Sep 21, 2016 | Vereinbarkeit, Werbung
Als ich Claire das erste Mal kennenlernte war ich sofort begeistert von Ihrer offenen und humorvollen Art. Es entwickelte sich eine Freundschaft und ein wundervolles Netzwerk voller Wertschätzung und Respekt und wir begleiteten uns fortan auf unserem Weg als Blogger, Mütter und Frau. Als Claire mir von ihrem neuen Job als Content Marketing Managerin für das limango Magazin erzählte habe ich mich unglaublich für sie gefreut. Nicht nur, dass dieser berufliche Neuanfang mutig ist – ich war der festen Überzeugung Claire wird einen super Job machen. Nun, einige Monate später ist Claire beruflich angekommen und erzählt mit dem limango Magazin wunderschöne Geschichten und gibt wertvolle Tipps für die ganze Familie.
Ich freue mich unglaublich, sie und ihre Arbeit als Content-Marketing-Managerin Euch in meiner Serie „Frauen im Job“ heute vorzustellen:
Claire – Content Marketing Managerin für das limango Magazin
Liebe Claire, was war für dich der Impuls zu sagen du gehst ins Content Marketing?
Für mich kam der Impuls schon vor langer Zeit, als ich noch in der Wirtschaft tätig war. Das Digitale hat mich schon immer fasziniert – und so habe ich irgendwann angefangen neben der Arbeit zu bloggen – natürlich im Familiensegment, denn ich war ja selbst junge Mutter. Es hat mir großen Spaß gemacht zu sehen, was meine Leser (meist Mütter) interessiert, wann sie am liebsten online sind und was sie besonders oft klicken (oft sind das übrigens die Texte, die man mal eben so schnell raugehauen hat – aus dem Herzen). Dieses direkte Feedback, das hat mich am Bloggen einfach wahnsinnig fasziniert.
Nach und nach habe ich immer mehr Herzblut in meinen Blog und Social Media gelegt und gemerkt, dass es meine absolute Leidenschaft und Profession ist, online Geschichten zu erzählen.
Während meinem Familien-Skiurlaub fing ich an, mal durch Stellenausschreibungen zu surfen. Dann ploppte in meiner XING Timeline (das Netz weiß, was du machst) der Job bei limango auf. Ich war sofort Feuer und Flamme und konnte hinter jedem Bullet Point in der Stellenausschreibung einen Haken machen. Meine Freundin, ein Ex-limango hat mir sofort geraten, mich auf diese Stelle zu bewerben.
Im Vorstellungsgespräch wurden dann auch die letzten Zweifel aus dem Weg geräumt und ich war bereit, Geschichten für Familien zu erzählen.
Kannst Du Dich noch erinnern, früher gab es noch so Fernsehwerbungen, beispielsweise von Merci oder Langnese „So schmeckt der Sommer“, die hat man jedes Mal vor Augen, wenn der Song gespielt wird. Heute geht es oft „nur“ um Kaufen, Kaufen, Kaufen und man wird förmlich von Angeboten erschlagen.
Dabei möchte man sich auch oft einfach inspirieren lassen. Gerade wir Mütter suchen nach Rat im Netz. Es reicht nicht mehr, nur Angebote rauszuhauen. Und oft steht hinter einem Produkt ja eine schöne Geschichte. Warum diese nicht erzählen?!
Was sind denn jetzt deine Aufgaben als Content-Marketing-Managerin und wie gestaltest Du deinen Arbeitsalltag?
Haha, so einiges. In erster Linie verantworte ich in meiner Arbeit das limango Magazin. Ein Online-Familienmagazin, das die Eltern von der Schwangerschaft bis zum Schulkindalter begleitet.
So gehören zu meinen Aufgaben die Erstellung von Redaktionsplänen sowie das Redigieren und Einpflegen von Texten. Bei Zeit schreibe ich auch selbst gerne Texte für das Magazin. Dann besprechen wir in Meetings, wie und wo wir Texte auf unseren Social Media-Kanälen featuren können. Das macht dann meine liebe Kollegin aus dem Marketing. Außerdem versuchen wir, Aktionen im Magazin interaktiver zu gestalten, so wie diese Woche ein toller Rezept-Wettbewerb starten wird. Es werden Kooperationen vereinbart und Ideen gefunden.
Content Marketing ist also am Ende wirklich vielseitig und genau das macht so viel Spaß an dem Job. Ich bin Chefredakteurin, Analyst und Marketingtante in einem.
