Abgerechnet wird zum Schluss: Vorsicht vor dem erhobenen Zeigefinger!

Abgerechnet wird zum Schluss: Vorsicht vor dem erhobenen Zeigefinger!

Schön öfter habe ich hier, hier und hier darüber geschrieben, dass ich mir wünschen würde wir würden uns gegenseitig liberaler gegenübertreten.

Doch immer wieder lese ich in den digitalen Medien, wie ins besondere Mütter über andere Mütter urteilen bzw. Ihr Handeln und Ihre Entscheidungen verurteilen.

Die Top10 dieser Themen werden angeführt vom Impfen, Stillen, Familienbett und arbeitenden Müttern und diese Liste hört wahrscheinlich auch bei Punkt 100 nicht auf.

Ich finde das sehr, sehr schade!

Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach oftmals in der eigenen Unsicherheit in Sachen Kindererziehung – darüber sprach ich bereits hier. Mache ich wirklich alles richtig? Wie wirkt sich das auf mein Kind aus? Schade ich ihm womöglich auch noch? Es ist einfach immer da – dieses schlechte Gewissen und die Angst.
Dabei lähmt uns das oftmals viel mehr als dass es uns hilft, oder?

Ich möchte heute aber über einen ganz anderen Punkt sprechen, der in meinen Augen oftmals vergessen wird, wenn man der Meinung ist über andere urteilen zu müssen!

Abgerechnet wird zum Schluss!

Ein einfaches Beispiel:
Ich bin 8 Wochen nach der Geburt meines Erstgeborenen wieder Arbeiten gegangen. Über die Gründe dazu schrieb ich ja hier.
Ob es ihm geschadet hat? Ich denke nicht!
Bis jetzt entwickelt er sich zu einem sehr einfühlsamen, schlauen und liebevollen Kind, der viel lacht und gerne Zeit mit seinen Freunden und der Familie verbringt.
Ob dem auch so bleibt? Ich weiss es nicht? Das wird die Zeit zeigen.
Und erst wenn mein Sohn erwachsen ist, vielleicht auch eine eigene Familie gründet und seine Kindheit rückblickend betrachten wird – dann werde ich es vielleicht sagen können, ob diese Entscheidung gut oder schlecht war. Dabei wird in den nächsten Jahren auch der Einfluss seines Freundeskreises, die Bildungs- und Betreuungssituation in Deutschland und seine ganz persönlichen Erfahrungen Einfluss nehmen. Werde ich auch die nächsten 20 Jahre mit meinem Mann verheiratet sein? Werden wir weiterhin in München leben? Es gibt so viele Fragen und Faktoren die eine Rolle spielen. Einige von Ihnen werde ich steuern können – andere auch nicht.

Abgerechnet wird zum Schluss

Doch dann – in ca. 15 Jahren – werde ich meine Entscheidungen vielleicht beurteilen können. Dann kann ich sagen, welche Entscheidungen richtig und welche falsch waren. Was ich wieder so machen würde und wo ich mich anders entscheiden würde. Denn abgerechnet wird zum Schluss.

Bis dahin dahin denke ich steht es Außenstehenden nicht zu, über meine Entscheidungen zu urteilen. Denn ich habe sie mit dem besten Wissen und Gewissen getroffen. Ich habe auf mein Herz gehört – und meinen Verstand. Ich habe geprüft was möglich ist und was nicht und habe dann getan, was das Bestmögliche für uns als Familie ist.

Diese Basis sollte ausreichen um die Geduld, den Glauben und die Zuversicht zu haben, dass am Ende das Bestmögliche für mich und meine Familie dabei raus kommt.

Denkt ihr nicht?

Ich bin mir sicher, jede Mutter und jeder Vater versucht gleichermaßen seine Entscheidungen abzuwägen, wie ich es tue. Denn das Löwenherz, das man als Eltern entwickelt lässt eigentlich kaum etwas anders zu. So vertraue ich auf diese Entscheidungen und versuche mich vom Be- und Verurteilen frei zu machen.

Und mal ganz ehrlich.

Wenn man sieht, dass wir die Generation sind, die Arabella Kiesbauer und Andreas Türck im TV konsumierten. Die zum Großteil als Flaschenkinder und ohne „Rooming in“ eine Verbindung zu unserer Mutter aufbauten. Die Alete Brei Stracciatella gefüttert bekamen und die Generation „Maggi“ sind – dann macht mich das eigentlich ganz zuversichtlich, dass aus unseren Kindern auch was wird.

