Das Adrenalin des Wettkampfes
Jeder Mensch ist anders. Und genau so ist das auch beim Sport.
Wo dem einen der Sport selbst als Motivation ausreicht ist bei dem Anderen das Arbeiten auf ein Ziel der Motor, der einen antreibt.
So ist es auch bei mir. Jedes Jahr setzte ich mir ein paar sportliche Ziele, um mir Trainingsanreize zu setzten. Ohne diese würde ich zu oft meinen inneren Schweinehund gewinnen lassen.
Womensrun Frankfurt
Eines der Ziele habe ich an diesem Wochenende erreicht. Ich bin mit einer sehr lieben Freundin gemeinsam die 8 km des Womensrun in Frankfurt gelaufen.
Und nicht nur das – als sie mir sagte ihre 15 jährige Tochter möchte die 5km Laufen, war klar, dass wir sie auf ihrem ersten, sportlichen Wettkampf unterstützen und die Strecke mit ihr gemeinsam laufen.
Somit wurden aus den geplanten 8km insgesamt 13km.
Nach dem Abholen der Startunterlagen verbrachten wir noch einige Zeit auf dem Women’s Village- das vor den Toren der Commerzbank Arena aufgebaut wurde.
Als wir kurz vor 13 Uhr in der Startaufstellung der 5km Starter standen war das Gänsehaut pur. 3.000 Läuferinnen in brombeerfarbenen Trikots. Und ich war eine davon.
Die junge Dame, deren Begleitschutz wir waren gab ziemlich Gas – war es doch erst das vierte mal, dass sie überhaupt lief – und so waren wir schon nach 34 Minuten wieder im Ziel. Für eine blutjunge Anfängerin eine wirklich gute Zeit.
Nachdem wir uns im Ziel mit Wasser, Äpfeln und Wassermelone gestärkt hatten, ruhten wir uns ein wenig im Schatten aus, um dann um 15.00 Uhr erneut an den Start zu gehen. Auch die geplanten 8 km wollten noch bezwungen werden.
Auch hier standen wir wieder mit 2.000 Läuferinnen am Start und diesmal hatten wir uns auch zu den schnelleren Läuferinnen in die erste Welle gestellt.
Der erste Kilometer ist bei solch einem Rennen zum Sortieren und Takt finden gedacht. Es gilt eine gleich starke Gruppe zu finden und in seinen eigenen Laufrhythmus zu finden.
Kilometer 3 bis 5 waren dann unglaublich gut. Wir hatten Spaß am Laufen – konnten einige vor uns liegende Läuferinnen überholen und liefen ein gutes Tempo mit 6,10 Min.
Kilometer 6-7 war dann noch mal ziemlich hart. Die Kehle war trocken, die Beine schwer und so nahmen wir etwas Tempo raus. Kilometer 8 war dann noch mal zum Genießen! Von der 5 Kilometerstrecke wussten wir schon, dass es bis zum Ziel nicht mehr weit war und so liefen die Beine fast von selbst.
Als der Zieleinlauf sichtbar war, schoss noch mal eine Extraportion Endorphien durch meinen Körper.
Die letzten 150 Meter gab ich noch mal richtig Gas. Unter dem Applaus der Zuschauer lief ich mit diesen tollen, starken Frauen gemeinsam durchs Ziel.
Am Ende liefen wir die 8 km in 51 Minuten – also mit einem Schnitt von 6,30 – bei einer Temperatur von 27 Grad. Ich bin sehr zufrieden damit!
Dieses Gefühl etwas erreicht zu haben – nicht aufzugeben – und den Kampf gegen sich selbst aufgenommen und gewonnen zu haben. Ich finde es unbeschreiblich.
Mein Kopf ist danach leer – kein Gedanke an Dinge die ich erledigen muss oder Termine die vor mir stehen. Einfach nur ein erschöpfter Körper mit einem glücklichen Geist.
Im Ziel sah ich ein Plakat mit dem Worten:
Der Schmerz geht – der Stolz bleibt!
Genau so ist es. Dieses Erlebnis habe ich selbst erreicht. Es kann mir keiner mehr nehmen und es fühlt sich auch heute, trotz des Muskelkaters in den Beinen einfach nur gut an!
Am 12. September kommt der Craft Womensrun nach München.
Auch hier möchte ich noch mal an den Start gehen. Und auch hier würde ich mich über Mitstreiterinnen freuen. Habt ihr Lust dabei zu sein? Dann schreibt mir doch oder kommentiert diesen Beitrag. Ich würde mich freuen, wenn ich dieses Glücksgefühl bei Erreichen der Zielline mit anderen teilen kann.
Lieber Gruß
Eure Andrea