Wer bin ich – wenn ich keine Mutter bin?

Wer bin ich – wenn ich keine Mutter bin?

Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass ich mich nach mehr als 20 Jahren von dem Vater meiner Kinder getrennt habe. Ein Jahr, das viele Hochs und viele Tiefs hatte. Ein Jahr in dem es viel darum ging, mich wiederzufinden. Und ein Jahr, in dem ich mich oft gefragt habe: „Wer bin ich?“

Wer bin ich – eigentlich eine einfache Frage…

Klar – ich bin Andrea – 44 Jahre – Mutter von 3 Kindern. Das weiss ich.
Aber was ich nun nicht mehr bin: „Die Ehefrau von….“ Und auch, wenn dieser Schritt ganz bewusst getroffen wurde von mir – habe ich mit ihm doch etwas an Identität verloren. Jetzt bin ich nicht mehr „die Frau von“…
Jetzt bin ich die Ex-Frau – also jemand, der gescheitert ist in seinem Vorhaben „bis ans Ende unseres Lebens… (Sidenote: Das haben wir uns auf unserer Hochzeit nie geschworen, da ich dies schon damals als heuchlerisch empfunden habe)

Ich bin die Alleinerziehende – oder Getrennterziehene, wie ich lieber sage…

Ich bin Andrea die Geschäftsfrau – mit meiner eigenen Firma, tollen Mitarbeitenden und einem wunderschönen Büro….

Aber was oder wer bin ich denn sonst noch?

In meinem Leben als Mutter, Ehefrau und Geschäftfrau war nicht viel Zeit für mich. Nicht viel Zeit für Identität. Das weiss ich erst heute – wo ich durch unser Nestmodell und den wöchentlichen Wechsel auf einmal Zeit für mich habe.
Auf einmal sind da Zeitfenster, die ich nur mit mir und meinen Interessen füllen kann. Und ich stelle fest. Ich weiss nicht mehr, was diese sind…..

Die Pandemie hat sicherlich ihr Übriges dazu getan. Sie hat mir noch mehr Zeit genommen für mich und meine Identität. Die letzten zwei Jahre waren nur noch geprägt vom Hetzen und Bedürfnissen anderer füllen. Meine eigenen Bedürfnisse sind dabei völlig auf der Stecke geblieben.

Pflegenden Eltern muss es immer so gehen. Und diese Erkentniss macht mich unglaublich traurig!

Gravel Bike Liebe - LIV

Sport war und ist ein Teil meiner Identität

Auch, wenn ich in den letzten Jahren nicht mehr ganz so viel Sport machen konnte wie Mountainbikefahren, Laufen oder Skitourengehen. Sport war und ist immer schon ein Teil meiner Identität gewesen und wird es auch immer bleiben. Das kann nur der Sport! Er berührt mich auf eine Weise – und gibt mir ein Gefühl, dass ich nirgends anders habe.

Die Suche nach dem mehr….

Und so begann ich mich auf die Suche nach mir selbst. Nachdem, wer ich bin. Wer ich sein will, und was mich ausmacht, wenn ich keine Mutter oder Ehefrau bin.

Mein Beruf hat mir schon immer viel Identifikation gegeben. Und dafür bin ich sehr dankbar. Doch das alleine, reicht nicht aus.

Zu Beginn habe ich sie viel im Aussen gesucht. Habe mich im Aussen gesucht. Dachte, da muss sie doch irgendwo sein. Zwischen Begegnungen, Dates und Zeit mit Freunden. Doch mit dieser Annahme lag ich so was von falsch. Denn im Aussen ist man – besonders dann, wenn das Innen nicht stabil ist – so anpassungsähig und wandelbar, dass man oft gar nicht man selbst ist. Sondern nur ein Spiegel seines Umfeldes.

Mir wurde klar, ich kann mich nur in mir selbst wieder finden. In dem ich Zeit nur mit mir verbringe. Mit meinen Gedanken. Meinen Wünschen und meinen Träumen. Und ich gebe zu, dieser Gedanke hat mir Angst gemacht. Macht mir oft immer noch Angst.

Was, wenn ich zu jemandem geworden bin, den ich gar nicht mag?

Nachdem ich mich so viele Jahre über Dinge im Aussen definiert habe, hat mir das nach Innen sehen wirklich viel Angst gemacht. Was, wenn von mir nichts übrig geblieben ist? Früher war ich so oft kreativ. Habe gemalt, geschrieben und gebastelt. Doch seit Jahren hatte ich dafür werde Muse noch Zeit.

Kreativität – und das ist mir in diesem Prozess wieder so klar geworden – gibt uns auf eine so unglaubliche Art und Weise die Möglichkeit uns auszudrücken. Doch war dieser Kreativität in mir noch da? Oder hatte ich sie unter Terminen und Verpflichtungen begraben?

Und welche Werte machen mich aus. Werte, die nicht nur ausschliesslich was mit Mutter, Ehefrau oder Geschäftsfrau zu tun haben?

Sinnsuche nach den KIndern

Zeit für mich war mein Geschenk

So sehr ich am Anfang davor Angst hatte, alleine zu sein. Und es immer wieder vermieden habe – auch in den Wochen ohne Kindern. So sehr war sie am Ende auch ein Geschenk an mich selbst. Ich hörte auf, mich mit Nextflix und Instagram zu betäuben – eine Sache, die ich in den letzten Jahren meiner Ehe oft gemacht hatte, um nicht spüren zu müssen, wie unglücklich ich eigentlich war.

Ich fing wieder an mit dem Malen. Begann meine eigene Wohnung Stück für Stück einzurichten. Mich mit Design und Innenarchitektur auseinanderzusetzten. DIYS Videos anzusehen und wieder kreative Pläne zu schmieden.

