Was die Wochenendehe aus uns gemacht hat

Was die Wochenendehe aus uns gemacht hat

Noch 5 Arbeitstage – dann schließen wir mit einem Familienkapitel ab. Der Wochenendehe. Die letzten 2 Jahre arbeitete mein Mann unter der Woche in einer anderen Stadt. Erst in Düsseldorf – später als Unternehmensberater immer dort, wo der aktuelle Kunde saß.

 

2 Jahre Wochenendehe

 

Die Entscheidung für die Wochenendehe war damals alternativlos. Es gab für uns kein „Für und Wider“. Kein „Sollen wir das machen, oder nicht“ – nur ein „So ist das nun“.
Kommentare wie: „Wochenendehe – also ich könnte das ja nicht“ waren in den letzten zwei Jahren für mich wie ein Stich ins Herz.  Für uns als Familie stellte sich nie die Frage ob wir das alles schaffen könnten – denn wir mussten.

In den ersten 1,5 Jahren der Wochenendehe unterstützten uns Au Pairs dabei, den gesamten Organisations- und Vereinbarkeitsapparat am Laufen zu halten. Die letzten 8 Monate war ich mit den Kids unter der Woche komplett alleine.
So war ich unter der Woche mit unseren drei Kindern, meinem Job, dem Haushalt und Co. auf mich allein gestellt. Unterstützung holte ich mir durch eine Putzfrau, durch Babysitter und meine Eltern, Schwiegereltern und Schwestern.
Doch irgendwie war dies am Ende immer ein sehr fragiles Bauwerk und ich mir oft nicht sicher, ob dies am Ende die Bedürfnisse aller tragen würde. Diese Sorge raubte mir oftmals wertvolle Stunden Schlaf.

Was die Wochenendehe aus uns als Familie gemacht hat?

 

Die letzten 2 Jahre haben uns als Familie verändert. Sie haben uns zum einen als Familie mehr zusammengeschweißt und uns dennoch zur gleichen Zeit geteilt.
Unsere Wochenenden verbringen wir nun noch intensiver und bewusster. Wir nehmen uns als Familie noch mehr gemeinsame Zeit, besuchen gemeinsam schöne Events, genießen die Zeit die wir haben durch und durch.

Die Momenten mit den Kindern besonders genießen

Gleichzeitig hat die Wochenendehe uns auch entzweit, denn es gab so viele Momente, die wir nicht gemeinsam als Familie erlebt haben. Große wie kleine. Der Theaterauftritt des Großen, das Sommerfest im Kindergarten, die Geburtstage der Kinder – all das erlebten wir nie zusammen als Familie.
Ich bemühte mich mit allen Kräften, dass es meinen Kindern an nichts mangelte – doch das gelingt nun mal nicht immer. Meinem Mann machten  diese Momente besonders zu schaffen, da er eigentlich durch und durch Familienmensch ist.

All diese Bedürfnisse, das Vermissen, die Sehnsucht und das immer wieder aneinander gewöhnen. Emotional waren die letzten beiden Jahre eine echte Achterbahnfahrt. Inklusive einiger Tränen.

Die  Wochenenden – teils heiter teils bewölkt

 

Auch wenn wir uns sehr bemühten, die gemeinsamen Wochenenden besonders zu genießen, gelang uns das nicht immer. Nach einer besonders zehrenden Woche hatte ich nur noch den Wunsch alleine zu sein. Wenn die Arbeitswoche beruflich alles forderte, fiel es meinem Mann besonders schwer am Wochenende zu entspannen und den Stress nicht mit nach Hause zu bringen.
Die Sonntage wurden hin und wieder getrübt von dem Gefühl sich bald wieder trennen zu müssen und warfen einen Schatten auf die gemeinsame Zeit. Es war nicht immer leicht!

 

Was die Wochenendehe mit mir gemacht hat

 

 

Die letzten zwei Jahre haben mich stark verändert! Stärker bin ich geworden und selbstbewusster, denn die Zeit hat mir gezeigt, wie viel Kraft in mir steckt. Doch ich bin auch einsamer geworden. Da ich beruflich bereits hin und wieder unterwegs war, versuchte ich zum Ausgleich die restliche Zeit bei meinen Kindern zu sein. Ein Cocktail mit Freundinnen abends in der Bar, einen gemeinsamen Café in der Sonne – dafür habe ich mir in den letzten 24 Monaten keine Zeit genommen.

