Nov 24, 2015 | Familienleben, Vereinbarkeit
Stiiihhiillleee Nacht – Heiiilige Nacht. – von wegen!
Da war er wieder – dieser Aushang Im Kindergarten, den wir alle so sehr fürchten…
Nein, es geht nicht um eine dieser ach so beliebten Kinderkrankheiten die wie ein Souvenir aus der Baziellenhölle von Kind zu Kind weitergetragen werden.
Diese Zettel beginnen meist mit – für unser nächstes Fest braucht ihr Kind…..
Zu meiner Freude hatte ich in der letzten Woche aber nicht nur einen Zettel dieser Art, sondern gleich 5.
Die Tochter braucht ein Wichtelgeschenk, Tannenzweige, einen Bilderrahmen und eine Nikolaussocke für ihre Gruppe.
Der Mittlere braucht ebenfalls Tannenzweige und einen Nikolaussocke für den Kindergarten, dazu noch Weihnachtsdeko, wenn möglich eine alte Vase und ein Geburtstagsgeschenk für eine Einladung seines Kita-Freundes.
Der Große hingegen wirkt hier auf den ersten Blick sehr bescheiden, braucht er doch „nur“ ein Adventskalendergeschenk für den Hort. Zu meiner großen Freude bringt er aber noch eine Einladung zum Elternstammtisch, zum Plätzchenbacken in der Schule und die Info, dass sein Theaterstück, das in der Woche der Premiere 4x Nachmittagsunterricht beinhaltet, am 14. Dezember stattfindet.
Eine kleine Auswahl meiner aktuellen Besorgungen
Und als wäre das noch nicht genug, hat unser Großer auch noch kurz vor Weihnachten Geburtstag, welcher vier Tage vor Weihnachten ebenfalls noch mit seinen Freunden gefeiert werden soll.
Und wenn mit jetzt noch einer kommt, der mir was von der „schönen, staden Zeit“ erzählt, in der man so besinnliche Tage für die ganze Familie hat, dann kann ich für nichts mehr garantieren!
Denn bei uns läuft das eher so ab. Ab Mitte November versuche ich all die Einladungen zu Weihnachtsfeiern, Jahresabschlussfesten und Co. organisatorisch unter einen Hut zu bringen. Parallel dazu arbeite ich systematisch und pflichtbewusst alle dieser o.g. ach so geliebten Anforderungsschreiben ab, kaufe parallel noch Weihnachtsgeschenke, mache mir Gedanken zum Weihnachtsessen und Co.. In der Arbeit fällt allen Kunden auf, dass sie am Ende des Jahres nun doch noch so viel Budget übrig haben, dass sie alle noch ganz schnell ausgeben müssen und so arbeite ich im Dezember jede Woche 50 Stunden plus.
Am 24. Dezember abends falle ich dann um 21 Uhr müde und erschöpft ins Bett, dankbar darüber, dass morgen niemand etwas von mir will……
Okt 27, 2015 | Familienleben
Die Vorweihnachtszeit ist bei uns oftmals leider etwas hektisch, statt besinnlich. Im Job müssen die Kunden noch alle schnell ihre „letzten Budgetreserven“ verbraten – und auch zu Hause ist immer was los, denn kurz vor Heiligabend hat unser Großer Geburtstag. Ja, beim Ersten haben wir das wirklich nicht so gut geplant (wenn sich so was überhaupt planen lässt) und somit muss er immer ein ganzes Jahr warten, bevor er innerhalb von 1 Woche mit einer Flut an Geschenken überhäuft wird.
Dazu noch Nikolaus und der Adventskalender. Konsum und Geschenkewahnsinn deluxe!