Ich fuhr alleine in den Urlaub. Nach Griechenland ans Meer. Stieg wieder auf mein Gravel Bike und besuchte Freunde und Freundinnen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Ich bin noch lange nicht bei mir – aber auf einem guten Weg

Ich bin noch lange nicht wieder bei mir. Kann immer noch nicht genau sagen, wer ich bin und was mich ausmacht. Bin immer noch viel mehr Mutter und Geschäftsfrau als einfach nur Andrea – und doch weiss ich, ich bin auf einem guten Weg.

Es ist wahrscheinlich ein Prozess, den viele von uns mitmachen. Wenn die Kinder größer werden und die Freiräume wieder größer. Sie wollen gefüllt werden. Mit uns!

Wieder herauszufinden, wer ich sonst noch so bin ist ein wundervoller Prozess. Der mir auch immer wieder Angst macht – und mich immer wieder auf die Probe stellt. Und dennoch möchte ich ihn gehen und freue mich darauf… Auch, wenn er wahrscheinlich ein Leben lang andauern wird…

Skitourengehen lernen für Frauen – Womens Winter Camp

Skitourengehen lernen für Frauen – Womens Winter Camp

Immer, wenn ich erzähle, dass ich als Frau gerne Skitourengehe erlebe ich oft folgendes: Frauen, die sagen: „Das würde ich auch gerne machen – aber ich traue mich nicht.“ Und Männer die sagen: „Habe ich noch nie gemacht – gehe aber gerne mit dir mit!“
Woher kommt das? Dieser oft unbegründete Angst von Frauen – und dieser Hochmut der Männer? Dabei ist Skitourengehen lernen sowohl für Frauen, als auch für Männer sicherlich genauso leicht oder schwer. Meist ist es nur eine Sache des Mutes, der Einstellung – aber auch des richtigen Set-ups – um diesen wunderschönen Ausgleich zum Skifahren einfach mal auszuprobieren und zu lernen.


Womens Winter Camp – der perfekte Ort zum Skitourengehen lernen für Frauen

Skitourengehen lernen für Frauen
© Anna Kaiser Photografie

Vor 5 Jahren war ich das erste mal dabei beim Womens Winter Camp für Frauen – von und mit dem wundervollen Team von Fiedler Concept. Und kein Jahr war wie das andere. Jedes Jahr habe ich meine Skitourenskills verbessern können, tolle Frauen kennengelernt und wundervolle Markenpartner erlebt – die Frauen im Wintersport fordern und fördern. Jedes Jahr wurde ein tolles Rahmenprogramm geboten, waren wir in tollen Hotels und hatten die besten Skitourenguides, die man sich nur vorstellen konnte.
Ja – ich schwärme hier ganz schön – aber das nicht ohne Grund.

Dieses Jahr – im Januar 2022- wurder das Camp von so tollen Marken unterstützt wie adidas TERREX, Blizzard/Tecnica und Alpina. Und wir waren zu Gast im wunderschönen Skigebiet in Galtür.

Auf was sollte man beim Skitourengehenlernen achten?

Wer Skitourengehen lernen möchte braucht vor allem zwei Dinge; Spaß am Skifahren und an Bewegung. Für Skieinsteigerinnen ist das Skitourengehen leider nicht so richtig geeignet. Denn eine gewisse Sicherheit am Berg ist die Basis für den Spaß am Auf- und Abgehen mit den Tourenskiern.
Als ich das erste mal mit dem Womens Winter Camp zum Skitourengehen gegangen bin, war meine Erfahrung im Tiefschnee recht limitiert.

Lust auf Tiefschneefahren? So klappts….

Ihr kennt das vielleicht. Der Mann presst los in den Tiefschnee. Ihr vorsichtig hinterher. Er gibt ein paar kluge Sprüche von sich. Ihr seid genervt. Es klappt nicht. Die Stimmung kippt. Genau so war es zumindest bei mir. Und damit der Spaß am Tiefschneefahren schnell erledigt.

Mit dem Womens Winter Camp hat sich das geändert. Denn hier haben mir erfahrene Trainer und Trainerinnen gezeigt, auf was ich beim Fahren im Tiefschnee achten muss. Die Gruppe – die ja nur aus Frauen besteht – hatte eine so andere Dynamik als das Skifahren mit Männern. Warten, Geduld, Verstädnis sind hier selbstverständlich. Das macht einen riesen Unterschied. Gerade, wenn Tiefschnee für einen neu ist. Es nimmt Angst, gibt Selbstvertrauen und Sicherheit.

Die richtige Ausrüstung zum Skitourengehen

Auch nicht zu unterschätzen ist die richtige Ausrüstung beim Skitourengehen.
Neben Tourenskiern – wie z.B. denen von Blizzard – einem der Womens Winter Camp Partner sind Sonde, Schaufel und Pieps ebenso wichtig. Denn die Sicherheit am Berg sollte immer an erster Stelle stehen. Nach 4 Jahren Skitourengehen – in denen ich mit diese Dinge immer im Camp ausgeliehen habe, habe ich mir hierfür ein Set von Ortovox mit Schaufel, Sonde und Pieps gekauft (Amazon Link)

Mit der richtigen Bekleidung macht Skitourengehen zudem noch mehr Spaß. Denn anders als beim Skifahren, trägt man beim Skitourengehen idealerweise verschiedene Layer – also die Zwiebeltaktik. Denn beim bergauf Gehen schwitzt man eher. Beim bergab Fahren sollte es hingegen wieder wärmer sein.

Bei den Womens Wintercamps sind zum Glück immer tolle Bekleidungspartner dabei – bei denen ihr Euch die passenden Teile leihen könnt. So ist gerade für Skitourenanfängerinen die Erstinvestition nicht so hoch. In 2022 war Adidas Terrex Partner mit wirklich tollen, leichten und femininen Designs.


