Nov. 17, 2012 | Familienleben
In einem meiner letzten Posts hatte ich ja schon erzählt, dass mein Mann und ich vor einigen Jahren für einige Termine beim Paarcoach waren. Dies war nach der Geburt unseres ersten Sohnes – als unsere unabhängige Paar-Welt auf einmal auf dem Kopf stand. Dieser Termin hat uns nicht nur bei den Konflikten mit Kinderthemen geholfen sondern auch in Punkto Familienbande.
Der Moment, wenn dein eigener Partner deine Familie kritisiert.
Familienbande – ein empfindliches Band
Damals haben wir einiges mitgenommen, was uns noch bis heute hilft auch mal stürmische Zeiten gut zu durchschiffen und miteinander zu wachsen.
Ein besonders empfindliches Thema, was auch bei uns immer wieder zu Konflikten geführt hat, war hierbei das Thema „Familie“. Und dabei meine ich nicht die gemeinsame – sondern die Geschwister, Eltern, Tanten, Onkel usw. des Partners und seine eigene.
Dass einen seine Familie manchmal nervt oder gewisse Situationen und Ereignisse in der eigenen Familie zu Frust und vielleicht sogar Wut führen, kennt ja eigentlich jeder. Gerade in der eigenen Familie, in der man so viele Jahre nach bestimmten Mustern lebt und diese immer wieder erlebt, ist es oftmals nicht so einfach diese gelassen zu überwinden.
Ich selbst kann mich voller Inbrunst über gewisse Situationen mit meiner Schwester ärgern und aufgrund unserer geschwisterlichen Geschichte von 0 auf 100 in 0,5 Sekunden geraten. Wenn mein Mann allerdings dann diese Schwester kritisiert oder eine abfällige Bemerkung gemacht hat, ist folgendes passiert:
Ich stelle mich wie ein schützendes Schild vor meine Schwester und vor meine Familie. Vergessen ist, dass ich mich noch gerade über meine Schwester selbst unglaublich ärgern musste.
Meine Familie – mein Band!
Mein einziger Gedanke, der mir dann in den Sinn kommt – ja fast so was wie mein Urinstinkt – ich muss meine Familie schützen, denn sie ist mein Fels in der Brandung (auch wenn sie mich genauso hin und wieder unglaublich nerven kann).
Niemand (außer mir selbstverständlich) hat das Recht ein böses Wort gegen meine Familie in meiner Anwesenheit zu richten…
… Und schon steckten mein Mann und ich in einer fiesen Diskussion – obwohl er mich vielleicht nur in meiner Empfindung bestärken wollte.
Daher haben mein Mann und ich vor einigen Jahren folgende Vereinbarung getroffen:
Keiner von uns beiden darf die Familie des anderen kritisieren.
Keine bösen Worte wie: Naja – dein Bruder ist ja immer so…. Deine Schwester kann einen aber auch echt nerven… Und auch kein: Du wirst immer mehr wie dein Papa/deine Mama.
Die Familie des Anderen ist eine „Tabu-Zone“.
Seit wir dies vereinbart haben, sind Diskussionen dieser Art bei uns eine absolute Seltenheit. Jeder lässt den anderen in seinem Familienverband so und seine Familienbande so sein, wie sie sind und respektiert diese.
Klar ist dies nicht immer leicht – und es gibt auch Momente da gelingt uns dies nicht immer. Aber genau in diesen Momenten erinnern wir uns an unsere Vereinbarung. Meist macht dann einer von uns einen Schritt zurück und gibt der Situation die Luft, die sie gerade braucht.
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Nov. 8, 2012 | Familienleben
Ich komme gerade vom Elterngespräch im Schul-Kindergarten des Großen. Eigentlich war es ein sehr positives Gespräch – und ich musste mal wieder feststellen, dass ich eigentlich ein ganz gutes Gefühl habe, was die Wünsche und Gefühlssituationen meiner Kinder angeht. Auch, wenn das Leben mit drei Kindern oft immer wieder eine echte Herausforderung für mich ist!
Leben mit drei Kindern
Bedürfnisse mal drei
Ängste mal drei
Wünsche mal drei
Ich musste aber auch feststellen, dass die 24 Stunden, die ein jeder Tag so hat oftmals einfach nicht ausreichen, um auf jedes der drei Kinder bestmöglich einzugehen.
Ich fühle mich oftmals richtig zerrissen, weil ich merke, dass einer der drei einen Wunsch oder ein Bedürfnis hat, auf das ich in der Situation nicht richtig eingehen kann.
