Juli 25, 2016 | Familienleben
Der 22. Juli 2016 – es wird einer dieser Tage sein, an dem besonders wir Münchner nicht vergessen wie wir diesen Tag verbracht haben. Der Tag des Amoklaufs in Münchner OEZ. Ich war mit meinem großen Sohn auf dem Cro-Konzert auf Schloss Salem. Die Tickets hatte er von uns zu Weihnachten bekommen. Unsere gemeinsame Vorfreude war riesig! Mama-Sohn-Exklusivzeit, während die kleinen Geschwister mit unserem Au Pair zu Hause waren und mein Mann auf einem Business-Dinner im Münchner Umland.

Die Realität – mit voller Wucht
Das Konzert war super. Wir haben gesungen, getanzt, gelacht. Wir haben das Leben in vollen Zügen eingeatmet und den Moment genossen. Es war perfekt!
Dann kam der Moment, als wir um 23 Uhr zurück ins Auto stiegen und das Radio anmachten. Ich hörte eine bekannte Stimme. Stephan Kreuzer auf Bayern 3 ist der Vater des Freundes meines Großen. Was diese Stimme sagte war so bizarr und unwirklich. Ein junger Mensch hat bewusst und mit voller Absicht 9 Menschen auf offener Straße getötet.
Mein Sohn (9 Jahre) saß neben mir im Auto und ich überlegte für einen kurzen Moment, ob ich das Radio wieder ausschalten soll? Das alles zu viel ist für ihn? Ich entschied mich dagegen. Wir fuhren durch die Nacht in Richtung Hotel. Wir saßen schweigend nebeneinander. Hörten der vertrauten Stimme im Radio zu.
Im Hotel angekommen fing mein Sohn an Fragen zu stellen:
- Was ist da genau passiert?
- Warum hat der Junge das gemacht?
- Kann uns so etwas auch passieren?
- Ist einer unserer Freunde unter den Toten?
- Müssen wir nun auch Angst haben?
Doch was sage ich als Mama zu meinem Kind, wenn es mir Fragen über den Terror stellt, die ich selbst nicht genau beantworten kann?
Mein Sohn hatte mich bereits vor einigen Monaten gefragt, warum Menschen sich dem IS anschließen. Damals hatte ich ihm erklärt, dass dies oft Menschen sind, die keine Arbeit haben, keine Freunde, keine Hoffnung auf ein besseres Leben und häufig leider keine ausreichende Schulbildung.
Genau hier setzte ich auch an diesem Abend an:
Dieser 18-jährige Junge in München. Er war einsam und krank. Er hatte das Gefühl keine Freunde zu haben. Verbrachte zu viel Zeit alleine und hing seinen traurigen Gedanken nach. Er wurde krank. Seine Gedanken wurden krank – der Name dieser Krankheit ist Depression. Depressionen sind eine gemeine Krankheit. Weil man sie nicht sieht – weil sie unsichtbar ist. Nicht wie ein Armbruch oder eine Schnittwunde.
Ganz oft kann Menschen mit einer Depression geholfen werden. Von der Familie, von den Freunden, von Ärzten und mit Medikamenten. Die Voraussetzung dafür: Sie müssen sich helfen lassen wollen.
Der Junge in München – er hat auch Hilfe bekommen – doch er hat sie nicht angenommen. Er war weiterhin traurig. War wütend. Fühlte sich vielleicht auch schlecht behandelt von seiner Umwelt und hatte das Gefühl das Leben ist unfair zu ihm. Irgendwann hatte er das Gefühl er will seine Wut der ganzen Welt zeigen. Er hat aus seinem Schmerz einen Schmerz für Viele gemacht. Das passiert sehr selten – aber manchmal eben leider doch.
Wir müssen besser zuhören!
Ich erklärte meinem Sohn, dass es wichtig ist, dass wir immer viel reden. Über unsere Gefühle – die guten wie die schlechten. Dass wir aufeinander aufpassen, uns gegenseitig Achtung und Aufmerksamkeit schenken.
Ich erklärte ihm, dass jeder Mensch das Recht hat ernst genommen zu werden. Dass wir uns nicht ärgern dürfen, sondern gegenseitig respektieren müssen. Dass er und seine Freunde zusammenhalten müssen. Niemanden ausschließen dürfen – jeden gelten lassen müssen, so wie er ist. Ich erklärte ihm, dass er deswegen nicht jeden Menschen mögen muss – aber niemanden hassen sollte.
Ich glaube genau das ist jetzt wichtig! Dass wir aufeinander aufpassen!
Nach der Gedenkminute heute in der Schule hat mein Sohn sich mit seiner Lehrerin und seinen Klassenkameraden über das Geschehene unterhalten. Mein Sohn erklärte seinen Mitschülern dass sie als Team zusammenhalten müssen, sich nicht ärgern dürfen und niemanden ausschließen dürfen. Die Lehrerin stimmte ihm zu. Als er mir dies beim Abendessen erzählte war ich unglaublich stolz auf meinen Sohn. Denn er hat mir nicht nur zugehört, sondern die Dinge auch angenommen und für sich in seiner kindlichen Gedankenwelt eingeordnet.
Das macht ihn stark und hilft ihm für das, was kommen mag.
Weiter aktuelle Beiträge zum Thema: Kindern den Krieg erklären und dem Amoklauf in München findet ihr bei:
Meine Svenja – To close to home.
In my life blog – Plötzlich alles anders
IchLebeJetzt – Brauchen Kinder Nachrichten
Mama Notes – Wie mit Kindern über Terror reden
Juli 20, 2016 | Familienleben
In wenigen Wochen ist es soweit. Unser Mittlerer wird ein Schulkind. Die Schultüte ist bereits gebastelt. Jetzt steht die große Frage im Raum: Was kommt in die Schultüte?
Wider Erwarten hat das gemeinsame Basteln wirklich Spaß gemacht und dank meiner Schultütensammlung auf Pinterest, die ich vorab erstellt hatte, sind der Sohn und ich uns auch schnell einig geworden darüber, welches Thema die Schultüte haben soll. Da unser Schulranzen auch ein Fußballmotiv hat, passt die Schultüte perfekt dazu – und da der Papa Schalke Fan ist, haben wir ihn bei der Wahl der Grundfarbe der Schultüte ebenfalls glücklich gemacht. Jetzt stehen wir nur noch vor einem Problem:
Was kommt in die Schultüte?