Adidas Terrex für Frauen - Skitouren Bekleigung
© Anna Kaiser Photografie

Sicherheit am Berg – das A und O

Gerade beim Skitourengehen ist Sicherheit das A und O. Denn anders als beim Skifahren, seid ihr abseits der Piste im Berg unterwegs. Und hier ist es wichtig Terrain und Equipment genau zu kennen.
Das ist auch der Grund, warum es sich beim Womens Winter Camp am ersten Tag immer um das Thema Sicherheit, Ausrüstung und Lawinenkunde dreht.

Die Bergführer:innen und Skilehrer:innen – die oftmals auch direkt aus der Region kommen – üben mit Euch die „Pieps-Suche“ – also simulieren mit Euch die Suche nach Verschütteten. Es werden alle Fragen rund um Lawinengefahren, Sonden- und Schaufeleinsatz und die Benutzung des LVs-Gerätes besprochen. Und auch der Einsatz des ABS Rucksacks, den ihr Euch vor Ort ebenfalls ausleihen könnt, wird simuliert.

Auch wenn ich seit 5 Jahren nun Skitouren gehen, bin ich die meiste Zeit mit erfahrenen Skilehrer:innen unterwegs. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es gibt mir Sichtheit und macht viel mehr Spaß. Denn so habe ich nicht nur die Möglichkeit mehr als nur einen Wanderweg mit den Tourenski den Berg zu erklimmen – sondern habe auch immer jemanden an meiner Seite, der zusätzlich auf meine Sicherheit achtet. Zusätzliches Plus – ich komme an Orte, an die ich ohne professionelle Unterstützung nicht gekommen wäre und kann mir gleichzeitig sicher sein, dass Auf- und Abstieg meinen Skitourenskill entsprechen.

Sktourengehen für Anfängerinnen
© Anna Kaiser Photografie


Skitourengehen – mein Gefühl von Freiheit

Und jetzt zu einem Fakt rund um das Skitourengehen – denn ich besonders als Anfängerin immer aufgesaugt habe wie ein Schwamm . Das Gefühl von Freiheit – oben auf dem Berg. Mit einer Gruppe von Gleichgesinnten – das ist so unglaublich. Immer und immer wieder

Skitourengehen lernen für Frauen – warum zögert ihr

Was ich euch also eigentlich sagen will mit diesem Blogartikel. Solltet ihr den Wunsch haben, Skitourengehen als Frau auszuprobieren: MACHT ES EINFACH! Ich weiss, wir Frauen unterschätzen uns manchmal – meist völlig zu unrecht. Ich weiss, es scheint schwierig zu sein – aber ich kann euch sagen: Viel schwieriger ist es den ersten Schritt zu machen, es überhaupt auszuprobieren – als es am Ende wirklich auf dem Berg zu stehen! Es gab noch keinen Moment am Berg, wo ich es bereut habe, mit dem Skitourengehen angefangen zu haben. Ganz im Gegenteil! Ich bin jedes mal wieder unglaublich traurig, wenn das Womens Winter Camp vorbei ist – denn ganz ehrlich – das sind einfach die schönsten Skitourenerlebnisse, die ich bis jetzt gemacht habe! MUT LOHNT SICH!

Self-Care Baby – wir sollten alle etwas liebevoller mit uns sein!

Self-Care Baby – wir sollten alle etwas liebevoller mit uns sein!

It has been a while! Ja, ich habe wirklich lange nicht mehr geblogged. Zumindest nicht hier unter die-anderl.de. In meinem Kopf habe ich wöchentlich Texte geschrieben. Über meine Arbeit, meinen Co-Woring-Space und so vieles mehr. Aber manchmal kommt eben das Leben dazwischen. Und die Self-Care – über die ich heute schreiben will.

Self-Care Baby – es wurde höchste Zeit

Self was??? Self-Care. Um mich selbst kümmern. Selbst gut zu sich sein! Ich mache das viel zu wenig! Ihr auch?
Immer ist irgend etwas. Mit den Kids. Mit dem Job. Irgendetwas Anderem. Zeit für mich bleibt da viel zu selten! Und dabei merke ich immer wieder, je weniger Zeit ich mir für mich selbst nehme, desto schlechter klappt auch der ganze Rest.

Tränen, Ängste und Mammographie

Vor fast einem Jahr war da so ein stechen in meiner Brust. Immer wieder! Immer stärker. Es machte mir eine riesen Angst! Ich war seit Jahren nicht mehr beim Frauenarzt gewesen. Gesundheitlich gab es keinen Grund – und die Vorsorge nahm ich nicht so wichtig. Ich nahm MEINE Gesundheit nicht so wichtig. Mein Kopf drehte sich wie ein Karussell. Was, wenn ich Krebs habe? Ist das die die Strafe dafür, dass ich so lange nicht beim Arzt war? Das ich meine eigene Gesundheit nicht so wichtig nahm wie die meiner Kinder?

Also ich von der Mammographie kam und der Befund negativ war, flossen meine Tränen! Aber nicht nur vor Erleichterung, sondern auch aus Wut über mich selbst! Wie konnte ich mit mir selbst so wenig wertschätzend umgehen? Warum nahm ich mich selbst und meine Bedürfnisse nicht wichtig? An diesem Tag beschloss ich, dass sich etwa ändern musste. Auch ich habe es verdient mir selbst Zeit, Aufmerksamkeit und Self-Care zu schenken!

Mein Weg der neuen Selbstliebe

Ich bin der festen Überzeugung – wie bei so vielen Dingen im Leben – Jeder und Jede muss seinen eigenen Weg finden. Es gibt nicht nur eine Lösung für alle. Sondern viele. So ist das auch bei der Self-Care.