In den meisten Fällen handelt es sich hier nur um Zeit.
Ein paar Minuten „exklusiver Aufmerksamkeit“, in denen ich nur dem Einen genau zuhöre, ihn tröste oder mit ihm rumtobe.
Im fast gleichen Moment frage ich mich dann – hätte ich dieses mehr an Zeit und Aufmerksamkeit, wenn ich nicht arbeiten würde???
Und die Antwort, die ich darauf geben muss ist dennoch „NEIN“.
Meine Kinder wären dennoch im Kindergarten – und das ist auch gut so, denn sie brauchen andere Kinder und in den Momenten, in denen ich mit ihnen zusammen bin, muss ich mich ja trotzdem meist durch drei teilen.
Ich denke das Geheimnis ist, sich diese 2 Minuten, die es oftmals nur sind auch einfach zu nehmen. Den Haushalt einfach mal sein lassen – und dafür lieber ein Buch mit den Kindern lesen. Das Hier und Jetzt mit den Kindern zu genießen. Ihnen zu zeigen, dass sie wichtig sind. Das wir Eltern ihr Fels in der Brandung sind und sie auf uns zählen können – komme was wolle.
Dieses Gefühl hat gar nichts mit Zeit zu tun. Sondern mit Verbundenheit. Und ich fühle mich meinen Kindern sehr verbunden. Auch wenn ich eine arbeitende Mutter bin. Meine Kinder wissen dies. Ich weiss das. Das ist am Ende das Einzige, was zählt!
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Nov. 6, 2012 | Familienleben
In meinem letzten Blog-Artikel habe ich ja von meinen Bekannten erzählt, die sich gerade getrennt haben. Nach der Geburt unseres ersten Sohnes waren mein Mann und ich auch an einem Punkt, an dem wir uns sehr viel gestritten haben und beide in unserer Ehe unzufrieden waren. Zu unserem Glück hatte ich damals eine sehr liebe Arbeitskollegin, die selbst schon viele Jahre verheiratet war. Sie gab mir die Telefonnummer ihres Paarcoaches , mit dem Tipp es mal auszuprobieren. Wir machten eine Paartherapie.
Paartherapie – nicht peinlich sondern hilfreich!
Was soll ich sagen – diese 4 Sitzungen haben unsere Ehe, unsere Streitkultur und unsere Sicht auf die Dinge in vielen Punkten grundlegend geändert- bis heute (5 Jahre danach).
Da das mit der erfüllenden Berufstätigkeit mit Kindern in meinen Augen nur dann gut klappt, wenn der Partner einen dabei auch unterstützt und bestärkt, ist eine glückliche Ehe ein nicht zu unterschätzender Baustein in dieser oftmals doch sehr wackeligen Pyramide.
(wackelig daher, da ich finde, dass diese Doppelbelastung Job und Kinder jeden Tag aufs Neue erprobt und dem Stresstest unterzogen wird)
Daher dachte ich mir, ich will Euch einige Tipps, die wir damals in unserer Paartherapie erhalten haben weitergeben. Denn eigentlich ist es gar nicht so schwer, wenn Mann und Frau nur weiß, auf was zu achten ist.
Die Tipps vom Paartherapeuten
Ausreden lassen
Oft sind wir der Meinung zu wissen, was der Partner denkt und fühlt. Das lässt uns oft schnell zu einem falschen Urteil/einer Vorverurteilung kommen. Wir fallen dem Partner in einem Gespräch daher ins Wort, weil wir meinen wir wissen, was jetzt gleich kommt.
Wenn wir den Partner in Ruhe seinen Gedanken zu Ende ausführen lassen kommen dabei oft überraschende, neue Erkenntnisse an den Tag. Zudem ist das Gegenüber nicht frustriert, weil ihm mal wieder ins Wort gefallen wurde. So entsteht oftmals eine viel bessere Atmosphäre, selbst wenn es um unangenehme Themen geht.
Wochenendplanung frühzeitig besprechen
Jeder Partner möchte am Wochenende auch gerne mal ein bisschen Zeit für sich. Um in Ruhe zu duschen, ein wenig Sport zu machen oder ein paar Seiten des neuen Buches zu lesen. Mein Mann und ich besprechen daher immer freitags abends, was wir beide für Termine, Wünsche und Erwartungen vom Wochenende haben.
