Dieses Jahr wird es ein besonderer Adventskalender
Die Vorweihnachtszeit ist bei uns oftmals leider etwas hektisch, statt besinnlich. Im Job müssen die Kunden noch alle schnell ihre „letzten Budgetreserven“ verbraten – und auch zu Hause ist immer was los, denn kurz vor Heiligabend hat unser Großer Geburtstag. Ja, beim Ersten haben wir das wirklich nicht so gut geplant (wenn sich so was überhaupt planen lässt) und somit muss er immer ein ganzes Jahr warten, bevor er innerhalb von 1 Woche mit einer Flut an Geschenken überhäuft wird.
Dazu noch Nikolaus und der Adventskalender. Konsum und Geschenkewahnsinn deluxe!
Als wir am Wochenende im Auto auf dem Weg zu einem Mountainbike Rennen saßen fragte mich mein Großer: „Mama, bekommen wir dieses Jahr auch wieder einen Adventskalender?“
„Ja natürlich“, war mein erster Impuls, mit dem ich seine Frage beantworten wollte. Doch dann sagte ich: „Weiss Du – wir müssen uns dieses Jahr noch genau überlegen, was wir machen. Mein Herz ist nämlich so schwer, dass es uns hier so gut geht, während woanders auf der Welt Menschen vor Krieg und Hunger flüchten. Eigentlich haben wir doch alles was wir brauchen. Sollten wir da das Geld nicht lieber sparen und spenden?“
Und während wir darüber sprachen entwickelten wir gemeinsam einen wirklich wunderbare Idee, mit der wir jeden Tag sowohl uns als auch Menschen denen es nicht so gut geht wie uns, glücklich machen. Ein besonderer Adventskalender
Und so sieht unser besonderer Adventskalender 2015 aus:
In den Adventskalendern der Kinder wird nur an jedem zweiten Tag eine Kleinigkeit für unsere Kinder sein (in der Regel etwas Süßes, oder eine andere Kleinigkeit.) An den anderen Tagen finden die Kinder jeder 1 Euro hinter ihren Türchen. Dies werden sie dann morgens zusammen mit uns in eine dafür vorgesehene Spardose werfen. Und am 24. Dezember werden wir diese Summe gemeinsam an „Blogger für Flüchtlinge“ spenden.
So lernen unsere Kinder mit diesem besonderen Adventskalender nicht nur, unser schönes und privilegiertes Leben zu schätzen, sondern auch zu teilen und an die zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns.
Ich finde es immer noch schwer, meinen Kindern die aktuelle Flüchtlingslage zu erklären. Mein Mittlerer sagt immer „Mama, wir dürfen einfach keine Pistolen mehr bauen“. Und es wäre so schön, wenn dieser fromme Wunsch die Lösung des Problems wäre. Sie hören Geschichten im Radio – verfolgen unsere Gespräche zum Thema Asyl, Integration und Flüchtlingsströme. Sie spüren, wie es uns alle beschäftigt und sich etwas verändert. Ich möchte ihnen mit unserem besonderen Adventskalender das Gefühl geben, ein Teil davon zu sein. Denn ich bin mir sicher, dass sie dadurch viel offener, mutiger und aufgeschlossener mit der Zukunft umgehen werden als wir.
Unser besonderer Adventskalender ist hierbei sicher nur ein Teil des Mosaiks.
Aber ich finde diese Idee, die zusammen mit unseren Kindern entstanden ist wunderschön.
Vielleicht ist sie ja auch was für Euch?