Doch Freundschaften brauchen Zeit und Pflege. Fehlen diese, ist es schwer, sie aufrecht zu halten.

So verbrachte ich viele, viele Abende zu Hause bei meinen Kindern. Arbeitete, saß viel alleine auf meiner Couch und wurde sicherlich hier und da auch etwas eigenbrötlerisch. Ich war nicht nur allein unter der Woche – ich war auch oft einsam.

Das Anpassen der beruflichen Stellschrauben vor 6 Monaten sollte mir eigentlich mehr Freiheit und Zeit geben – doch da meine Selbstständigkeit direkt sehr gut Fahrt aufnahm lief auch das nicht ganz wie geplant. Zwar hatte ich endlich mehr Flexibilität in der Einteilung meiner Zeit – doch da ich beruflich einfach schon immer ambitioniert war, gönnte ich mir zu wenige Auszeiten.

 

Kann eine Wochenendehe überhaupt funktionieren?

 

Wie bei den meisten persönlichen Entscheidungen denke ich, dass es auch bei dieser keine pauschale Antwort gibt. Sicherlich war unsere Kombination aus zwei berufstätigen Eltern und drei Kindern eine ziemlich herausfordernde. Wäre ich eine Hausfrau gewesen und hätte dadurch „nur“ die familiäre Belastung gehabt, wären viele Dinge sicher anders gelaufen. Hätten wir nicht da Glück gehabt, dass mein Mann ein tolles Jobangebot in München bekommen hätte, wäre bei uns zudem sicherlich wieder ein Au Pair eingezogen. Denn in den letzten Monaten habe ich diese Flexibilität sehr vermisst.

Die letzten zwei Jahre waren wirklich hart! Für mich. Für unsere Ehe. Ich würde sogar sagen, es war unsere bis dato schwierigste Zeit für uns als Paar und Familie!

Es wird sicherlich noch einige Zeit brauchen, bis sich unser Zusammenleben wieder komplett eingespielt hat. Diskussionen und unterschiedliche Meinungen werden hierfür sicherlich auch immer wieder nötig sein. Doch wir haben sie gemeistert. Mit viel Ehrlichkeit, offenen Gesprächen und dem Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse.

 

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Homeoffice als Eltern – geht das eigentlich?

Homeoffice als Eltern – geht das eigentlich?

Vor einigen Tagen stellte die liebe Melanie von „glücklich scheitern“ die Frage: „Arbeiten im Homeoffice als Eltern – geht das eigentlich?„- und rief dazu auf unsere Meinung zu diesem Thema kund zu tun. Das Thema Homeoffice begleitet mich schon seit Jahren – denn bereits nach der Geburt meines zweiten Sohnes vor 7 Jahren verhandelte ich mit meinem damaligen Vorgesetzten die Möglichkeit 5 meiner 30 Stunden im Homeoffice zu arbeiten. Dies ermöglichte mir zum damaligen Zeitpunkt mehr Flexibilität gerade in Sachen Kinderlogistik.

 

Ist Homeoffice als Eltern die Lösung zur Vereinbarkeit?

Meine persönliche Antwort ist ganz klar „JEIN“.

 

Warum das Nein?

Arbeiten, wenn die Kids zu Hause sind – das geht in meinen Augen nur so mittelmäßig. Kurz ein Email, ein schnelles Telefonat oder eine handvoll Buchungen eingeben klappt auch mal, wenn die Kinder im Haus sind. Konstantes, konzentriertes Arbeiten hingegen finde ich mit Kindern im Homeoffice eher schwierig. Meist dauert es ohnehin nur 10 Minuten bis zum nächsten „Maammmmaaa“.

 

Warum das Ja?

Homeoffice macht mich unglaublich flexibel. Morgens ein Termin beim Arzt. Kein Problem mehr, wenn ich die dadurch verlorene Zeit Abends im Homeoffice nachholen kann. Statt der langen Fahrt ins Büro, kann ich durch die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten erst noch eine Runde Laufen gehen und danach auch mal in Sportklamotten vor den Rechner geben. Diese Freiheit genieße ich sehr!

 

Homeoffice und die Ablenkung – eine gemeine Falle!

Homeoffice bringt für mich also viel Vorteile – allerdings nur, wenn ich diese Chance auch nutze um konzentriert und effektiv zu arbeiten. Denn zu Hause warten neben der Arbeit zur gleichen Zeit unglaublich viele Ablenkungen. Hier müsste Wäsche gemacht werden, dort sind die Fenster schmutzig – zu Hause gibt es eigentlich immer etwas zu tun.

