Du musst mal wieder bloggen, du musst mal wieder bloggen – so hämmert es seit einigen Tagen ganz laut in meinem Kopf. Es ist hier so ruhig geworden in den letzten Wochen und Tagen und ich habe Euch schon lange nicht mehr mitgenommen in meinem Alltag, euch beeindruckende Frauen vorgestellt oder von unseren Reisen berichtet. Doch irgendwie fehlen mir aktuell die Worte. Oder noch besser gesagt – da sind so viele Worte in meinem Kopf, dass ich gar nicht weiss, wie ich diese strukturiert niederschreiben soll. Es ist so viel Lärm in meinem Kopf und so wenig Ruhe!
Lärm in meinem Kopf – und der Suche nach dem Aus-Knopf
Die letzten 9 Monate waren eine echter Dauerlauf. Aber einer mit vielen kleinen Intervallen und Bergstücken und ich merke in den letzten Wochen immer mehr, wie erschöpft ich bin.
Meine Selbstständigkeit, das Ende unserer Wochenendehe und der damit verbundene Start meines Mannes in einen neuen Job. Der (erneute) Schulstart des Mittleren, ein neuer Kindergarten für die Jüngste und der Start ins Gymnasium für meinen Sohn. Meine Selbstständigkeit und die vielen tollen aber auch zeitintensiven Projekte die ich begleiten darf. All diese Dinge haben und benötigen immer noch sehr viel Aufmerksamkeit, Energie und Zeit von mir.
Ich führe Listen, tausche mich aus, versuche den Überblick zu behalten und jongliere mit all den täglichen großen und kleinen Herausforderungen, die das Leben einem eben so stellt.
Zeit! Brauche ich mehr Zeit?
Und ich merke, je mehr ich mich bemühe allem gerecht zu werden, je mehr ich priorisiere, abarbeite, tröste, gut zurede, betreue und noch so vieles mehr – desto weniger Zeit bleibt für mich und die Dinge die mir wichtig sind. Freunde, mein Sport, meine Hobbys und eben auch das Schreiben. Zuerst dachte ich ich brauche mehr Zeit. Mehr Zeit das Alles zu schaffen. Mehr Stunden am Tag. Mehr Schlaf in der Nacht.
Doch dann stellte ich etwas fest, dass meine liebe Freundin Svenja vor einigen Monaten bei einem unserer Treffen so passend formulierte.
„Je mehr ich im Außen bin – desto wichtiger wird es für mich auch immer wieder im Innen zu sein“
Nicht Zeit – ich brauche Ruhe
Je mehr ich all diese Eindrücke, Erlebnisse, Aufgaben und Herausforderungen mit Menschen, Projekten, To Do Listen und Co habe – desto wichtiger werden für mich die Momente, in denen ich nur „ich“ bin. Ganz nah bei mir. Ja und auch ganz alleine. Dabei brauche ich auch keine Hobbys, ich habe nicht das Bedürfnis Freunde_innen zu treffen. Alles was ich brauche um bei mir zu sein, ist meine Couch und eine Tasse Kaffee, eine lange Autofahrt ohne Kinder. Ein Moment voller Ruhe – nur für mich und meine Gedanken.
Und wenn ich mich dann wieder gesammelt habe, genug Eindrücke verarbeitet habe und wieder das Gefühl habe mehr bei mir zu sein, dann werden die Texte auch wieder fließen. Da bin ich mir sicher.
Bis dahin werdet ihr mich in den kommenden Wochen auch mal eher mit einem Glas Rotwein auf meiner Couch antreffen als auf dem nächsten spannenden Event. (Und dabei gibt es mit dem Zündfunk Netzkongress, der Blog Big, der Her Career so viele spannende Termine in den kommenden Wochen) Und dann – wenn ich wieder ganz bei mir bin – mich gewappnet und stark fühle – dann kann ich auch wieder im Außen sein. Der Ort, an dem ich mich eigentlich auch sehr wohl fühle.
Da sprichst du mir aber sowas von aus der Seele.
Mir geht es immer dann am besten, wenn ich es regelmäßig aufs Pferd schaffe. Die Dienstage, an denen ich vom Kindergarten direkt zum Stall fahre, um mit dem Dicken ins Gelände zu gehen sind sooooooo schön! Da krieg ich den Kopf frei und kann mal abschalten.
Aus der Trainingslehre: Muskeln bildest du in den Pausen. Easy, oder? Muss man nur erst mal im Alltag drauf kommen, wenn es grad um einen herum wirbelt.
Scheint gerade ja irgendwie bei uns allen das große Thema zu sein. „Das muss ich noch schnell vor Weihnachten…“ und so. Mein Artikel dazu (so anders und doch so gleich).
https://mami-startup.de/mich-verrueckt-zu-machen/
Danke für den tollen Text!
Liebe Grüße (und genieß die Ruhe)
Mareike
Ich kann das so gut verstehen. Genau weil das alles zu viel wird, wenn man es klassisch betreibt, suche ich für mich gerade neue Wege – Stichwort „passives Einkommen“. Nicht im Sinne von: NIXTUN. Sondern im Sinne von: Was kann ich strategisch tun, damit nicht nur meine Stunden bezahlt werden, sondern meine Arbeit. Wieder und wieder, weil es einen Hebel dabei gibt und ich anderen Menschen wirklichen Nutzen biete. Bin schon gespannt auf unsere Reise in die Schweiz (wir müssen noch planen – lass uns zusammen fahren) und unsere Gespräche dazu! Drück Dich, Svenja