Sep 21, 2016 | Vereinbarkeit, Werbung
Als ich Claire das erste Mal kennenlernte war ich sofort begeistert von Ihrer offenen und humorvollen Art. Es entwickelte sich eine Freundschaft und ein wundervolles Netzwerk voller Wertschätzung und Respekt und wir begleiteten uns fortan auf unserem Weg als Blogger, Mütter und Frau. Als Claire mir von ihrem neuen Job als Content Marketing Managerin für das limango Magazin erzählte habe ich mich unglaublich für sie gefreut. Nicht nur, dass dieser berufliche Neuanfang mutig ist – ich war der festen Überzeugung Claire wird einen super Job machen. Nun, einige Monate später ist Claire beruflich angekommen und erzählt mit dem limango Magazin wunderschöne Geschichten und gibt wertvolle Tipps für die ganze Familie.
Ich freue mich unglaublich, sie und ihre Arbeit als Content-Marketing-Managerin Euch in meiner Serie „Frauen im Job“ heute vorzustellen:
Claire – Content Marketing Managerin für das limango Magazin
Liebe Claire, was war für dich der Impuls zu sagen du gehst ins Content Marketing?
Für mich kam der Impuls schon vor langer Zeit, als ich noch in der Wirtschaft tätig war. Das Digitale hat mich schon immer fasziniert – und so habe ich irgendwann angefangen neben der Arbeit zu bloggen – natürlich im Familiensegment, denn ich war ja selbst junge Mutter. Es hat mir großen Spaß gemacht zu sehen, was meine Leser (meist Mütter) interessiert, wann sie am liebsten online sind und was sie besonders oft klicken (oft sind das übrigens die Texte, die man mal eben so schnell raugehauen hat – aus dem Herzen). Dieses direkte Feedback, das hat mich am Bloggen einfach wahnsinnig fasziniert.
Nach und nach habe ich immer mehr Herzblut in meinen Blog und Social Media gelegt und gemerkt, dass es meine absolute Leidenschaft und Profession ist, online Geschichten zu erzählen.
Während meinem Familien-Skiurlaub fing ich an, mal durch Stellenausschreibungen zu surfen. Dann ploppte in meiner XING Timeline (das Netz weiß, was du machst) der Job bei limango auf. Ich war sofort Feuer und Flamme und konnte hinter jedem Bullet Point in der Stellenausschreibung einen Haken machen. Meine Freundin, ein Ex-limango hat mir sofort geraten, mich auf diese Stelle zu bewerben.
Im Vorstellungsgespräch wurden dann auch die letzten Zweifel aus dem Weg geräumt und ich war bereit, Geschichten für Familien zu erzählen.
Kannst Du Dich noch erinnern, früher gab es noch so Fernsehwerbungen, beispielsweise von Merci oder Langnese „So schmeckt der Sommer“, die hat man jedes Mal vor Augen, wenn der Song gespielt wird. Heute geht es oft „nur“ um Kaufen, Kaufen, Kaufen und man wird förmlich von Angeboten erschlagen.
Dabei möchte man sich auch oft einfach inspirieren lassen. Gerade wir Mütter suchen nach Rat im Netz. Es reicht nicht mehr, nur Angebote rauszuhauen. Und oft steht hinter einem Produkt ja eine schöne Geschichte. Warum diese nicht erzählen?!
Was sind denn jetzt deine Aufgaben als Content-Marketing-Managerin und wie gestaltest Du deinen Arbeitsalltag?
Haha, so einiges. In erster Linie verantworte ich in meiner Arbeit das limango Magazin. Ein Online-Familienmagazin, das die Eltern von der Schwangerschaft bis zum Schulkindalter begleitet.
So gehören zu meinen Aufgaben die Erstellung von Redaktionsplänen sowie das Redigieren und Einpflegen von Texten. Bei Zeit schreibe ich auch selbst gerne Texte für das Magazin. Dann besprechen wir in Meetings, wie und wo wir Texte auf unseren Social Media-Kanälen featuren können. Das macht dann meine liebe Kollegin aus dem Marketing. Außerdem versuchen wir, Aktionen im Magazin interaktiver zu gestalten, so wie diese Woche ein toller Rezept-Wettbewerb starten wird. Es werden Kooperationen vereinbart und Ideen gefunden.
Content Marketing ist also am Ende wirklich vielseitig und genau das macht so viel Spaß an dem Job. Ich bin Chefredakteurin, Analyst und Marketingtante in einem.
Das Tolle ist – ich kann meinen Job in Teilzeit machen. Das gibt mir die Möglichkeit meinen Beruf optimal mit dem Mamasein zu vereinen. Der Nachmittag gehört meinem Söhnchen und Freundinnen.
Meinen Tagesablauf starte ich mit einem Cappuccino (ohne das geht´s nicht!), während der PC hochfährt. Danach schaue ich mir zuerst die Zahlen vom letzten Tag an, welche Dinge unsere Leser im Magazin gesucht und welche vielleicht nicht gefunden haben. Das ist eine tolle Quelle für neue Ideen.
Danach kontrolliere ich noch mal alle Texte, die für den Tag geplant sind.
Erst im zweiten Step sehe ich mir meine Emails an. Der Tipp einer Freundin! Ich habe gemerkt, dass mich das Eintreffen/Aufploppen von neuen Emails sonst sofort ablenkt im analytischen Teil meiner Arbeit, mich rausreißt.
Dann startet die Arbeit mit Telefonaten, Mails, Meetings… der ganz normale Wahnsinn eben. Wichtig: Eine halbe Stunde am Tag gehört dann mindestens der Recherche. Was beschäftigt Eltern aktuell besonders und welche Themen wünschen sie sich auch für unser limango Magazin.
Welche Vorteile bringst Du als Mutter mit, die in diesem Job besonders wichtig sind?
Als Content Marketing Managerin ist es erst mal grundsätzlich vollkommen egal ob man Mutter ist oder nicht. In meinem Fall ist die Kundschaft von limango ja die junge Familie. Ich selbst bin gewissermaßen selbst Zielgruppe und in den Themen, die Familien tagtäglich beschäftigen. Dadurch ist es gewiss einfacher, mich in die Lebenssituation unserer Kundinnen hineinzudenken. Klar kann man auch lernen sich in diese Dinge einzuarbeiten, auch wenn man keine Mutter ist. Gewiss sogar! In meinem Fall ist das Ganze denke ich jedoch einfacher und einen Tick intuitiver.
