Einsam fühlen als 3fach Mama – ein Paradoxon?

Einsam fühlen als 3fach Mama – ein Paradoxon?

Mit mir unter einem Dach leben 3 Kinder, ein wundervoller Ehemann und ein fröhliches Au Pair. Und dennoch fühle ich mich oft einsam! Versteht mich nicht falsch – denn ich bin ja eigentlich nie alleine. Nicht zu Hause und nicht im Büro. Dennoch beschleicht es mich immer wieder – das „einsam fühlen“. Komisch oder?

 

Einsam fühlen trotz Kindern, Mann, Job und Co.

 

Ich bin ein geselliger Mensch, mag Menschen und liebe es, ein volles Haus zu haben. Das habe ich ja auch mit drei Kindern. Denn ruhig ist es hier eigentlich nie. Ständig wird meine Aufmerksamkeit benötigt, ruft jemand MAAAAAAMMMMAAAA oder braucht anderswo meine Hilfe.

Mein Tag ist durchgetaktet und oft bleibt tagsüber kaum Zeit, um kurz Luft zu holen. Auch das mag ich, denn ich bin ein kleines Energiebündel und der Trubel, der mit einer Großfamilie einzieht macht mir (meist) nichts aus.

 

Ich bin einsam

Doch neben Arbeit, Fußball, Ballett, Einkaufen und Co. bleibt am Ende oft eines auf der Strecke! Freundschaften!

 

Der Kaffee mit der Nachbarin, ein kurzes Gespräch am Kita-Eingang oder auch ein gemeinsamer Ladysabend. Das sind Dinge, die in dem Leben zwischen Kindern, Job und Familie viel zu kurz kommen.

Dabei brauchen gerade echte Freundschaften so viel mehr. Zeit zum Zuhören, Austauschen oder einfach nur da sein. Doch wenn um 21 Uhr endlich alle Kinder im Bett sind – die Küche aufgeräumt und die Wäsche gemacht – dann ist mein Kopf meistens leer und der Körper müde.

Wie kann es sein, dass wir uns in Zeiten der Digitalisierung und des ständigen Austausches einsam fühlen? Eigentlich können wir doch immer und jederzeit mit unseren Freunden und Lieben im Kontakt bleiben. Weil ein Foto auf Facebook, eine Nachricht per Whats App oder ein Tweet am Ende eines nicht ersetzen können.

Den gemeinsamen Moment!

Den Kaffee am Küchentisch, während die Kinder im Garten spielen, das Mittagessen mit der Lieblingskollegin, der gemeinsame Kinobesuch mit der besten Freundin. Das alles sind echte Momente, die wir durch und durch spüren und erleben können. Die uns Wurzeln geben und ein Gefühl von Sicherheit. Die uns verbinden und wissen lassen, das die Freundin einen auch mag. Auch wenn wir mal nicht gut drauf sind, in Jogginghosen durch den Tag schlurfen oder uns einfach mal wieder tierisch über unseren Gatten aufregen müssen.

Mir fehlen diese Momente! Ganz besonders, seit meine beste Freundin vor 4 Jahren weggezogen ist.

Neue Freundschaften zu machen fällt mir oft schwer. Ich habe Angst davor, nicht gemocht zu werden. Mich aufzudrängen oder am Ende eben einfach nicht genug Zeit zu haben.

Und so passiert es, dass ich zwar kein einsames Leben habe und mich dennoch einsam fühle! Ist das nicht absurd? In einer Zeit, in der wir uns ständig austauschen können?

 

Wie wir die Einsamkeit ändern können?

 

Svenja hat sich dazu entschieden die Kommunikation in ihrem Leben zu entschleunigen und somit mehr Zeit in ihrem Leben zu gewinnen. Das mag im ersten Moment seltsam klingen – doch ich denke es ist ein kluger Schritt. Weniger Kommunikationsquellen bedeuten mehr Zeit!

Was ich versuchen werde: Mir wieder mehr „ich Momente“ frei zu schaufeln. Momente für ein langes Telefonat mit meiner besten Freundin. Ein Mittagessen mit einer Kollegin. Oder ein Kaffee mit einer anderen wundervollen Frau.

Ich will wieder mehr Zeit für Freundschaften – denn sie fehlen mir! Ohne sie ist mein Leben einsam!