Mein Wunsch. Es soll nicht 0815 sein. Persönlich, liebevoll und durchdacht. Dennoch soll der Inhalt der Schultüte Spaß machen. Lange an diesen tollen, ersten Schultag erinnern und unser Kind auf seinem Weg in die Schule stärken und unterstützen. Ganz schön viel auf einmal. Aber ich denke dennoch, dass ich eine ganz gute Mischung zusammen gestellt habe. Seht selbst:
Wir haben uns für folgende Dinge für die Schultüte entschieden:

Wecker von Hama
Ein Wecker: Gemein, werden sich nun einige denken. Aber wir haben bereits bei unserem Erstgeborenen die Erfahrung gemacht, dass das mit dem Aufstehen viel besser klappt, wenn das erste Wecken ein Wecker übernimmt und nicht Mama und Papa. Erspart viel Nerven und Streit auf beiden Seiten. Wir haben uns für den Wecker von Hama entschieden, da nicht nur das Design wirklich cool ist, sondern der Wecker selbst auch sehr geräuscharm.

Hausaufgabenheft von www.odernichtoderdoch.de
Ein Hausaufgabenheft: Um genau zu sein eines der allerschönsten Hausaufgabenhefte, die ich je gesehen habe. Passend dazu gibt es sogar noch einen Bleistift und Radiergummi. Und schon werden die Hausaufgaben (hoffentlich) nicht mehr vergessen und mit viel Leidenschaft erledigt.

Blaue Spardose (NoName)
Eine Spardose: Denn Schulkinder bekommen ja auch Taschengeld. Wir starten mit 1 Euro die Woche für unseren Erstklässler. Ab der 3. Klasse gibt es dann 2 Euro die Woche. Und damit das Taschengeld hübsch aufbewahrt wird, bekommt unser zukünftiges Schulkind eine Spardose.

Armband von www.luxusweiberl.de
Einen kleinen Schutzengel – das Schulkind Armband: Dieses wunderschöne Armband gibt es in vielen, bunten Farben und ist Glücksbringer und Schmuckstück zugleich. Darf ja auch jeder sehen, dass unser Mittlerer nun endlich ein Schulkind ist. Da er sicherlich genauso stolz darauf ist wie wir, bin ich mir sicher, dass er das Armband von Luxusweiberl.de mit Stolz geschwellter Brust tragen wird.