Dennoch arbeiten ja nicht nur Mütter bei limango – denn damit ein Team erfolgreich ist braucht es Diversität, oder?
Absolut. Das wäre ja schlimm! Ich liebe es, meine Kollegen „noch“ ohne Kinder nach ihrer Meinung zu fragen. Das sind ja auch die neuen Eltern. Denn manchmal ist man in seiner Welt ja auch ein wenig gefangen, verkopft. Die Mischung macht´s!
Außerdem sind wir ja auch immer noch viel mehr als „nur“ Mütter und Väter. Wir gehen unseren Jobs nach, shoppen Kleider für uns, haben Sorgen und Ängste, die nichts mit unseren Kleinen zu tun haben. Und auch, wenn das limango Magazin für Eltern gemacht wurde, gibt es immer Themen links und rechts, die uns dennoch interessieren und ansprechen. Reisen, Kochen und vieles mehr. Deswegen ist für mich der Input und das Feedback meiner Kollegen immer Gold wert.
Was sind deine drei Lieblingstexte im limango Magazin?
Alle! Als ich das Konzept schrieb, war das Ganze eher „Work in Progress“. Ich habe mich sehr stark ausgetauscht mit anderen Bloggern und Redakteuren, da es für mich besonders wichtig war mit dem limango Magazin etwas Neues und Echtes zu schaffen und nicht andere Magazine zu kopieren. In dieser Phase war und bin ich so glücklich über mein Netzwerk, das in den Jahren meiner eigenen Bloggerei nach und nach entstanden ist. Einfach großartig! Die Mädels und Jungs waren einfach super.
Beim letzten Korrektur lesen vorm Live Gang war ich so glücklich, zu sehen, wie viel Herzblut und Zeit in jedem einzelnen Text steckt.
Die Blogger und Redakteure stecken alle in unterschiedlichen Lebensphasen. Sie haben Babys, Kleinkinder, Schulkinder. Ein, zwei, drei oder mehr Kinder. Auch Väter konnten wir für das limango Magazin gewinnen sowie Redakteure, die noch gar keine Kinder haben.
Genau das macht es für mich auch so wertvoll und spannend. Denn im limango Magazin ist somit für jeden etwas dabei und das auf eine ganz ungezwungen authentische Art und Weise. Bei so viel Leidenschaft und Einsatz für das Schreiben und die Themen würde das Hervorheben eines einzelnen Text dem Magazin und den Redakteuren nicht gerecht werden.
Was sind denn die Themen die limango Magazin Leserinnen am meisten interessieren?
Da gibt es mehre Bereiche:
Kochen und Ernährung für Kinder zum Beispiel. Mit Kindern ist das ja auch nicht immer so einfach. Ideal finde ich, wenn ein Rezept gesund, lecker und schnell zubereitet ist. Denn als Mutter oder Vater bleibt im Alltag oft gar nicht so viel Zeit für die Zubereitung. Oder ich habe es nicht geschafft einzukaufen und will etwas auf den Tisch zaubern mit den Dingen, die noch im Kühlschrank sind. Aber auch Artikel wie der Kuchen für den nächsten Kindergeburtstag sind Themen, die unsere Leser interessieren.
Einer der Artikel, der von Anfang an sehr oft gelesen und geteilt wurde war der Text über Kanga Training. Da hatte ich selbst gar nicht so damit gerechnet. Aber genau das ist ja auch das spannende an meinem Job.
Eine Rubrik, die auch bei mir zu Hause schon Einzug gefunden hat sind unsere Basteltipps. Hier konnten wir eine unglaublich tolle Bloggerin gewinnen, die wunderschöne Ideen hat für einfache und preiswerte Bastelideen mit und für Kinder.
Was sind deine drei Lieblingsbrands bei limango?
Finkid, Nyani und Levis.
Heute – ein paar Monate nach deiner Entscheidung was ganz Neues zu machen und ins Content-Marketing zu gehen. Hast Du es bis dato bereut?
Nein – überhaupt nicht. Ich glaube der Wunsch etwas Anderes – etwas mit und für Menschen zu machen – dieser Prozess hat damals bereits begonnen, als ich anfing zu bloggen.
Ich mochte meinen alten Job, vor allem auch das Team, das war sehr familiär Und daher nicht ganz leicht. Aber irgendwann war der Wunsch nach Veränderung einfach größer. Wenn nicht jetzt, wann dann!
Klar hat man am Anfang Angst. Du begibst dich auf neues Terrain und auch in eine unsichere Situation mit einem neuen Job. Das machte mir am Anfang Sorgen – besonders weil ich Mutter bin.
Aber diese Angst hat sich überhaupt nicht bestätigt. Ich habe das Gefühl, in diesem Bereich hat sich der Arbeitsmarkt in den letzten Jahren wirklich weiter entwickelt.
Viele Unternehmen haben erkannt, dass Mütter oftmals sehr effektiv und zielgerichtet arbeiten. Wir haben ja immer nur kurze Zeit-Slots, da muss alles durchgetaktet sein. Unser Alltag mit Beruf und Familie ist einfach unglaublich strukturiert und organisiert. Das sind zwei Attribute die von großem Vorteil sein können. Also: Stellt Mütter ein (lacht).
Ich kann jeder Frau und Mutter raten, ihrer beruflichen Leidenschaft zu folgen oder natürlich auch anderen Träumen und den nächsten Schritt zu wagen. Und klar, man kann immer scheitern, aber man kann eben auch nur scheitern, wenn man es versucht hat!
Für mich war er genau der richtige Schritt!
Dieses Interview führte ich in Zusammenarbeit mit limango. Vielen Dank für den spannenden Einblick in die Arbeit einer Content Marketing Managerin.
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Aug 8, 2016 | Arbeiten & Berufswelt, Vereinbarkeit
Einige Leserinnen haben es richtig festgestellt – meine Serie „So hab´s ich gemacht“ hat noch ein offenes Ende. Meine Erfahrungen als „Mama mit Karriereambitionen“ ist noch nicht vorbei. Dies will ich heute ändern.
Teil 4 – aus meinem Leben als berufstätige Mutter
Mein Vorgesetzter wollte mich also nicht mehr? Nicht als Mensch – aber als Teammitglied. Meine fordernde, innovative Art wurde mir an diesem Punkt zum Verhängnis. Für mich war dies an Schlag ins Gesicht! Hatte ich mich bis zu diesem Zeitpunkt doch immer zu 110% in meinen Job rein gehängt sollte sich dies nun das erste Mal nicht auszahlen.
