Sep 25, 2014 | Vereinbarkeit
Die liebe Andrea, die ich über Twitter kennen lernen durfte, hat mich eingeladen, auf ihrem Blog etwas über ihr Schwerpunktthema, die Vereinbarkeit, zu schreiben…
Spontan könnte ich vermutlich ein Buch darüber füllen, was Vereinbarkeit oder Nicht-Vereinbarkeit für mich als Alleinerziehende mit 2jährigen Zwillingen und Full Time Job bedeutet > das Übliche, Dinge die viele berufstätige Eltern tangieren, wie z. B. begrenzte Kita Zeiten, schier endlose Kita Schließzeiten, Home Office usw. usf.
Der eigentliche Auslöser gerade jetzt zum (digitalen) Schreibwerkzeug zu greifen, ist mein letzter Tag Arbeitstag vor dem Urlaub und eine heftige Auseinandersetzung mit einem (sehr) jungen Kollegen – wobei seine Einstellung auf sehr viele junge und überwiegend männliche Kollegen übertragbar ist!
Besagter Kollege kommt nach einem Kreuzfahrturlaub zurück ins Büro. Statt, wie üblich erst einmal in epischer Breite von seinem Urlaub zu berichten, beginnt er sich mit verdrehten Augen und doofen Sprüchen darüber auszulassen, dass unsere Kollegin zu Hause ist, da ihre Tochter (bald 2) eine schwere Bronchitis hat.
Besonders die männlichen Kollegen stellen das gerne so dar, als wären sie die einzigen die arbeiten. Der Kollege hat übrigens erst seit einem Jahr ausgelernt. Über diese herablassende Arroganz ist mir soooooo der Kragen geplatzt…
Exkurs: Meine Kollegin und ich waren, bevor wir Mütter wurden, der Typ Arbeitnehmer, der morgens das Licht an und abends wieder aus gemacht hat. Wir sind gegangen, wenn das Tagewerk, sofern möglich, geschafft war. Feste Arbeitszeiten und Wochenenden waren Fremdwörter für uns. Wir haben beide ein massives Problem damit, den Griffel pünktlich und unabhängig von den Türmen auf dem Schreibtisch einfach fallen zu lassen, nur weil die Uhr Feierabend anzeigt! Es wurmt niemanden mehr als uns, dass unsere frühere Flexibilität fast nicht mehr existiert! Feierabend ist zu einer fixen Uhrzeit geworden, da die Kita für uns nicht ihre Öffnungszeiten verlängert.
Ich erwarte nicht, dass mir irgendwer (außer vielleicht der Murmelpapa) Respekt und Anerkennung zollt. Ich erwarte aber, dass es respektiert und akzeptiert wird, wenn wir bei unseren kranken Kindern daheim bleiben!
Liebe Männer, selbst der stressigste Tag im Büro ist entspannter als mit kotzenden Kindern zu Hause zu sein!
Sprüche, wie z. B. “dann bleib ich nächste Mal auch zu Hause, wenn der Köter meiner Perle Dünnschiss hat!“, sind so was von daneben… alle weiteren Kommentare dazu sind leider nicht jugendfrei!
Liebe Leser, der obige Spruch ist leider keine Ausgeburt meiner Fantasie sondern O-Ton! Er wurde im vergangenen Jahr von einem (anderen) Kollegen geäußert, als ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, die Vorweihnachtszeit (und den Jahresendspurt) mit zwei Magen-Darm-Kranken Kindern (und Home Office) zu Hause zu verbringen.
Der junge Kollege hat am Mittwoch meine ganze Wut zu dieser arroganten Haltung abbekommen. Mir ist so der Kragen geplatzt, darüber, wie sehr man teilweise gegängelt wird, wenn man Kinder hat!
Diese jungen männlichen Kollegen wollen alle irgendwann mal Kinder… und das bitte in einer Familie nach klassischem Rollenbild. Sie scheinen noch nicht bemerkt zu haben, dass die Welt sich verändert hat und hoffentlich noch weiter verändern wird.
Was bringt es, wenn Frauen um Vereinbarkeit kämpfen, wenn der Staat wirklich irgendwann die Voraussetzungen dafür schafft… wenn die “Gesellschaft“ dies nicht akzeptiert?