Süßigkeiten für die Schultüte: Das wahrscheinlich Wichtigste aus Sicht des Kindes. Dabei soll es an diesem besonderen, ersten Schultag aber nicht irgendwas sein, sondern wirklich besondere Schleckereien. Brausestangen, Lutscher und Co. bringen selbst ein bisschen meine Kindheitserinnerungen ans Licht und machen Eltern und Kindern somit gleichermaßen Spaß.
Jetzt heißt es Tage zählen, das Vorschulkind die letzten Kindergartentage ausreichend beschäftigen und diesem großen Schritt für Kind und Eltern entgegenfiebern. Dem ersten Schultag.
Da unser Mittlerer, wie auch der Große nach der Schule in den Hort gehen wird, starten wir in den ersten beiden Septemberwochen erst mal ganz entspannt mit einigen Hort-Tagen (noch ganz ohne Schule). Das ist perfekt, damit sich alle an das neue Leben gewöhnen können und langsam reinwachsen können, in diesen neuen Alltag, bevor es am 14. September dann bei uns los geht. Mit der Einschulung unseres zweiten Kindes.
Wie ist es bei Euch? Wann fängt bei Euch die Schule an und was kommt in die Schultüte bei Euch? Ich bin gespannt!
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Juli 18, 2016 | Online - was das Netz bewegt, Werbung
Wer kennt das nicht. Die Hosen der Kids sind zu kurz, es fehlen noch ein paar Sandalen für die Jüngste und eigentlich brauche ich dringend noch einige Accessoires fürs Büro. Das Problem: Es fehlt die Zeit zum Shoppen. Ja manchmal sogar einfach um sich in Ruhe an den Rechner zu setzen und das Netz zu durchstöbern nach dem nächsten Schnäppchen. Ach wie wäre es schön, könnte ich unterwegs shoppen. Schnell und einfach ein echtes Schnäppchen schlagen.
Das geht! Ich hab´s getan und werde es wieder tun!
Unterwegs Shoppen per App
Eine App muss für mich mich folgende 4 Kriterien erfüllen:
- Echte Vorteile bieten
- Einfach zu bedienen sein
- Schön im Design sein
- Schnell im Checkout meinen Einkauf abwickeln
Genau diese Punkte erfüllt die neue limango App, die im Apple und Android Store zum Download bereit steht.
Das es bei limango immer tolle Marken zu super Preisen gibt ist ja nichts Neues. Der Grund dafür ist das „Private-Shopping-Prinzip“, dass hier einfach erklärt wird. Mein Problem bisher – ich verpasse den Verkaufsstart meiner liebsten Marken immer und ärgere mich dann, wenn mein Wunschteil nicht mehr erhältlich ist. Dank der Erinnerungsfunktion in der limango-App werde ich in Zukunft keinen Verkaufsstart mehr verpassen. Egal ob unterwegs oder zu Hause.
Echte Vorteile:

In der neuen limango-App könnt ihr in der Aktionsvorschau Eure Lieblings-Aktionen „herzen“ und werdet dann per Pushnachricht bei Verkaufsstart erinnert.
Einfach zu bedienen:

Die App ist vom Design und Aufbau angelehnt an die Website von limango und daher klar strukturiert und übersichtlich.
Schön im Design:

Eine einheitliche Bildsprache bei den Produktaufnahmen. Das klare Design und nicht zu viel ChiChi – genau so sollte für mich eine App sein.
Schnell im Checkout:

Hier kommt der Vorteil des Privat-Shoppings zu Tragen. Da man sich als Kunde einmal im Shop anmelden muss (ohne jegliche Verpflichtungen) sind die Nutzerdaten bereits in meinem persönlichen Kunden-Cockpit auch in der App hinterlegt und so ist es auch unterwegs schnell und einfach möglich den Kaufprozess abzuschließen ohne viel in das kleine Handydisplay tippen zu müssen.
Wer sich jetzt fragt, was ich mir bei meinem letzten limango-Einkauf im Flughafen Zubringer per App gekauft habe?
Eine neue Uhr und passende Ohrringe für´s Büro. Da ich kein besonders großer Schmuckträger bin, gewisse Status Symbole im Beruf aber durchaus sinnvoll sind, habe ich meine kleine Leidenschaft für Uhren und schlichte Ohrringe dank limango-App auch zum Schnäppchenpreis ausleben können.