Das Tolle ist – ich kann meinen Job in Teilzeit machen. Das gibt mir die Möglichkeit meinen Beruf optimal mit dem Mamasein zu vereinen. Der Nachmittag gehört meinem Söhnchen und Freundinnen.
Meinen Tagesablauf starte ich mit einem Cappuccino (ohne das geht´s nicht!), während der PC hochfährt. Danach schaue ich mir zuerst die Zahlen vom letzten Tag an, welche Dinge unsere Leser im Magazin gesucht und welche vielleicht nicht gefunden haben. Das ist eine tolle Quelle für neue Ideen.
Danach kontrolliere ich noch mal alle Texte, die für den Tag geplant sind.
Erst im zweiten Step sehe ich mir meine Emails an. Der Tipp einer Freundin! Ich habe gemerkt, dass mich das Eintreffen/Aufploppen von neuen Emails sonst sofort ablenkt im analytischen Teil meiner Arbeit, mich rausreißt.
Dann startet die Arbeit mit Telefonaten, Mails, Meetings… der ganz normale Wahnsinn eben. Wichtig: Eine halbe Stunde am Tag gehört dann mindestens der Recherche. Was beschäftigt Eltern aktuell besonders und welche Themen wünschen sie sich auch für unser limango Magazin.
Welche Vorteile bringst Du als Mutter mit, die in diesem Job besonders wichtig sind?
Als Content Marketing Managerin ist es erst mal grundsätzlich vollkommen egal ob man Mutter ist oder nicht. In meinem Fall ist die Kundschaft von limango ja die junge Familie. Ich selbst bin gewissermaßen selbst Zielgruppe und in den Themen, die Familien tagtäglich beschäftigen. Dadurch ist es gewiss einfacher, mich in die Lebenssituation unserer Kundinnen hineinzudenken. Klar kann man auch lernen sich in diese Dinge einzuarbeiten, auch wenn man keine Mutter ist. Gewiss sogar! In meinem Fall ist das Ganze denke ich jedoch einfacher und einen Tick intuitiver.
Dennoch arbeiten ja nicht nur Mütter bei limango – denn damit ein Team erfolgreich ist braucht es Diversität, oder?
Absolut. Das wäre ja schlimm! Ich liebe es, meine Kollegen „noch“ ohne Kinder nach ihrer Meinung zu fragen. Das sind ja auch die neuen Eltern. Denn manchmal ist man in seiner Welt ja auch ein wenig gefangen, verkopft. Die Mischung macht´s!
Außerdem sind wir ja auch immer noch viel mehr als „nur“ Mütter und Väter. Wir gehen unseren Jobs nach, shoppen Kleider für uns, haben Sorgen und Ängste, die nichts mit unseren Kleinen zu tun haben. Und auch, wenn das limango Magazin für Eltern gemacht wurde, gibt es immer Themen links und rechts, die uns dennoch interessieren und ansprechen. Reisen, Kochen und vieles mehr. Deswegen ist für mich der Input und das Feedback meiner Kollegen immer Gold wert.
Was sind deine drei Lieblingstexte im limango Magazin?
Alle! Als ich das Konzept schrieb, war das Ganze eher „Work in Progress“. Ich habe mich sehr stark ausgetauscht mit anderen Bloggern und Redakteuren, da es für mich besonders wichtig war mit dem limango Magazin etwas Neues und Echtes zu schaffen und nicht andere Magazine zu kopieren. In dieser Phase war und bin ich so glücklich über mein Netzwerk, das in den Jahren meiner eigenen Bloggerei nach und nach entstanden ist. Einfach großartig! Die Mädels und Jungs waren einfach super.
Beim letzten Korrektur lesen vorm Live Gang war ich so glücklich, zu sehen, wie viel Herzblut und Zeit in jedem einzelnen Text steckt.
Die Blogger und Redakteure stecken alle in unterschiedlichen Lebensphasen. Sie haben Babys, Kleinkinder, Schulkinder. Ein, zwei, drei oder mehr Kinder. Auch Väter konnten wir für das limango Magazin gewinnen sowie Redakteure, die noch gar keine Kinder haben.
Genau das macht es für mich auch so wertvoll und spannend. Denn im limango Magazin ist somit für jeden etwas dabei und das auf eine ganz ungezwungen authentische Art und Weise. Bei so viel Leidenschaft und Einsatz für das Schreiben und die Themen würde das Hervorheben eines einzelnen Text dem Magazin und den Redakteuren nicht gerecht werden.