Ich möchte gerne einen Morgen bis 9.00 Uhr schlafen – er würde gerne eine Runde Rennradfahren gehen. Kein Problem, wenn man vorher gemeinsam schaut, wie diese Wünsche in den hektischen Familienalltag eingebaut werden können.
So sind am Ende beide glücklich und fühlen sich auch vom Partner wahrgenommen.
Es gibt noch so viele weitere, tolle Tipps – aber diese hier alle auf einmal zu posten denke ich sprengt den Rahmen. Aber vielleicht mache ich ja eine kleine Serie daraus, dann findet ihr hier in Zukunft immer wieder neue Anregungen und Ideen.
Nov. 3, 2012 | Familienleben, Vereinbarkeit
Seit zwei Wochen lässt mich ein ganz bestimmtes Thema nicht mehr los – und immer, immer wieder frage ich mich – kann uns das auch passieren??? Ein befreundetes Paar, mit drei gemeinsamen Kindern im ähnlichen Alter wie die unseren hat sich getrennt. Das Versprechen der Ehe hat nicht gehalten. Ganz überraschend und mit allen Konsequenzen! Sie hatte bei einem Ausflug ohne Kinder einen neuen Mann kennengelernt und sich Knall auf Fall verliebt und beschlossen, die Ehe, in der sie anscheinend schon länger unglücklich war für diesen neuen Mann zu beenden. Keine Paartherapie um die Ehe zu retten. Nichts!
Das Versprechen der Ehe
Selbst Mutter von drei Kindern, die täglichen den Spagat zwischen Pflichten des Haushalts, den Kindern, dem Job, meiner Ehe und meinem Freundeskreis machen muss, kann ich dies dennoch nicht verstehen.
Ja – es gibt Momente, da bin ich unglücklich mit meinem Leben und hinterfrage, ob ich das alles schaffen kann.
Aber würde ich für einen andern Mann, der nicht der Vater meiner Kinder ist alles aufgeben, was ich jetzt habe?
Ich finde, als Mutter habe ich in aller erster Linie eine Verpflichtung meinen Kindern gegenüber. Und Kinder brauchen einen Vater und eine Mutter. Denn das gibt ihnen Sicherheit und den Rückhalt, um sich sicher zu fühlen.
Außerdem möchte ich meinen Kindern zeigen, dass auch in Zeiten, in denen man mit seinem Leben, seinem Umfeld oder auch seinem Partner unglücklich ist die Lösung nicht heißt „Flinte ins Korn werfen“ sondern „Ärmel hochkrempeln und daran arbeiten“!
Die ersten Jahre mit Kindern sind in meinen Augen besonders schwer!
Sie sind geprägt von kurzen Nächten, viel fremdbestimmter Zeit und wenig Freiraum für die Eltern. Hier kommt es oft zu Konflikten und Stress innerhalb der Ehe.
Aber diese Zeit geht vorbei und die Momente, in denen die Kinder eigenständiger werden und die Eltern auch wieder mehr Zeit für sich und auch gemeinsam haben, kommt bestimmt.
Daher ist die Lösung „neuer Mann“ sicherlich nur in wenigen Fällen die Zielführende.
Vielmehr sollten wir Eltern auch bei uns als „Ehepaar“ aufmerksam und achtsam miteinander umgehen. Wir sollten Probleme, Ängste und Stresssituationen in ruhigen Momenten gemeinsam besprechen.
Selbstverständlich gibt es auch immer wieder Situationen, in denen das Weiterführen einer Ehe oder Beziehung nicht mehr tragbar ist. Das will ich damit gar nicht abstreiten. Am Ende müssen wir uns bei dieser Entscheidung am Ende des Tages selbst in die Augen schauen können. Ich denke das ist das wichtigste!
Denn so schaffen wir es (hoffentlich) eher, uns gemeinsam und auch unsere Kinder glücklich zu machen…
Ich hoffe, mein Mann und ich werden es auch weiterhin so gut schaffen.
Für uns – und unsere Kinder!
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Sep. 3, 2012 | Familienleben, Vereinbarkeit
Wie habe ich es am Anfang gehasst, wenn mein Mann mir eine „Terminanfrage“ per Outlook geschickt hat. Familien-Terminplanung. Schrecklich!
„Männerabend – Donnerstag um 20.00 Uhr“….
… Kann er nicht einfach anrufen – kann er das nicht einfach direkt mir mit besprechen?
Warum muss das digital und unpersönlich sein?
