Schon lange liebäugle ich mit der Idee meinen eigenen Podcast zu starten. Ich mag meine Stimme, ich habe viel zu erzählen und ich liebe das Medium Podcast. Bis auf den nicht unentscheidenden Faktor Zeit spricht also eigentlich nichts dagegen. Auch das Thema des Podcasts war mir schon lange klar. Ich will Geschichten erzählen von Menschen die Mut machen. Mut machen an sich zu glauben. Seinen eigenen Weg zu gehen und auf sein Bauchgefühl zu hören.
Ein Podcast über Mut und Bauchgefühl
In meinem allerersten Podcast, den ihr hier hören könnt, geht es über mich und meine Geschichte. Darüber wie ich Mutter wurde, welche Wege ich beruflich und in der Betreuung meiner Kinder eingeschlagen habe.
Meine Entscheidungen entsprachen nicht immer der Norm, oder dem was von mir erwartet wurde. Aber es waren immer meine eigenen Entscheidungen. Ich denke das ist es, worauf es am Ende ankommt. Aber hört selbst:
Mein erster Podcast: Meine Weg als Mutter und was ich in den letzten 11 Jahren als Mutter gelernt habe:
Worum soll es in der Zukunft in meinem Podcast gehen?
Dieses Format möchte ich nun alle zwei Wochen für Euch online stellen. Allerdings soll es in der Zukunft nicht um mich und meinen Weg gehen, sondern den Weg von anderen, spannenden Frauen. Genau so, wie ich bereits hier in meinem Blog Geschichten von starken Frauen erzähle.
Ich selbst zweifel und hader so oft mit mir und meinen Entscheidungen. da tut es so gut ehrliche, mutige Geschichten zu hören. Denn sie geben einem das Gefühl nicht so allein zu sein mit all dem. Genau das ist das, was ich in Zukunft mit meinem Podcast erreichen woll.
Solltet ihr also auch Eure Geschichte erzählen wollen, freue ich mich über eine Email von Euch.
Denn dieses Format soll für Euch von Euch sein!
Vor zwei Wochen durfte ich auf der denkst.net das erste mal als Speaker vor Publikum treten. Dass ich die denkst ganz wundervoll fand, habe ich ja bereits hier im Blog erzählt. Das Thema meines Vortrages war „Authentizität und Mut – warum diese beiden Attribute als Blogger so wichtig sind“. Da sowohl Patricia und auch Alu ihre beiden Vorträge verblogged haben, möchte ich dies heute nun gerne auch tun.
Authentizität beim Bloggen
Warum dieses Attribut als Blogger so wichtig ist
Welchen Mehrwert bringt Authentizität beim Bloggen?
In der digitalen Welt, die ich max. 2 Dimensional wahrnehmen kann, ist Glaubwürdigkeit ein wichtiger Faktor um euch und euren Blog erlebbar zu machen. Gefühlt gehen gerade täglich 3 neue Mama-Blogs online und ihr werdet zu fast jedem Thema etablierte Eltern-Blogs finden. Um mit euren Blogs zwischen all den anderen Seiten sichtbar zu werden und euch eine treue Leserschaft aufzubauen, müsst ihr euch von anderen Bloggern unterscheiden. Hierfür ist es in meinen Augen zum einen sinnvoll seine persönliches Nische und Note zu finden und auszuarbeiten und diese dann auch konstant und glaubwürdig zu befüllen. Auch den Lesen scheint dieses Thema wichtig zu sein, denn Google findet zu diesem Thema über 2,5 Millionen Einträge. (Stand April 2016)
Was bedeutet eigentlich Authentizität? Der Duden sagt: Authentizität bedeutet „Echt – den Tatsachen entsprechend.“
Angewendet auf Personen bedeutet Authentizität, dass das Handeln einer Person nicht durch externe Einflüsse bestimmt wird, sondern aus der Person selbst stammt[…]. Gruppenzwang und Manipulation beispielsweise unterwandern persönliche Authentizität – so steht es auf Wikipedia.
