Nov 11, 2014 | Familienleben
Heute hattet Ihr die Möglichkeit Live dabei zu sein bei der Fortsetzung unsere St. Martins-Geschichtsreihe. Und da ich weiss, dass einige von Euch nicht auf Twitter sind, wollte ich Euch dieses Erlebnis nicht vorenthalten.
In diesem Sinne.
Ich wünsche Euch einen ruhigen, besinnlichen Abend. Wir haben es uns heute verdient.
Eure Andrea
Nov 10, 2014 | Familienleben
Alle Blog-Leser kommen aktuell nicht drum rum – um all die schönen Blog-Posts rund um das St. Martins Fest
Bastel-Tips, romantische Berichte vom gemeinsamen Lichterfest und vieles mehr.
Beim Lesen dieser Berichte frage ich mich immer: Lebe ich in einem Parallel-Universum? Meine bisherigen Erinnerungen an St. Martin sind alles andere als romantisch.
Vor 2 Jahren – als der Mittlere 2 Jahre war und das Madl noch ein Baby dachte ich, ich bin besonders schlau und nehme keinen Kinderwagen mit zum St. Martins Fest, sondern nehme mein Baby in die Trage . Ich war der Meinung es sei eine gute Idee zwei Hände frei zu haben um ggf. die nicht mehr benötigte Laterne zu tragen.
Mein Mittlerer hingegen war der Meinung, es sei eine viel bessere Idee, wenn ich nicht nur das Madl, sondern auch ihn tragen würde. Leider ist diese Idee nicht besonders kompatibel mit einem Baby vor der Brust. Die Trage-Mamis unter Euch wissen was ich meine. Somit lief ich also nicht romantisch singend mit dem Rest der Eltern um den Kindergarten sondern kniete vor einem vor Wut kreischenden Mittleren, der sich mitten in einem Trotzanfall befand und gar nicht daran dachte, sich auch nur einen Meter vorwärts zu bewegen.
Da St. Martin ja bekanntlich das Fest des Teilens ist, teilten wir dieses wunderschöne Schauspiel selbstverständlich großzügig mit allen anderen, anwesenden Eltern.
Im Gegenzug erhielten wir sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg der selig Singenden entweder mitleidige oder abschätzige Blicke.
Leider rettete auch der anschliessende Glühwein das Ganze nicht – er hatte keinen Alkohol.
Meine Hoffnung – das nächste Jahr – das nächste St. Martin wird sicher besser. Oder?!?
Im Jahr darauf war das Madl 1,5 und der Mittlere 3,5 Jahre.
Diesmal hatten die Erzieherinnen in unserem Kindergarten die grandiose Idee nicht eine Runde im Kreis zu gehen – sondern einen Weg ca. 250 Meter in eine Richtung – dann umzudrehen und wieder zurück. Leider wussten wir Eltern nichts von diesen Plänen – und so war der Hinweg schon etwas chaotisch. Das Madl hatte nach 100 Meter keine Lust mehr zu laufen und wollte von mir getragen werden. Der Mittlere nach 150 Metern.
Ich bin eine Mutter von drei Kindern – normalerweise kann ich zwei Kinder gleichzeitig problemlos tragen. Aber zwei müde Kinder mit einer Laterne in der Hand – bringt selbst mich in Bedrängnis.
Hatte ich schon erwähnt dass es letztes Jahr an St. Martin bei uns sehr kalt und nass war? Und was ziehen pflichtbewusste Mütter ihren Kindern an, wenn es kalt und nass ist? Ja. Die allseits beliebten Matschhosen.
So eine wunderschöne Hose trug auch mein geliebter Mittlerer. Dieser entleerte dann seine Blase wie selbstverständlich, als er meckernd auf meiner Hüfte saß bei Meter 250.
Wir waren gerade bei „St. Martin war ein frommer Mann“ und ich fühlte mich alles andere – nur nicht fromm.
Der Rückweg war ähnlich schön wie der Hinweg, nur dass dieser noch unterstrichen wurde von dem uns allseits bekannten und beliebten Pieselgeruch.
Wieder im Kindergarten angekommen half ich meinem Sohn in trockene Kleidung und alle drei durften sich noch einen der selbstgebackenen Weckmänner teilen.
Dies war so etwas wie der versöhnliche Moment des Abends, bevor ich meine drei müden Kinder und meine Tüte mit den Pieselklamotten wieder mit nach Hause nahm.
Morgen ist also wieder St. Martin bei uns. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mich freue.