Für mich bedeutet Selbstliebe heute nicht nur meine Gesundheit wichtig zu nehmen und daher alle Vorsorgetermine wahr zu nehmen, sondern auch Zeit für mich selbst und die Dinge, die mir gut tun!

Einsamkeit und Zeit nachzudenken

Ich bin wirklich gerne allein! Ich liebe Menschen – aber genauso wie ich Menschen und Austausch liebe, brauche ich Zeit für mich! Zeit, zum Reflektieren, zum Denken und zum Nichtstun. Denn genau diese Zeit kann am Ende oft die Produktivste und wichtigste Zeit sein!
Aber auch diese Zeit muss ich mir ganz bewusst zwischen Job, Familie und Co nehmen.
Früher habe ich oft abends, wenn die Kinder im Bett sind noch gearbeitet. Denn dieses Gefühl nicht mit der Arbeit fertig zu sein habe ich eigentlich ständig. Dennoch arbeite ich heute an mindestens 3 Tagen unter der Woche nicht. Denn diese drei Abende gehören nur mir. Und das tut sooooo gut

Die Welt dreht sich weiter, auch ohne die Überstunden. Das Haus ist vielleicht dreckiger – aber auch das überleben wir. Die Auswirkungen und der Verlust, den ich dadurch spüre ist so viel geringer als die Kraft und Zufriedenheit, die ich aus der Zeit nur für mich ziehe!

Sport – wieder den eigenen Körper fühlen

Das mit Sport wichtig ist, ist eigentlich kein Geheimnis mehr. Er war und ist immer schon ein Teil meines Lebens. Ein sehr wichtiger. Doch auch dieser Teil rutscht im Vereinbarkeitswahnsinn gerne mal hinten runter.
Daher plane ich ihn heute fest in meinen Alltag ein, um ihm genug Raum zu geben. Mit „Alltäglichem“ wie regelmäßiges Laufen gebe ich mir große Mühe – aber ich gebe zu, oft klappt das nicht so wie ich will.

Daher sind es „Sportevents“, die ich mir wie kleine Auszeiten oder Fluchten aus dem Alltag über das Jahr verteile. Denn diese plane ich langfristig, oft sind sie über mehrere Tage und haben damit noch mal einen ganz anderen Entspannungsfaktor.

Tourengehen ist so viel Spaß, Stille und Entspannung

Das sind Events wie das Womenswintercamp, bei dem ich vor drei Jahren das erste mal war – und seit dem fest in meinem jährlichen Kalender steht. Oder der Berlin-Halbmarathon, den ich dieses Jahr mit den wohl coolsten Frauen bestritten habe.
Auch mein Mountainbike-Downhill Versuch letztes Jahr war so ein Event – auch wenn er am Ende vielleicht nicht so endete, wie ich es mir gewünscht hatte.

Was ich persönlich bei der Auswahl der Events mittlerweile gemerkt habe – ich bin echt wählerisch geworden – und mag am liebsten Sportevents die „Women only“ sind. Denn gemeinsam nur mit Frauen Sport zu machen ist einfach so viel entspannter. Und das ist ja das was ich suche! Entspannung!

Körperlich und mental an Orte gehen, an denen ich noch nicht war. Auch eine Art „Self-Care“ für mich.

Die Königin der Frauenevents ist hier für ich sporting-women.de (unbezahlte Werbung aus ganzem Herzen) – egal ob Rennradfahren, Langlaufen, MTB-fahren, Summer-Events oder Mom&Kids Retreats. Das Team von Fiedler Konzept weiss einfach ganz genau was Frauen wollen. Dieses Events sind für mich immer die perfekte Möglichkeit mir eine sportliche Auszeit zu gönnen, Neues unverbindlich auszuprobieren und tolle, neue Frauen mit der gleichen sportlichen Leidenschaft kennenzulernen!

Ich, beim Schusters Ladys day – einen Tag neuen Sport und Equipment testen. Perfect day! ©Anne Kaiser

Die letzten 12 Jahre als (arbeitende) Mutter haben mich immer wieder an meine Belastungsgrenzen gebracht. Müdigkeit, die Tatsache, dass immer irgendwas zu kurz kommt. So viele Dinge die ich gerne machen will – und so wenig Zeit, die oft am Ende bleibt. Manchmal fühlt es sich an wie eine immer wiederkehrende Schleife. In Verbindung mit einem ständig lauernden schlechten Gewissen.

Ich für mich habe gelernt, dass ich hin und wieder daraus ausbrechen muss. Egoistisch sein könnte man sagen? Mich mal ganz vorne anstellen…

Für mich hat es eher was mit Wertschätzung zu tun. Wertschätzung von MIR selbst an MICH. Ich glaube, sie ist genauso wichtig, wie die Wertschätzung von anderen! Self-Care Baby 😉

Ich merke, wie es mir damit so viel besser geht! Und ich nachhaltiger mit mir und meinen Ressourcen haushalte. Ich hoffe, ich kann mir das noch lange bewahren! Und wenn nicht, dann muss ich einfach diesen Artikel nochmals lesen, um mich daran zu erinnern ;_)

Dieser Text geht raus an alle Hater – viel Grüße vom Karma Bus!

Dieser Text geht raus an alle Hater – viel Grüße vom Karma Bus!

Lange habe ich nicht mehr geblogged. Was nicht daran lag, dass ich nicht 20 Ideen für neue Blogtexte hatte, die ich eigentlich gerne schreiben wollte – oder Gedanken, die ich mit Euch teilen wollte. Sondern daran, dass meine Prioritäten momentan einfach anders gelagert waren. Manchmal kommt eben einfach das Leben dazwischen… Und dann gibt es diesen einen Moment, diese eine Person und du weisst, es ist Zeit! In meinem Fall war dies ein Kommentar, ein verbaler Schlag in den Magenraum, ein Angriff gegen eines meiner Kinder – ein Hater – oder um genauer zu sein eine Haterin… und ich wusste, meine Tasten, mein Blog sind mein Werkzeug, mein Filter und mein Statement, damit umzugehen. Und dies hat einen ganz besonderen Grund…


Liebe Hater – denkt an den Karmabus!