Seit ich selbstständig bin, haben wir daher eine Haushaltshilfe, die sogar zwei mal die Woche kommt. So werden zum Einen viele dieser Ablenkungen von meinen Schultern genommen – zum Anderen ist das eine ganz einfache Rechnung: Ich kann entweder 4 Stunden in die Reinigung unseres Hauses investieren – oder vier Stunden in die Projekte für meinen Kunden. Bei der einen Sache verdiene ich kein Geld – bei der anderen zahle ich zwar Geld – allerdings weit weniger als ich in der Zeit verdiene, wenn ich sie in meine Kundenprojekte stecke.

 

To Do Liste für das Homeoffice mit Prio und Zeitangabe

 

Aber auch wenn das mit dem Haushalt geregelt ist, bleiben (nicht nur) im Homeoffice noch genug andere Möglichkeiten sich ablenken zu lassen. Social Media, Newsportale und Co. sind hierbei echte Zeitfresser, die mir früher oftmals unglaublich viel Zeit geraubt haben.

Mittlerweile organisiere ich meinen Alltag zum Einen mit der App Wunderlist – darüber habe ich bereits hier berichtet – zum Anderen plane ich meine Tage immer am Abend vorher nochmals im Detail.

 

Meine „Das schaffe ich heute“ Liste

Diese Liste unterstützt mich dabei den Überblick zu behalten, meine Zeit realistisch und konzentriert zu planen und am Ende auch meine Abrechnungen für meine Kundenprojekte besser zu organisieren und nachzuhalten. Sie hilft mir selbst disziplinierter zu sein und effektiver zu arbeiten. Aber ich gebe zu, es war ein langer Weg dorthin. Denn zu Hause ist eben auch niemand, der einen kontrolliert außer man selbst.

To Do Liste mit Zeit Angabe

Meine „Das schaffe ich heute“ Liste könnt ihr hier downloaden.

 

Homeoffice und Selbstständigkeit

Heute in meiner Selbstständigkeit habe ich das für mich wie folgt geregelt:
Zwei Tage die Woche arbeite ich im Homeoffice und nutze diese Zeit besonders für die Arbeiten, in denen ich konzentriert und in Ruhe arbeiten muss. An den restlichen drei Tagen stehe ich meinen Kunden für Projekte und Arbeiten vor Ort zur Verfügung. Gehe auf Geschäftsreise und arbeite im Team. Diesen Wechsel von Homeoffice und Arbeiten im externen Büro empfinde ich als ideal. Die Flexibilität, diese Einteilung eigenständig zu entscheiden und wöchentlich neu zu definieren empfinde ich als echtes Privileg.

 

Mein Fazit zum Homeoffice als Eltern:

Homeoffice als Eltern hat viele Vorteile, wenn man diese mit Bedacht konzentriert und effektiv einsetzt – sowohl als Angestellte, als auch als Selbstständige. Eigentlich schade, dass Unternehmen dieses Pfund beim Recruting immer noch viel zu selten mit in den Ring werfen. (Einen klugen Artikel dazu von Inga Höltmann könnt ihr hier lesen.) Aber ich denke darüber muss ich mal einen separaten Artikel schreiben 😉

 

 

 

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Bullshit Bingo – Working Mom

Bullshit Bingo – Working Mom

Vor einigen Tagen erzählte ich in den Instagram Storys wie die Kindergärtnerin meiner Tochter mich darauf hinwies, dass ja Ferien sind und die Kinder in dieser Zeit meist früher von ihren Eltern abgeholt werden. Ich habe mich über diese Aussage sehr geärgert, denn es ist ja nicht so, dass ich meine Tochter in den Kindergarten schicke um dann in Ruhe Kaffee trinken zu können. Das kann ich nämlich auch in Ruhe mit meiner Tochter. Die Resonanz auf mein Frustposting von Euch war groß und ich merkte mal wieder: Ich bin nicht alleine mit diesen Erfahrungen. Daher habe ich für Euch einige Sprüche die ihr mir gesendet habt zusammengefasst. Als Bullshit Bingo – Working Mom.

 

Bullshit Bingo – Working Mom
Sprüche – die wir 2017 nicht mehr hören wollen!