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Au Pair pro und kontra – ein Erfahrungsbericht

Au Pair pro und kontra – ein Erfahrungsbericht

Die liebe Mama Mia fragte auf Twitter nach einer Liste Au Pair pro und kontra. Sie wollte wissen wie ich und Heikeland dieses Thema mit unseren bisherigen Erfahrung bewerten.


Da wir aktuell bereits wieder auf der Suche nach einem neuen Au Pair sind, das im Sommer unser jetziges (nach ihrem 1 jährigen Aufenthalt bei uns) ablöst, ist dies in der Tat ein Thema, das mich aktuell wieder selbst sehr beschäftigt. Daher will ich diese spannende Frage gern direkt auf meinem Blog mit Euch teilen:

Au Pair pro und kontra

Kontra:

Ihr habt eine weitere Person in Eurem Haushalt
Dieser Punkt hat in der Tat mehrere Gesichtspunkte. Ist aber auch die Frage, die ich am häufigsten gestellt bekomme. „Stört es Dich nicht, jemanden Fremden im Haus zu haben?“
Zum einen sehe ich das Au Pair nicht als Fremde, sondern als Familienmitglied. Bei uns hat unser Au Pair die Rolle der großen Schwester gegenüber den Kindern. Für uns ist sie ein Teammitglied, dass uns bei der Betreuung der Kids unterstützt. Ich sehe sie nicht als Angestellte – und daher ist sie für mich auch keine „Fremde“.
Eine weitere Person im Haushalt bedeutet aber auch: mehr Wäsche, mehr Dreck und mehr persönliche Bedürfnisse.
Das Thema Wäsche und Dreck lässt sich lösen, in dem von Anfang an klare Aufgaben verteilt werden. Idealerweise schriftlich fixiert und ggf. auch eingefordert werden, wenn sie nicht geleistet werden.
Die persönlichen Bedürfnisse sind etwas zeitaufwendiger! In unserem Fall ist es aktuell die Unterstützung bei der Jobsuche. Die Überarbeitung von Anschreiben und Lebensläufen usw.
Diese Dinge brauchen Zeit und Aufmerksamkeit. Darüber sollte man sich bewusst sein, wenn man sich für ein Au Pair entscheidet.

Unterschiedliche Erziehungskonzepte
Mit einer neuen Bezugsperson kommen neue Erziehungskonzepte ins Haus. Auch die Art wie das Au Pair mit den Kindern umgeht und sie anleitet wird nicht immer die gleiche sein wie Eure. In einem Haushalt mit z.B. 3 Kindern ist es oft laut, wild und stürmisch. Wenn man dabei als Mensch vorsichtig, ruhig und zurückhaltend ist, kommt das Au Pair hier schnell an ihre Grenzen. Das merken auch die Kinder. Auch hier ist es wichtig, das Au Pair in ihrer Arbeit immer wieder zu bestärken. Ihr Hilfe zu geben im Umgang mit den Kindern und auch den Kindern immer wieder zu sagen, dass auch das Au Pair die gleiche Rolle eines „Erziehungsberechtigten“ innehat wie die Eltern. Auch braucht es Eltern, die mit Gelassenheit Dinge  akzeptieren, die mal nicht so laufen, wie man es sich selbst vorstellt und das Au Pair auch einfach „machen zu lassen“. Das ist manchmal gar nicht so einfach.

Ihr werdet zum Arbeitgeber und Vorgesetzten
Das hört sich im ersten Moment erst mal nicht als Nachteil an. Ist aber in meinen Augen ein Punkt, der tatsächlich nicht zu unterschätzen ist.
Die Rollenverteilung zwischen Au Pair und Gasteltern ist nicht wie zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter. Hier spielt die persönlichere Ebene eine große Rolle. Dennoch ist es wichtig, immer wieder Feedback zu geben, auszuhalten, Dinge einzufordern und auch korrigierend einzugreifen.
Bei dieser neuen Rollenverteilung war dies besonders in den ersten Monaten für mich ein echter Balance-Akt. Wie äußere ich Kritik, ohne dass unser Au Pair sich angegriffen fühlt oder beleidigt ist. Wie sage ich, wenn ich mit einer bestimmten Leistung nicht zufrieden bin. Gerade zu Beginn habe ich mich mit diesem Punkt sehr schwer getan, da bei mir immer die Angst mitgeschwungen hat, dass unser Au Pair uns verlassen könnte. Das Problem ist: Wer am Anfang keine Kritik äußert, tut sich hier im bereits laufenden Prozess um so schwerer, da das Gegenüber dies nicht gewohnt ist. Ich musste meine Rolle also erst finden. Für unser kommendes Au Pair weiss ich, dass ich die Angst, Angst sein lassen muss und einen festes, monatliches Feedbackgespräch einführe. So können sich beide Seiten sagen, was gut läuft und was nicht.