Was sind denn die Themen die limango Magazin Leserinnen am meisten interessieren?
Da gibt es mehre Bereiche:
Kochen und Ernährung für Kinder zum Beispiel. Mit Kindern ist das ja auch nicht immer so einfach. Ideal finde ich, wenn ein Rezept gesund, lecker und schnell zubereitet ist. Denn als Mutter oder Vater bleibt im Alltag oft gar nicht so viel Zeit für die Zubereitung. Oder ich habe es nicht geschafft einzukaufen und will etwas auf den Tisch zaubern mit den Dingen, die noch im Kühlschrank sind. Aber auch Artikel wie der Kuchen für den nächsten Kindergeburtstag sind Themen, die unsere Leser interessieren.
Einer der Artikel, der von Anfang an sehr oft gelesen und geteilt wurde war der Text über Kanga Training. Da hatte ich selbst gar nicht so damit gerechnet. Aber genau das ist ja auch das spannende an meinem Job.
Eine Rubrik, die auch bei mir zu Hause schon Einzug gefunden hat sind unsere Basteltipps. Hier konnten wir eine unglaublich tolle Bloggerin gewinnen, die wunderschöne Ideen hat für einfache und preiswerte Bastelideen mit und für Kinder.
Was sind deine drei Lieblingsbrands bei limango?
Finkid, Nyani und Levis.
Heute – ein paar Monate nach deiner Entscheidung was ganz Neues zu machen und ins Content-Marketing zu gehen. Hast Du es bis dato bereut?
Nein – überhaupt nicht. Ich glaube der Wunsch etwas Anderes – etwas mit und für Menschen zu machen – dieser Prozess hat damals bereits begonnen, als ich anfing zu bloggen.
Ich mochte meinen alten Job, vor allem auch das Team, das war sehr familiär Und daher nicht ganz leicht. Aber irgendwann war der Wunsch nach Veränderung einfach größer. Wenn nicht jetzt, wann dann!
Klar hat man am Anfang Angst. Du begibst dich auf neues Terrain und auch in eine unsichere Situation mit einem neuen Job. Das machte mir am Anfang Sorgen – besonders weil ich Mutter bin.
Aber diese Angst hat sich überhaupt nicht bestätigt. Ich habe das Gefühl, in diesem Bereich hat sich der Arbeitsmarkt in den letzten Jahren wirklich weiter entwickelt.
Viele Unternehmen haben erkannt, dass Mütter oftmals sehr effektiv und zielgerichtet arbeiten. Wir haben ja immer nur kurze Zeit-Slots, da muss alles durchgetaktet sein. Unser Alltag mit Beruf und Familie ist einfach unglaublich strukturiert und organisiert. Das sind zwei Attribute die von großem Vorteil sein können. Also: Stellt Mütter ein (lacht).
Ich kann jeder Frau und Mutter raten, ihrer beruflichen Leidenschaft zu folgen oder natürlich auch anderen Träumen und den nächsten Schritt zu wagen. Und klar, man kann immer scheitern, aber man kann eben auch nur scheitern, wenn man es versucht hat!
Für mich war er genau der richtige Schritt!
Dieses Interview führte ich in Zusammenarbeit mit limango. Vielen Dank für den spannenden Einblick in die Arbeit einer Content Marketing Managerin.
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Mrz 31, 2014 | Arbeiten & Berufswelt, Vereinbarkeit
Ich mochte meinen alten Job sehr! Klar, sonst wäre ich dort auch nicht knapp 5 Jahre geblieben.
Ich konnte in Teilzeit arbeiten, hatte im Grunde sehr nette Kollegen. Ich liebte das Produkt, dass wir verkauften und konnte mich darin voll wiederfinden.
Dennoch hatte ich in den letzten 2 Jahren immer wieder das Gefühl „da fehlt irgendwas“.
Irgendwie muss es doch noch weitergehen – und ich stoße hier immer wieder an die gleiche Glasdecke. Oftmals war ich mir nicht sicher, ob ich diese Glasdecke verspürte, weil mir nichts zugetraut wurde als „Teilzeittante“ oder weil meine Vorstellungen einfach eine Nummer zu groß waren.
Mitte 2013 wurde dieses Gefühl immer stärker und mein Frust immer größer.
