Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass ich mich nach mehr als 20 Jahren von dem Vater meiner Kinder getrennt habe. Ein Jahr, das viele Hochs und viele Tiefs hatte. Ein Jahr in dem es viel darum ging, mich wiederzufinden. Und ein Jahr, in dem ich mich oft gefragt habe: „Wer bin ich?“
Wer bin ich – eigentlich eine einfache Frage…
Klar – ich bin Andrea – 44 Jahre – Mutter von 3 Kindern. Das weiss ich. Aber was ich nun nicht mehr bin: „Die Ehefrau von….“ Und auch, wenn dieser Schritt ganz bewusst getroffen wurde von mir – habe ich mit ihm doch etwas an Identität verloren. Jetzt bin ich nicht mehr „die Frau von“… Jetzt bin ich die Ex-Frau – also jemand, der gescheitert ist in seinem Vorhaben „bis ans Ende unseres Lebens… (Sidenote: Das haben wir uns auf unserer Hochzeit nie geschworen, da ich dies schon damals als heuchlerisch empfunden habe)
Ich bin die Alleinerziehende – oder Getrennterziehene, wie ich lieber sage…
Ich bin Andrea die Geschäftsfrau – mit meiner eigenen Firma, tollen Mitarbeitenden und einem wunderschönen Büro….
Aber was oder wer bin ich denn sonst noch?
In meinem Leben als Mutter, Ehefrau und Geschäftfrau war nicht viel Zeit für mich. Nicht viel Zeit für Identität. Das weiss ich erst heute – wo ich durch unser Nestmodell und den wöchentlichen Wechsel auf einmal Zeit für mich habe. Auf einmal sind da Zeitfenster, die ich nur mit mir und meinen Interessen füllen kann. Und ich stelle fest. Ich weiss nicht mehr, was diese sind…..
Die Pandemie hat sicherlich ihr Übriges dazu getan. Sie hat mir noch mehr Zeit genommen für mich und meine Identität. Die letzten zwei Jahre waren nur noch geprägt vom Hetzen und Bedürfnissen anderer füllen. Meine eigenen Bedürfnisse sind dabei völlig auf der Stecke geblieben.
Pflegenden Eltern muss es immer so gehen. Und diese Erkentniss macht mich unglaublich traurig!
Sport war und ist ein Teil meiner Identität
Auch, wenn ich in den letzten Jahren nicht mehr ganz so viel Sport machen konnte wie Mountainbikefahren, Laufen oder Skitourengehen. Sport war und ist immer schon ein Teil meiner Identität gewesen und wird es auch immer bleiben. Das kann nur der Sport! Er berührt mich auf eine Weise – und gibt mir ein Gefühl, dass ich nirgends anders habe.
Die Suche nach dem mehr….
Und so begann ich mich auf die Suche nach mir selbst. Nachdem, wer ich bin. Wer ich sein will, und was mich ausmacht, wenn ich keine Mutter oder Ehefrau bin.
Mein Beruf hat mir schon immer viel Identifikation gegeben. Und dafür bin ich sehr dankbar. Doch das alleine, reicht nicht aus.
Zu Beginn habe ich sie viel im Aussen gesucht. Habe mich im Aussen gesucht. Dachte, da muss sie doch irgendwo sein. Zwischen Begegnungen, Dates und Zeit mit Freunden. Doch mit dieser Annahme lag ich so was von falsch. Denn im Aussen ist man – besonders dann, wenn das Innen nicht stabil ist – so anpassungsähig und wandelbar, dass man oft gar nicht man selbst ist. Sondern nur ein Spiegel seines Umfeldes.
Mir wurde klar, ich kann mich nur in mir selbst wieder finden. In dem ich Zeit nur mit mir verbringe. Mit meinen Gedanken. Meinen Wünschen und meinen Träumen. Und ich gebe zu, dieser Gedanke hat mir Angst gemacht. Macht mir oft immer noch Angst.