Die Ausgangssituation ist nämlich grundlegend sicher keine schlechte, oder?!?

 

Wie seht ihr das? Seid ihr selbst mit Eurem Handeln unsicher? Was würdet ihr Euch im Umgang mit anderen Eltern wünschen? Oder handelt ihr ebenfalls nach dem Leitfaden: Abgerechnet wird zum Schluss?

 

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So hab´s ich gemacht – Teil 3

So hab´s ich gemacht – Teil 3

Dies ist mein 3. Teil von „So hab´s ich gemacht“ – mein Erfahrungsbericht über das Arbeiten mit Kindern. Hier verrate ich Euch, wie ich mit viel Eigeninitiative meine Beförderung voran getrieben habe und welche Lösung ich mit meinem Arbeitgeber gefunden habe, um auch nach der Geburt meines dritten Kindes wieder schneller in den Job zurück finden zu können.

Mein 2. Teil von „So hab´s ich gemacht“ endete mit der Rückkehr in den Job nach der Geburt meines 2. Kindes:
Da saß ich nun in meinem alten Job, meine alte Kollegin war nun meine Chefin und Zufriedenheit wollte sich bei mir nicht so recht einstellen.
Ich war unglücklich und so begann ich mich innerhalb der Firma nach Entwicklungsmöglichkeiten umzusehen.

Ich wollte nicht darauf warten, dass jemand auf mich zu kam, sondern selbst aktiv werden.

Eine meiner Stärken ist die strategische Konzeption neuer Projekte und so machte ich mich einfach ungefragt auf und erstellte einen Maßnahmenkatalog, mit dem neue Kunden für das Unternehmen gewonnen werden konnten.
Als meine Präsentation fertig war bat ich den Chef der dazugehörigen Abteilung um ein Meeting und stellte ihm meine Idee vor. Dieser war so begeistert, dass er mir kurzerhand einen Job in seinem Team anbot inkl. einer Gehaltserhöhung. Die einzige Hürde, die noch nehmen musste war meine jetzigen Kollegen und meinen Chef informieren und eine Nachfolgerin für meinen alten Job zu finden und einzuarbeiten.

Und in genau dieser Zeit passierte es!

Ich wurde ungeplant schwanger und erwartete mein 3. Kind.

Ich fühlte mich unglaublich schlecht – denn ich bekam die Chance meine eigene Idee umzusetzen und wusste, dass ich nicht einmal 7 Monate nach Antritt des Jobs wieder in den Mutterschutz gehen würde. Als ich meinem Arbeitgeber davon erzählte hatte ich Tränen in den Augen und ein unglaublich schlechtes Gewissen!
Mein neuer Vorgesetzter reagierte super und zog auch nach meiner Offenbarung sein Jobangebot nicht zurück. Wenige Wochen später trat ich meinen neuen Job an und ich liebte ihn von der ersten Sekunde an!

Die nächsten 7 Monate vergingen wie im Flug. Ich brauchte mein Projekt an den Start und übergab es an meine Schwangerschaftsvertretung.

Aus der Erfahrung nach meiner 2. Schwangerschaft vereinbarte ich mit meinem Chef eine Rückkehr in meinen Job nach dem Ende der 8 Wochen Mutterschutz. Obwohl er selbst kinderlos war hatte er immer vollstes Verständnis für mich und gab sein ok zu diesem bis dato unüblichen Weg. So einen Chef hatte ich mir immer gewünscht! Ein 6er im Lotto für Working Moms.
Mit 10 Stunden die Woche – von denen ich 5 im Büro absolvierte, 5 im Homeoffice – würde ich meine Arbeit für den Teil des „Social Media Bereichs“ wieder aufnehmen. An Bürotagen würde ich meine Tochter einfach mitbringen, denn da ich sie stillen wollte war mir das Thema mit dem Abpumpen und Co. zu aufwändig.

Gesagt, getan – war ich nach 8 Wochen wieder das erste mal im Büro.