Da ich schon immer eher ein Mensch der Tat war überlegte ich nicht lange, sondern stellte in allen relevanten Jobportalen Suchfilter ein und scannte von da ab den Markt nach einem neuen Job.
Jobwechsel als Mama – auf zu neuen Ufern
Ich war überrascht, wie viele tolle Möglichkeiten es im Online-Marketing gab (ja ich bin so ne Marketingtante), wobei ich gestehen muss, dass ich auch nach Vollzeitstellen suchte, mit dem Plan meinen potentiellen neuen Arbeitgeber im ersten Gespräch so von mir zu überzeugen, dass er mich auch mit 30 Stunden nehmen würde.
Überraschenderweise ging dieser Plan nach nur 2 Monaten Suche und genau 4 geschriebenen Bewerbungen auf und ich fand einen unglaublich tollen Job, der auch noch 15 Minuten Fahrzeit näher an meinem zu Hause lag. Das bedeutet in Summe 30 Minuten Lebenszeit jeden Tag mehr 🙂
Nun sind es 3 Monate, die ich schon bei meinem neuen Arbeitgeber arbeite. Und es fühlt sich schon so nach beruflicher Heimat an, unglaublich!
Egal ob Kongressbesuch oder Workshop in einer anderen Stadt. Mein Chef investiert in mich und fördert mich und mein Wissen.
Wenn ich eine Idee habe bekomme ich Zeit und Raum diese umzusetzen.
In den letzten 3 Monaten hatte ich nie das Gefühl nur eine „Teilzeitmutti“ zu sein.
Zwar muss ich nun hin und wieder beruflich in den Flieger steigen, und bin dadurch manchmal morgens oder abends nicht zu Hause. Mein Chef versucht aber immer im Rahmen der Möglichkeit mir so viel Vereinbarkeit zu geben, wie möglich.
Er weiss, welche Tage für mich besser sind für Geschäftsreisen und welche schlechter und plant unsere Termine um meine herum.
Wenn eines meiner Kinder krank ist, zum Arzt muss oder ein Termin im Kindergarten ansteht habe ich alle Freiheiten, die ich brauche. Im Gegenzug weiss er, dass auch ich im Rahmen meiner Möglichkeiten für ihn flexibel bin. Ich mache auch abends den Rechner an, wenn Termine anstehen – gehe am Wochenende auf einen Kundentermin mit und versuche auch Abendveranstaltungen möglich zu machen.
Mit diesem gemeinsamen Verständnis auf beiden Seiten geht so vieles, von dem ich selbst nie zu träumen gewagt hätte.
Ein Jobwechsel kann auch viele Verbesserungen bringen
Warum ich Euch dies schreibe? Nicht weil ich angeben möchte damit wie viel Glück ich gehabt habe!
Ich möchte Euch motivieren und Zuversicht schenken. Ich möchte Euch zeigen, dass es da draußen tatsächlich Arbeitgeber gibt, die das mit der Vereinbarkeit verstanden haben.
Die sehen, welchen Gewinn sie als Unternehmen haben, wenn sie uns Frauen ein kleines Stück entgegen kommen.
All diese Zeitungsartikel, die uns immer erklären wollen was alles geht und was nicht.
In letzter Zeit mag ich sie gar nicht mehr lesen.
Es geht so viel, wenn wir uns nur trauen. Wenn wir einfordern, Mut beweisen, unseren Kindern vertrauen, uns engagieren und an uns selbst glauben!
Ich wünsche Euch allen, dass dieses Verständnis in noch viel mehr Unternehmen Fuß fasst und uns Frauen die Möglichkeiten gibt, die wir uns alle wünschen!
Eine Geschichte über meinen gesamten. beruflichen Weg findet ihr hier.
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Dez 29, 2013 | Bewerbung schreiben für Mütter, Meistgelesen
In einem meiner letzten Blogbeiträge habe ich ja die Frage gestellt ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollten oder nicht. Wie erwähne ich im Arbeitszeugnis Teilzeit Beschäftigungen? In meiner kürzlich vergangenen Bewerbungsphase habe ich mich dazu entschieden meine Kinder und auch meinen Familienstand nicht im Lebenslauf zu erwähnen und auch den Begriff Teilzeit versuche ich zu vermeiden.