 

Bullshit Bingo Working Mom

 

Ob eine Mutter arbeiten geht ist eine sehr individuelle Entscheidung und hat viele Facetten. Finanzielle, berufliche, familiäre und gesellschaftliche. Anhand einer Außenaufnahme über das Leben der Familie zu urteilen und ob diese Frau nun arbeiten gehen sollte oder nicht, empfinde ich als anmaßend, übergriffig und auch ziemlich unverschämt.

Wir müssen uns gegenseitig schon zutrauen, dass wir immer im besten Sinne für uns selbst und unsere Familie entscheiden. Denn ich bin mir sicher, jede Frau und Mutter hat bei jeder Entscheidung die die eigene Familie betrifft immer nur die besten Absichten.

Urteilt also nicht zu schnell! Wählt Eure Worte mit bedacht! Und lasst gegenüber Eurer Umwelt die Milde walten, die Ihr Euch auch für Euch selbst wünscht.

Dann ist so ein Bullshit Bingo der Working Mom hoffentlich bald nicht mehr notwendig!

 

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3 Monate als Selbstständige – ein erstes Fazit

3 Monate als Selbstständige – ein erstes Fazit

Unglaublich wie die Zeit fliegt! Jetzt sind schon wieder drei Monate vergangen, seit ich mich selbstständig gemacht habe. Die letzten drei Monate vergingen wie im Flug! Sie waren aufregend, abwechslungsreich – und ja – auch erfolgreich. Meine ersten Monate als Selbstständige waren vieles – nur nicht langweilig!

 

Meine Selbstständigkeit – ein erstes Fazit

 

Die Entscheidung mich selbstständig zu machen hatte viele Gründe. Unsere familiäre Situation hatte sich geändert – die Betreuungssituation ebenfalls und mein Gefühl, das irgendwo Sand im Getriebe ist wurde im zweiten Halbjahr in 2016 immer stärker.

Der Schritt in die Selbstständigkeit war am Ende teils von äußeren Umständen gezwungen und auch wenn ich mich auf das Abenteuer mein eigener Chef zu sein freute, machte mir dieser Schritt auch Angst.

Gerade der Januar und auch Teile des Februars liefen anders als geplant! Ich war viel krank, die Kinder ebenso – und so verbrachte ich mehr Zeit im und am Krankenlager als bei der Arbeit. Gerade Ende Januar schob ich echt Frust und zweifelte an meiner Entscheidung. Denn gerade wenn man krank ist, ist es eigentlich ganz schön zu wissen, dass da Kollegen sind die aushelfen können und ein Arbeitgeber der dennoch das Gehalt weiterzahlt.

Ab Februar ging es mit meiner Selbstständigkeit bergauf. Die Kinder waren endlich wieder regelmäßig im Kindergarten, der Schule und dem Hort und ich begann die ersten Projekte umzusetzen. Es machte unglaublich viel Spaß selbstbestimmt zu Arbeiten und ich begann die Freiheit die meine Arbeit als Selbstständige mit sich bringt zu genießen.

 

Selbst und ständig – da ist was Wahres dran!

 

Hartnäckig hält sich das Gerücht – als Selbstständige ist man selbst und ständig! Und ja, da ist was Wahres dran! Denn auch dies war eine Erfahrung, die ich in den letzten Monaten gemacht habe. Zwar kann ich mir nun meine Zeit selbst einteilen – aber auch der Druck, den ich mir vielleicht auch selbst am meisten aufsetzte, ist höher als als Angestellte. Mit jeder meiner Arbeiten stehe ich als Selbstständige allein ein und mein Anspruch gute Arbeit abzuliefern ist hoch.

Durch die Erfahrung die ich bereits aus meiner ersten Selbstständigkeit vor meinen Kindern machte wusste ich – immer Einzelkämpferin zu sein ist nicht gut. Und so holte ich mir in den letzten drei Monaten in Zeiten als mehr Arbeit als Kapazität da war auch externe Unterstützung. In diesen Momenten war ich unglaublich glücklich über mein starkes Netzwerk.

Durch dieses wunderbare Netzwerk ergaben sich in den letzten Monaten auch einige neue Projekte – teils gemeinsam, teils aus Empfehlungen. Das ist einfach wunderbar und ich bin unglaublich dankbar darüber.

 

Ich versprach Euch aber ein Fazit – und das will ich Euch hier auch geben!