Dieser Text geht raus an alle Hater:


Die meinen, über mich und meine Fähigkeit als Mutter urteilen zu können, nur weil ich nicht nur meine Kinder, sondern auch noch meinen Beruf liebe!


Nur weil ihr euch nicht vorstellen könnt, dass beides zusammen funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es nicht geht! Ich bin ein Glückskind! Denn ich habe nicht nur die Möglichkeit, durch meine Selbstständigkeit selbst über meine Zeit zu bestimmen. Ich kann unser „Vereinbarkeits-Setting“ auch so an die Bedürfnisse meiner Kinder anpassen, dass es ALLEN gut geht!
Dies heisst aber dennoch nicht, dass uns das Leben als Familie immer leicht fällt, wir immer nur lachen und glücklich sind. Auch wir gehen durch Täler, haben Probleme zu überwinden und Seelen zu streicheln. Doch nur, weil ich Dir nicht ausführlich von diesen Problemen und Tälern berichte, Dich nicht an unseren Lösungen teilhaben lasse, ganz besonders nicht hier auf meinem Blog, heißt dies noch lange nicht, dass für uns als Familie unsere Kinder nicht immer im Mittelpunkt stehen.
Ganz im Gegenteil! Genau dadurch das ich Dir davon nicht erzähle schütze ich meine Kinder vor den Voruteilen wie von Menschen wie Dir!

Ich bin die Cheffin hier in meinem Blog! Ich entscheide, wie weit ich die Türe öffne und dich an meinem Leben teilhaben lasse. Mir ist klar, dass dies nicht überall auf Begeisterung trifft! Und das muss es auch gar nicht! Aber nur, weil Du meine Begeisterung für das digitale Gedanken teilen nicht nachvollziehen kannst, gibt Dir das noch lange nicht das Recht, über mich, meine Kinder und meine Leistung als Mutter zu richten oder hinter meinem Rücken zu lästern!


Die meinen, mein weiblicher Zusammenhalt wäre nur geheuchelt!


„Da redet die Anderl immer von weiblichem Zusammenhalt – und supportet mich dennoch nicht.“ Das hast Du mir (hintenrum) vor die Füße geworfen!

Schon in meinem Grundschulzeugnis stand: „Andrea sollte sich mehr auf sich selbst konzentrieren – und nicht so sehr auf die Bedürfnisse anderer“ und eigentlich hat sich das bis heute nicht wirklich geändert.

Ich biete mein Hilfe gerne und häufig an. Habe (so gut es geht) ein offenes Ohr und eine Schulter zum Anlehnen. Ich versuche, auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen Rücksicht zu nehmen.
Ich liebe es, Menschen und ganz besonders Frauen, zusammenzubringen und zu sehen, wie sie gemeinsam wachsen.
Doch ein wichtiger Faktor ist für mich hierbei, dass auch mein Umfeld dies tut – das gleiche Mindeset hat! Ich möchte nur da geben, wo auch weiter geteilt wird! Möchte nur da helfen, wo auch Wertschätzung vorhanden ist. Möchte ganz besonders die Frauen feiern, die dies auch für andere Frauen tun!
All dies Geben und Nehmen muss dabei nicht immer im Gleichgewicht sein! Manchmal haben wir mehr Kraft zum Geben – manchmal brauchen wir genau diese Kraft von Anderen.
Doch wenn ich merke – wie bei Dir – dass mein Angebot nach Hilfe abgelehnt wird – und mir im Nachgang dann aber das Nichtanbieten von Hilfe vorgeworfen wird – dann weiss ich: Wir zwei haben eben nicht den gleichen Mindeset!

Und das akzeptiere ich dann – ganz ohne Wertung und Groll! Denn wir Menschen sind nun mal verschieden. Und dies hat so viele Gründe und Wurzeln. Es steht mir gar nicht zu, diese zu bewerten oder darüber zu urteilen! Ich würde mir nur wünschen, Du würdest es auch nicht tun!


Die meinen, hinter meinem Rücken reden zu müssen

Irgendwie war ich schon immer eine Außenseiterin. Irgendwie war ich schon immer anders. Vielleicht ist dies auch nur ein Gefühl, das ich habe und mein Umfeld sieht dies völlig anders? Aber in meiner Schulzeit habe ich die Schattenseiten des „anders sein“ schmerzlich gespürt.
Ich war nie eine von den „Coolen“, gerade in der weiterführenden Schule waren da nur wenige, die zu mir hielten, während der Rest der Klasse über meinen eigenwilligen Kleidungsstil, meine dünnen Beine oder meine große Nase lästerten.
Bereits in dieser Zeit habe ich gelernt, mich abzugrenzen! Ich war nicht wie sie und wollte auch nicht so sein!

Ich fing an, meine rote Hose, die alle so Scheisse fanden erst recht zu tragen – und je mehr sie lästerten, desto hässicher wurde ihr Wesen für mich.

Noch heute kann ich wirklich schlecht mit Ausgrenzung und Mobbing umgehen, wenn ich es bei anderen sehe. Denn ich weiss, wie weh es tut, auf der anderen Seite zu stehen!

Wir müssen nicht jeden/jede mögen und alles gut finden! Aber nur weil wir etwas nicht gut finden, gibt uns dies noch lange nicht das Recht unser Gegenüber zu verletzen.

