So – ich warne gleich mal alle vor – mit diesem Blog-Post muss ich mir mal Luft machen. Alle, die eher sensibel sind, sollten daher vielleicht nicht weiter lesen. Nicht, dass sie sich am Ende auf die Füße getreten fühlen!!
Da fielen so Klassiker wie:
– Ich möchte nicht ein Kind zur Welt bringen um es dann gleich wieder jemand anderen zu überlassen.
– Fremdbetreuung wurde früher aber durch Papa, Oma, Tanten, etc. abgedeckt und nicht durch schlecht ausgebildete und Empathielose Betreuungskräfte.
Jetzt mal ganz ehrlich!
1. Ist es nicht meine Privatsache, ob ich arbeiten gehe oder nicht? Selbstverständlich gilt das gleiche Recht auch für alle Mütter, die sich dazu entscheiden erst mal zu Hause zu bleiben bei den Kids.
2. Gibt es nicht einen kausalen Zusammenhang zwischen glücklichen Müttern und glücklichen Kindern. Wenn Mütter einfach unzufrieden sind, wenn sie Vollzeit bei den Kindern sind – aber dafür sehr glücklich, wenn sie arbeiten können, während die Kinder gut versorgt sind. Zudem dann in der Zeit mit den Kindern dafür glücklich, ausgeglichen und voll für die Kinder da! Ist das nicht ein sinnvolles Modell?
3. Wo bleibt denn in Eurer ganzen Argumentation gegen die Erwerbstätigkeit der Vater?
Will oder hat der Vater denn keine Lust Zeit mit seinen Kindern zu verbringen? Oder machen die Väter denn alles falsch und sind daher kein adäquater Ersatz zur Mutter?
Heißt das, Väter sind nur zum Geld verdienen gut und Mütter nur zum Kinderbetreuen? Umgekehrt ist nicht möglich?
Warum tun wir Frauen uns so schwer unser „Sein“ nicht an unserer eigenen Zufriedenheit und unseren eigenen Werten zu messen, sondern brauchen hier immer einen Vergleich mit „dem Nachbarn auf der anderen Seite des Zaunes“.
Werten wir uns mit diesem Verhalten denn wirklich auf? Oder werten wir uns mit diesem „Schlechtmachen“ moralisch eher ab.
Des Weiteren verstehe ich die Schlussfolgerung von Herrn Blüm nicht so ganz bezüglich Kindern und Ehe. Sind denn nicht Kinder schon alleine – und die Entscheidung für sie und die gemeinsame Erziehung verantwortlich zu sein viel verpflichtender als ein Eheversprechen?
Setzt man Kinder in die Welt verpflichten Mann und Frau sich ein Leben lang dazu gemeinsam ihre Eltern zu sein. Auch wenn die Liebe vielleicht irgendwann verfliegen sollte – die GEMEINSAME ELTERNSCHAFT bleibt doch ein Leben lang.
Ich versuche meinen Kindern Toleranz zu lehren! Denn in meinen Augen ist dies nicht nur ein sehr wichtiger Wert. In meinen Augen ist dies auch ein Schlüssel zum eigenen Glück! Denn wenn ich nicht die Toleranz anderen Menschen und Lebensmodellen gegenüber besitze, wird es für mich selbst immer schwer sein glücklich zu werden. Denn dann gibt es immer was zu „stänkern“ in meinem Umfeld.
Einer meiner großen Wünsche ist es, glückliche Kinder zu haben!
Also Ihr lieben Frauen da draußen:
Übt Euch doch bitte alle einfach mal in mehr Toleranz!
Jedes Lebensmodell ist so individuell wie der Mensch, der dahinter steht. Die Entscheidungen, die dahinter stehen kennen wir meist nicht. Somit wäre einer Wertung nicht fair.
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Wünsche und Ziele und unterschiedliche Wege, diese zu erreichen.
Wir machen unseren gewählten Weg nicht ruhiger und glücklicher, in dem wir den der Anderen kritisieren!
Zuletzt sei noch erwähnt:
Es handelt sich am Ende immer auch um unterschiedliche Kinder. Diese haben unterschiedliche Interessen, reagieren unterschiedlich auf die Betreuung in der Kita, durch die Großeltern, Tagesmutter und Co. Auch darüber zu urteilen, ohne dass ihr diese Kinder kennt ist in meinen Augen nicht fair.
Sicher ist es gesellschaftlich wichtig, dass wir gewisse Grundwerte haben. Aber der Grundwert darf einfach nicht sein:
Ich mach es richtig und wenn du es nicht so wie ich machst ist es falsch! Oder?
So – das musste jetzt raus….
Und ich bin sehr gespannt, wie ihr das so seht.
Lieber Gruß
Eure Working Mom
https://www.faz.net/aktuell/politik/gastbeitrag-von-norbert-bluem-falsches-glueck-12307991.html
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