 

  • Ich bereue es keine Sekunde mich selbstständig gemacht zu haben!
  • Ich habe das Gefühl wieder mehr Kontrolle über mein Leben zu haben – und das ist so unglaublich wertvoll!
  • Ich bin viel flexibler was unser Familienleben angeht – das gibt mir mehr Sicherheit und Gelassenheit!
  • Ich verdiene mehr Geld als in meiner Festanstellung – und diese finanzielle Würdigung meiner Arbeit gibt mir ein gutes Gefühl und ebenso Freiheit!
  • Ich arbeite mehr als vorher – aber durch die flexiblere Zeiteinteilung ist die Zeit wann ich arbeite einfach besser mit unserem Familienleben zu vereinbaren
  • Ich muss wieder Buchhaltung machen – eine Aufgabe die ich nicht wirklich mag – aber das ist eben eine der Schattenseiten der Selbstständigkeit
  • Meine Arbeit ist abwechslungsreicher geworden und ich lerne jeden Tag dazu.

 

Ja – es hat sich gelohnt diesen mutigen Weg zu gehen! Ich habe einen kalten Sprung ins Wasser gemacht – und habe gelernt zu Schwimmen! Manchmal schlucke ich noch etwas Wasser. Hin und wieder kommt ein Rettungsschwimmer vorbei und hilft mir über Wasser zu bleiben und hin und wieder muss ich Hilfe einfordern.

 

Doch mein Schritt in die Selbstständigkeit fühlt sich gut an – denn endlich habe ich das Gefühl mehr Wertschätzung für meine Arbeit zu bekommen. Das tut gut.

 

Nach drei Monaten kann ich also sagen – ich würde mich wieder Selbstständig machen! Für mich war es der richtige Weg zum richtigen Zeitpunkt!

 

 

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Die Krux der eigenen Ansprüche

Die Krux der eigenen Ansprüche

Ich bin meine härteste Richterin. Meine größte Kritikerin. Meine höchste Messlatte! Das war schon immer so. Ob ich etwas gut oder schlecht finde, ist primär an meine eigene Wahrnehmung gekoppelt. Eigentlich eine gute Sache, da meine eigene Wertschätzung mir gegenüber nicht von der Meinung Anderer abhängig ist. Wenn der eigene Anspruch allerdings oft unerreichbar hoch ist, ist das Ganze nicht wirklich zielführend. Das ist die Krux der eigenen Ansprüche

 

Ordnung im 5 Personen Haushalt
Die Krux der eigenen Ansprüche

 

Ich mag es, wenn es bei uns zu Hause ordentlich ist. Das war nicht immer so. Als Kind und Jugendliche maß ich der Ordnung keinen besonderen Stellenwert zu. Heute bedeutet Ordnung für mich Struktur und Sicherheit. Das Maß an Ordnung, das ich in der Lage bin zu halten, ist für mich ein Spiegel meiner inneren Verfassung. Je ordentlicher es ist, desto mehr habe ich mein gesamtes Leben im Griff.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass mich Unordnung aber auch sehr verunsichern kann. Denn habe ich den Haushalt mal nicht im Griff, dann weiss ich, dass es auch sonst nicht sonderlich geordnet in meinem Leben zugeht.

Das die Ordnung und ein Haushalt mit drei Kindern zwei nur schwer übereinanderzubringende Schablonen sind, brauche ich hierbei sicherlich nicht zu erwähnen. Auch wenn mir noch nie jemand gesagt hat: „Bei Euch könnte es ja auch etwas ordentlicher sein“  habe ich dennoch das Gefühl immer Ordnung halten zu müssen, um mit mir selbst zufrieden sein zu können.

Doch genau dieser Zwiespalt zwischen den eigenen Anforderungen und der gelebten Wirklichkeit ist es, was mich immer wieder zur Verzweiflung bringt. Verzweifelt an dem nicht Erreichen dieser Ansprüche. Zweifeln an den überzogenen Ansprüchen an mich selbst.

 

Sport, Wettkampf und mein Schweinehund
Die Krux der eigenen Ansprüche

 

Recht ähnlich verhält es sich mit mir und dem Sport. Mein Sport gibt mir Kraft und tut mir unglaublich gut. Er ist für mich mein Ausgleich, meine kleine Insel zum Mutter- und berufstätig sein.

Schon oft wurde ich gefragt, warum ich nicht einfach Laufen gehe ohne den ganzen „Wettkampfgedanken“ dabei?
Einfach um des Laufens willen.