Aber ich habe Hoffnung. Die Kinder sind ein Jahr älter. Wir starten schon um 16.30h. Und ganz ehrlich, schlimmer als im letzten Jahr kann es ja kaum werden. Und das habe ich auch irgendwie überlebt.
In diesem Sinne
Lieber Gruß
Andrea
Nov 7, 2014 | Familienleben
Kommt Euch folgende Situation bekannt vor?
Ihr sitzt beim gemeinsamen Abendessen mit dem Göttergatten und dem Nachwuchs.
Eines der Kinder lässt die Gabel fallen, und der Göttergatte bückt sich, um die Gabel aufzuheben.
Als er wieder auftaucht meint er: „Wir müssen dringend den Boden wischen“
…..FREEZE….
Genau hier halten wir die Geschichte an. Denn es stellt sich die Frage:
Meinte der Liebste wirklich „Wir“. Gibt es denn eine tatsächliche Option zu dem (mit ziemlicher Sicherheit) gemeinten „liebe Frau – DU musst mal wieder den Boden wischen“?
Hat diese Feststellung also wirklich den Plural verdient?
Und warum spricht er sie dann im Plural aus, wo er doch den Singular meinte?
Dieses Phänomen kann ich bei uns zu Hause unter Anderem bei folgenden Gegebenheiten immer wieder beobachten:
Wir sollten dem Großen mal wieder neue Hosen kaufen.
Wir müssen mit dem Großen Gitarre üben.
Wir müssen uns für unsere Einladung am Samstag noch um einen Babysitter kümmern.
Dabei geht es mir gar nicht darum, dass ich erwarte, dass mein Göttergatte diese Aufgaben übernimmt. Er ist bei uns zuständig für Krankenkassen-Abrechnungen, das Kochen am Wochenende, die Sport-Ambitionen unserer Kinder uvm. Alles Aufgaben die ich selbstverständlich total selbstlos ihm überlasse.
Doch warum wird bei den „Mütter-Aufgaben“ immer von WIR gesprochen?
Ist das „Mutter-Wir“ von Haus aus eine Definition von allen lästigen Pflichten rund um das Kind?
Oder ist der Mut „Du musst mal wieder den Boden wischen“ zu sagen einfach nicht groß genug, weil der Liebste Angst vor über den Essenstisch fliegenden Gegenständen hat?
Des Rätsels Lösung habe ich noch nicht gefunden. Ich habe aber die große Hoffnung, dass unser Heim nicht das Einzige ist, in dem das „Mutter-Wir“ in Verwendung ist. Dann wäre mein „Mutter-Wir“ nicht so allein und es gäbe doch ein wenig Plural. Wenn auch nicht das, von dem ich oben sprach.
Ich bin gespannt.
Lieber Gruß
Andrea
Nov 4, 2014 | Vereinbarkeit
So – jetzt muss ich dann doch kurz meinem Frust freien Lauf lassen.
Am 31. Oktober 2014 schrieb der Spiegel: „Meine Kinder sind mein Hobby“ – ist das okay?
In diesem Artikel geht es um Sigrid Evelyn Nikutta – Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe.
Neben ihrem Vollzeitjob in einem Unternehmen mit über 12.000 Mitarbeitern ist sie auch noch Mutter von 4 Kindern.
In diesem Interview sagte sie (laut Spiegel): „Meine Kinder sind mein Hobby. Ich spiele eben nicht Golf oder gehe segeln.“
Ich habe darunter verstanden, dass sie aufgrund ihrer beruflichen Situation und der 4 Kinder kein eigenes Hobby wie Nähen, Golfen und Co. hat, sondern die ihr zur Verfügung stehende freie Zeit am liebsten mit Ihren Kindern verbringt.
In meinen Augen also keine verwerfliche Aussage.
Der Spiegel meinte aber sofort, Kinder und Hobby in eine direkte Beziehung stellen zu müssen und somit Frau Nikuttas Aussage moralisch anzuprangern.
Aber als wäre das noch nicht ärgerlich genug (denn ich bin mir sicher, wenn ein Mann in einer Führungsposition diese Aussage getätigt hätte, wäre dies dem Spiegel keine einzige Zeile wert gewesen), entdecke ich heute dank einer lieben Bekannten einen Artikel in der Berliner Zeitung, in der schon 2011 erwähnt wurde, dass Herr Nikutta seinen Beruf in den kommenden Jahren ruhen lässt, um sich Vollzeit um seine Kinder zu kümmern.
D.h. das Einzige, was Familie Nikutta lebt ist ein anderes, als das klassische, althergebrachte Rollenbild. Das ist ihre private Entscheidung und sollte daher in meinen Augen gar nicht zur Diskussion stehen!