Oder um es mit den Worten des Philosophen Epikur zu sagen:
„Mache dir selbst zuerst klar, was du sein möchtest; und dann tue, was du zu tun hast.“
Um zu wissen wer wir sein wollen, müssen wir in meinen Augen erst mal den Markenkern unseres Blogs definieren. Auf der denkst hat die liebe TollaBea hierüber einen spannenden Beitrag gehalten. Auch ich habe in meinem Blog schon vor einiger Zeit erklärt, wie ihr das Thema „Markenentwicklung eines Blogs“ umsetzten könnt.
Die 4 Grundwerte der Authentizität:
Ich denke eigentlich sind diese vier Grundwerte recht selbsterklärend. Setzt man sie in der Bloggerwelt um, sollte es bedeuten dass wir ehrlich und offen kommunizieren, unser Handeln reflektieren und auch mit uns selbstkritisch umgehen. Uns sollte zum einen bewusst sein, was unsere Texte und Meinungen bei anderen Menschen auslösen können. Das heißt, wir sollten uns auch immer wieder in unsere Leser hinein versetzen.
Wir sollten bei unserer Themenauswahl konsequent sein – das heißt immer wieder abgleichen, ob diese Themen auch zu meinem Markenkern passen.
Für mich bedeutet dies zum Beispiel, dass ich auf meinem Blog keine Erziehungstipps geben werden – zum Beispiel über Attachment Parenting. Nicht nur, dass die Leser bei diesem Thema einer arbeitenden Mutter wahrscheinlich ohnehin keinen Kredit geben würden, sondern auch, weil ich meinen Markenkern für mich eben anders definiert habe. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass viele Themen, die eine hohe Relevanz bei Leserinnen haben – also Themen wie Schwangerschaft, Stillen, Babyjahre, Erziehung usw. bei mir nicht stattfinden und ich dadurch eher in einer Nische zum Thema Elternschaft (zumindest aus SEO Gesichtspunkten) – nämlich eben der der arbeitenden Eltern – stehe.
Wie lassen sich dieses 4 Attribute der Authentizität ins Bloggen übertragen?
Ich glaube hier kann man das Ganze in 4 Bereiche aufteilen auf denen wir mit unseren Lesern und auch Kooperationspartnern kommunizieren. Unsere Texte, unsere Bilder, unser Feedback und die Art der Inhalt unserer Kooperationen.
Hier finde ich ist es wichtig, dass wir alle unsere eigenen Sprachfarbe entwickeln, bei der der Leser im Idealfall auch außerhalb unserer Blogs merkt, wenn der Text von uns ist. Meister in dieser Disziplin sind für mich z.B. Berlinmittemom und MamaMia.
(Mein Markenkern hier ist – dass ich immer noch einen bis mehrere Rechtschreibfehler in meinen Texten habe. Wahrlich kein schöner Markenkern – besonders im Kontext einer erfolgreich berufstätigen Mutter – aber dies zu leugnen wäre sinnlos)
Auch eine authentische und daher auch gleichbleibende Bildsprache ist hierbei wichtig. Auf unseren Markenkern blickend sollte man sehen, wie man sich definiert hat. Ist man eher clean und einfach oder verspielt und einfallsreich. Was in meinen Augen leider aktuell gerade in diesem Bereich sehr oft passiert, dass Fotostile von Blogs die uns gefallen übernommen werden. Doch so entsteht schnell die Gefahr, dass die Leser gar nicht mehr unterscheiden können, von welchem Blog welches Bild ist. Oder die Art der Texte (z.B. blumig geschrieben) und der Bilder (clean und einfach) passen nicht zusammen.
Instagram gecheckt. Jetzt WEIß ich, dass ihr alle im selben Wohnzimmer wohnt: selbes Sofa, selber Couchtisch, Felldecke, Deko, alles weiß.