Du findest etwas nicht gut, was ich mache? Dann sag es mir! Von Angesicht zu Angesicht! Ich finde ein ehrliches, direktes und offenes Feedback auf Augenhöhe gibt uns immer wieder die Möglichkeit, uns zu verbessern und unser Handeln zu korrigieren und zu überdenken!

Doch nur, weil Du etwas nicht gut findest, was ich mache, gibt Dir das noch lange nicht das Recht, hinter meinem Rücken über mich zu lästern! Du hast kein Recht andere Menschen in deine Abneigung gegen mich hineinzuziehen und auch ihre Blick zu verklären!

Ich erwarte von niemandem, dass er mich gut findet! Aber erwarte nicht von mir, dass ich mich selbst nicht mehr gut finde, nur weil du meinst, hintenrum über mich urteilen zu müssen! I have been there!
Menschen wie Du können mich nicht mehr verletzen! Ich weiss wer ich bin, was ich kann und auch was ich nicht kann!
Ich habe kein Problem damit, Schwächen oder Fehler zuzugeben und sehe diese Fähigkeit als wahre Stärke!


Die Sache mit dem Karmabus!

Feel free to give me Feedback – but stop to judge!

Ich bin sonst kein besonders gläubiger Mensch! Aber ich glaube an den Karmabus!

Ich glaube daran, dass wir bekommen, was wir geben! Dass ein Herz voll Neid und Missgunst kein guter Ratgeber ist.

Ich bin der festen Überzeugung, dass genau dieser Neid und die Missgunst am Ende Euch selbst mehr schaden, kaputt macht und zerfrisst als euer Gegenüber!


To all the Haters out there:

Ihr werdet mich nicht klein kriegen! Ich werde nicht aufhören zu bloggen, nur weil ihr es nicht gut findet! Ich werde nicht aufhören meinen Beruf zu lieben und meine Vereinbarkeit zu leben, nur weil ihr nicht daran glaubt! Und ich werde auch nicht damit aufhören an Feminismus und Zusammenhalt zu glauben und dafür zu kämpfen, nur weil ihr es nicht tut! Ich werde nicht den Glauben an mich selbst verlieren, nur weil ihr es nicht tut! Ich werde nicht mein Leben verändern, nur um Euch zu gefallen!

Denn die einzigen Menschen, denen gegenüber ich mich tief verwurzelt und verantwortlich fühle sind meine Kinder, mein Mann, meine Eltern, meine Geschwister, meine Herzens-Freunde und ich selbst!
Das sind die Menschen, die auch da sind, wenn es mir mal nicht gut geht! Die mir ebenso viel geben wie nehmen! Die ich bedingungslos liebe!

Mein Herz, mein Geist und mein Ohr ist offen für Menschen, die mir ehrlich, auf Augenhöhe und offenen Herzens begegnen! Die ebenso wie ich an Zusammenhalt glauben, die reflektieren, kommunizieren und versuchen, vorurteilsfrei Menschen zu begegnen…


Und das lasse ich mir von niemandem nehmen! Auch nicht von Dir!


#WomenRock – Empowerment von und für Frauen mit Sabine Altena

#WomenRock – Empowerment von und für Frauen mit Sabine Altena

Vorab. Ich bin überwältigt von dem Feedback, dass ich von meinen Leserinnen und Lesern für meinen Text über Feminismus erhalten habe! Dieses Feedback hat mir aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen, uns stärken und Mut machen. Eine der Frauen, die dies in meinen Augen ganz besonders gut kann, ist meine Freundin Sabine Altena. Sabine ist Coach und Trainerin für Themen rund um Auftritt, Wirkung und Schlagfertigkeit und eine der coolsten und charismatischsten Frauen, die ich kenne. Womenrock!

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#WOMENROCK – Empowerment von und für Frauen mit Sabine Altena

 

Vor zwei Monaten hat Sabine die Initiative „WOMENROCK“ ins Leben gerufen. Mit WOMENROCK möchte Sabine Frauen stärken und sie (noch) besser machen. Aber ich denke, was genau sich hinter WOMENROCK steckt, kann euch Sabine am besten selbst sagen. Daher habe ich sie um ein Interview gebeten.

 

Sabine Altena und Andrea Reif WOMENROCK

Sabine und ich vor ein paar Monaten beim gemeinsamen Brainstorming

 

 

  • Liebe Sabine, Du hast Die Initiative „Women Rock“ ins Leben gerufen. Warum?

Ganz einfach: Weil Frauen rocken!!:)  – und das nach wie vor oft gar nicht wissen. Ich erlebe das oft in Trainings. Da sitzen grandiose, schöne schlaue Frauen – mit viel zu wenig Selbstbewusstsein. Diese innere Kraft und dieses innere Strahlen – das möchte ich ALLEN Frauen schenken, die Lust darauf haben.

 

  • Warum reine Frauen Trainings? 

Eines vorweg: Ich LIEBE Euch, Männer! Aber wenn nur Frauen zusammen sind, ist das ein ganz besonderer Vibe. Alle öffnen sich viel schneller, verstehen sich auch ohne Worte – und so entsteht eine ganz spezielle, kraftvolle und tolle Energie.

 

  • Macht es in deinen Augen auch einen Unterschied, ob ich als Frau einen Trainer oder eine Trainerin habe?

Bei Frauenthemen definitiv. Weil Männer sich da an manchen Ecken schwerer tun mit dem Verständnis der weiblichen (Un-)Logik. Klischees haben einen Grund!!:) Auch bei großen Ansammlungen von Frauen und mit vielen selbstbewussten Frauen ist manch grandioser männlicher Trainer dezent überfordert, ha ha. Prinzipiell macht´s aber auch mit den guten, smarten männlichen Kollegen einen riesigen Spaß. Gerade bei Leadership Themen können wir uns auch noch alle einiges abkucken und lernen von den Herren der Schöpfung.