Rückblickend weiß ich heute, dass dies mehr eine taktische, als eine persönliche Entscheidung war. Doch schmerzlich war sie dennoch.
So wurde ich in ein anderes Team gesteckt- mit anderen Aufgaben. Was sich am Anfang wie eine Strafversetzung anfühlte, entwickelte sich bald zu einer neuen, tollen Chance. Im Business-Development befasste ich mich mit Themen, die ich bis dato fachlich nur am Rande angeschnitten hatte und entdeckte meine Leidenschaft zur Analyse. Gekoppelt mit meinen konzeptionellen Fähigkeiten stellte ich fest, dass diese neue Stelle, die ich Anfangs gar nicht wollte dennoch ein echter Glücksfall war.
Zudem durfte ich wieder in einem Team arbeiten, das mich voll und ganz integrierte – trotz reduzierter Stundenanzahl. Auch dieses Team war wie das davor primär von Frauen besetzt. Doch die Diversität in diesem Team war weit aus höher also zuvor. Für mich einer der Hauptgründe, warum das Arbeiten in diesem Team so unglaublich viel Spaß machte.
Mein neuer Vorgesetzter war stark ergebnisorientiert. Er setzte klare Ziele und Timings und hielt diese gewissenhaft ein. Mir machte diese Art von Arbeiten unglaublich viel Spaß, denn so hatte ich das Gefühl ausschließlich nach der Qualität meine Arbeit, nicht aber nach der aufgewendeten Zeit beurteilt zu werden.
So entwickelte ich in dieser Zeit nicht nur ein neues Bewegtbildkonzept sondern hatte auch noch die Möglichkeit die komplette Marketing-Jahresplanung für unser Team aufzusetzen.
Als unsere Marketingplanung von unserem Vorgesetzten durchgewunken wurde, wartete ich auf den Impuls und meine Leidenschaft diese auch umzusetzen. Doch es stellte sich nicht ein.
Ich merkte wie ich nicht mehr brannte
Das Feuer – es war weg! Ich wusste, das die Umsetzung meines Konzepts eine Aufgabe war, die reines abarbeiten wäre und Projektmanagement. Dinge, die ich schon über 10 Jahre immer wieder gemacht hatte und mich nicht weiterbringen und herausfordern würden. Ich spürte, dass es Zeit für eine Veränderung war.
Ich fing an Zeitungen und Online-Portale zu scannen nach potentiellen, neuen Jobs.
Ich setzte meinen Fokus hierbei auf lokale Nähe mit dem Ziel nicht mehr als 30 Minuten Fahrzeit für einen Weg zu haben. Für mich fühlten sich Fahrwege zum Job immer als verlorene Arbeitszeit an.
Außerdem beschloss ich, mich auch auf Vollzeitstellen zu bewerben, denn die Auswahl an Teilzeitstellen war einfach mau. Entweder ich könnte meinen neuen Arbeitgeber so sehr für mich begeistern, dass er bereit wäre die Stundenzahl zu reduzieren oder die Arbeitszeit wäre so flexibel, dass ich diese familienkompatibel auch in Vollzeit leisten kann.
Ich bin eine „Mama mit Karriereambitionen“ und genau so beschloss ich das Thema Bewerbung auch selbstbewusst anzugehen.
Ob meine Suche erfolgreich war, und welche Erfahrungen ich dabei gemacht habe, verrate ich Euch in meinem nächsten Beitrag von „So hab´s ich gemacht“, den ich demnächst in meinem Blog veröffentlichen werde.
Mrz 14, 2016 | Einblicke: Frauen im Job
Frauen im Job sind so unterschiedlich und bunt wie auch unsere Gesellschaft ist. Um als Mutter berufstätig und erfolgreich zu sein braucht es nicht automatisch einen Hosenanzug und ein schickes Büro. Dies beweist für mich die Mama- und Lifestyle-Bloggerin Henriette mit Ihrem Blog supermom-berlin.de auf sehr beeindruckende Art und Weise.
Sie zeigt wie wichtig es ist als Frau und auch ganz besonders als Bloggerin ist authentisch zu sein. Sie verrät, wie sie zum Bloggen kam, was es für sie ausmacht und was wir Blogger für ein besseres Standing dieses Berufsstand tun können. Ichfreue mich besonders, dass Henriette mir Rede und Antwort steht zu meinen Fragen rund um das Bloggen, das Arbeiten als Mutter und Ihre Zukunft als Mama- und Lifestyle-Bloggerin.
Mama- und Lifestyle-Bloggerin Henriette
supermom-berlin.de
©MalinaEbert
Seit wann bloggst Du und was war für dich der ausschlaggebende Impuls mit dem Bloggen zu beginnen?
Ich blogge seit 4,5 Jahren. Kurz nach der Geburt des ersten Kindes fing ich an. Daran sind aber zwei Freunde Schuld, denen ich erzählte was mir so passiert, seit ich Mutter bin. Sie schauten mich ungläubig an und meinten: Das musst du verbloggen, das ist ja super lustig! Ich ging nach Hause, dachte mir einen Namen aus und fing am selben Abend an. Außerdem war mir von Anfang wichtig mal wieder etwas mehr fürs Bauchgefühl zu plädieren. Ich las in meiner Schwangerschaft viel zu viel in Foren rum oder in Ratgebern und wurde nur verunsichert. Bevor der entscheidende Schubs von meinen Freunden kam einen Blog zu starten, grübelte ich schon, wie man das in die Welt hinaus schreien kann, dass wir alle gute Mütter sind und uns mal wieder auf den Bauch verlassen sollten. Da war ein Blog die einzige Konsequenz.
Welchen Job hattest Du vor der Berufung zur Bloggerin?
Ich bin studierte BWLerin, habe vor dem ersten Kind als Assistenz der Geschäftsführung gearbeitet und war vor allem für die PR und das Marketing verantwortlich. Nach Ende der Elternzeit wechselte ich den Arbeitgeber und war in Teilzeit bei Studi VZ tätig, ebenfalls als Assistenz und organisierte Meetings, Mitarbeiter Events, unterstützte Marketing, PR und meine Chefin. Dann kam Kind zwei und ich machte mich nach der Elternzeit mit dem Blog selbstständig, weil es inzwischen wirklich gut läuft.