Uhr von ESPRIT – gekauft mit der limango-App

Ohrringe von ESPRIT – gekauft mit der limango-App
Mein Fazit:
Shoppen mit der limango-App ist schnell, einfach und praktisch. Genau wie es sein soll für uns Mütter, die als kleine und große Multitasking-Mamas durch den Alltag brausen.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken der vielen tollen Aktionen und Marken bei limango und beim Shoppen.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit limango und ist somit Werbung.
Das hier geschriebene entspricht dennoch meiner persönlichen Meinung.
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Juli 14, 2016 | Meine Laufliebe, Meine Sportliebe, Online - was das Netz bewegt
Es ist fast so etwas wie eine liebgewonnene Tradition. Seit nun 3 Jahren bin ich aktive Sportlerin und verbinde meine „Qualen“ mit einem höheren Ziel. Der Grund dafür ist so logisch wie simpel: Auch wenn der Sport mir ganz persönlich sehr viel gibt – warum sollte ich dieses Glück dann nicht teilen? Und da ihr wenig davon habt, wenn ich Euch „nur“ Fotos von meinen sportlichen Wettkämpfen habezeige, habe ich in 2014 und in 2015 meine Teilnahme an sportlichen Events mit einer Spendenaktion verbunden. So soll es auch dieses Jahr sein. Ich laufe für die Krebsforschung!
Du blödes K. – ich lauf gegen Dich an!
Mein Spendenlauf dieses Jahr geht mir besonders nah. Nicht nur, weil ich dieses Jahr viel zu wenig zum Trainieren komme und mir somit bewusst ist, dass die Teilnahme am Halbmarathon am Tegernsee mit Sicherheit eine ziemliche Härteprobe wird, sondern weil der Krebs in den letzten Wochen in Monaten in meinem Umfeld sehr präsent ist und mir Angst macht. Einen sehr bewegenden Artikel hierzu schrieb heute auch Anna.
Anfang Juni erlag Chris – ein wundervoller Momenteeinfanger den Kampf gegen Krebs. Ein Vater von 3 Kindern, den Tollabea hier so wunderbar beschreibt.
Kurz vor der Blogfamilia im Mai kam die Nachricht – das blöde K. hat Thea erwischt. Diese kluge, wunderschöne Frau, die gleichzeitig so bescheiden und selbstlos ist.
In meiner Timeline lass ich von Sabine von klitzekleinedinge.com, die während ihrer Schwangerschaft die Diagnose Brustkrebs bekam.
Gestern dann eine Nachricht, die mich ebenfalls besonders traurig macht. Miriam Pilhau hat ihren unglaublichen Kampf gegen den Krebs verloren. Ihre Geschichte gegen den Krebs, die sie in ihrem Buch „Fremdkörper“ niederschrieb, ist einer der Gründe, warum ich das Laufen für mich entdeckt habe.
So ist es nur logische Konsequenz, meine Angst, meine Hilflosigkeit und diese Geschichten ist etwas Positives zu verwandeln – soweit dies eben möglich ist.
Meine Spendensammlung für die Krebsforschung
Ich werde am 18. September den Tegernsee Halbmarathon laufen. 21,1 Kilometer rund um den See. Der Halbmarathon ist als einer der anspruchsvollen Wettkämpfe bekannt, denn er beinhaltet einige Höhenmeter.
Meinen Schweiß und meinen Willen dieses Strecke zu bezwingen, will ich dafür nutzen Geld zu sammeln, um die Krebsforschung in Deutschland zu unterstützten und Menschen zu helfen, die an Krebs erkrankt sind.
Daher bitte ich Euch um Eure Unterstützung, Eure Spenden.
Egal ob 1 Euro oder 50 Euro. Jeder Betrag hilft, dem blöden K. die Stirn zu bieten. Etwas zu tun im Kampf gegen den Krebs. Ein Stück der Hilflosigkeit, die wir alle bei diesem Thema verspüren, zu verjagen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.betterplace-widget.org zu laden.
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Mein Spendenziel sind 500 Euro. Das sollte zu erreichen sein, oder? Ich würde mich sehr, sehr freuen!
Ich tue dies für die Familie von Chris, für Thea, für Sabine, für die Familie von Miriam Pilhau und für jeden, der an Krebs erkrankt ist oder einen lieben Menschen an dieses beschissene K. verloren hat!
Ihr seid nicht allein!
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Juli 12, 2016 | Familienleben
21 Uhr – ich sitze an meinem Rechner. Eigentlich ist mein Tag noch nicht zu Ende. Es wartet noch ein Wischeimer und eine Trommel Wäsche auf mich. Aber die können warten. Erst will ich Euch heute aus meinem Leben in der Großfamilie berichten. Die ganze Wahrheit über meinen alltäglichen Wahnsinn. An einem (ganz normalen) Montag.