Diese Gedanken sind so ca. 5 Jahre her – und ich muss sagen:
Ich habe mich eines Besseren belehren lassen, was unsere Familien-Terminplanung angeht!
Der schöne, bunte Familienplaner an unserer Wand ist nur noch reine Deko – unsere Terminplanung ist mittlerweile komplett in die digitale Welt abgewandert.
Fußball am Samstag – Besuch von Freunden am Sonntag, dazu noch die Arzttermine der Kinder.
Nicht zu vergessen die Meetings, Projektdeadlines und Co. alles schön säuberlich eingetragen, Teilnehmer eingeladen und nach Gruppen farblich kategorisiert.
Damit das Ganze dann auch im schnellen Alltag mit den Kindern Schritt halten kann, wird das Ganze selbstverständlich noch mit dem Mobiltelefon synchronisiert.
So kann mit 3 Kindern und einem 30 Stunden Job fast nix mehr schief gehen…
Außer an solchen Tagen, wo fürs Termine eintragen keine Zeit ist – der analoge Speicher (mein Hirn) keine 24 Stunden Speicherkapazität bereit stellt und der Spielkamerad vom Großen um 15.00 Uhr vor unserer Haustüre steht, während wir noch spontan zum Friseur gegangen sind. Da kommt unsere digitale Familien-Terminplanung an ihre Grenzen!
Stand ja nix in meinem kleinen, digitalen Superkalender…
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Juni 22, 2012 | Familienleben
Ich muss sagen, ich bewundere Mütter, die Vollzeit-Hausfrauen sind. Sie müssen mit so viel Ruhe, Gelassenheit und Ausdauer das Thema Hausarbeit und Kinder managen – meine Stärken liegen hier definitiv nicht.
Seit 18 Wochen bin ich nun zu Hause. Erst der Rest meines Mutterschutzes – jetzt in Elternzeit und ich merke schon, wie es wieder anfängt…
Hausarbeit und ich – wir werden keine Freunde!
Morgens, nach dem Aufwachen liege ich im Bett und überlege mir: Was musst du heute putzen, was kochst Du heute Abend – und wie bekommst Du das zeitlich alles hin.
Nachdem die beiden Großen aus dem Haus sind, geht es dann meist auch direkt los. Wischen, Waschen, kochen – alles Dinge, die ich zwar kann – aber die definitiv nicht zu meinen Leidenschaften gehören.
Habe ich mal einen Tag, an dem wegen meckernder Kinder, Arztbesuchen oder anderen Dingen das Projekt Hausarbeit nicht so läuft wie ich mir das vorstelle, ist meine Stimmung schnell getrübt und ich bin unzufrieden.
Auch habe ich gemerkt, wie ich schon Sätze wie: „Geh hier jetzt nicht durch – ich habe eben gewischt und will, dass es erst mal so bleibt“ gesagt habe! Als ich noch voll gearbeitet habe, wären solle Sätze niemals über meine Lippen gekommen.
Nicht, dass es, wenn ich arbeite bei uns zu Hause so unglaublich dreckig wäre. Denn gemacht wird die Arbeit ja dennoch. Aber sie ist keine Tätigkeit, in der ich meine Bestätigung oder Erfolgserlebnisse suche. Erfolgserlebnisse habe ich im Büro bei meinen Projekten – oder nachmittags mit keinen Kindern.
Hausarbeit hingegen ist einfach nichts Bleibendes.
Die Küche wird jeden Tag wieder dreckig – egal, wie oft und gründlich ich sie putze und auch Staubsaugen ist in einem 5 Personen-Haushalt nicht von langer Dauer.
Meine Projekte im Büro aber, die verändern was – sind messbar und mit ihnen ernte ich Lob bei anderen Kollegen (Erwachsenen Menschen 🙂 ).
Meine Kinder lernen neue Dinge, bringen mich zum Lachen (und manchmal zur Verzweiflung) und entwickeln sich zu tollen Menschen.
Dies sind Dinge, die mir Bestätigung geben – mich stark und selbstbewusst machen und vor allem sehr glücklich.
Hausarbeit hingegen ist eine (lästige) Pflicht und wird mir niemals das gleiche Gefühl und die Wertschätzung geben, wie meine Arbeit.
Daher bin ich gespannt, wann es mir diesmal wieder unter den Nägel brennt und ich mich auf die Zeit im Büro wieder freue. Trotz Doppelbelastung mit Job, Kids und Haushalt.
Ein Leben ohne diese Kombination auf Dauer – dafür bin ICH definitiv nicht gemacht!
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