 

  • In welchen Bereich glaubst Du, dass wir Frauen noch zulegen müssen, gegenüber Männern?

Ganz klar Selbstvertrauen und (gutes) Eigenbild. Sich selbst toll zu finden, ist essentiell – für eine Karriere genauso wie für ein schlicht glückliches, zufriedenes Leben.

Nicht zu- sondern ablegen dürfen wir auch die ständige Ruminterpretiererei: Was denkt er, was ich denke, was sie denkt, von dem die andere wiederum denkt, dass der eine, der gedacht hat, dass ich denke… – ihr wisst, was ich meine. Gerade im Umgang mit Männern dürfen wir unsere Gedanken im besten Sinne schlicht halten. Vorsicht allerdings, wenn es politisch wird in den oberen Führungsetagen. Da werden auch Männer oft kompliziert und berechnend. Die beste Waffe für uns Frauen ist hier: Vorbereitet sein auf ALLES – in Kombination mit allzeit umwerfendem Charme.

 

  • Was können wir Frauen oft viel besser als Männer.

Fühlen. Reinfühlen. Verstehen ohne Worte. Zuhören statt gleich Lösungen anbieten.

Das Umfeld schön machen: Lebens- und arbeitswert. Meiner Meinung nach völlig unterschätzt. Ich komme öfter mal in beigegraue Büros mit beigegrauen Möbeln und beigegrauen Böden. Funktional und still. Als ehemalige Radiofrau mit viel Musik im Kopf und Herz frage ich mich: Wer denkt sich sowas aus? Wie soll man sich da wohl fühlen? Manche Menschen verbringen in solchen Umfeldern Großteile ihres Lebens. Horror. Also Männer – lasst mal lieber die Frauen ran beim Interieur, auch wenn´s ein paar Euro mehr kostet.  Wer sich wohlfühlt, arbeitet besser!

Wir Frauen können auch: Führen ohne Krieg. Mit Liebe leiten. Ich glaube, ein Matriarchat könnte diese Welt zu einem wesentlich friedlicheren Ort machen.

Und ich glaube: Wir können viele der „männlichen“ Dinge genauso gut, nur wird das nach wie vor a) nicht überall selbstverständlich gefördert und ist b) auch immer noch nicht so in unseren Köpfen drin: Mit Zahlen, Daten, Fakten jonglieren als Ingenieurin, Physikerin oder CEOin, als Schreinerin und Elektrikerin. Es kommt langsam, immerhin. Und Mädels, auch hier seid ihr wichtig – traut Euch!

 

  • Wie arbeitest Du bei deinen Trainings?

Mein Motto: So viel Theorie wie nötig, so viel Praxis wie möglich. Beim selber tun und erfahren lernen wir nun mal am besten. Also gibt´s bei mir ein Minimum an Frontalbeschallung, viel Action und sehr viel Spaß. Der ist nämlich auch wichtig, damit was hängen bleibt.

Für alle Trainings, wo es nicht nur um Wissen, sondern um ein neues Verhalten geht, plane ich meistens mindestens 2 Tage, denn über Nacht passiert ganz viel. Für alle Working Mums, die 2 ganze Tage zeitlich nicht hinkriegen, überlege ich mir für 2019 noch was Cooles. Trainingsquickies am Vormittag z.B.

 

  • Was wünsch Du Dir für die Zukunft für uns Frauen?

Again: Matriarchat!! Ich wünsch mir Liebe – von Euch, für Euch. Starke Frauen, die von innen leuchten und wissen, was sie an sich selbst (wunderbares) haben. Ich wünsche uns Zusammenhalt, Mut und Leichtigkeit.

 

Ihr wollt noch mehr zu Sabines Trainings und Coachings wissen?
Dann schaut hier auf ihrer Homepage vorbei.

 

Warum ich eine Feministin bin

Warum ich eine Feministin bin

Es gibt Texte, die schwelen sehr lange in einem. Die Worte formen sich in deinem Kopf. Immer und immer wieder. Und am Ende fließen sie nur so aus deinen Fingern. Genau so ist es mit diesem Text! Denn heute möchte ich Euch sagen, warum ich Feministin bin! Aus voller Überzeugung!

 

Wie die Mutterschaft mich verändert hat

 

Als ich Mitte 20 war dachte ich, es gibt für mich keine Grenzen. Ich war flexibel, frei und ungebunden und habe mich beruflich so entwickeln können, wie ich es wollte. Mit 26 Jahren hatte ich mich das erste Mal erfolgreich selbstständig gemacht und arbeitete viel und gerne. Mein zukünftiger Mann und ich waren gerade zusammengezogen und führten eine emanzipierte Beziehung.

Also ich mit 27 das erste Mal schwanger wurde – und ich war damals mit viel Abstand die einzige Frau in meinem Freundeskreis die so „jung“ schwanger wurde, ging ich recht naiv mit dem Thema Mutterschaft um. Der Gedanke, dass das Gebären eines Kindes den Blick von außen auf mich verändern würde, war für mich völlig abwegig.

Heute 12 Jahre später weiss ich: Es gibt nichts anderes in meinem Leben, was die externen Erwartungen an mich als Person so verändert hat wie meine Mutterschaft.

 

Gebären als Qualitätsfaktor – oder eben nicht

 

Du hast doch eine tolle Figur, obwohl du drei Kinder hast! Dass du noch arbeitest, obwohl du drei Kinder hast! Du fährst alleine in den Urlaub, obwohl du drei Kinder hast? Du läufst noch Halbmarathon – aber du hast doch Kinder? Du willst Karriere machen – als Mutter von drei Kindern?