Pro:

Ihr habt eine flexible Betreuung im Haus.
Wir besprechen anhand eines Wochenplans jeden Sonntag, was in der kommenden Woche ansteht. Wir definieren Uhrzeiten, wann unser Au Pair wo sein muss, wann sie frei hat, wann sie kocht usw. Bei uns ist jede Woche anders und in der Vergangenheit war es ein echtes „Babysitter-Jonglieren“ um alles unter einen Hut zu bekommen. Gerade in Punkto Geschäftsreisen. Mit Au Pair ist dieser Prozess viel leichter. Auch ist die Bezugsperson für die Kinder immer die Gleiche, was Ihnen mehr Sicherheit und Routine gibt.

Wochenplaner Familie und Au Pair


Neue Sprache und Kultur für Eure Kinder

Mit einem Au Pair aus einem fremden Land ziehen auch andere Sitten, Speisen und Bräuche mit ein. So können die Kinder spielerisch eine andere Sprache lernen oder lernen fremde Gebräuche und Speisen kennen. Bei uns kocht das Au Pair einmal die Woche Abendessen. Hier gibt es ein Gericht, wie es auch ihre Mutter zu Hause kocht und nicht ein Rezept aus einem deutschen Kochbuch.
Ich habe das Gefühl die Kinder werden aufgeschlossener und interessierter, was das Leben andere Menschen, Sitten und Kulturen angeht. Ich empfinde dies als besondere Bereicherung.

Entzerrung des Alltags
In der Vergangenheit habe ich zu den meisten Terminen alle drei Kids mitnehmen müssen. Zahnarzt für den Großen. Die beiden Kleinen müssen mit mir im Wartezimmer sitzen. Gitarrenunterricht beim Mittleren. Die Jüngste ist mit mir den halben Nachmittag im Auto unterwegs.
Heute gehe ich alleine mit dem Großen zum Zahnarzt, während unser Au Pair die Kleinen aus dem Kindergarten abholt und mit ihnen zu Hause spielt. Ein kurzer Stop im Supermarkt danach bedeutet kein gehetztes durch die Gänge laufen, denn ich weiss, die Kinder sind versorgt. Für mich ist dies eine unglaubliche Erleichterung im Alltag.

 

Au Pair pro und kontra – ist kein schwarz und weiss sondern hat viele Facetten. Es ist ein fremder Mensch, der bei Euch einzieht. Mit seiner eigenen Geschichte, seinen eigenen Wünschen und seinen eigenen Vorstellungen. Wie auch im restlichen Leben ist es wichtig, sich genau darüber von Anfang an auszutauschen. Klar zu machen, was die Erwartungen sind. Die Wünsche und die Pflichten. Und dieser Dialog muss am Leben bleiben. Partnerschaftlich und dauerhaft, damit beide Seiten glücklich sind. Das läuft nicht nebenher, sondern braucht Zeit. Aber wie bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen kann es Spaß machen. Wenn die Chemie stimmt zwischen den handelnden Personen. Am Ende kann aus einem Au Pair auch eine Freundin werden – für die Kinder und die Eltern.

Der Grundpfeiler dafür ist die Auswahl des Au Pairs, bei der neben den harten Fakten und Fragen sicher auch das Bauchgefühl eine sehr große Rolle spielt! Wenn die gemeinsamen Grundvoraussetzungen stimmen, dann glaube ich, dass ein Au Pair eine tolle Lösung sein kann – für die Familie und das Au Pair.

 

Noch mehr Tipps und Hilfen bei der Suche und dem Zusammenleben mit einem Au Pair findet ihr hier in meinem Blog.

 

 

Die Sache mit der Schule – unser Schulkind und Nachmittagsbetreuung

Die Sache mit der Schule – unser Schulkind und Nachmittagsbetreuung

Vor einigen Tagen verriet uns die liebe Mama Notes, dass sie etwas Bammel hat vor der kommenden Schulzeit, dem Schulkind und Nachmittagsbetreuung und den daraus resultierenden zeitlichen Möglichkeiten.

