können wir Eltern entscheiden, wie lange das Handy am Tag genutzt werden kann, welche Apps bedient und welche Websites aufgerufen werden können. Unser Sohn kann zum Beispiel Whats App, Threema und die Streaming App Deezer benutzen, nicht aber YouTube, den Google Store und zensierte Webseiten im Internet. Bei der gemeinsamen Erstellung des Medienvertrages haben wir ihm erklärt, warum wir gewisse Dinge nicht möchten und ihm die Möglichkeit gegeben, seine Wünsche diesbezüglich mit einzubringen.
Herausgekommen ist ein kindersicheres Smartphone, das mein Sohn sorgenfrei bedienen kann und eine gemeinsame Basis für die Nutzung der digitalen Medien, mit der die gesamte Familie zufrieden ist.
Medienerziehung – mit gutem Vorbild voraus
Der Einzug des Handys für unser Kind hat auch uns Eltern dazu gebracht, uns mit dem Thema Smartphonenutzung und Co auseinanderzusetzen. Denn klare Regeln für die Kinder machen in meinen Augen nur dann Sinn, wenn sie von den Eltern vorgelebt werden.
Gerade die Frage des „Wie lange darf ein Kind täglich digitale Medien nutzen“ stellt das eigene Nutzungsverhalten als Eltern auf den Prüfstand.
So zog mit dem neuen Smartphone für unseren Sohn auch ein „Handybett“ in unser Haus ein.
Dieses Handybett befindet sich in unserem Eingangsbereich und beherbergt in der Zeit von 16 bis 20.00 Uhr ALLE Handys der Familie. Die Zeit nach der Schule bis zum Abendessen gehört uns als Familie. Wir haben für uns gemeinsam beschlossen, dass wir uns in dieser Familienzeit nicht von digitalen Medien ablenken lassen wollen. Weder Kinder, noch Eltern. Sollte einer von uns in dieser Zeit sein Handy nutzen wollen, geht dies nur nach vorheriger Rücksprache. Diese Regelung macht die Nutzung des Smartphones viel bewusster und sensibilisiert alle Parteien bei der Bedienung von digitalen Medien.
Bis dato funktionieren diese gemeinsam vereinbarten Regeln zur Mediennutzung bei uns sehr gut. Da meine „Geheimwaffe“ in Sachen Mediennutzung aber ohnehin das Anbieten von weit spannenderen Beschäftigungen ist, hoffe ich, dass dies noch möglichst lange so bleibt. Denn Kinder, die Sport machen, Zeit mit Freunden verbringen oder einfach gemeinsam mit anderen Kindern auf ihren Rollern die Nachbarschaft unsicher machen, haben am Ende gar nicht so viel Zeit „aufs Smartphone zu glotzen“.
Buchtipp zum Thema Mediennutzung
Als das Thema Smartphone und Mediennutzung bei uns aktuell wurde zog ich auch Fachliteratur, Zeitungsartikel und Erfahrungen anderer Eltern zu rate. Besonders gefallen hat mir hierbei das Buch „iRules*“ der fünffach Mama Janell Burley Hofmann**. Viele der von uns angewandten Regeln und Ansätze finden sich auch in ihrem Buch wieder. Daher ist das Buch iRules mein Lesetipp in Sachen Medienerziehung bei Kindern.
*Bei den Links handelt es sich um Affiliate-Links. Nutzt ihr diesen, unterstützt ihr meine Arbeit als Blogger. Das Produkt ist dadurch aber nicht teurer.
**Bei dem Buch handelt es sich um kostenloses Rezensionsexemplar
Finde das einen super Ansatz. Bewusst mit dem Handy umgehen lernen. So wichtig heut zu Tage.
Liebe Andrea, vielen Dank für den informativen Beitrag! Mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr in der Zwischenzeit gesammelt habt? Wie kommt ihr mit den aufgestellten Regeln zurecht?
LG Petra.
Liebe Petra, welche Regeln meinst Du denn?
Liebe Andrea,
einen tollen und informativen Blog hast du! Bei uns steht das Thema Smartphone im Moment auch an. Vielen Dank für den Artikel, er hat uns schon um einiges weitergeholfen. Magst du noch verraten für welchen Vertrag und welchen Anbieter ihr euch entschieden habt? Das ist, so finde ich, in dem ganzen Dschungel auch keine leichte Entscheidung.
Viele Grüße
Birgit
Wir haben einen Vertrag bei Tschibo für 14 Euro im Monat – mit den Freiminuten und Datenvolumen kommt er gut zurecht. Was es bei der Telekom aber auch tolles gibt – wenn du da schon einen Festvertrag hast ist ne Partner-PrePaid Karte. Finde ich auch keine schlechte Lösung. Denke das kommt immer auf das Kind an. Unser Großer ist hier auch sehr verantwortungsbewusst.