Nun kenne ich mich selbst ja schon sehr lange und würde mich als reflektierten Menschen bezeichnen. Ich weiß, was meine Stärken und meine Schwächen sind. Auch wenn ich den Sport so unglaublich liebe und wertschätze – ein Meister im Schweinehund überwinden war ich noch nie!

So wurden mit den Jahren die Wettkämpfe von Halbmarathon bis Triathlon mein „Schweinehundbooster“. Mein Antrieb und meine Erfolgserlebnisse. Ich liebe diese Wettkämpfe und genieße sie sehr. Doch ist das der richtige Weg? Ist hinter diesem leidenschaftlichen Hobby durch diese selbstauferlegte Zielerreichung nicht ein Druck, dem ich mich eigentlich gar nicht aussetzen müsste? Diese Frage stelle ich mir immer wieder…

 

Berufliche Wünsche und Möglichkeiten
Die Krux der eigenen Ansprüche

 

Ähnlich verhält es sich mit meinen beruflichen Ambitionen. Noch nie hat mein Mann oder mein direktes Umfeld zu mir gesagt: „Ich finde du solltest arbeiten gehen! Ich finde Du musst mehr Karriere machen“ und dennoch stelle ich mir diese Frage immer wieder selbst! Mache ich genug aus meinem beruflichen Potential? Würde da nicht noch mehr gehen? Wie kann ich noch besser werden? Habe ich das Maximum gegeben?

Immer und immer wieder schwirren diese Fragen durch meinen Kopf. Immer wieder lassen diese Fragen mich zweifeln, ob da nicht noch mehr gehen würde. Ob ich mich nicht noch mehr reinhängen müsste? Ob das was ich tue ausreicht.

Worauf ich mit all diesen Ausführungen hinaus will?

 

Ich selbst bin meine größte Erwartungshaltung!

 

Ich bin es, die ihr eigenes Verhalten immer wieder hinterfragt und kritisch beäugt.
Wenn meine Mitmenschen zu mir sagen „Ich finde es toll wie du das machst“ ist dies noch lange keine Garantie, dass ich mit mir und dem Ergebnis zufrieden bin.
Auch wenn ich genau diese Tatsache doch recht treffend in diesem Blogartikel analysieren und benennen kann, fällt es mir in der Umsetzung meist unglaublich schwer, genügsam mit mir selbst zu sein.

Wo ich Verständnis für die Schwächen Anderer entwickle fällt es mir unglaublich schwer, meine eigenen Schwachstellen anzunehmen. Immer wieder drehe ich mich im Kreis zwischen der eigenen Leistungsfähigkeit, den äußeren Möglichkeiten und meiner Erwartung an mich selbst.

 

Ich sollte netter zu mir sein. Genügsamer und verständnisvoller.

 

Und während ich dies schreibe fällt mir auf, wie ich auch diesbezüglich eine Erwartungshaltung mir gegenüber entwickle und frage mich, ob es aus diesem Kreislauf überhaupt einen Weg hinaus gibt?

Oder ist der Weg hinaus aus diesem Kreislauf das Annehmen dieser Eigenschaft.
Frieden finden mit mir selbst – so wie ich bin. Mit allen Ecken und Kanten?

Aus vielen Gesprächen mit anderen Frauen, weiss ich, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Oftmals stehen wir Frauen uns selbst im Wege, da die Erwartungshaltung, die wir an uns selbst stellen viel zu hoch und oftmals unerreichbar ist.

Wir müssen lernen nachsichtiger mit uns zu sein. Niemand kann alles und alles gleichzeitig. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Auch wir Frauen und Mütter. „Du bist gut so wie Du bist“ – das versuchen wir unseren Kindern zu vermitteln.
Dabei vergessen wir oftmals, dies auch zu uns selbst zu sagen.

Vielleicht sollten wir genau heute damit anfangen? Uns vor den Spiegel stellen und laut und deutlich sagen:

Du bist gut so wie Du bist – mit allen Ecken und Kanten!

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Multitasking ist Multischeisse

Multitasking ist Multischeisse

Ok, zugegebenermaßen – die Headline ist nicht besonders freundlich! Aber um ehrlich zu sein bin ich auch nicht immer nett und freundlich. Manchmal gibt es Tage, da bin ich einfach nur wütend! Genervt! Müde vom Multitasking! Und müde von diesen Multi-Anforderungen, die immer wieder an uns Frauen gestellt werden!

 

Multitasking – wirklich? Braucht das einer?