Nachtrag: Ich schreibe hier über meine ganz persönlichen Erfahrungen in meinem Arbeitsalltag. Natürlich bin ich mir darüber im klaren, dass nicht alle Männer so denken und da bin ich auch verdammt froh drum. Es ist keinesfalls meine Absicht, irgendwen anzugreifen oder pauschalisiert zu urteilen.
Danke und viele liebe Grüße
Tanja
Danke liebe Tanja und ich ziehe meinen Hut davor, was Du täglich „vereinbarst“. Dafür sollte Dir nicht nur der Murmel-Papa Respekt zollen!
Noch mehr aus dem Leben der alleinerziehenden Zwillings-Mama Tanja findet ihr auf Twitter.
Sep 23, 2014 | Vereinbarkeit
In den vergangenen Wochen lese ich immer wieder von Mommy-Wars und Schubladendenken.
Wir Blogger (und ich nehme mich da auch gar nicht aus) berichten von den Vorverurteilungen und Sprüchen, die wir mit unserem jeweiligen Lebensmodell erhalten und wie wir damit umgehen.
Wovon ich ehrlicherweise immer wieder überrascht bin sind die Berichte über anscheinend offenkundige Anfeindungen, die wir Frauen uns gegenseitig an den Kopf werfen:
Sätze wie:
Dann brauche ich keine Kinder bekommen, wenn ich sie dann wieder so schnell in die Fremdbetreuung stecke“ und viele weitere verurteilende Sprüche habe ich ehrlich gesagt in meinen fast 8 Jahren des „Working-Mom“ Seins noch nicht gehört.
Ich habe sie aber gelesen!
In Forendiskussionen, in Facebookgruppen und Co. Das aber sind Menschen, die weder mich noch mein Leben kennen und wirklich beurteilen können.
Und da diese Menschen unsere Familie auch nicht kennen verletzen mich solche Sprüche in der Regel auch nicht. (Nur wenn ich selbst einen schlechten Tag habe passiert es, dass ich solche Sprüche zu nah an mich ran lasse)
Was ich aber immer wieder direkt erlebe sind Aussagen wie: „Ich find das Klasse wir ihr das Alles macht“
Und ich erlebe direkte Unterstützung im Alltag – wie z.B. von meiner Nachbarin.
Sie hat selbst zwei Kinder (3 und 1) und ist momentan in Elternzeit. Sie hat bei beiden Kindern die vollen 3 Jahre eingereicht und ist somit schon seit 3 Jahren Vollzeit zu Hause mit den Kindern.
Noch nie haben wir beide das Modell der Anderen kritisiert! Könnte ich auch gar nicht, denn ich habe großen Respekt vor Ihrer Entscheidung, denn ich weiss, dass ich nicht die Ausdauer und die Ruhe hätte für 24 Stunden Kinder um mich rum.
Dafür unterstützen wir uns beide gegenseitig, wie es uns möglich ist.
Erst am Freitag saß ihr Großer mit bei uns am Abendessensstisch, da sie noch den eben gelieferten Gartentisch aufbauen wollte.
Und auch sie hat oftmals meine Kinder zu Besuch, wenn ich Unterstützung brauche.
Wir sind unser gegenseitiger „Notfallplan“ und das ganz unabhängig davon, welches Lebensmodell wir leben.
Ich denke damit sich an diesem Bild etwas ändert – nämlich das wir Mütter uns im Alltag viel mehr unterstützen als verurteilen – daran müssen wir dringend arbeiten.
Und ich denke dass dies gerade auch die Pflicht von uns bloggenden Müttern ist dieses Bild aktiv und bewusst zu
ändern und zu prägen.
Denn das tägliche Miteinander besteht eben nicht primär aus Anfeindungen, sondern aus Solidarität und Unterstützung ungeachtet des Lebensmodells der Anderen!
Daher möchte ich mit diesem Blogpost alle Blogger-Eltern dazu aufrufen in einem Post in ihrem Blog darüber zu berichten wie sie im Alltag die positiven Seiten des elterlichen Zusammenhalts erleben. Denn ich bin mir sicher meine Nachbarin und ich – wir sind kein Einzelfall.
Lasst uns gemeinsam zeigen, dass die gemeinen Vorverurteilungen, die durch die Presse und das Netz schwirren viel kleiner sind als die Unterstützung und der Zusammenhalt, den wir uns untereinander geben!