Meine Kollegen liebten die kleine Dame und ihre Anwesenheit zauberte eine wundervolle Stimmung in unser Büro.
Leider wurden in den nur 12 Wochen in denen ich insgesamt weg war einiges umstrukturiert und mein von mir so geliebter Social Media Bereich an eine Azubine übergeben, die diesen auch nicht mehr hergeben wollte. Somit landete ich mit meinen 10 Stunden im Customer Relation Ship Management und bekam somit auch einen neuen Vorgesetzten. Er war einige Jahre jünger als ich und weit weg von meinem Leben als Mutter.
Für die nächsten 10 Monate konzipierte ich also neue Email-Strecken für unsere Kunden. Selbstverständlich wurde mir diese Aufgabe als hoch anspruchsvoll und wichtig dargestellt. Doch an den Slots, die ich in unserem IT-Team zugewiesen bekam merkte ich schnell, dass dem nicht so war.

Meine Tochter war im Büro meine treue Begleiterin, bis sie anfing zu krabbeln und Kabel in den Mund zu nehmen. Dies war der Zeitpunkt, wo sie einmal in der Woche für 5 Stunden Oma besuchen durfte. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und ich konnte entspannt arbeiten gehen.

Aufgrund meines guten Netzwerkes innerhalb der Firma und großen Sympathien zwischen unserer IT Projektleiterin und mir schlängelte ich mich so durch die kommenden Monate und brachte meine Projekte an den Start.

Als nach einem Jahr meine komplette Rückkehr in den Job bevor stand, bat mich mein Vorgesetzter um ein Gespräch.
Als dieses mit „Weißt Du Andrea – ich habe hier das Problem, dass Du so viele Rechte in deinem Vertrag hat“ anfing, wusste ich, dass mir das Ende nicht gefallen würde.

Aber wie es von da aus weiterging werde ich Euch in meinem nächsten Teil von „so hab´s ich gemacht“ berichten.

 

Mein Fazit:

Lasst Euch nicht aufhalten von Normen und festgesetzten Regeln. Geht Euren eigenen Weg und seid kreativ dabei. Es ist oft viel mehr möglich, als es im ersten Moment zu sein scheint. Ihr müsst nur an Euch glauben und an die richtige Person geraten. Dann ist vieles möglich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die handelnden Personen eine viel größere Rolle spielen, als die alten Strukturen. Ich habe von vielen kinderlosen Kollegen unglaubliche Unterstützung bekommen und durfte einen Chef kennenlernen, für den immer nur das Ergebnis und nicht der Weg gezählt hat!

Ich würde immer wieder diese sanfte Rückkehr in den Job machen. So blieb ich am Ball – forderte mein kleines Gehirn auch in der Elternzeit mit beruflichen Fragestellungen und hielt den Kontakt zu meinem Team.
Nach mir hat das übrigens auch eine andere Kollegin von mir genau so gemacht.

Oftmals braucht es eben nur jemand, der mit neuen Ideen und Wegen anfängt.

 

Wenn berufliche Träume wahr werden. Die ersten 3 Monate im neuen Job

Wenn berufliche Träume wahr werden. Die ersten 3 Monate im neuen Job

Ich mochte meinen alten Job sehr! Klar, sonst wäre ich dort auch nicht knapp 5 Jahre geblieben.
Ich konnte in Teilzeit arbeiten, hatte im Grunde sehr nette Kollegen. Ich liebte das Produkt, dass wir verkauften und konnte mich darin voll wiederfinden.

Dennoch hatte ich in den letzten 2 Jahren immer wieder das Gefühl „da fehlt irgendwas“.
Irgendwie muss es doch noch weitergehen – und ich stoße hier immer wieder an die gleiche Glasdecke. Oftmals war ich mir nicht sicher, ob ich diese Glasdecke verspürte, weil mir nichts zugetraut wurde als „Teilzeittante“ oder weil meine Vorstellungen einfach eine Nummer zu groß waren.

Mitte 2013 wurde dieses Gefühl immer stärker und mein Frust immer größer.
Da ich schon immer eher ein Mensch der Tat war überlegte ich nicht lange, sondern stellte in allen relevanten Jobportalen Suchfilter ein und scannte von da ab den Markt nach einem neuen Job.