Würdest Du Dich überhaupt Bloggerin nennen oder z.B. eher Social Media Consultant mit eigenem Blog?
Ich bin in erster Linie Bloggerin. Die sozialen Medien gehören dazu und benötigen immer mehr Aufmerksamkeit, wollen kreativ gefüttert werden. Aber ohne den Blog gäbe es diese Kanäle nicht. Mittlerweile habe ich mir aber ziemlich viel Wissen angeeignet und berate auch mal Firmen oder gebe Vorträge zu diesen Themen.
Ich liebe Dich für deine typische Berliner Schnauze. Für mich ist das das Markenzeichen deines Blogs. Welche Faktoren sind dir beim Bloggen zudem noch wichtig?
Hihi danke schön. Das freut mich sehr, denn man muss sich ja im Dschungel der vielen Blogs abheben. Und wenn es das ist für dich, dann wunderbar. Mir ist wichtig, dass meine Leser wissen, dass egal was ich schreibe, es ist meine Meinung. Auch wenn ich eine Kooperation habe wissen und schätzen die Leser, dass ich ehrlich bin und nicht irgendwas in den Himmel lobe oder etwas vorstelle, was weder zu mir, noch zu den Lesern passt.
Außerdem versuche ich authentisch zu sein. Auf einem Blog, so war ja mal die Ursprungsidee, teilt man seine Erfahrungen, Gedanken, ein Stückweit Persönliches. Dass man auch Geld verdienen kann ist total toll und wunderbar, sollte nie der motivierende Faktor sein. Dann verliert der Blog das Persönliche und die Leidenschaft geht verloren. Ich glaube aber, das gelingt mir ganz gut.
Ebenso wichtig ist mir, dass ich keine Lebensweise verurteilen möchte. Klar schreibe ich mal emotional und wie mir die Schnute gewachsen ist, aber ich betone immer wieder, dass wir alle nur das Beste wollen, egal für welchen Weg wir uns entscheiden und dass am Ende nur wir glücklich sein müssen mit unserem Kind und kein Ratgeber oder eine andere Mutter. Das schätzen sehr viele Leser, dass ich einfach auch mal ehrlich sage, was doof ist neben den schönen Dingen und nicht immer alles nur glänzt.
Bloggen wird in der Berufswelt immer noch nicht von allen ernst genommen. Was würdest Du Dir wünschen das sich hier ändert?
Ja man muss gegenüber Firmen, aber auch dem Freundes- und Familienkreis noch viel Aufklärungsarbeit leisten. Es ist eben noch ein neues Feld. Aber meine Freunde und Familie unterstützen mich und sind eher baff wie gut das läuft und wie oft ich irgendwo erkannt werde.
Firmen müssen lernen, dass Blogger nicht Leute sind, die eh den ganzen Tag bloß schreiben und daher doch bitte mal die Pressemitteilung veröffentlichen können. Ebenso bedeutet ein Artikel viel Arbeit und Zeit. Es sind ja meine Worte, ich will, dass sich der Text ansprechend liest, das sollte entsprechend gewürdigt werden. Und da meine ich nicht, zwei T-Shirts für die Mädels und dann erwarten, dass man ein paar Beiträge verfasst und Fotos auf Instagram veröffentlicht. Es ist am Ende Werbung für das Unternehmen an exakt der richtigen Zielgruppe.
Was können wir Blogger für diese Veränderung beitragen?
Ich wünsche mir von Bloggern, dass sie sich nicht so unter Wert verkaufen. Für ein nettes Event mit leckerem Essen geht schnell mal der halbe Tag drauf. Da wird dann munter fotografiert und gepostet und verlinkt. Klasse Werbung für die Firma für sehr wenig Geld. Blogger sollten wissen, dass sie Meinungsmacher sind, dass ihre Leser ihre Art schätzen und gern die Meinung hören wollen. Wenn dann eine Kooperation entsteht, sollte man nicht für ein zwei Produkte riskieren, dieses Vertrauen der Leser zu verspielen. Natürlich kann man mit 3 Lesern am Tag keine großen Summen verlangen oder x Kinderwagen Hersteller anschreiben, weil man ja selbst ein Baby hat und mal einen Wagen bräuchte. Auch Blogger müssen professionell auftreten. Dazu gehört ein ansprechendes Design auf dem Blog, Impressum und Datenschutz und eine gewisse Leserschaft. Blogger sollten lernen, zu selektieren und nicht auf jedes Event zu sprinten oder jedes Angebot anzunehmen. Viel schöner ist doch wenn Leser wissen, ah sie macht langfristig was mit Firma xy. Das schafft Vertrauen und Leser finden Werbung gar nicht furchtbar. Im Gegenteil, man kann ja nicht alles kennen. Aber sie muss zum Blog passen und sollte authentisch geschrieben sein. Und mit dem Wissen kann man auch in Verhandlungen gehen und sagen: Hey pass auf, ich stecke hier viel Arbeit rein, habe tolle Leser und mir zu erzählen, dass das ja ein super Mehrwert sei für meine Leser wenn ich dein Produkt vorstelle, ist leider keine Kooperation die uns alle glücklich macht, sondern am Ende nur die Firma.
©HenrietteZwick
Wo siehst Du Dich und Deinen Blog in 5 Jahren. Wo in 10 Jahren?
Hui gute Frage. Mir wurde ja einmal unterstellt, ich bekäme das dritte Kind nur, damit ich noch mehr Kooperationen machen kann. Also muss ich wohl in 3 oder 4 Jahren noch eins bekommen, damit alles immer so weiter läuft, hihi. Spaß beiseite. Ich hoffe, dass ich noch lange Spaß am Bloggen habe und es immer was zu erzählen gibt. Die Leser wachsen ja mit mir, die Kinder werden älter, es ergeben sich andere Themen. Daher hoffe ich einfach, dass meine Leser auch in 5 Jahren noch gern bei mir vorbei schauen und sich mit Vielem identifizieren können. Ebenso hoffe ich, dass sich mehr Projekte aus dem Blog heraus entwickeln. Langfristig wäre es toll, noch mehr zu moderieren, Vorträge zu Blogs & Social Media zu erhalten und vielleicht sogar mal gemeinsam mit einer Firma ein Produkt zu entwickeln, bzw am Design mitzuwirken. Ich würde gern auch in 10 Jahren noch schreiben wollen. Denn das macht mir einfach am meisten Spaß. In einer Firma fest angestellt sehe ich mich allerdings nicht. Aber wer weiß schon was die Zukunft bringt.