Sie fragte:

 

Daraus entstand eine spannende Diskussion auf Twitter, die nun viele tolle, bloggende Mamas ausführlich in ihren Blogs weiterführen und ihre Lebenssituation mit Schulkindern erklären.
Da auch ich versprochen hatte von unserer Situation mit der Vereinbarkeit von Schule und Co. zu berichten möchte ich in diesem Blogartikel über mein großes Schulkind berichten.

Wie ich schon in einem vergangenen Blogartikel berichtet hatte ist mein Großer ein Dezemberkind. Was dazu geführt hat, dass er mit fast 4 erst von der Krippe in den Kindergarten und mit fast 7 Jahren erst in die Schule gekommen ist. Anfänglich dachte ich, es wäre ein Nachteil für ihn so lange mit dem jeweiligen Wechsel zu warten.
Aus der Erfahrung heute weiss ich, dass es gerade beim Wechsel vom Kindergarten in die Schule genau das Richtige für ihn war.

Unser Schulkind und Nachmittagsbetreuung – aus unserer Sicht

Der Große verlässt um 7.20 Uhr das Haus und macht sich zusammen mit einigen Kindern aus der Nachbarschaft auf den Weg in die Schule. An seinem ersten und zweiten Schultag durfte ich ihn auf diesem Weg noch begleiten. Seitdem wird meine Anwesenheit allerdings nur selten geduldet. Ich glaube ich bin zu uncool für ihn.

 

Der Tagesablauf des Schulkindes

Zu Anfang hat mich das echt traurig gemacht – doch dieses Gefühl wurde bald abgelöst von unglaublichem Stolz auf  meinen großen Sohn.
Die Schule geht in der Regel bis 11.45 Uhr. Danach wird er vom Hortbus an der Schule abgeholt und gemeinsam mit den anderen Hort-Kindern am Hort abgeliefert.
Dort angekommen macht er zusammen mit den anderen Kids seine Hausaufgaben. Gegen 13.00 Uhr, wenn auch die 3. und 4. Klässler im Hort angekommen sind gibt es für alle Mittagessen. Nach dem Mittagessen machen die großen Kinder ihre Hausaufgaben und für die Kleineren gibt es einige Projekte wie Turnen, Singen, Basteln, Experimentieren und Co. an denen sie teilnehmen können. Wahlweise können die Kids sich aber auch ins Spielzimmer zurück ziehen und Lego-Bauen, Kickern und Co.

Nachdem alle Kids mit den Hausaufgaben fertig sind gibt es je nach Wochentag noch einige pädagogische Angebote oder die Kids dürfen einfach in den Garten zum Spielen gehen.
Abholzeiten sind von 15.45 bis 16.00 Uhr oder von 16.45 bis 17.00 Uhr.

 

Pflichten und Regeln für die Eltern

 

Alle Eltern sind verpflichtet die Kinder an 5 Tagen die Woche bis mindestens 16.00 Uhr im Hort einzubuchen. Am Anfang gab es viele Eltern, die sich darüber beschwert haben. Mit dem Blick auf das tolle pädagogische Angebot, das den Kids im Hort geboten wird, ist aber allen schnell klar geworden, dass den Erziehern hierfür auch Struktur und Zeit eingeräumt werden muss.
Klar gibt es Tage, an denen der Große mal wegen eines Arzt Termines früher aus dem Hort gehen muss oder gar nicht kommen kann. Aber nach vorheriger Absprache mit den Erziehern ist dies nie ein Problem gewesen.

Ferienbetreuung im Hort

 

In den Ferien finden im Hort tolle Aktionen für die Kids statt.
Z.B. morgen (wir haben in Bayern gerade Osterferien) gehen sie in den Zoo, am Mittwoch haben sie einen Experimentiertag und am Donnerstag gehen sie zum Schwimmen.

Wenn der Große aus der Schule kommt hat er alle Hausaufgaben in der Regel schon sauber und ordentlich erledigt. So bleibt für uns lediglich das allabendliche Lesen als schulische Verpflichtung übrig.
Ich gestehe ich schätze dies sehr, denn so haben er und ich kaum Reibungspunkte die Schule betreffend.

Nach der Schule kommt der Große nach Hause, wirft seinen Schulranzen in die Ecke und verschwindet meist direkt wieder zu seinem besten Freud und Klassenkamerad, der auf der anderen Straßenseite wohnt.
Einmal die Woche geht er noch ins Ski-Hallentraining. Dann ist er nochmals von 17.00 bis 18.30 Uhr unterwegs.