Jobwechsel als Mama – auf zu neuen Ufern

Ich war überrascht, wie viele tolle Möglichkeiten es im Online-Marketing gab (ja ich bin so ne Marketingtante), wobei ich gestehen muss, dass ich auch nach Vollzeitstellen suchte, mit dem Plan meinen potentiellen neuen Arbeitgeber im ersten Gespräch so von mir zu überzeugen, dass er mich auch mit 30 Stunden nehmen würde.

Überraschenderweise ging dieser Plan nach nur 2 Monaten Suche und genau 4 geschriebenen Bewerbungen auf und ich fand einen unglaublich tollen Job, der auch noch 15 Minuten Fahrzeit näher an meinem zu Hause lag. Das bedeutet in Summe 30 Minuten Lebenszeit jeden Tag mehr 🙂

Nun sind es 3 Monate, die ich schon bei meinem neuen Arbeitgeber arbeite. Und es fühlt sich schon so nach beruflicher Heimat an, unglaublich!
Egal ob Kongressbesuch oder Workshop in einer anderen Stadt. Mein Chef investiert in mich und fördert mich und mein Wissen.
Wenn ich eine Idee habe bekomme ich Zeit und Raum diese umzusetzen.
In den letzten 3 Monaten hatte ich nie das Gefühl nur eine „Teilzeitmutti“ zu sein.

 

Jobwechsel als Mama
Zwar muss ich nun hin und wieder beruflich in den Flieger steigen, und bin dadurch manchmal morgens oder abends nicht zu Hause. Mein Chef versucht aber immer im Rahmen der Möglichkeit mir so viel Vereinbarkeit zu geben, wie möglich.
Er weiss, welche Tage für mich besser sind für Geschäftsreisen und welche schlechter und plant unsere Termine um meine herum.

Wenn eines meiner Kinder krank ist, zum Arzt muss oder ein Termin im Kindergarten ansteht habe ich alle Freiheiten, die ich brauche. Im Gegenzug weiss er, dass auch ich im Rahmen meiner Möglichkeiten für ihn flexibel bin. Ich  mache auch abends den Rechner an, wenn Termine anstehen – gehe am Wochenende auf einen Kundentermin mit und versuche auch Abendveranstaltungen möglich zu machen.

Mit diesem gemeinsamen Verständnis auf beiden Seiten geht so vieles, von dem ich selbst nie zu träumen gewagt hätte.

 

Ein Jobwechsel kann auch viele Verbesserungen bringen

 

Warum ich Euch dies schreibe? Nicht weil ich angeben möchte damit wie viel Glück ich gehabt habe!
Ich möchte Euch motivieren und Zuversicht schenken. Ich möchte Euch zeigen, dass es da draußen tatsächlich Arbeitgeber gibt, die das mit der Vereinbarkeit verstanden haben.
Die sehen, welchen Gewinn sie als Unternehmen haben, wenn sie uns Frauen ein kleines Stück entgegen kommen.

All diese Zeitungsartikel, die uns immer erklären wollen was alles geht und was nicht.
In letzter Zeit mag ich sie gar nicht mehr lesen.

Es geht so viel, wenn wir uns nur trauen. Wenn wir einfordern, Mut beweisen, unseren Kindern vertrauen, uns engagieren und an uns selbst glauben!

Ich wünsche Euch allen, dass dieses Verständnis in noch viel mehr Unternehmen Fuß fasst und uns Frauen die Möglichkeiten gibt, die wir uns alle wünschen!

Eine Geschichte über meinen gesamten. beruflichen Weg findet ihr hier.

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Vereinbarkeit neu gedacht: Selbstständigkeit als Mutter

Vereinbarkeit neu gedacht: Selbstständigkeit als Mutter

Das Jahr 2017 hat viele Veränderungen mit sich gebracht für uns als Familie, von denen ich Euch noch gar nicht erzählt habe. Eigentlich begann alles auch schon im vergangenen Jahr. Kurz nachdem mein Mann seinen neuen Job annahm. Der Wunsch nach Veränderung verfestigte sich, als unser Au Pair beschloss uns zu verlassen. Gegen Ende des Jahres stand die Entscheidung fest: Wir werden unsere Vereinbarkeit neu ordnen – der neuen Situation anpassen. Seit 2017 bin ich als Freelancer unterwegs. Ich wage die Selbstständigkeit als Mutter.