Vielen, lieben Dank für deine ehrlichen und sympathischen Antworten liebe Henriette!
Noch mehr tolle Frauen in Job findet ihr hier.
Nov 20, 2015 | Einblicke: Frauen im Job
Das erste mal Kontakt zu Elisabeth hatte ich durch ihren Instagram Kanal von „Fräulein Helene„. Ich war sofort schockverliebt in ihre Kleider und ihren Stil der so bezaubernd, weiblich und besonders ist. Für mich ist sie sowas wie eine Münchner Modeikone!
Wir nahmen Kontakt zueinander auf und begannen uns zu schreiben. Als sie im März ihren zweiten – völlig anderen Shop „bonbelly“ in München aufmachte besuchte ich sie – ich wollte endlich die Powerfrau kennenlernen, die mit ihrem Mut und ihren Macherqualitäten ein echtes Vorbild ist.
Auch danach blieben wir in Kontakt – tauschten uns über unsere Au Pair Erfahrungen aus. Neben ihrem Ladengeschäft am Sendlinger Tor kann man nun seit 2 Monaten auf bonbelly.de Umstandskleidung ausleihen. Eine wie ich finde grandiose Idee, gerade wenn man beruflich auch in der Schwangerschaft gut gekleidet sein möchte.
Wie es dazu kam, wie Elisabeth das mit der Vereinbarkeit sieht und was bonbelly ausmacht erzählt sie hier im Interview.
Die schönste Schwangerschaftsmode aus München von der Modeikone Elisabeth
Elisabeth – bonbelly Schwangerschaftsmode aus München
Wann war für dich der Zeitpunkt, an dem Du gemerkt hast: Ich will selbstständig sein?
Schon im Studium war klar, dass ich irgendwann meinen eigenen Laden haben möchte.
Welcher Impuls hat dich zum zweiten Laden gebracht? Damals warst Du ja noch nicht schwanger?
Meinen ersten Laden (das Fräulein Helene in München, Rumfordstraße 45) habe ich eröffnet, als ich mit dem ersten kleinen Mann in der 6. Woche schwanger war.
Schon während der Schwangerschaft wusste ich: ich will ein zweites Baby (vielleicht auch ein 3. und 4.). Im Dezember ist es nun soweit und Babyboy Nr. zwei kommt zur Welt.
Der Impuls für den zweiten Laden, kam durch die Idee Umstandsmode zu vermieten und dies als großen Onlineshop aufzuziehen – gerade weil ich während der ersten Schwangerschaft immer das Problem hatte: was zieh ich nur an!?
Im April 2015 wurde zufällig der Laden in der Sendlinger Straße 62 frei, und da es nur wenig Umstandsmode in München gibt, habe ich spontan die Möglichkeit ergriffen und am 16. Mai das Ladengeschäft bonbelly in München eröffnet.
Eine Auswahl der wunderschönen Schwangerschaftsmode ©bonbelly.de
Was sind für Dich die drei entscheidenden Faktoren für eine funktionierende Vereinbarkeit?
Ich hatte bisher noch keine so wirklichen Probleme meine Selbstständigkeit und die Familie zu vereinbaren. Zumindest fühlt es sich nicht so an, weil ich es von Anfang an eigentlich nicht anders kannte.
Ich bin zeitlich ganz gut organisiert, was finde ich, sehr wichtig ist. Mein Mann unterstützt mich sehr, sowohl in beiden Firmen, als auch zu Hause im Haushalt und mit unserem Großen.
Man muss lernen Arbeit abzugeben und zu delegieren! Zu Hause unterstützt mich zum Beispiel seit 4 Monaten ein Au Pair Mädchen. Sie hilft uns im Haus und holt nachmittags den kleinen Mann vom Kindergarten ab und zusammen gehen sie dann auf den Spielplatz.
Ich finde die Mamas müssen aufhören ein schlechtes Gewissen zu haben!
Thor liebt seinen Kindergarten, mit anderen Kindern spielen ist das Größte für ihn – je mehr desto besser. Und auf den Spielplatz möchte er nur noch mit seiner Anna. Anna gibt und lernt Thor ganz andere Dinge als Mama oder Papa und ist eine echte Bereicherung für uns alle.
Die drei wichtigsten Dinge sind in meinen Augen also:
1. Zeitmanagement,
2. Aufgaben abgeben können / Familie einbinden
3. Den Vorwurf: du bist eine Rabenmutter – einfach ignorieren.
Wie kam es zur Idee Schwangerenbekleidung zu vermieten?
Vor meiner ersten Schwangerschaft war der Kleiderschrank gut gefüllt! Klar, ich habe Modedesign studiert und ein Bekleidungsfachgeschäft für Damen, da hat man so Einiges vorzuweisen.
Aber in der Schwangerschaft passte nichts mehr. Und irgendwie frustriert das doch jeden Tag sehr. Ich hatte für Umstandsmode kein Geld bzw. war ich nicht bereit viel Geld dafür auszugeben. Trotzdem wollte ich gut gekleidet sein, besonders, weil ich ja auch damals jeden Tag im „Fräulein Helene“ hochwertige Designermode an meine Kunden verkaufte.
Also kam mir die Idee, Umstandsmode zu verleihen. Man kann sich monatlich etwas auch zu einem kleinen Preis zusammenstellen, schickt es nach einem Monat einfach zurück und tauscht es gegen etwas Neues aus.
bonbelly, verleiht von der Jeans bis zum Abendkleid alles, was dein Herz begehrt. Du kannst aber auch alle Teile in Onlineshop kaufen. Damit die lieben Kleinen auch nicht zu kurz kommen, verkaufen wir auch Baby und Kinderkleidung (Gr: 50-104 für Jungen und Mädchen.)
Auch für die Zeit nach der Schwangerschaft ist gesorgt, ich verkaufe nämlich auch Stillbekleidung und hübsche Unterwäsche, sowie Homewear.
Nach welche Gesichtspunkten suchst du die Sachen für deinen Shop aus?
Ich fliege für bonbelly zu verschiedenen Messen: die Playtime in Paris, ich fahre zur Cookies nach Berlin und zur Pitt Bimbo nach Florenz. Ende nächsten Jahres werde ich noch die Messe in Kopenhagen besuchen.
Auch auf den Babywelt-Messen in Deutschland , bei denen ich teilweise selbst ausstelle, finde ich hin und wieder tolle, neue Teile.