Da wirft sich meine Stirn in Falten
(und das tut ihr nicht gut, denn ich bin schon Mitte dreissig)
und ich frage mich:
- Sind wir gesellschaftlich wirklich noch an dem Punkt, wo die Möglichkeit der neuen Rollenverteilung wieder und wieder diskutiert und auch kritisiert werden muss?
- Sollte es nicht egal sein, wer innerhalb einer Familie die primäre Aufgabe der Kinderbetreuung übernimmt? Es gibt so viele Modelle, die alle ihre Berechtigung haben. Ich dachte im Jahre 2014 sollte dies auch bis zu den Redakteuren des Spiegels durchgedrungen sein.
- Sollte die Wahl der Aufteilung von Kinderbetreuung und Berufstätigkeit nicht eigentlich Privatsache sein?
- Meinen Männer mit dieser Stigmatisierung der berufstätigen Frauen in Führungspositionen diese auf diesem Wege wieder los werden zu können, damit der Stuhl wieder männlich besetzt werden kann?
- Wäre diese Aussage dem Spiegel auch einen Artikel wert gewesen, hätte sie HERR Nikutta getroffen?
Ich bin nach diesem Artikel auf jeden Fall wieder echt frustriert – denn eine Optimistin wie ich sie bin dachte, wir sind über den Punkt hinweg an dem die Richtigkeit der Wahl der Kinderbetreuung öffentlich diskutiert werden muss.
Aber es ist wohl immer noch ein langer Weg dahin.
Wie seht ihr das?
Bin ich zu idealistisch? Versucht der Spiegel durch solche Artikel zu provozieren um Traffic zu generieren? Oder hat das alles ganz andere Gründe.
Ich bin gespannt.
Lieber Gruß
Eure
Andrea
Nov 2, 2014 | Familienrezepte
Am Wochenende wird bei uns abends immer gekocht. Ich liebe es, wenn wir nach einem entspannten Tag alle gemeinsam am Essenstisch sitzen und lecker essen.
So auch heute abend.
Während des Kochens postete ich ein Bild aus dem Backofen – und der liebe Sven von Zwillingswelten fragte mich nach dem Rezept.
Und bevor ich dieses nur für ihn abtippe dachte ich mir lasse ich Euch doch alle dieses leckere Rezept wissen.
Ein perfektes Herbstessen: Coq au Riesling mit Kürbis
Zutaten:
- 3 Knoblauchzehen
- 6 kleine Zwiebeln
- 800 Gramm Hähnchen (wir hatten Brust und Schenkel)
- Salz, Pfeffer
- 50 Gramm Butterschmalz
- 3-4 Tymianzweige
- 2-3 Rosmarienzweige
- 2 Lorbeerblätter
- 1 EL Tomatenmark
- 500 ml Riesling
- 200 ml kräftige Gemüsebrühe
- 400 Gramm Hakkaido-Kürbis
- 100 Gramm Butter
- 250 Gramm Champignons
- 2 EL gehackte, glatte Petersilie
1. Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Knoblauch und Zwiebeln abziehen, halbieren. Die Hähnchenbrüste halbieren. Die Schenkel so belassen, abbrausen, trocken tupfen. Hähnchenteile kräftig salzen und pfeffern und in einem großen Topf mit heißem Butterschmalz mit Knoblauch, Zwiebeln und Kräutern rundum scharf anbraten. Tomatenmark umrühren, Wein und Brühe angießen. Entweder den Topf – oder was auch toll dafür geeignet ist – einen Römertopf – auf dem Boden in den Ofen stellen. (Den Topf offen lassen). Das Ganze 45 Minuten schmoren lassen.
2. Inzwischen den Kürbis waschen, entkernen, Kürbis samt Schale in Spalten schneiden, diese halbieren oder dritteln und nach 45 Minuten zum Huhn in den Ofen geben und mit dem Rest verrühren. Das Ganze noch mal 25 Minuten weiterschmoren lassen.
3. Fleisch, Zwiebeln und Kürbis aus dem Topf nehmen. Die Gewürze können noch im Topf belassen werden. Fond um die Hälfte einkochen lassen. Salzen, Pfeffern und ein kleines Stückchen Butter zugeben. Gewürze (Thymian, Rosmarien und Lorbeer entnehmen).
Pilze putzen, und halbieren. 50 Gramm Butter schmelzen und die Pilze darin leicht anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Fleisch wieder zur Soße beifügen, Pilze und kleingehackte Petersilie ebenfalls.
Dazu passt Kartoffelbrei oder auch Tagiatelle.
Meine Familie und ich fanden es köstlich 🙂
Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit.
Eure
Andrea