 

Vereinbarkeit neu gedacht: Selbstständigkeit als Mutter

 

Seit dem 1. Januar 2017 bin ich selbstständig. Es war ein langer Prozess und ein stetiges Abwägen der Optionen für uns als Familie, welchen Weg der Vereinbarkeit wir gehen wollen, nachdem unser Au Pair uns verlassen hatte. Da ich in meinem Job immer wieder reisen muss – und mein Mann unter der Woche auf Projekt beim Kunden irgendwo in Deutschland ist war klar: Mein aktueller Job ist nur machbar mit einem neuen Au Pair.

Gleichzeitig merkten wir, dass sich das Leben mit nun zwei Schulkindern nochmals neu geordnet hatte. Anforderungen und Zeitressourcen hatten sich geändert. Ein einfaches „weiter so“ schien uns nicht die richtige Lösung zu sein.

 

Wenn flexible Arbeitszeiten der Schlüssel zu mehr Vereinbarkeit sind

In meiner beruflichen Laufbahn war ich bereits vor der Geburt unseres ersten Kindes selbstständig. So  wusste ich, dass die Selbstständigkeit für mich eine gute Lösung sein konnte. Dennoch war die Selbstständigkeit als Mutter für uns nur eine Möglichkeit von mehreren zu mehr Vereinbarkeit. Ich hätte mir auch einen neuen Job suchen können, der mit weniger oder gar keiner Reisetätigkeit verbunden war. Doch irgendwie sagte mein Bauchgefühl mir, dass dies nicht die richtige Lösung war.

Mein Mann und ich spielten lange alle Möglichkeiten durch – ich suchte das Gespräch mit meinem Arbeitgeber und sprach mit ihm offen über die Option, für ihn selbstständig zu arbeiten. Wir ließen uns von einer Steuerberaterin beraten, um auch einen Blick auf die steuerliche Situation als selbstständige Mutter zu erhalten. Wir führten Pro und Contra-Listen bezüglich einer Festanstellung und einer Selbstständigkeit. Am Ende war das große „Pro“ in dieser Liste immer wieder die flexiblen Arbeitszeiten als Selbstständige, die in unserer neuen Situation als Familie für mehr Vereinbarkeit sorgen können.

 

Die Würfel sind gefallen: Ich mache mich selbstständig

So bin ich nun seit dem 1. Januar 2017 selbstständig! Ich habe das große Glück, auch auf Projektbasis weiterhin für meine alte Firma arbeiten zu können, was für mich den oftmals zum Start einer Selbstständigkeit entstehenden Akquise-Druck etwas minimiert. Ich habe meinen Job und die damit verbundenen Aufgaben und Kunden immer sehr geliebt und bin dankbar für diese Chance.

Dennoch ist klar: Um nicht in die Scheinselbstständigkeit zu rücken, benötige ich weit mehr als nur einen Kunden. Diese war eine der vielen wertvollen Informationen, die mir meine Steuerberaterin mitgegeben hat.

So gründeten mein Mann und ich gemeinsam eine Gbr um meine Selbstständigkeit auf stabile Füße zu stellen (gemeinsam mit meinem Mann deshalb, weil auch er in der Vergangenheit als Freelancer unterwegs war). Weit vor dem 1. Januar 2017 begann ich mit der Akquise – um mir zum Start meiner vollen Selbstständigkeit in diesem Bereich den Druck zu nehmen. Ich war positiv überrascht wie gut das klappte.

 

Der erste Monat als selbstständige Mama

Heute bin ich seit einem Monat eine selbstständige Mama. Auch wenn mein Start ins neue Jahr und meine Selbstständigkeit als Mutter von einer dicken Erkältung etwas durchgeschüttelt wurde, bin ich dennoch glücklich über diesen Schritt. Ich bin unter der Woche alleine mit drei Kindern. Viele Tage laufen oftmals anders als geplant und die Selbstständigkeit gibt mir etwas mehr Flexibilität, darauf zu reagieren. Endlich habe ich wieder mehr Zeit für meinen Sport – den ich nun einfach in die Morgenstunden verlegen kann – und den Job in die Abendstunden, wenn es das Projekt zulässt.

Vorteile der Selbstständigkeit

 

Es gibt noch Punkte an denen ich arbeiten muss: Zum Beispiel strukturiertes Arbeiten, feste Zeitfenster und feste Zeiten für die Buchhaltung und Co. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit diesem Schritt.