 

Ich meine nicht das Multitasking in Form von „Brote für die Kinder schmieren und dabei Englisch-Vokalben abfragen“, oder „Auto fahren und dabei über die Freisprecheinrichtung einen Zahnarzttermin für den Sohn vereinbaren„. Dieses Multitasking beherrschen wir Frauen denke ich alle.

Ich spreche vielmehr von dem Multitasking wie: Geduldige Mutter sein, Vorsitzende im Elternbeirat und Kanone im Ehebett. Aber bitte alles an einem Tag. Denn so einzeln kann das ja jede.

Und wehe zwischen all diesen Anforderungen sind die Kinder dabei nicht wohlgeraten, liebevoll und gut in der Schule! Shame on you, wenn du das nicht im Griff hast!

Aber wenn dann doch mal der Tag kommt, an dem Du das alles drauf hast. Dieser kurze Moment, in dem die Kinder saubere Klamotten tragen, Du geschminkt bist und Zeit hast ein Buch zu lesen, während Deine Kinder spielen – dann poste das bitte nicht auf den Social Media Kanälen. Diesen perfekten Mist will doch keiner sehen! Du machst den Anderen damit doch nur ein schlechtes Gewissen. Muss dass denn wirklich sein?

Was – Du arbeitest und hast Karriereziele obwohl Du Mutter bist? Du bleibst zu Hause und Deine Kinder gehen nicht in den Kindergarten! Wie kannst Du nur!

Oder willst Du etwa gar keine Kinder haben? Was bist du denn für ne Frau? Das ist aber nicht normal, oder!

 

STOP!

Das geht nur mich was an!

 

Ob ich mich vegetarisch ernähre, die Hausaufgaben meiner Kinder täglich kontrolliere – oder es lieber sein lasse und ihnen vertraue. Ob ich gerne Sport mache – oder viel lieber koche und esse. Ob ich gerne Arbeiten gehe oder meine Kinder nach dem Konzept „kindergartenfrei“ großziehe. Das ist alleine meine Sache!

Es ist meine Entscheidung – und die meines Partners – und wir sind auch die, die mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen leben müssen! Ich kann Multitasking machen und ganz viele Erwartungen und Anforderungen gleichzeitig erfüllen. Aber ich kann es auch einfach sein lassen. Mich einfach nur darauf konzentrieren was ICH wirklich will – was ich für mich und unsere Familie will.

Denn ich trage die Konsequenzen meiner Entscheidung. Wie diese Konsequenzen sein werden, dass kann keiner heute sagen. Vielleicht habe ich Glück und einige meiner Entscheidungen führen zu dem Ergebnis, das ich mich erhoffe. Vielleicht ist dem auch nicht so. Das wissen wir beide nicht.
Nur eines ist sicher – ist meine Konsequenz und ich werde damit umgehen müssen – und nicht Du!

Dazu kannst Du gerne eine Meinung haben – doch solange ich Dich nicht nach Deiner Meinung frage kannst Du sie auch gerne für Dich behalten.

Oder Du erzählst mir einfach ehrlich und unvoreingenommen, warum Du Dich anders entschieden hast. Du fasst meine Entscheidung nicht als Kritik an Deinem Lebenskonzept auf und gibt uns somit die Möglichkeit von einander zu lernen anstatt einander das Gefühl von Kritik zu vermitteln.

 

Multitasking geht nicht. Alles auf einmal geht nicht!

 

Eins ist auf jeden Fall klar. Ich kann nicht alles auf einmal haben und auf einmal wollen. Ich kann nicht allen Anforderungen gerecht werden. Das sollte auch nicht mein angestrebtes Ziel sein.
Mein Ziel ist es, mich in meiner Haut und meinem Leben wohl zu fühlen. Mein Ziel ist es erst mal mich und dann auch meine Familie glücklich zu machen. Mein Glück hat dabei vielleicht mehr Facetten als Deines – oder auch weniger.

Das liegt daran, das ich so bin wie ich bin – und du so bist wie du bist. Und das ist auch gut so!

Meine Ansprüche sind nicht Deine Ansprüche und meine Ziele sind nicht Deine. Wenn wir das alle verinnerlichen, dann wird der Druck von außen weniger. Dann können wir aufhören per Multitasking zu versuchen diese lange Liste an (externen) Anforderungen zu erfüllen und einfach nur auf uns selbst hören.

Wäre das nicht herrlich?

 

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