Ich bin immer auf der Suche nach neuen und trendigen Sachen für bonbelly. Mir ist dabei sehr wichtig, dass die Teile chic, praktisch, stylisch und erschwinglich, aber gleichzeitig qualitativ hochwertig und angenehm zu tragen sind.
Man soll sich ja in seiner Schwangerschaft wohl fühlen und diese innere Schönheit durch seine Bekleidung auch ausstrahlen.
Vielen Dank für das Interview liebe Elisabeth.
Das Interview mit meiner ganz persönlichen Modeikone Elisabet ist Teil meiner Serie „Frauen im Job“ .Sie soll Euch inspirieren, Euren eigenen Weg zu gehen und zeigt, dass es sehr viele Wege der Vereinbarkeit gibt. Elisabeth ist für mich hier ein strahlendes Beispiel dafür und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit ihr.
&
Sep 6, 2015 | Einblicke: Frauen im Job
Manchmal lernt man Frauen kennen und ist von Anfang an begeistert von Ihnen. Genau so ging es mir, als ich auf einem Treffen des Working Moms e.v. Natascha kennen lernen durfte – die Gründerin der herCAREER.
Damals stand sie kurz vor der Gründung Ihrer eigenen Messe Gesellschaft und versprühte so viel positive Energie, Mut und Leidenschaft, dass ich mir sicher war, dass sie einen erfolgreichen Weg vor sich hat.
Heute, knapp 6 Monate später steht sie bereits in den letzten Zügen der Planungen für die Messe herCAREER, die am 15.10 und 16.10.2015 in München im MTC stattfindet. Diese richtet sich an Absolventinnen, Frauen in Fach und Führungspositionen und Existenzgründerinnen.
herCAREER – die Messe für berufstätige Frauen!
Daher freue ich mich sehr, dass Natascha bei meiner Serie „Frauen im Job“ mitmacht:
© Natascha Hoffner
Erzähle mir doch kurz in ein paar Worten, wer Du bist und was Du machst?
Ich bin Natascha Hoffner und seit kurzem Wahlbayerin. Ich habe das schöne Mannheim vor knapp einem Jahr verlassen und bin zu meinem Mann und meinen beiden Kindern in den Münchner Osten gezogen.
Und dann kamst du auf die Idee, eine eigene Messe zu gründen?
Na ja, es heißt ja schließlich: Wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich ein Fenster – oder so ähnlich. Und so war es auch bei mir. Ich gehe Dinge auch mal sehr pragmatisch an, öffne gerne selbst ein Fenster, wenn es mir nicht schnell genug geht. Ich glaube, das beschreibt mich ganz gut. Ich gehöre definitiv zu der Kategorie Mensch, die sich als Macher bezeichnet. So bin ich dann auch bei meinem ersten eigenen Unternehmen gelandet. Was für ein tolles Gefühl! Ganz genau habe ich die messe.rocks GmbH im April diesen Jahres gegründet – eine private Messegesellschaft, die unabhängig vom Standort eigene Messen konzipiert und durchführt und dann natürlich erfolgreich und langfristig am Markt positioniert.
Was ist dein erstes Projekt?
Ganz konkret habe ich die herCAREER ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um die erste und einzige Karrieremesse für Frauen in Deutschland, die alle Aspekte einer weiblichen und familiären Karriereplanung berücksichtigt. Das ist ein völlig neues Konzept und findet am Markt – sei es von Seiten der Unternehmen aus den verschiedenen Ausstellungsbereichen, den Arbeitgebern, aber insbesondere bei den Frauen selbst einen unglaublichen Zuspruch. Wir sind mit dem Thema gerade am Puls der Zeit. Die Messe möchte Frauen dort abholen, wo sie gerade stehen. Ob das der Jobeinstieg oder -aufstieg, der Wiedereinstieg oder das Thema Gründung ist, bleibt gleich. Es liegt mir persönlich am Herzen mit und für Frauen, aber auch Männern, die sich zum Beispiel dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf verpflichtet fühlen, etwas zu bewegen und zu verändern. Im Übrigen möchten wir auch ganz bewusst die Männer bei unserem Veranstaltungsformat nicht außen vor lassen. Denn um Frauen in Führung zu bringen, braucht es Männer, die Frauen in Führung nachziehen. Diesen Männern möchten wir im Rahmen der herCAREER eine „Bühne“ bieten und sie in den Austausch mit karriereinteressierten Frauen bringen.
Hat du denn schon Erfahrungen gehabt, Messen zu veranstalten? Oder bist du Neuling auf diesem Gebiet?
Dabei muss ich noch einmal auf Mannheim und natürlich meine Familie zurückkommen. Ich hatte viele Jahre für eine private Messegesellschaft in Mannheim gearbeitet und das Unternehmen von der allerersten Messe bis zur Durchführung von – ich glaube – über 100 Messen (ich habe sie dann irgendwann nicht mehr alle gezählt) begleitet und auch aktiv mitgestalten dürfen – zuletzt in der Rolle als Geschäftsführerin. Ich möchte nicht verheimlichen, dass ich zusammen mit dem damaligen Gründer ein Unternehmen aufgebaut habe, mit dem wir Europas größter Veranstalter von Fachmessen für das Personalmanagement gewesen sind bzw. er es bis heute noch ist. Wer im Bereich Personalmanagement zu Hause ist, dem ist sicherlich die Messe Zukunft Personal in Köln ein Begriff. Das war eine tolle Zeit, die ich mit vielen tollen Kollegen, aber auch Kunden und Partnern teilen durfte. Es war aber auch eine sehr lehrreiche Zeit. Ich habe das Messemachen, wenn man so will, von der Pike auf gelernt.
Und was passierte dann?