Falls ihr neugierig seid mit was ich mich selbstständig gemacht habe – schaut doch einfach auf meiner neuen Webseite vorbei.

 

Selbstständigkeit oder Festanstellung – gibt es einen Weg zurück?

Der Bereich in dem ich tätig bin ist sehr schnelllebig. Es gibt viele, spannende Jobangebote und freie Stellen. Oft wurde ich gefragt, warum ich nicht einfach einen neuen Job gesucht habe, und ob nach der Selbstständigkeit für mich auch ein Schritt zurück in die Festanstellung möglich wäre?

Die Selbstständigkeit als Mama ist für mich ein neuer Weg den ich eingeschlagen habe. Ein Weg um eine neue Vereinbarkeit zu finden. Ich weiß aus der Vergangenheit, dass mir dies auch eine Festanstellung bieten kann. Dafür bedarf es eines Arbeitgebers mit Vertrauensarbeitszeiten, flexibler Zeiteinteilung und einem Vertrauen in meine fachliche Leistung. Diese Arbeitgeber gibt es. Und wenn einer dieser Arbeitgeber mir einen spannenden Job anbietet – dann werde ich wieder abwägen. Überprüfen, was diese Art der Arbeit für meine Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet und unsere Situation neu bewerten.

Es gibt Momente, da vermisse ich die Flexibilität des Au Pairs und Momente, an denen genießen wir es sehr, einfach nur Familie zu sein. Oft schlagen hier zwei Herzen in meiner Brust. Auch dieses Thema ist mit der Selbstständigkeit nicht ganz vom Tisch!

Doch bis dahin freue ich mich über den Schritt den ich gemacht habe. Ich freue mich über die Möglichkeiten, die Chancen und die Projekte die auf mich warten. Habe Vertrauen in das was ich kann und in uns als Familie. Mit diesem Vertrauen kann ich das Beste geben, was ich zu bieten habe. Auch als selbstständige Mama!

 

Habt ihr Fragen zur Selbstständigkeit als Mutter? Fragen zum Thema Buchhaltung? Der Gründung unserer Gbr oder dem Homeoffice?
Dann schreibt sie mir doch einfach hier über das Kontaktformular oder als Kommentar im Blog und ich werde in einem meiner nächsten Blogbeiträge darauf eingehen.

 

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Vereinbarkeit – geht bei uns nur zu zweit

Vereinbarkeit – geht bei uns nur zu zweit

Das Vereinbaren, das Jonglieren, das Arbeiten als Mutter – als Eltern. Das geht bei uns zu Hause nur, weil wir beide es wollen und leben. Ganz nach dem Motto: Vereinbarkeit ist Teamarbeit! Dabei bedeutet es nicht, dass wir ein klassisches 50/50 Prinzip der Vereinbarkeit Leben und uns Haus-, Erziehungs- und Erwerbsarbeit gleichermaßen teilen. Denn hierfür fehlen bei uns einige Rahmenbedingungen durch die verschiedenen Arbeitssituationen. Vielmehr bedeutet es, dass wir beide zu 100% hinter diesem System stehen und als Team daran und darin arbeiten.

Vereinbarkeit ist bei uns Teamarbeit

In all den verschiedenen Konstellationen, in denen ich und auch mein Mann schon gearbeitet haben, haben sich auch jedes mal wieder die Parameter der Vereinbarkeit geändert. Einer Vollzeit – der andere Teilzeit. Einer Vollzeit – der andere selbstständig. Es war schon (fast) jedes Modell dabei, das man sich vorstellen kann.

Wir könnten nicht sagen, welches Modell jetzt zu 100% das Richtige ist – denn mit dem Alter der Kinder ändern sich auch immer wieder die Rahmenbedingungen.  Modelle, die mit Kleinkindern noch funktioniert haben sind vielleicht  mit Schulkindern nicht mehr ideal. Auch das Leben mit 3 Kindern stellt einen vor ganz andere Herausforderungen als das Leben mit nur zwei Kids.

Was sich während dieser gesamten Zeit aber nicht geändert hat war unser gemeinsamer Wunsch nach Vereinbarkeit – das Stärken und Stützen des Anderen und das gemeinsame Leben dieses Modells.