Arbeitszeugnis Teilzeit ©fotolia.de
Rückblickend, nach meiner Bewerbungsphase, war es für mich die richtige Entscheidung. Denn so hatte ich immer das Gefühl , dass meine erste Bewertung nur nach meinen beruflichen Qualifikationen die in meinem Lebenslauf und meinem Zeugnis zu finden waren bewertet wurden.
Nachdem ich nun im Januar im neuen Job starte, musste ich mich in den letzten Wochen mit einer weiteren, spannenden Frage auseinandersetzen, der sich viele „Teilzeitmütter“ sicher auch hin und wieder stellen werden müssen. Wie gehe ich mich dem Wort „Teilzeit“ in meinem Arbeitszeugnis um?
Zu meinem Hintergrund:
Bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich 5 Jahre lang in einer Festanstellung mit einer 30 Stunden Woche gearbeitet. Eine Vollzeitstelle wäre hier vertraglich eine 40 Stunden Woche gewesen.
Im ersten Entwurf des Arbeitszeugnisses stand:
… Arbeitet in Teilzeit als Online-Marketing-Managerin…
Irgendwie wurde ich von Anfang an nicht warm mit dieser Formulierung. Ich war mir nicht sicher ob dies an meiner grundsätzlichen „Allergie“ gegen das Wort Teilzeit lag oder der Tatsache, dass ein „nicht erwähnen“ von Kindern im Lebenslauf eigentlich keinen Sinn macht, wenn dann im Arbeitszeug dieses stigmatisierende Wort „Teilzeit“ prangte.
In meiner forschen Art strich ich dieses Wort ersatzlos aus dem von der Personalabteilung zugemailten Dokument mit der Anmerkung: „Bitte streiche doch das Wort Teilzeit aus meinem Arbeitszeugnis. Bei einer Vollzeitkraft schreibt wird ja auch nicht „arbeitet in Vollzeit“ geschrieben – Danke Andrea“
In den folgenden Tagen hatte ich daraufhin einen persönlichen Termin mit unserer Personalerin um das Dokument noch mal gemeinsam durch zu gehen! Ich erklärte noch mal recht sachlich, dass ich das Wort „Teilzeit“ nicht in meinem Arbeitszeugnis stehen haben möchte – da dies in meinen Augen oft mit einer 50% Stelle in Verbindung gebracht wird.
Mit meine 30 Stunden ist die Diskrepanz zu Vollzeit allerdings nicht mehr besonders groß ausschlaggebend, dass dieses extra erwähnt werden müsse.
Was denkt die Personalerin beim Arbeitszeugnis in Teilzeit?
Die Personalerin hielt dagegen und meinte: Personaler die deinen Lebenslauf lesen wissen genau, dass Teilzeit viele Facetten hat. Zudem sei sie verpflichtet die Thematik Teilzeit im Arbeitszeugnis zu erwähnen.
Ich antwortete – nicht mehr ganz so sachlich: Hast Du Dich schon mal als arbeitende Mutter irgendwo beworben? Ich schon. Und genau deswegen möchte ich aufgrund meiner Qualifikation bewertet werden und nicht aufgrund der mit zur Verfügung stehenden Stunden. Und genau deshalb bin ich auch bereit zur Not mit einem der Geschäftsführer zu reden. Aber in diesem Punkt bin ich leider nicht kompromissbereit. Ich hoffe Du kannst das verstehen.
Einige Stunden später schrieb ich noch mal eine Email an unsere Personalerin – entschuldigte mich für meine „starke Willensäusserung“ bezüglich des Themas Teilzeit im Arbeitszeugnis und wies noch mal auf die § im Arbeitsrecht * hin, die entgegen ihrer Aussage nicht besagen, dass es zwingend notwendig ist die Anzahl der geleisteten Stunden zu erwähnen. Besonders nicht im meinem Fall, wenn die Diskrepanz zwischen der von mir geleisteten Stundenzahl und der Anzahl der Stunden in Teilzeit nur noch recht gering ist.
Ich habe am 23.12.2013 mein Arbeitszeugnis erhalten.
In meinem Arbeitszeugnis ist das Wort Teilzeit nicht mehr zu finden!
Wenn ich ehrlich bin, ist dieses Thema Teilzeit sicherlich ein kleines Päckchen, das ich bereits seit einigen Jahren mit mir herumtrage. Um genau zu sein seit 7 Jahren – seit ich Kinder habe.