Als wir am Wochenende im Auto auf dem Weg zu einem Mountainbike Rennen saßen fragte mich mein Großer: „Mama, bekommen wir dieses Jahr auch wieder einen Adventskalender?“
„Ja natürlich“, war mein erster Impuls, mit dem ich seine Frage beantworten wollte. Doch dann sagte ich: „Weiss Du – wir müssen uns dieses Jahr noch genau überlegen, was wir machen. Mein Herz ist nämlich so schwer, dass es uns hier so gut geht, während woanders auf der Welt Menschen vor Krieg und Hunger flüchten. Eigentlich haben wir doch alles was wir brauchen. Sollten wir da das Geld nicht lieber sparen und spenden?“
Und während wir darüber sprachen entwickelten wir gemeinsam einen wirklich wunderbare Idee, mit der wir jeden Tag sowohl uns als auch Menschen denen es nicht so gut geht wie uns, glücklich machen. Ein besonderer Adventskalender
Und so sieht unser besonderer Adventskalender 2015 aus:
In den Adventskalendern der Kinder wird nur an jedem zweiten Tag eine Kleinigkeit für unsere Kinder sein (in der Regel etwas Süßes, oder eine andere Kleinigkeit.) An den anderen Tagen finden die Kinder jeder 1 Euro hinter ihren Türchen. Dies werden sie dann morgens zusammen mit uns in eine dafür vorgesehene Spardose werfen. Und am 24. Dezember werden wir diese Summe gemeinsam an „Blogger für Flüchtlinge“ spenden.
So lernen unsere Kinder mit diesem besonderen Adventskalender nicht nur, unser schönes und privilegiertes Leben zu schätzen, sondern auch zu teilen und an die zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns.
Ich finde es immer noch schwer, meinen Kindern die aktuelle Flüchtlingslage zu erklären. Mein Mittlerer sagt immer „Mama, wir dürfen einfach keine Pistolen mehr bauen“. Und es wäre so schön, wenn dieser fromme Wunsch die Lösung des Problems wäre. Sie hören Geschichten im Radio – verfolgen unsere Gespräche zum Thema Asyl, Integration und Flüchtlingsströme. Sie spüren, wie es uns alle beschäftigt und sich etwas verändert. Ich möchte ihnen mit unserem besonderen Adventskalender das Gefühl geben, ein Teil davon zu sein. Denn ich bin mir sicher, dass sie dadurch viel offener, mutiger und aufgeschlossener mit der Zukunft umgehen werden als wir.
Unser besonderer Adventskalender ist hierbei sicher nur ein Teil des Mosaiks.
Aber ich finde diese Idee, die zusammen mit unseren Kindern entstanden ist wunderschön.
Vielleicht ist sie ja auch was für Euch?
Okt 13, 2015 | Familienleben, Leben mit Au Pair, Vereinbarkeit
Fast ein Monat ist nun rum, seit mein Mann unter der Woche in Düsseldorf arbeitet und wir somit eine Wochenendehe führen. Fast einen Monat leben wir nun mit unserem griechischen Au Pair zusammen.
Bereits nach 10 Tagen gab ich Euch ein kurzes Update hier im Blog. So will ich es auch heute wieder tun. (mehr …)
Sep 23, 2015 | Familienleben, Leben mit Au Pair
Heute ist mein Herz schwer. Das erste mal nachdem mein Mann beruflich unter der Woche in einer anderen Stadt arbeitet und wir eine Wochenendehe führen.
Dabei läuft eigentlich alles recht gut. Gerade morgens spielt sich mit unserem Au Pair – das sich wirklich unglaublich toll in unsere Familie einbringt – so etwas wie Routine ein. Und besonders die Nachmittage sind mit einer 3 zu 2 Quote einfach viel entspannter für alle Beteiligten.
Wochenendehe – Wenn da bloß nicht das Vermissen wäre!
Mein Großer, der ohnehin schon immer ein Kopfmensch war hat die Vorteile unseren neuen Lebenssituation recht schnell erkannt und kann die gesamte Situation recht gut begreifen und verstehen. Auch wenn er seinen Vater vermisst merkt er doch, wie viel entspannter dafür unsere Nachmittage sind und er geht in die Wochentage mit der Gewissheit, dass er am Freitag seinen Papa wieder in die Arme schließen kann.