Dann wurde ich schwanger. Völlig unerwartet und ungeplant. Das hat mich erst einmal total umgehauen. Aber da gab es jemanden, der mich gestützt und mir alle Möglichkeiten offen gehalten hat – meinen Mann! Und ja ich gebe Sheryl Sandberg absolut Recht, die gesagt hat, dass die eigene Karriereplanung eindeutig schon bei der Partnerwahl beginnt. Ich habe das große Glück, einen unglaublich verständnisvollen Partner an meiner Seite zu haben. Ok, wenn er hinter mir herräumen muss, was hin und wieder vorkommt, dann sinkt natürlich auch sein Verständnis für mich. Nein, aber Spaß beiseite. Er hat es mir ermöglicht, meinen Job, der mal eben rund 400 km vor den Türen Münchens lag, in Vollzeit weiter nachkommen zu können. Er hat sich die Zeit genommen, um beim ersten Kind über sechs Monate daheim zu bleiben und sich nach seinem Wiedereinstieg rund vier Tage die Woche alleine um den jungen Max zu kümmern. Da mein Mann und ich beide in einer Großfamilie mit vielen weiteren Geschwistern groß geworden sind, war klar, dass da möglichst rasch noch ein Geschwisterchen nachfolgen muss. Und so kam Emma vor rund elf Monaten zu Welt. Da war dann aber auch sicher, dass ich meinem Mann nicht alles alleine überlassen kann und möchte. Ich habe mich also dazu entschlossen, meinen Erstwohnsitz in den Münchner Osten zu verlagern. Eine gute Entscheidung! Vier Monate nach meinem offiziellen Abschied bei meinem damaligen Arbeitgeber habe ich die messe.rocks GmbH gegründet – ohne meine Kinder wäre es sicherlich nicht so schnell dazu gekommen, auch wenn ich schon früh für mich wusste, dass ein „Unternehmerinnen-Gen“ in mir schlummert.
Was meinst du denn mit „Unternehmerinnen-Gen“?
Ich habe nie einen Unterschied gemacht zwischen dem Angestelltenverhältnis oder einer Selbstständigkeit. Ich hatte gerade gestern gelesen, dass dann von einem intrapreneurialem Verhalten gesprochen wird, nämlich wenn Angestellte sich innerhalb eines Unternehmens so verhalten, als ob sie selbst Unternehmer wären. Ich glaube einfach daran, dass wenn man eine Sache aus Begeisterung und aus Leidenschaft macht, dass sich auch fast von ganz allein Erfolg einstellt. Warum nur „fast von ganz allein“? Weil ich glaube, dass neben der ganzen Anstrengung es manchmal sogar ein bisschen Glück benötigt, weil es auch die richtigen Leute an der richtigen Stelle braucht, die einen nicht nur fordern, sondern auch fördern. Und dieses Glück hatte ich. Der damalige Gründer des Unternehmens war genau dieses Glück, denn er hat mir immer wieder Türen und Fenster geöffnet. Durchgehen musste ich allerdings selbst. Das war eine verdammt intensive Zeit, auch weil ich mit dem Unternehmen wachsen durfte und viele Höhen und Tiefen hatte. Aber auch jetzt freue ich mich auf eine neue spannende Zeiten mit vielen neuen Herausforderungen.
Wie vereinbarst Du Kinder und deinen Job?
Die wichtigste Stütze ist – wie bereits gesagt – mein Mann, der einen wirklich großen und wesentlich Teil von allem übernimmt, sei es die über 16 Monate Elternzeit, die Elternabende oder auch das abendliche Essenkochen. Wir haben die Aufgaben im Haushalt ziemlich klar verteilt und uns auch schon den „Luxus“, gegönnt uns Unterstützung im Haushalt zu holen. Das ist einfach unglaublich wertvoll und schafft Freiräume für die Familie insbesondere am Wochenende. Da die Betreuungszeiten in der Krippe, wenn mein Mann demnächst wieder arbeitet, nicht wirklich mit unseren Arbeitszeiten zu vereinbaren sind, haben wir uns dafür entschieden ein Au-pair-Mädchen zu engagieren. Das macht es uns ein bisschen einfacher in der täglichen Organisation.
Was wünscht du dir von der Politik und der Gesellschaft in Bezug auf arbeitende Mütter?
Auch wenn ich nicht diejenige bin, die non-stop ein Handeln von der Politik fordert, weiß ich, dass durch die Politik Rahmenbedingungen nachhaltig verbessert werden können. Wenn wir über Veränderungen sprechen, glaube ich aber auch, dass wir selbst aufgefordert sind in den Unternehmen, für die wir arbeiten oder die wir leiten, an unserem Umgang mit Eltern und Frauen etwas zu ändern und alte Modelle selbst auch öfters in Frage zu stellen. Sich auf Veränderungen einzulassen, ist sicherlich nicht einfach. Wenn wir die vielseitigen Erwerbsbiografien und Kompetenzprofile von Frauen besser für den Arbeitsmarkt nutzen wollen, müssen wir anfangen, die noch immer vorherrschenden Vorurteile gegenüber Frauen und Müttern abzubauen. Eine Einstellung und eine Förderung sollte ungeachtet vom Geschlecht erfolgen. Von uns allen wünsche ich mir mehr Toleranz und einen konstruktiven Austausch.
© Quelle_Franz-Pfluegl
Warum sollten meine Leser zu deiner Messe kommen?
Die Messe bietet dir unglaublich viel. Das Programm ist derart umfangreich. Lass mich zuvor erklären wie die Messe konzipiert ist. Ausstellerseitig stützt sich die Messe auf vier Säulen. Da sind zunächst die Arbeitgeber und die Weiterbildungsangebote von Hochschulen und Akademien, wenn es etwa um berufsbegleitende Studiengänge oder Aufbaustudiengänge geht und Weiterbildung rund um die Persönlichkeit- und Kompetenzentwicklung. Weiter wollen wir mit der Messe Angebote für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorstellen. Neben den Kinderbetreuungseinrichtungen, Krippen also auch Au-Pair-Zentralen, Hausaufgabenbetreuung, Lieferdienste oder Kinderferienprogramme. Und die vierte Säule soll ganz unter dem Thema Existenzgründung stehen. Gerne möchten wir damit so weit gehen, dass die Gründerinnen neben der Existenzberatung und der Gewinnung von Kreditgebern auf der Messe auch schon erste Angebote finden, um ihr Business erfolgreich zu starten. Soll heißen: Büroplätze, oder Co-Working-Spaces bis hin zum Telekommunikationsanbieter und vielleicht schon erste Kontakte zu Grafikern oder SEO-Agenturen. Soviel zum Aufbau der Messe.
Und was bietet die herCAREER inhaltlich?