Es ärgert mich einfach ungemein, wenn die Arbeitsleistung von Frauen und Männern, die aufgrund familiärer Gegebenheiten mit einer reduzierten Stundenanzahl arbeiten nicht aufgrund ihrer Arbeitsqualität sondern der Quantität beurteilt werden!
Auch wenn ich in der oben genannten Gegebenheit etwas pedantisch wirken mag, denke ich ist es sehr wichtig, dass wir Arbeitnehmer, die mit reduzierter Stundenzeit arbeiten uns selbst und auch anderen immer wieder klar machen, dass die Arbeit die wir leisten wichtig und wertvoll ist – und das im gleichen Maße wie die einer Vollzeitkraft.
Genau so sollte sie auch bewertet werden! Auch in einem Arbeitszeugnis!
In diesem Sinne
Lieber Gruß
Eure Andrea
P.S.: Wie ist/war es bei Euch in Sachen Arbeitszeugnis und Teilzeit? Und wie denkt ihr darüber? Ich bin gespannt.
*Quelle: https://www.job-pages.de/pdf-recht/06arbeitszeugnisse.pdf
Abschnitt: Wer hat Anrecht auf ein Arbeitszeugnis
Okt 17, 2012 | Bewerbung schreiben für Mütter, Vereinbarkeit
Aufgrund einer Diskussion in einem meiner liebsten Netzwerke die Tage, in der wir die Vereinbarkeit von Vollzeitarbeit und Familie diskutiert haben, habe ich mir in den letzten Tagen einige Gedanken zu dem Thema gemacht. Ich ich habe mir die Vollzeit-Teilzeit-Frage gestellt.
Die Vollzeit-Teilzeit-Frage:
Ich muss gestehen, ich würde gerne in Vollzeit arbeiten!Warum?
Weil ich immer noch das Gefühl habe, dass „Frau“ als Vollzeitkraft in ihrem Handeln und Tun mehr Aufmerksamkeit und Gewichtung im Unternehmen bekommt.
Weil viele Dinge an den Nachmittagen an mir vorbeiziehen und meine Kollegen vergessen, mich am Folgetag über das Geschehene zu informieren.
(Wobei hier gesagt werden muss, dass ich echt tolle Kollegen habe)
Dennoch mag ich das Gefühl auch beruflich was „Vorwärts zu bringen“. Ich strenge meine kleinen, grauen Gehirnzellen gerne an und mache mir unglaublich gerne Gedanken zu unseren kommenden Social Media Kampagnen, unseren Email Templates und Kundenbindungsprogrammen.
Ich finde es spannend und es erfüllt mich.
Allerdings schaue ich auch gerne in die Augen meines großen Sohnes, wenn er vom Fußballtraining kommt und mir erzählt, was er heute gelernt hat. Ich fange meinen Strizzi gerne am Ende der Rutsche auf, helfe ihm beim Klettern oder baue Sandburgen. Kuscheln mit meinem Madl ist großartig und ich liebe es, sie lachen zu sehen!
Ich will beides – und komme dabei immer wieder an die Grenzen des aktuell Machbaren.
Ich will Herausforderung in spannenden Projekten, Weiterbildungen, Teamarbeit, beruflichen Erfolg und eine Karriere.
Dafür bin ich bereit an 5 Tagen die Woche hart zu arbeiten und dabei volle Leistung abzurufen.
Aber ich will auch um spätestens 16 Uhr meine Kinder vom Kindergarten und der Krippe abholen.
Ich will mir ihnen jeden Tag 4 Stunden so genannte „Qualitätszeit“ verbringen. Ich bin dafür bereit meinen Haushalt Abends und am Wochenende zu erledigen. Auch Büroarbeit findet bei mir oft Abends und am Wochenende statt.
Und dennoch habe ich das Gefühl, dass beides nicht möglich ist. Nicht, weil ich es nicht will oder nicht willig bin.
Sondern vielmehr, weil die aktuelle Arbeitswelt einfach immer noch nicht ausgerichtet ist auf uns arbeitenden Mütter mit Anspruch nach mehr.
Mein Mann meinte die Tage:
Die Arbeitgeber sollten nach Leistung nicht nach Arbeitszeit bezahlen!
Ein frommer, schöner Wunsch – aber gefühlt noch sehr weit entfernt…..
Was meint Ihr?
Was ist Eure Meinung zur Vollzeit-Teilzeit-Frage? Wie lebt ihr Vereinbarkeit und was wünscht ihr Euch?
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