Jan 16, 2014 | Arbeiten & Berufswelt, Vereinbarkeit
Sehr lange will ich diesen Blogbeitrag schon schreiben.
Aber mit dem neuen Job bin ich momentan gut ausgelastet. Da blieb bis dato nicht genug Zeit.
Da aber der aktuelle Vorstoß der neuen Familienministerin Manuela Schwesig für so viel Aufsehen und Diskussion sorgt, ist vielleicht genau jetzt der richtige Moment das Folgende endlich zu Papier zu bringen.
Im Juni 2013 erhielt mein Mann das Angebot eines 9 monatigen Sabbaticals.
Nach 15 anspruchsvollen Berufsjahren und der bevorstehenden Einschulung des Bazis packten wir diese einmalige Chance beim Schopf.
Zudem entschieden wir uns dazu diese Veränderung für einen Rollentausch zu nutzen.
Ich erweiterte meinen Arbeitsvertrag für vorerst 6 Monate auf eine 40 Stunden Woche und mein Mann sollte sich in dieser Zeit um Haushalt und Kinder kümmern.
Wir sahen dies als einmalige Möglichkeit für uns in den Schuhen des Anderen zu laufen und somit mehr Verständnis für die Wünsche, Nöte und täglichen Herausforderungen des Anderen zu entwickeln. (mehr …)
Dez 29, 2013 | Bewerbung schreiben für Mütter, Meistgelesen
In einem meiner letzten Blogbeiträge habe ich ja die Frage gestellt ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollten oder nicht. Wie erwähne ich im Arbeitszeugnis Teilzeit Beschäftigungen? In meiner kürzlich vergangenen Bewerbungsphase habe ich mich dazu entschieden meine Kinder und auch meinen Familienstand nicht im Lebenslauf zu erwähnen und auch den Begriff Teilzeit versuche ich zu vermeiden.
Arbeitszeugnis Teilzeit ©fotolia.de
Rückblickend, nach meiner Bewerbungsphase, war es für mich die richtige Entscheidung. Denn so hatte ich immer das Gefühl , dass meine erste Bewertung nur nach meinen beruflichen Qualifikationen die in meinem Lebenslauf und meinem Zeugnis zu finden waren bewertet wurden.
Nachdem ich nun im Januar im neuen Job starte, musste ich mich in den letzten Wochen mit einer weiteren, spannenden Frage auseinandersetzen, der sich viele „Teilzeitmütter“ sicher auch hin und wieder stellen werden müssen. Wie gehe ich mich dem Wort „Teilzeit“ in meinem Arbeitszeugnis um?
Zu meinem Hintergrund:
Bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich 5 Jahre lang in einer Festanstellung mit einer 30 Stunden Woche gearbeitet. Eine Vollzeitstelle wäre hier vertraglich eine 40 Stunden Woche gewesen.
Im ersten Entwurf des Arbeitszeugnisses stand:
… Arbeitet in Teilzeit als Online-Marketing-Managerin…
Irgendwie wurde ich von Anfang an nicht warm mit dieser Formulierung. Ich war mir nicht sicher ob dies an meiner grundsätzlichen „Allergie“ gegen das Wort Teilzeit lag oder der Tatsache, dass ein „nicht erwähnen“ von Kindern im Lebenslauf eigentlich keinen Sinn macht, wenn dann im Arbeitszeug dieses stigmatisierende Wort „Teilzeit“ prangte.
In meiner forschen Art strich ich dieses Wort ersatzlos aus dem von der Personalabteilung zugemailten Dokument mit der Anmerkung: „Bitte streiche doch das Wort Teilzeit aus meinem Arbeitszeugnis. Bei einer Vollzeitkraft schreibt wird ja auch nicht „arbeitet in Vollzeit“ geschrieben – Danke Andrea“
In den folgenden Tagen hatte ich daraufhin einen persönlichen Termin mit unserer Personalerin um das Dokument noch mal gemeinsam durch zu gehen! Ich erklärte noch mal recht sachlich, dass ich das Wort „Teilzeit“ nicht in meinem Arbeitszeugnis stehen haben möchte – da dies in meinen Augen oft mit einer 50% Stelle in Verbindung gebracht wird.