Leben in der Großfamilie – die ganze Wahrheit
Lass uns am Nachmittag starten. Ich denke das sollte reichen…
15.30 Uhr – ich hole die Kids ab. Wir schmieden Pläne für den Nachmittag. Wollen gemeinsam ein Eis essen gehen? Sie sind beide gut gelaunt, bis wir das Auto erreichen! Ich öffne doch tatsächlich die falsche Autotüre! Kann man sich sowas vorstellen? Wie kann ich das nur machen? Das Drama beginnt. Die Tochter schreit. Nein, sie kreischt.
Klar, ich habe ja auch die Tür falsch aufgemacht! Wenn das kein Grund ist für einen Wutanfall!
Die Tochter sagt, ich sei eine dumme Mama. Ich antworte „Dumme Mütter gehen leider kein Eis essen“. Ihr könnt es Euch denken. Der Schuss geht nach hinten los. Mir war nicht bewusst, dass sie noch lauter schreien kann! Was ein Anfängerfehler von mir. Beim dritten Kind sollte ich doch in Sachen taktischer Gesprächsführung echt mehr drauf haben.
Die Autofahrt dauert 10 Minuten. Lange 10 Minuten. Zu Hause angekommen beruhigt sich meine Tochter langsam. Dafür werde ich von einem empörten Erstgeborenen angetroffen, der darüber wütend ist das die „Italienische Woche“ in unserem Ort nicht eine ganze Woche ist, sondern nach dem Wochenende schon vorbei. Ich bedanke mich für die liebevolle Begrüßung und gehe hoch in mein Schlafzimmer, um mich umzuziehen und 3 Minuten Ruhe zu haben.
Nach einigem hin und her – den üblichen Geschwister-Streitigkeiten und der fünffachen Bitte, dass nun alle wieder ihre Schuhe anziehen, machen wir uns auf dem Weg zum Eis essen.
Die Portion Zucker tut ihren Dienst und es kehrt so was wie Frieden ein.
An der Eisdiele treffen wir unser Au Pair und es ist in der Tat für ca. 20 Minuten sehr harmonisch zu fünft. Die Kleinen gehen mit dem Au Pair ohne Dramen wie „Mama, ich will aber nicht das du gehst“ nach Hause und ich begleite meinen großen Sohn zu seinem ersten Leichtathletiktraining. Ich habe kurze Glücksgefühle und hoffe inständig, dass alle Wutabfälle des Tages nun Geschichte sind.
Im Anschluss gehe ich Einkaufen. Alleine Einkaufen.
Es ist herrlich! Ich – zwischen Gemüse, Obst und Joghurt und 10 Minuten Ruhe.
Zu Hause spielen die Kinder brav. Bis ich durch die Türe trete. So will es das Gesetz. Während ich Essen mache, teilt mir mein Sohn mit, dass mein Essen nicht schmeckt – hält die Schränke zu. aus denen ich Töpfe und Teller holen will. Ich sage ihm, dass ich nicht möchte, das er mich ärgert. Meine Botschaft wirkt wie ein Booster. Wie sollte es auch anders sein!
Ich bin einfach ein echter Profi in der Kommunikation mit meinen Kindern!
Wir schaffen es das Abendessen friedlich zu bestreiten. Auch wenn der Mittlere dabei bleibt, dass mein Essen nicht schmeckt und die Tochter nur Himbeeren essen will, die sie vorher liebevoll auf ihrem Teller verteilt.
Nach einer kurzen Dusche geht es für alle ins Bett. Unser Au Pair liest den Großen noch etwas vor, ich bringe die jüngste ins Bett. Dachte ich.
Ich habe die naive Idee mich 5 Minuten auf die Couch zu setzten
Aus dem Kinderzimmer kommen „Maaaaaammmmmaaaa“ -Rufe. Der Mittlere möchte das ich bei ihm bleibe bis er eingeschlafen ist. Als er um 20.30 Uhr eingeschlafen ist, schaue ich kurz ins Zimmer der Tochter. Die sitzt seelenruhig auf dem Zimmerboden und spielt mit ihrem Barbie Pferd. Ich schicke sie wieder in ihr Bett. Sie lächelt nur müde. Ich bitte sie eindringlicher – sie versteckt sich unter ihrem Bett. Ich gehe in mein Zimmer und lege mich in mein Bett. Sie kommt hinterhergelaufen und teilt mir ihre Unzufriedenheit mit. So geht es eine ganze Weile weiter. Ich gebe mir Mühe, nicht zu schreien.
Dieses abendliche Ping Pong – es hat einen Oskar verdient
Irgendwie schaffe ich es, die Tochter wieder in ihr Bett zu bringen. Sie kuschelt sich in ihr Kissen – schaut mich an und sagt: „Mama, ich lieb Dich“
Peng – da hat sie mich wieder – meine Tochter – meine Großfamilie – dieses Leben, dass ich trotz all dem so sehr liebe!
Auch, wenn es einfach diese Tage gibt, an denen weine ich meiner kleinen Einzimmerwohnung mit Bett, Fernseher und einer kleinen Küche sehr nachweine. Wirklich!
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