Am Anfang war ich echt traurig, dass mein Großer mich nur noch so wenig braucht. Aber wenn ich ehrlich bin ist dies eher mein Problem als seins.
Seit er ein Schulkind ist hat er einen riesigen Sprung gemacht und ist so viel reifer und selbstbewusster geworden. Das ist wunderschön mit anzusehen.

 

Die Zeit nach dem Hort – unser Nachmittag

 

Die im Zuge dieser Diskussion oftmals gehörten Argumente wie „wann haben die Kinder denn Zeit zu spielen“ und Co. kann ich nicht nachvollziehen. Denn der Große ist doch den ganzen Tag mit seinen Freunden zusammen. Und selbst wenn er nach der Schule zu Hause wäre, dann würde er die meiste Zeit mit anderen Kindern beim Spielen verbringen und nicht mit mir.

Dafür lieben wir unsere unbeschwerten Nachmittage. Wenn ich die Kids aus den Einrichtungen abholen gehe bleibt noch ausreichend Zeit ein Eis essen zu gehen, ne Runde auf den Spielplatz – ja sogar schwimmen gehen wir hin und wieder.

Abends bleibt bei uns die Küche kalt. D.h. in der Regel gibt es nur eine ausgiebige Brotzeit. Die Kinder, mein Mann und ich haben Mittags warm gegessen und es erspart unglaublich viel Zeit in der Einkauf- und Vorbereitungslogistik, die ich dann mehr mit meinen Kindern habe.

Dass ich diesen Weg für mich und mein Schulkind gewählt habe, hat viele individuelle Gründe.
Sicherlich ist es nicht für jedes Kind und jede Familie der richtige Weg.
Es ist einer von vielen – es ist unserer.
Diesen habe ich nun mit Euch auf diesem Wege geteilt und Euch einen kleinen Einblick gewährt.

Wie du siehst liebe Mama Notes – es ist zwar sicher ein anderer Weg als es der unserer eigenen Kindheit war. Aber wenn ich mir so meinen Großen anschaue, scheint auch dies eine glückliche Kindheit zu sein.

 

Weitere Blog-Beiträge zu dem Thema findet ihr hier:

Mama Notes: Komm Du runter zum Spielen
Frische Briese: Grundschule und Kinderbetreuung
Jademond: Grundschulzeit und Betreuung
Mama-nagement: Schulbetreuung und Kindheit.

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Die Sache mit dem Arbeitszeugnis

Die Sache mit dem Arbeitszeugnis

In einem meiner letzten Blogbeiträge habe ich ja die Frage gestellt ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollten oder nicht. Wie erwähne ich im Arbeitszeugnis Teilzeit Beschäftigungen? In meiner kürzlich vergangenen Bewerbungsphase habe ich mich dazu entschieden meine Kinder und auch meinen Familienstand nicht im Lebenslauf zu erwähnen und auch den Begriff Teilzeit versuche ich zu vermeiden.

Arbeitszeugnis Teilzeit

Arbeitszeugnis Teilzeit ©fotolia.de

Rückblickend, nach meiner Bewerbungsphase, war es für mich die richtige Entscheidung. Denn so hatte ich immer das Gefühl , dass meine erste Bewertung nur nach meinen beruflichen Qualifikationen die in meinem Lebenslauf und meinem Zeugnis zu finden waren bewertet wurden.
Nachdem ich nun im Januar im neuen Job starte, musste ich mich in den letzten Wochen mit einer weiteren, spannenden Frage auseinandersetzen, der sich viele „Teilzeitmütter“ sicher auch hin und wieder stellen werden müssen. Wie gehe ich mich dem Wort „Teilzeit“ in meinem Arbeitszeugnis um?

Zu meinem Hintergrund:

Bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich 5 Jahre lang in einer Festanstellung mit einer 30 Stunden Woche gearbeitet. Eine Vollzeitstelle wäre hier vertraglich eine 40 Stunden Woche gewesen.