Einiges … Im Fokus stehen zum Beispiel die Karriere-Meetups, also der persönliche und fachliche Austausch mit Experten und Gleichgesinnten. Ausgewählte Verbände, Vereine, Netzwerke, Initiativen und Unternehmen bringen Frauen mit erfahrenen Persönlichkeiten zum fachlichen und persönlichen Austausch rund um die eigene Karriereplanung zusammen. Hier profitiert man vom Wissen und den Erfahrungen der Mentoren, Unternehmerinnen, Experten und Personalverantwortlichen aus dem Recruitment und der Personalentwicklung. Das Karriere-Meetup ermöglicht dir in kleiner Runde mit Gleichgesinnten einen qualifizierten und wertvollen Austausch unter anderem zu den Themen Führung, Existenzgründung, Mentoring, Unternehmensnachfolge und vieles mehr.
Wen kann ich auf der Messe denn treffen? Kannst du schon Namen nennen?
Natürlich, denn auch die Vortragsforen sind eine tolle Anlaufstelle, um spannenden Podiumsdiskussionen zu den unterschiedlichsten Themen zu folgen, und unsere Keynotes sind einfach vielversprechend. So konnten wir Heidi Stopper als eine der Keynotes der herCAREER gewinnen. Sie war Personalvorstand bei der ProSiebenSat.1 Media AG und Vice President Human Resources bei EADS Astrium Satellites. Auch über die Zusage von Prof. Susanne Porsche freue ich mich. Sie wird als Keynote-Speakerin der herCAREER das Themenfeld Unternehmensgründung um einen spannenden Vortrag bereichern. Frau Porsche produziert Fernseh- und Kinofilme, schreibt Bücher und gründet Unternehmen. All das ist bereits im Eintrittspreis von 10 Euro – bei Online-Vorab-Ticketkauf unter www.her-career.com/ticketshop – inkludiert.
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Netzwerken ist doch auch ein großes Thema, oder?
Natürlich. Hervorheben möchte ich die Netzwerkveranstaltung herCAREER@Night am Abend des ersten Messetages, dem 15.10.2015. Hier treffen die Network-Teilnehmerinnen auf Personalverantwortliche, Unternehmerinnen, Existenzgründerinnen und Experten der unterschiedlichsten Branchen. Sie alle haben eins gemeinsam – sie wollen ihr berufliches Netzwerk erweitern und Frauen in ihrer Karriereplanung bestärken und unterstützen. Bereits im Vorfeld kündigen wir die teilnehmenden Expertinnen an, die eine Tischpatenschaft übernehmen und damit als Table Captains fungieren. Wir haben hier wirklich tolle und bekannte Persönlichkeiten dabei wie Robert Franken, Feminist und „Digitaler Potenzialentfalter“, Chief Digital Officer für Luna media ehemals CEO von Chefkoch.de. Dabei sind auch Daniela Mündler, Vorstand der Lottowelt AG, Heidi Stopper ehemaliger Personalvorstand der ProSieben Sat.1 Media AG, Esther Eisenhardt Gründerin von MomPreneurs, Frank Kohl-Boas, Head of HR Northwest, Central & Eastern Europe bei Google Germany, Claudia Michalski, Geschäftsführerin der Verlagsgruppe Handelsblatt, Monika Fendt Verlagsgeschäftsführung der Cosmopolitan, Freya Oehle, Gründerin von Spottster um nur einige Namen zu nennen. Die Zuordnung der Table Captains erfolgt übrigens nach dem Prinzip first come, first served unter allen angemeldeten Netzwerkteilnehmerinnen circa ein bis zwei Wochen vor der Veranstaltung. Anmeldungen nehmen wir unter www.her-career.com/atNight entgegen.
Und warum sollten Aussteller auf deiner Messe auftreten?
Auch dafür gibt es viele gute Gründe. In erster Linie natürlich, weil sie genau die Personen auf der Messe vorfinden, nach denen sie suchen. Und weil sie den Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern schätzen und ihr Netzwerk um eine ganze Reihe motivierter und karriereinteressierter Frauen erweitern wollen. Aber natürlich auch, weil sie das Potenzial von Frauen erkannt haben und sie fordern, aber auch fördern möchten. Die Messe bietet den Ausstellern eine tolle Möglichkeit, sich gegenüber der Zielgruppe klar zu positionieren und das Engagement ihr gegenüber sichtbar zu machen.
Es gibt unglaublich viele Arbeitgeber, die gerade Frauen und Familien sehr aufgeschlossen sind und diese ganz klar für sich in den Fokus genommen haben. Dieses Engagement der Arbeitgeber wollen wir mit der Messe gegenüber den Besucherinnen sichtbar machen.
Wie ist eigentlich die Resonanz auf eure Messe?
Sehr gut, auch aus der Politik haben wir unglaublich tolle Rückmeldungen. Die Messe steht zwischenzeitlich unter der Schirmherrschaft von Ilse Aigner, der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, sowie Emilia Müller, der Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Aber auch Bundesminister Sigmar Gabriel hat sich positiv gegenüber der Messe ausgesprochen. Er begrüßt das neue und innovative Veranstaltungskonzept und hat die Projektträger seiner Initiative „FRAUEN unternehmen“ aufgefordert, sich im Rahmen der Messe zu präsentieren.
Seit Kurzem hat sogar Herr Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK München und Oberbayern und des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages BIHK eine Schirmherrschaft für die herCAREER übernommen.
Wo siehst du dich beruflich in zehn Jahren?
Wow! Zehn Jahre ist natürlich eine lange Zeit, aber was ich dann von mir behaupten möchte, ist dass ich bzw. wir mit unserer Messe dazu beigetragen haben, etwas zu verändern oder zu gestalten. Wir wollen ganz klar die Karriereplattform sein, wenn es um die Themen Einstieg, Aufstieg, Wiedereinstieg oder Gründung von Frauen geht. Wir wollen insbesondere als Netzwerk wahrgenommen werden, das den Austausch unter Frauen fördert, Frauen mit Karriereförderer in Austausch bringt und Frauen und ihr Können sichtbar macht. In jedem Fall freue ich mich schon heute, genau das mit auf den Weg bringen zu dürfen und ein Teil davon zu sein.
Danke Natascha für da Interview und viel Spaß und Erfolg mit deiner ersten Messe!
herCARRER – auch ich bin dabei!
Auch ich werde auf der herCAREER sein. Ich freue mich sehr, zusammen mit Nicole vom LOB Magazin zu folgendem Thema zusammen mit weiteren, tollen Frauen zu diskutieren:
Karrierek(n)ick Kind
Tag: Freitag, 16. Oktober 2015
Uhrzeit: 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr
Ich würde mich sehr freuen, viele von Euch dort zu sehen.
Eure Andrea