Ich würde mich freuen!
Eure Andrea
Sep 22, 2014 | Lesezeichen - das Beste aus dem Netz
MWM-Lesezeichen Nr. 2/2014:
Auch diese Woche will ich Euch wieder ein paar tolle MWM-Lesezeichen aus dem Netz vorstellen.
Munichs
Im Oktober findet zum zweiten mal in München der Zündfunk Netzkongress statt.
Am 10. Oktober (abends) und 11. Oktober (ganztags) werden im Volkstheater in München u.a. folgende, spannende Fragen diskutiert „Welche Maschinen steuern uns? Wie erkenne ich einen Hoax? Ist Google besser als unsere Regierung – oder nur mächtiger?“
Mit Sicherheit eine spannende Veranstaltung nicht nur für alle die im Netz aktiv sind.
Working
Was ist Arbeit die Eltern erfüllt? – unter diesem Aufruf fragt aktuell die Zeitschrift Nido nach den Träumen, Wünschen und Anforderungen, die Eltern an ihren Job stellen.Eine spannende Frage die es zu beantworten gilt. Per Email könnt ihr Eure Anregungen, Wünsche und Ideen an die Redaktion senden.
Macht mit! Ich bin jetzt schon gespannt, was das Ergebnis dieser Diskussion sein wird!
Mom
Zum Kickoff der „HeShe-Kampagne“ der UN hält Emma Watson eine unglaublich tolle Rede zur Gleichstellung der Frau.
Nicht nur Emma Watson hinterlässst bei mir einen bleibenden Eindruck nach diesem Video, sondern auch die Tatsache wie weit der Weg noch ist, den wir vor uns haben.
Umso schöner, dass auch die UN sich dieses Thema zu Eigen gemacht hat und die Gleichstellung vorantreiben will!
Ich wünsche Euch eine wunderbare Woche
Eure
Andrea
Sep 19, 2014 | Online - was das Netz bewegt
Immer wieder lese ich neidisch von Blogger-Treffen und Events in Berlin, dem Ruhrgebiet oder Hamburg. So was hätte ich auch gerne!
Klar kenne ich mittlerweile ein paar tolle Bloggerdamen aus München wie die liebe Cappumum oder Mamamania – aber so ein Bloggerevent stand schon lange auf meiner Wunschliste.
Bis dieses Selfi im Kasten war hatten wir einiges zu Lachen. 🙂
Um so mehr habe ich mich gefreut, als ich eine Email von Marisa von Babyplaces erhielt, die mich auf ein Bloggertreffen im Kaiser Otto einlud. In diesem Zuge lernte ich eine weiter, tolle Bloggerin kennen – Dominika von From Munich with love .
Witzigerweise kenne ich Babyplaces schon seit fast 3 Jahren – da ich die Mitbegründer Laura und ihren Mann Timo bereits auf meinen Babywelteinsätzen für meinen alten Arbeitgeber kennengelernt hatte und schon damals von dieser App sehr begeistert war.
Was mir an der App besonders gefällt – hinter dieser Idee stehen keine kinderlosen Gründer, die auf Teufel komm raus Geld mit dieser App verdienen wollen und deshalb Unsummen an Marketing-Budget in ihr Unternehmen pumpen. Wie ihr auch im Blog von Babyplaces lesen könnt, entstand die Idee der App aus ihren eigenen Erfahrungen als Eltern, als sie mal wieder auf der Suche nach einer Wickelmöglichkeit für ihre Tochter waren.
Dieses Foto ist tatsächlich die Ideengeberin für Babyplaces – Laura / ©Quelle: Babyplaces
So ist die App die letzten 3 Jahre stetig und „gesund“ weitergewachsen. Mittlerweile finden Eltern hier über 80.000 Plätze in Deutschland wie Spielplätze, Cafés, Wickelmöglichkeiten, Barrierefreie Verkehrsmittelzugänge; Shoppingtipps und vieles mehr. Und alles von Eltern für Eltern.
Denn jeder User der App kann selbst neue Plätze hinzufügen und somit sein geballtes „Elternwissen“ in diesem Bereich einfach und schnell mit anderen teilen.