Aufgaben rund um Haushalt und Kinder haben mein Mann und ich uns hierbei schon immer untereinander aufgeteilt. Die Gewichtungen waren hierbei immer flexibel, je nach dem Kapazitäten, die der Partner aktuell zur Verfügung hat. Mit einem Wochenendpapa zum Beispiel sind viele Alltagsthemen Aufgabe der Mama und des Au Pair. Dennoch bedeutet dies nicht, dass mein Mann sich aus diesen Themen heraushält. Auch in seiner Zeit in Düsseldorf kümmert er sich zum Beispiel um alle sportlichen Belange der Kinder und Themen rund um Finanzen und Versicherungen. Zudem bringt er sich am Wochenende auch vollwertig im Haushalt ein.

Ziemlich schnell haben wir für uns gemerkt, dass das 50/50 Modell bei uns nicht funktioniert. Denn die Abstimmungsprozesse um gemeinsam den Überblick zu halten nehmen einfach viel zu viel Zeit in Anspruch.

Vielmehr hat jeder bei uns seine Kompetenzbereiche – und diese sind ganz geschlechtsunspezifisch.

Hierbei kann ich mich zu 100% auf meinen Mann verlassen – und er sich auch auf mich.
Durch unsere digitalen Terminkalender wissen wir immer Bescheid, welche Termine unter der Woche anstehen. Egal, ob der Papa mit den Kids zu Friseur mit muss oder nicht – die Info, welche Termine die Kinder haben erhält er dennoch. Denn so hat er zum einen den Überblick über unseren Alltag ohne ihn – als auch das Gefühl nicht ausgegrenzt zu sein aus diesen Momenten an denen er arbeitsbedingt nicht da ist.
Genauso sehe ich, welche Dinge er so „nebenbei“ wuppt und wo er seinen Teil zur Vereinbarkeit leistet.

Wir haben für uns gemerkt, dass diese Sichtbarkeit der zu erledigten Aufgaben uns unglaublich hilft unnötige Diskussionen wie „ich mach viel mehr als Du“ zu vermeiden.

Selbstverständlich gehört zum Thema Aufgabenteilung in Sachen Vereinbarkeit auch das Loslassen können. Bin ich auf Geschäftsreise und mein Mann bei den Kindern, mache ich mir keine Sekunde Sorgen, dass zu Hause etwas nicht laufen könnte. Ich weiß, dass mein Mann ein engagierter und liebevoller Vater ist. Und ich weiß auch, dass der Weg den ich mit den Kindern nehme nur der für mich richtige ist – und mein Mann Dinge anders machen kann und sie dennoch richtig sind!

Das Leben als berufstätige Eltern mit Kindern ist bei uns nicht starr und mit viel Routine verbunden sondern sehr flexibel, oft auch turbulent und ereignisreich. Es funktioniert, weil wir eine Partnerschaft leben, die auf Respekt und Rücksichtnahme gebaut ist. Dieses Fundament muss immer wieder nachgebessert werden und bekommt im stürmischen Alltag zwischen Job, Familie, Hobbys und Freunden auch mal Risse und kleine Dellen. Hier geht es uns nicht anders als den meisten Paaren.

Wir versuchen uns immer wieder in die Situation des Anderen zu versetzten – Verständnis zu haben statt Vorwürfe – und Geduld.

Dies geht nur, weil wir uns als Team sehen. Denn Vereinbarkeit ist Teamarbeit. Dieses Team ist nur so stark wie jeder Einzelne von uns. So stark wie mein Mann, mein großer Sohn, mein mittlerer Sohn unsere Tochter und unser Au Pair.

Deswegen klappt bei uns Vereinbarkeit nur als Team. Denn so können wir uns gemeinsam durch den Alltag tragen, die schönen Momente gemeinsam genießen und uns in den schlechten gegenseitig Halt geben.

Ein Teil des Teams <3

Ein Teil des Teams <3

Ich ziehe meinen Hut vor allen komplett Alleinerziehenden Frauen und Männern da draußen. Denn ich bin mir sicher ohne Teamplayer ist das Leben zwischen Job und Kindern ein noch viel herausforderndes.

Ich weiss ich habe großes Glück hier nicht alleine zu sein!

 

 

 

 

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