Im ersten Entwurf des Arbeitszeugnisses stand:
… Arbeitet in Teilzeit als Online-Marketing-Managerin…

Irgendwie wurde ich von Anfang an nicht warm mit dieser Formulierung. Ich war mir nicht sicher ob dies an meiner grundsätzlichen „Allergie“ gegen das Wort Teilzeit lag oder der Tatsache, dass ein „nicht erwähnen“ von Kindern im Lebenslauf eigentlich keinen Sinn macht, wenn dann im Arbeitszeug dieses stigmatisierende Wort „Teilzeit“ prangte.
In meiner forschen Art strich ich dieses Wort ersatzlos aus dem von der Personalabteilung zugemailten Dokument mit der Anmerkung: „Bitte streiche doch das Wort Teilzeit aus meinem Arbeitszeugnis. Bei einer Vollzeitkraft schreibt wird ja auch nicht „arbeitet in Vollzeit“ geschrieben – Danke Andrea“

In den folgenden Tagen hatte ich daraufhin einen persönlichen Termin mit unserer Personalerin um das Dokument noch mal gemeinsam durch zu gehen! Ich erklärte noch mal recht sachlich, dass ich das Wort „Teilzeit“ nicht in meinem Arbeitszeugnis stehen haben möchte – da dies in meinen Augen oft mit einer 50% Stelle in Verbindung gebracht wird.
Mit meine 30 Stunden ist die Diskrepanz zu Vollzeit allerdings nicht mehr besonders groß ausschlaggebend, dass dieses extra erwähnt werden müsse.

Was denkt die Personalerin beim Arbeitszeugnis in Teilzeit?

Die Personalerin hielt dagegen und meinte: Personaler die deinen Lebenslauf lesen wissen genau, dass Teilzeit viele Facetten hat. Zudem sei sie verpflichtet die Thematik Teilzeit im Arbeitszeugnis zu erwähnen.
Ich antwortete – nicht mehr ganz so sachlich: Hast Du Dich schon mal als arbeitende Mutter irgendwo beworben? Ich schon. Und genau deswegen möchte ich aufgrund meiner Qualifikation bewertet werden und nicht aufgrund der mit zur Verfügung stehenden Stunden. Und genau deshalb bin ich auch bereit zur Not mit einem der Geschäftsführer zu reden. Aber in diesem Punkt bin ich leider nicht kompromissbereit. Ich hoffe Du kannst das verstehen.

Einige Stunden später schrieb ich noch mal eine Email an unsere Personalerin – entschuldigte mich für meine „starke Willensäusserung“ bezüglich des Themas Teilzeit im Arbeitszeugnis und wies noch mal auf die § im Arbeitsrecht * hin, die entgegen ihrer Aussage nicht besagen, dass es zwingend notwendig ist die Anzahl der geleisteten Stunden zu erwähnen. Besonders nicht im meinem Fall, wenn die Diskrepanz zwischen der von mir geleisteten Stundenzahl und der Anzahl der Stunden in Teilzeit nur noch recht gering ist.

Ich habe am 23.12.2013 mein Arbeitszeugnis erhalten.

In meinem Arbeitszeugnis ist das Wort Teilzeit nicht mehr zu finden!

Wenn ich ehrlich bin, ist dieses Thema Teilzeit sicherlich ein kleines Päckchen, das ich bereits seit einigen Jahren mit mir herumtrage. Um genau zu sein seit 7 Jahren – seit ich Kinder habe.
Es ärgert mich einfach ungemein, wenn die Arbeitsleistung von Frauen und Männern, die aufgrund familiärer Gegebenheiten  mit einer reduzierten Stundenanzahl arbeiten nicht aufgrund ihrer Arbeitsqualität sondern der Quantität beurteilt werden!
Auch wenn ich in der oben genannten Gegebenheit etwas pedantisch wirken mag, denke ich ist es sehr wichtig, dass wir Arbeitnehmer, die mit reduzierter Stundenzeit arbeiten uns selbst und auch anderen immer wieder klar machen, dass die Arbeit die wir leisten wichtig und wertvoll ist – und das im gleichen Maße wie die einer Vollzeitkraft.

Genau so sollte sie auch bewertet werden! Auch in einem Arbeitszeugnis!

In diesem Sinne
Lieber Gruß
Eure Andrea

P.S.: Wie ist/war es bei Euch in Sachen Arbeitszeugnis und Teilzeit? Und wie denkt ihr darüber? Ich bin gespannt.

*Quelle: https://www.job-pages.de/pdf-recht/06arbeitszeugnisse.pdf
Abschnitt: Wer hat Anrecht auf ein Arbeitszeugnis