Seit ich Mutter bin wird mein ganzes Tun und Handeln – und dabei spreche ich nicht über mein aktives Handeln in meiner Rolle als Mutter, denn das ist noch mal ein ganz anderes Thema – an dem Fakt gemessen, dass ich Kinder ausgetragen habe. Als ob sich meine Intelligenz, meine sportlichen Fähigkeiten oder meine persönlichen Wünsche nur und ausschließlich an meiner Mutterschaft festmachen lassen.

Ich gestehe – ich habe dieses Stigma nie so ganz verstanden – und tue es bis heute nicht!

Parallel dazu war und bin ich erschrocken, wie wenig mein Mann an dem Fakt seiner Vaterschaft gemessen wird. Und selbst wenn seine Vaterschaft als relevantes Äquivalent herangezogen wird, dann meist eher zu seinem Vor- als Nachteil.

 

 

 

Wo ist der Unterschied zwischen einer Mutter und einem Vater?

 

Ganz rational gesehen – und ich liebe es die Dinge rational zu sehen – liegt der einzige Unterschied zwischen Müttern und Väter im Bezug auf die Elternschaft  lediglich im Austragen, Gebären und Stillen. Alle anderen Aufgaben, Pflichten und auch Emotionalitäten sind beidseitig vorhanden. (Oder sollten es zumindest sein). Warum also hat die Gesellschaft eine so andere Sicht auf mich als Frau?

In den letzten 12 Jahren hat dieser „andere Blick“ dazu geführt, dass ich weniger befördert wurde als meine anderen, kinderlosen Kollegen und Kolleginnen. Dieser andere Blick auf mich als Mensch hat dazu geführt, dass mir weniger zugetraut wurde. Sportlich, beruflich und gesellschaftlich.

Ich war dabei, als Männer abfällig über Frauen redeten, um die Leistung der Frau klein und ihre eigene groß zu reden. Ich habe erlebt, wie Männer sexistische Kommentare machten, um Frauen in Bedrängnis zu bringen. Ich habe selbst erlebt, was es beutet eine Frau in einer männderdominierten Branche wie der des Sportmanagements zu sein.

All diese Erlebnisse haben dazu geführt, dass ich immer unzufriedener wurde. Und wütend. Und laut! Dabei habe ich mich aber nie als Feministin gesehen, sondern vielmehr als Frau, die ihre Meinung sagt. Die dagegen hält, wenn Männer versuchen Frauen klein zu reden. Die ihre Stimme erhebt, wenn sie Ungerechtigkeit gegenüber Frauen wahrnimmt.

 

Warum ich mich heute als Feministin bezeichne

 

Ausschlaggebend für mich, mich klar und laut zum Feminismus zu bekennen, war allerdings folgendes Erlebnis:

Zusammen mit einem Geschäftspartner bereitete ich telefonisch ein Meeting mit einem Kunden vor. Ich fragte den Kunden – wer an unserem Meeting teilnehmen wird und er benannte nur männliche Kollegen. Da ich mit dem Kunden ein sehr lockeres Verhältnis besaß, meinte ich darauf hin, dass ich mir für das nächste Meeting mehr Diversität wünschen würde. Kurz nachdem ich dies ausgesprochen hatte, entschuldigte sich mein Geschäftspartner bei ihm und meinte: „Tut mir leid – Andrea ist Feministin.“

Ich war in der Situation so perplex über diese Aussage, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte. Lediglich ein kurzes „Und das ist gut so“ konnte ich mir nicht verkneifen.

Für mich war dieses Ereignis so einschneidend, dass mir klar wurde, wie wichtig es ist, offen und eindeutig zum Feminismus zu stehen! Denn solange nur einige wenige von uns sich zum Feminismus bekennen, solange ist es für die Männerwelt einfach, diese Haltung gegen uns zu verwenden.

 

Ich bin eine Feministin

 

 

Der Feminismus – die goldene Rüstung des (wirklich) modernen Mannes

 

Und während ich dies hier aufschreibe frage ich mich gleichzeitig, warum immer noch so wenige Männer sich als Feminist bezeichnen? Sich für echte Gleichberechtigung einsetzen.

Denn das Grundanliegen aller feministischen Strömungen sind die Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit für alle Menschen, die im öffentlichen wie auch im persönlichen Leben verwirklicht werden soll. Ihre Vielfalt bietet Ansätze und Potentiale für die Gestaltung des gegenwärtigen tiefgreifenden sozialen Wandel. (Quelle: hier)

Es erschließt sich mir nicht, wie Männer nicht für Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit eintreten können. Wie sie aus Angst vor dem Verlust der eigenen Privilegien nicht Vielfalt und Gleichheit fördern und fordern.
Dass im beruflichen Kontext gesehen – diverse Teams erfolgreicher sind – darüber habe ich schon vor mehr als drei Jahren geschrieben.

Auf der anderen Hand sehe ich Männer wie Robert Franken, die mit dem klaren Bekenntnis zum Feminismus sogar Geld verdienen. Denn Gleichberechtigung ist gerade in Zeiten des „Fachkräftemangels“ mehr als nur relevant für viele Unternehmen.

Daher wäre es für die Männer so einfach, sich diese goldene Rüstung umzuwerfen – klar zum Feminismus zu stehen, damit ihre Mütter, Frauen und Töchter zu fördern und zu stärken, so wie sie es meist bereits unaufgefordert über Jahre getan haben und weiterhin werden.
Ich bin mir sicher, sie würden ebenso dafür gefeiert werden, wie ich es bei Robert Franken erlebt habe. Und das ist überhaupt nicht abwertend gemeint! Ganz im Gegenteil.
Und am Ende ist Feminismus einfach auch gesellschaftlicher Zusammenhalt über alle gegebenen Grenzen hinweg. Und dieser ist in der heutigen Zeit in meinen Augen noch wichtiger, als bisher.

Daher:

Ich bin Andrea – und ich bin überzeugte Feministin!

Und ihr?