Mit meine 30 Stunden ist die Diskrepanz zu Vollzeit allerdings nicht mehr besonders groß ausschlaggebend, dass dieses extra erwähnt werden müsse.
Was denkt die Personalerin beim Arbeitszeugnis in Teilzeit?
Die Personalerin hielt dagegen und meinte: Personaler die deinen Lebenslauf lesen wissen genau, dass Teilzeit viele Facetten hat. Zudem sei sie verpflichtet die Thematik Teilzeit im Arbeitszeugnis zu erwähnen.
Ich antwortete – nicht mehr ganz so sachlich: Hast Du Dich schon mal als arbeitende Mutter irgendwo beworben? Ich schon. Und genau deswegen möchte ich aufgrund meiner Qualifikation bewertet werden und nicht aufgrund der mit zur Verfügung stehenden Stunden. Und genau deshalb bin ich auch bereit zur Not mit einem der Geschäftsführer zu reden. Aber in diesem Punkt bin ich leider nicht kompromissbereit. Ich hoffe Du kannst das verstehen.
Einige Stunden später schrieb ich noch mal eine Email an unsere Personalerin – entschuldigte mich für meine „starke Willensäusserung“ bezüglich des Themas Teilzeit im Arbeitszeugnis und wies noch mal auf die § im Arbeitsrecht * hin, die entgegen ihrer Aussage nicht besagen, dass es zwingend notwendig ist die Anzahl der geleisteten Stunden zu erwähnen. Besonders nicht im meinem Fall, wenn die Diskrepanz zwischen der von mir geleisteten Stundenzahl und der Anzahl der Stunden in Teilzeit nur noch recht gering ist.
Ich habe am 23.12.2013 mein Arbeitszeugnis erhalten.
In meinem Arbeitszeugnis ist das Wort Teilzeit nicht mehr zu finden!
Wenn ich ehrlich bin, ist dieses Thema Teilzeit sicherlich ein kleines Päckchen, das ich bereits seit einigen Jahren mit mir herumtrage. Um genau zu sein seit 7 Jahren – seit ich Kinder habe.
Es ärgert mich einfach ungemein, wenn die Arbeitsleistung von Frauen und Männern, die aufgrund familiärer Gegebenheiten mit einer reduzierten Stundenanzahl arbeiten nicht aufgrund ihrer Arbeitsqualität sondern der Quantität beurteilt werden!
Auch wenn ich in der oben genannten Gegebenheit etwas pedantisch wirken mag, denke ich ist es sehr wichtig, dass wir Arbeitnehmer, die mit reduzierter Stundenzeit arbeiten uns selbst und auch anderen immer wieder klar machen, dass die Arbeit die wir leisten wichtig und wertvoll ist – und das im gleichen Maße wie die einer Vollzeitkraft.
Genau so sollte sie auch bewertet werden! Auch in einem Arbeitszeugnis!
In diesem Sinne
Lieber Gruß
Eure Andrea
P.S.: Wie ist/war es bei Euch in Sachen Arbeitszeugnis und Teilzeit? Und wie denkt ihr darüber? Ich bin gespannt.
*Quelle: https://www.job-pages.de/pdf-recht/06arbeitszeugnisse.pdf
Abschnitt: Wer hat Anrecht auf ein Arbeitszeugnis
Dez 19, 2013 | Familienleben
Ziemlich genau auf die Minute vor 7 Jahren setzten bei mir die Wehen ein.
Ich war 4 Tage überfällig – und mit meiner Schwester und Mama Weihnachtsshoppen im OEZ.
Gute 7 Stunden später hielten wir unseren Bazi in Händen.
Dieser zauberhafte, kleiner Mensch. Mit seinen schokobraunen Augen und dunklen Haaren. Ein Abbild seines Vater vom ersten Tag an!
(Bei dem Gedanken habe ich jetzt das erste mal Pippi in den Augen)
Heute – 7 Jahre später ist er schon eine echte, kleine Persönlichkeit mit Talenten, Vorlieben und Schwächen.
Der Morgenmuffel:
Schon ganz früh hat sich herausgestellt – morgens ist nicht so seine Zeit. Ich kann das sehr gut verstehen! Meine nämlich auch nicht! Nur der Papa hat etwas länger gebraucht, das zu akzeptieren.