@pixabay.com
Doch unsere beiden Kleinen sind erfüllt von großem Trennungsschmerz der Wochenendehe! Auch wenn der Mittlere unser Au Pair sofort ins Herz geschlossen hat kann sie das Vermissen nach dem Papa nicht vollständig kompensieren. Ich merke wie es ihm schwerfällt zu verstehen warum sein Papa jetzt weg ist und wo er ist. Viel häufiger als sonst fließen beim meinem ohnehin emotionalsten Kind die Tränen und ihm fehlen die Worte seine Gefühle auszudrücken.
Unsere Jüngste ist auf totalem Konfrontationskurs. Auch wenn Sie am Wochenende mehrfach nach „Ihrer Eva“ fragte als sie nicht da war – so ist sie im Alltag eher distanziert und abweisend zu ihr. Eva ist zwar unglaublich geduldig und verständnisvoll mit ihr – doch auch das beeindruckt die Jüngste nicht. Auch sie kann diese neue Situation noch nicht richtig begreifen oder einordnen. Im Gegensatz zu ihrem Bruder äußert sich dies in Wut und Trotz. Sie testet ihre Möglichkeiten und ihre ohnehin anspruchsvolle Trotzphase ist somit auf einem neuen Level angekommen.
Wir reden, kuscheln, telefonieren mit dem Papa und versuchen unsere Nachmittag besonders schön zu gestalten. Jeden Abend gibt es „Kinderlieblingsessen“ und das Elternbett ist jede Nacht von mindestens einem Kind belagert. Doch am Ende reicht es aktuell nicht aus, allen Kindern genug Sicherheit, Vertrauen und Verständnis zu geben.
Mich macht das sehr traurig!
In drei Wochen werden wir nun ein Wochenende in Düsseldorf in Papas Wohnung verbringen. Die Kinder sollen sehen, wo ihr Vater unter der Woche ist. Wir hoffen, dass dies die Situation der Wochenendehe für die Kinder greifbarer und verständlicher macht.
Ich bin mir sicher, dass sich mit der Zeit alles einspielen wird, wenn die Kinder in diesem neuen Lebensabschnitt angekommen sind. Doch ich merke jetzt schon, wie dieser Weg und das Leben mit der Wochenendehe mir sehr viel Kraft abfordert.
Auch mir hilft dann viel kuscheln, Nähe und gemeinsame Zeit. Irgendwie geht es mir da nicht anders als meinen Kindern….
Eure Andrea
P.S.: Ich schrieb diesen Text am Dienstag morgen nachdem ich die Kinder in den Kindergarten gebracht hatte. Heute Nachmittag waren wir gemeinsam mit Eva auf dem Oktoberfest und hatten eine wunderschöne Zeit miteinander. Beim Abendessen sagte unsere Jüngste sie hat Eva lieb und beim ins Bett geben gab es sogar einen gute Nacht Kuss für sie.
Meine Gedanken niederzuschreiben tut mir so gut. Es hilft mir oft für mich selbst die Dinge zu ordnen. Heute scheint es sogar meiner Tochter geholfen zu haben. Ein schöner Gedanke!
Aug 12, 2015 | Familienleben, Vereinbarkeit
Der Arbeitsmarkt von heute ist anders! Anders als ich ihn noch aus meinen Erinnerungen aus der Kindheit kannte. Mit Mitte 30 kauften meine Eltern ein Haus in München – und auch wenn mein Vater in all den Jahren einige male den Arbeitgeber wechselte, so fand er immer einen neuen, guten Job in München. Selbst im mittleren Management. Einen Vereinbarkeitsversuch – den gab es damals nicht. Denn in der Regel waren Mütter Hausfrauen.
Heute wird von Arbeitgebern Flexibilität gefordert. Heute München, morgen Hamburg und in 3 Jahren Frankfurt. Eigentlich kein Problem – so ein Umzug ist ja schnell gemacht – bis zu dem Zeitpunkt, wenn man nicht mehr nur Arbeitnehmer sondern auch Eltern ist. (mehr …)
Aug 6, 2015 | Familienleben
Liebe Andrea,
Komm in meinen Arm. Ich weiss es tut weh. Schrecklich weh. Ihr wolltet es so sehr. Habt Euch so sehr darauf gefreut! Ein Geschwisterchen für Euren Sohn.