Auch das Feedback – an Leser und auch an Kooperationspartner sollte immer authentisch sein. Dies heißt aber nicht, dass wir auch mal einen „raushauen dürfen“ weil wir auch im echten Leben so sind. Denn Feedback sollte – egal ob im echten Leben oder im Blog – immer auf Augenhöhe stattfinden.
Genauso ist meine Meinung beim Umgang mit Kooperationspartnern. Klar ist es nicht schön, wenn ein Unternehmen versucht für ein paar Tafeln Schokolade einen Blogpost zu „erbitten“. Doch anstatt ihnen unverblümt mitzuteilen was man von Anfragen dieser Art hält ist es langfristig sicherlich sinnvoller freundlich und nett zu antworten – vielleicht auf den Artikel von Bea im Impulse Magazin zu verweisen. Denn wie heißt es so schön “ man sieht sich immer zwei mal im Leben“. Und nur weil das Unternehmen aktuell kein Geld hat, heißt es ja nicht, dass sich dies im Laufe der nächsten Monate nicht vielleicht ändert. Und dann erinnern sich Agenturen eher an Blogger die auf Augenhöhe mit Ihnen kommuniziert haben.
Die spannende Frage, die sich aus diesen ganzen Fakten über Authentizität beim Bloggen stellt:
Bedeutet als Blogger authentisch zu sein nun 100% ich selbst zu sein?
Ich glaube nicht. Denn mit meinem Vortrag meinte ich nicht, dass ihr Euren Lesern Unwahrheiten erzählen sollt – denn das ist wahrlich nicht glaubwürdig. Es bedeutet vielmehr, dass ihr auf Eurem Blog der Herr im Hause seid. Ihr bestimmt (und da haben wir ihn wieder – den Markenkern, den wir für den Blog entwickeln sollten) über was ihr schreiben wollt und über was nicht. Ihr bestimmt, wie viel ihr Eure Leser in den Blog einblicken lassen wollt oder nicht.
Dies fängt beim Thema Kinderfotos und Klarnamen an und hört bei Themen aus der Erziehung und Eurer Ehe auf. Wenn ihr die ausgewählten Themen aber dann mit den oben genannten Attributen auskleidet, dann schafft ihr es Eure Leser auf Eure Reise mitzunehmen. Sie zu inspirieren und sie dazu zu bringen wieder auf Eurem Blog vorbei zu schauen.
Für mich haben gerade die Leser, die mich schon viele Jahre auf meiner Blog-Reise begleiten einen besonderen Stellenwert. Denn sie geben mir das Gefühl ein Teil von diesem Ganzen zu sein. Sie geben mir das Gefühl gehört zu werden. Und das ist gerade für uns Blogger etwas wunderbares.
Ist Authentizität für jeden Wichtig?
In den Tagen nach der denkst kam das Thema „Hobbyblogger vs. Profiblogger“ auf. Uns so kann man natürlich nun die Frage stellen, ob dieses Thema denn für die sogenannten „Hobbyblogger“ relevant ist?
Da ich mich selbst auch eher in der Schublade der Hobbyblogger sehen würde (und ich dennoch ganz schnell wieder herausspringe, denn ich hasse Schubladen so sehr und ich fühle mich in ihnen so beengt) hilft mir dieses Analyse immer wieder dabei mich zu erden. Auch mal Texte nicht zu schreiben oder zu veröffentlichen, auch wenn es mir unter den Nägeln brennt. Denn sie würden nicht zu mir passen – nicht zu meinem Blog. Ich würde mit Ihnen vielleicht jemanden verletzten oder vergraulen, würde an Glaubwürdigkeit verlieren.
Denn das, was ich mit meinem Blog erreichen will ist Inspirieren. Mut zu machen, Empowerment. Das sind Dinge, die mir sehr am Herzen liegen – oftmals eben mehr als Babywindeln (auch wenn diese wirklich wichtig sind) – und weshalb ich lieber über starke Frauen schreibe, Zusammenhalt und Vorbilder.
Und jetzt bin ich unglaublich gespannt wie ihr das seht?