Heute 7 Jahre später haben wir gelernt: Geben wir dem Bazi morgens ausreichend Zeit sein eigenes Tempo zu bestimmen ist der Morgenmuffel kaum noch zu sehen! Der Wecker in der Schultüte war hierbei eine der sinnvollsten Investitionen für einen gemeinsamen, entspannten Morgen.
Der Sensible:
Zwischenmenschliche Stimmungen kann der Bazi schon immer auf ganz besondere Art und Weise wahrnehmen. Rücksicht nehmen ist eine seiner Parade-Disziplinen.
Aktuelles Beispiel: In seiner Klasse gibt es ein Kind, das keinen Zucker essen darf. Für den Bazi war es völlig klar, dass wir dann am Geburtstag Brezen, Wienerle und Gemüsesticks mitnehmen. „Ist für ihn ja total gemein, wenn er nicht mitessen kann“ meinte er.
Hach Bazi – wenn Du wüsstest wie Besonders dich das macht! Mir wird ganz warm ums Herz. Das bist so du!
Der Schwamm:
Alles was sich in und um das Wasser bewegt ist die große Leidenschaft des Bazis.
Es war dieser Film „Die Reise der Pinguine“ mit dem alles anfing. Heute weiß er wie schnell der schnellste Pinguin schwimmen kann, wie viele verschiedene Arten es gibt und noch so viel mehr! Er hat so viele Frage – merkt sich jedes kleine Detail und entwickelt hierbei eine beneidenswerte Leidenschaft! Er ist wie ein Schwamm – mit solch einem Wissensdurst und so viel Liebe für die kleinen Details. Einfach wunderbar!
Ein kleiner Sportler – von Anfang an:
Er konnte noch nicht laufen, da versuchte er auf das Laufrad der Cousine aufzusteigen.
Mit 12 Monaten konnte er dann laufen, mit 18 Monaten Laufradfahren und mit 3 Jahren Fahrradfahren. Diese zwei Räder sind auch heute noch seine große Leidenschaft.
Er brauchte „unbedingt“ ein Rennrad und fährt seitdem mit uns voller Begeisterung Touren mit bis zu 30 km.
Mit seinem Mountainbike fährt der nach der Schule „Single Trails“ im Wald und kommt voll Schlamm bespritzt nach Hause zurück. Eben so, wie es sich für einen echten Mountainbiker gehört!
Seit er 3 ist fährt er Ski und heute – mit 7 kann Mama da kaum noch mithalten. Voller Begeisterung erklärte er der „dummen Mutter“ noch letzte Woche, was ein geschnittener Schwung ist. Ja auch hier schließt sich der Kreise seines Wissensdurstes und seiner Begeisterungsfähigkeit wieder.
Du bist der beste, tollste und wunderbarste große Sohn, den ich mich vorstellen kann.
Ich bin so froh, dass wir Dich haben!
Heute vor 7 Jahre lagst Du das erste Mal in meinen Armen! Ich werde dieses Gefühl niemals vergessen! Denn es macht mich auch heute noch unendlich glücklich Dich bei mir zu haben.
Deine Mama
Dez 18, 2013 | Vereinbarkeit
Ich könnte fast wetten, dass jede arbeitende Mutter diesen oder einen ähnlichen Satz schon mal gehört hat:
Ich habe ja kein Kind bekommen um es dann Fremderziehen zu lassen!
Heute, als Mutter von 3 Kindern, prallt so ein Satz zum Glück an mir ab. Aber das musste ich auch erst lernen! Ich finde dass dies so eine persönliche Entscheidung ist, dass es hier kein Richtig oder Falsch gibt. Eine allgemeine Wertung über so individuelle Entscheidungsgrundlagen können Pauschalen ohnehin nicht gerecht werden!
Ein Einblick in den Krippenalltag für alle Zweifler
Um allen frischgebackenen Müttern und allen Zweiflern einen Einblick in so einen Krippenalltag zu geben, damit sie wissen, was genau sie hier kritisieren, möchte ich Euch hier einen Einblick in den Krippenalltag unserer Tochter geben.