Mittlerweile findet ihr Babyplaces auch im Netz unter www.babyplaces.de – so könnt ihr z.B. auch schon vor Eurer Städtereise die besten Tipps für Euch als Familie einfach und schnell recherchieren.
©Quelle: Babyplaces
Was mich als „Vereinbarkeitsgläubige“ besonders gefreut hat – dass Marisa, die bei Babyplaces überwiegend für den Blog und die Social Media Aktivitäten zuständig ist selbst ein Kind hat. Zum einen weiß sie so, was uns Eltern so am Herzen liegt und beschäftigt. Zum Anderen beweist es, dass die Gründer von Babyplaces ihre Familienfreundlichkeit auch in Ihrem Unternehmen leben!
Auch wenn die App Babyplaces heißt ist sie bei Weitem nicht nur geeignet für alle Mamis mit Babys sondern ihr findet hier auch jede Menge Tipps für Eure Größeren.
Viel Spaß beim Entdecken.
Eure Andrea
Sep 17, 2014 | Online - was das Netz bewegt
Was über einen Tweet entstand wurde letzten Samstag in die Tat umgesetzt.
Ich traf mich mit vier wunderbaren Twitterdamen!
Der lieben Jademond – die in ihrem Blog über ihre Familie, ihr neues, wunderschönes Haus, ihre bezaubernden Kinder, veganes Leben un noch viel mehr schreibt.
Die witzige Mamamania, die in ihrem Blog über das Leben als 2fach Mädchenmama berichtet. Sie kenne ich schon seit einigen Jahren – auch im „realen“ Leben und freue mich unglaublich, dass dieser Kontakt gerade durch unsere gemeinsame Blogger-Leidenschaft immer enger geworden ist.
Die begabte Katja, die mit ihrem wunderschönen Shop Häkeliebe superschöne, individuelle Mützen und mehr zaubert.
Und Heike von Heikeland – deren trockener Humor mich immer wieder zum Lachen bringt.
Mein Twitter-Blind-Date beim Womensrun 2014
Es war aber nicht irgendein Treffen – sondern ein sehr sportliches. Galt es doch die 5 km des Womensrun gemeinsam zu bewältigen.
Obwohl ich im Sommer meinem Triathlon am Wörthsee absolvierte war dies meine erste Laufveranstaltung, an der ich teilnahm.
Leider war uns Petrus nicht sonderlich wohlgesonnen und so mussten wir die komplette Strecke im Nieselregen hinter uns bringen.
Dem Regen trotzend sind wir gemeinsam die komplette Strecke und Hand in Hand durch Ziel gelaufen.
Es hat so unglaublich viel Spaß gemacht und war eine Begegnung und ein Event, den ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde. Ich hoffe, dass dies nicht unser letztes Treffen in dieser Runde war!
Vor dem Start gab es für jede Läuferin ein lila Energiebündel T-Shirt.
Das war noch frisch und trocken vor dem Lauf
Im Ziel gab es dann neben jeder Menge frischem Obst und Wasser auch noch Erdinger Alkoholfrei für uns alle Läuferinnen. Hört sich am Anfang erst mal komisch an, aber wenn man weiss, dass alkoholfreies Bier nach dem Sport mit seiner Zusammensetzung isotonische Wirkung hat macht es wieder absolut Sinn.
Zudem gab es noch einen kleinen Goodiebag, für jede Finisherin mit jeder Menge Pröbchen und Werbegeschenke.
Der Preis für das wohl sinnfreieste Werbegeschenk geht in diesem Fall aber eindeutig an Kadefungin.
Ein Handydisplay Reinigungstuch, das, wenn Frau es nicht zum Reinigen benutzt, auf der Handy-Rückseite kleben soll.
Liebe Werber – mal ganz im Ernst. Glaubt ihr wirklich irgendeine Frau würde mit einem Kadefungin gebrandeten Sticker an ihrem Handy durch die Gegend laufen????? Wohl kaum.
Nachdem mir dieser Laufevent so unglaublich viel Spaß gemacht hat, werde ich am 3. Oktober gleich den Nächsten bestreiten. Meine Sportbegeisterung ist gerade nicht zu stoppen.
Auch wenn es sicherlich nicht so lustig, nett, unterhaltsam und schön wird wie der Womensrun 2014 mit diesen 4 besonderen Twitter-Damen.
Eure Andrea