Du hast Dir ein Mädchen gewünscht. Sie sollte Klara heißen.
Doch Klara ist nicht mehr da. Da ist nur noch Leere. Und Schmerz. Du hattest eine Fehlgeburt.
Alles fing so gut an.
Der erste Ultraschall. Alles schien perfekt. Beim zweiten Ultraschall konnte man keine Herztöne sehen. Dein Arzt war besorgt. In der Woche danach war immer noch nichts zu sehen – sowie in der Folgewoche. Die traurige Wahrheit rückte immer näher.
Doch du wolltest sie nicht wahrhaben.
So etwas passiert doch nur den Anderen. Der Frauenarzt irrt sich sicher. Noch ein paar Tage warten – dann ist dort sicher ein Herzschlag zu sehen. Du verbrachtest Stunden vor deinem Rechner um einen Beleg dafür zu finden, dass sein Arzt sich irrt.
Doch der Herzschlag kam nicht mehr und so musstest du ins Krankenhaus zur Ausschabung. Du hattest eine Fehlgeburt. Du warst alleine dort. Dein Mann war bei Eurem Sohn.
Es war so ein trauriger Tag.
Das Wunschbaby war nicht mehr unter deinem Herzen. Einfach weg.
Ich verspreche Dir Andrea – auch wenn Du es Dir heute nicht vorstellen kannst – der Schmerz wird weniger. Er wird nie ganz verblassen und das ist vielleicht auch gut so.
Leben schenken ist ein Wunder. Ein riesengroßes, unendlich tolles Wunder. Es ist nicht selbstverständlich.
Du wirst wieder schwanger werden. Die Schwangerschaft wird nicht mehr so unbelastet sein wie vorher. Aber du wirst sie dennoch genießen.
Du wirst einen Sohn bekommen. Er ist wunderschön!
Unser 2.er Sohn
Dieses Kind wird ein riesengroßes Herz haben in dem so viel Platz ist.
Auch für deinen Schmerz.
Du wirst ihm von Klara erzählen – und weißt Du was er sagen wird:
„Mama, ich bin so traurig, dass dein Baby gestorben ist.“
und du wirst sagen „Weißt du mein Schatz, vielleicht musste das so sein. Denn so habe ich Dich bekommen. Und mein Leben ist doch so wunderschön, weil Du mein Sohn bist . Ich bin so froh, dass ich deine Mama sein darf!“
Du wirst ihn ansehen mit seinen strahlenden Augen – und genau das fühlen. Unglaubliche Dankbarkeit für deinen gesunden, liebevollen und lustigen zweiten Sohn. Er ist einfach perfekt! Das Leben mit ihm ist wundervoll!
Er wird dich in den Arm nehmen – und der Schmerz wird immer kleiner werden. Stück für Stück.
Du wirst nicht alleine bleiben – viele Frauen in deinem Umfeld werden das Gleiche erleben. Manche von Ihnen werden danach noch ein Kind bekommen. Andere nicht. Dein Schicksal zu teilen wird dir helfen.
Du bist nicht alleine Andrea – ich will, dass du das weißt. Viele Frauen erleiden eine Fehlgeburt!
Am Ende wirst Du 3 – ja DREI – gesunde, wunderschöne Kinder haben. Das ist ein riesengroßes Glück. Du bist ein Glückskind Andrea. Eine Glücksmutter!
Genieße sie – denn Mutterschaft ist etwas so wunderbares!
Dein Zukunfts-Ich
Mit diesem #meinBriefanmich in dem ich über die Fehlgeburt meines zweiten Kindes schreibe, nehme ich an der Sommerblogparade von Jana vom Hebammenblog teil. Bei ihr findet ihr noch viele, tolle Briefe.
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