Möglich ist dies, weil die tollen Erzieherinnen unserer Tochter den Alltag unserer Kids jeden Tag auch mit der Kamera begleiten. Sie geben uns Eltern somit die Möglichkeit unsere Kinder wie durch ein Schlüsselloch in ihrem Krippenalltag zu begleiten.
Wollt ihr auch durchschauen?
Unsere Kita ist auf der Reggio Pädagogik aufgebaut. D.h. das Grundkonzept der Reggio-Pädagogik ist, dass die Erzieher/innen mit den Stärken und nicht gegen die Schwächen der Kinder arbeiten. Die Kinder sollen sich individuell nach ihren Möglichkeiten entfalten und selbst verwirklichen. Außerdem haben wir das große Glück, dass unsere Krippen-Leitung auch ausgebiltete Pekip-Lehrerin ist und dies somit mit vielen, tollen Projekten begleitet! Wie z.B. beim Projekt – Früchte des Herbstes. Wir Eltern sollten unter anderem Mais mit den Kids sammeln. Das war die Grundlage für dieses Kindererlebnis.
Irgendwann durften die Kids den Mais dann zerlegen – und waren nicht nur ewig mit fieser Fizzel-Arbeit beschäftigt, sondern hatten danach noch mehr Spaß.
Ich gestehe – zu Hause hätte ich dies wahrscheinlich allein schon aufgrund des Putzaufwandes niemals gemacht. Aber unsere Tochter liebt es und kann sich hier sehr ausdauernd damit beschäftigen.
Auch ganz groß bei uns im Kurs – Malen! Wobei ich da zu Hause mit dem Klassiker Stift und Block fast nur verlieren kann gegen den Malspaß, den unsere Tochter in der Kita hat.
Das nenn ich mal voller Körpereinsatz für die Kunst!
Aber nicht nur die kreative Ader wird in meinen Augen in der Krippe besonders gefördert. Auch die soziale Komponente ist einfach immer wieder schön anzusehen.
Die Kinder lernen Rücksicht, Empathie, Miteinander und Füreinander. Unsere Tochter kann alle Namen von den 24 Kindern der zwei Gruppen. Sie hat hier Freunde gefunden, auf die sie sich jeden Tag wieder freut.
Unsere Tochter in der Kita
Wenn ich sie morgens in die Kita bringe, läuft sie pfeilschnell in die Gruppe und läuft in die Arme ihrer Lieblingserzieherinnen und wird dort liebevoll empfangen. Danach dreht sie sich um – winkt mir zu und geht spielen. Genau das selbe Bild erlebe ich jeden Tag, wenn ich unsere Tochter abhole! Dann läuft sie Mama freudig in die Arme, dreht sich danach um und ruft den Erzieherinnen und Kindern winkend „Tsüüüüßßßßß“ zu.
Ich liebe beide Momente! Ich freue mich, dass mein Kind so gerne in die Kita geht und ich freue mich jeden Nachmittag so sehr auf sie!
Auch nicht zu verachten sind der geregelte Tagesablauf, den die Kids in der Kita haben und lieben.
Themen wie: Nach dem Essen Hände waschen, sitzenbleiben bis alle aufgegessen haben und Co. waren bei uns zu Hause eigentlich nie ein Thema.
Wenn man als Eltern einige Konstanten aus dem Krippen-Alltag mit nach Hause nimmt und diese dort weiterführt, gibt das den Kids nicht nur Sicherheit sondern erleichtert in meinen Augen den Alltag für alle.
Wenn ich diese Fotos sehe habe ich immer wieder das Gefühl mein Kids sind glücklich in der Kita! Und wenn sie es sind, dann bin ich es auch! Ich würde mich immer wieder für diese Einrichtung entscheiden!
Meine Tipps bei der Betreuungseinrichtungssuche findet ihr übrigens hier.
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Dez 17, 2013 | Online - was das Netz bewegt
Die liebe Llynja von Lady Llynjas Tagebuch hat mir da ein Blog-Stöckchen zugeworfen, das ich ganz brav fangen und beantworten möchte.
Ähnlich wie bei #20Fractsaboutme habe ich 11 Fragen bekommen – diesmal rund um Weihnachten:
(mehr …)