Was, wenn ich zu jemandem geworden bin, den ich gar nicht mag?
Nachdem ich mich so viele Jahre über Dinge im Aussen definiert habe, hat mir das nach Innen sehen wirklich viel Angst gemacht. Was, wenn von mir nichts übrig geblieben ist? Früher war ich so oft kreativ. Habe gemalt, geschrieben und gebastelt. Doch seit Jahren hatte ich dafür werde Muse noch Zeit.
Kreativität – und das ist mir in diesem Prozess wieder so klar geworden – gibt uns auf eine so unglaubliche Art und Weise die Möglichkeit uns auszudrücken. Doch war dieser Kreativität in mir noch da? Oder hatte ich sie unter Terminen und Verpflichtungen begraben?
Und welche Werte machen mich aus. Werte, die nicht nur ausschliesslich was mit Mutter, Ehefrau oder Geschäftsfrau zu tun haben?
Zeit für mich war mein Geschenk
So sehr ich am Anfang davor Angst hatte, alleine zu sein. Und es immer wieder vermieden habe – auch in den Wochen ohne Kindern. So sehr war sie am Ende auch ein Geschenk an mich selbst. Ich hörte auf, mich mit Nextflix und Instagram zu betäuben – eine Sache, die ich in den letzten Jahren meiner Ehe oft gemacht hatte, um nicht spüren zu müssen, wie unglücklich ich eigentlich war.
Ich fing wieder an mit dem Malen. Begann meine eigene Wohnung Stück für Stück einzurichten. Mich mit Design und Innenarchitektur auseinanderzusetzten. DIYS Videos anzusehen und wieder kreative Pläne zu schmieden.
Ich fuhr alleine in den Urlaub. Nach Griechenland ans Meer. Stieg wieder auf mein Gravel Bike und besuchte Freunde und Freundinnen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Ich bin noch lange nicht bei mir – aber auf einem guten Weg
Ich bin noch lange nicht wieder bei mir. Kann immer noch nicht genau sagen, wer ich bin und was mich ausmacht. Bin immer noch viel mehr Mutter und Geschäftsfrau als einfach nur Andrea – und doch weiss ich, ich bin auf einem guten Weg.
Es ist wahrscheinlich ein Prozess, den viele von uns mitmachen. Wenn die Kinder größer werden und die Freiräume wieder größer. Sie wollen gefüllt werden. Mit uns!
Wieder herauszufinden, wer ich sonst noch so bin ist ein wundervoller Prozess. Der mir auch immer wieder Angst macht – und mich immer wieder auf die Probe stellt. Und dennoch möchte ich ihn gehen und freue mich darauf… Auch, wenn er wahrscheinlich ein Leben lang andauern wird…
Immer, wenn ich erzähle, dass ich als Frau gerne Skitourengehe erlebe ich oft folgendes: Frauen, die sagen: „Das würde ich auch gerne machen – aber ich traue mich nicht.“ Und Männer die sagen: „Habe ich noch nie gemacht – gehe aber gerne mit dir mit!“ Woher kommt das? Dieser oft unbegründete Angst von Frauen – und dieser Hochmut der Männer? Dabei ist Skitourengehen lernen sowohl für Frauen, als auch für Männer sicherlich genauso leicht oder schwer. Meist ist es nur eine Sache des Mutes, der Einstellung – aber auch des richtigen Set-ups – um diesen wunderschönen Ausgleich zum Skifahren einfach mal auszuprobieren und zu lernen.
Womens Winter Camp – der perfekte Ort zum Skitourengehen lernen für Frauen
Vor 5 Jahren war ich das erste mal dabei beim Womens Winter Camp für Frauen – von und mit dem wundervollen Team von Fiedler Concept. Und kein Jahr war wie das andere. Jedes Jahr habe ich meine Skitourenskills verbessern können, tolle Frauen kennengelernt und wundervolle Markenpartner erlebt – die Frauen im Wintersport fordern und fördern. Jedes Jahr wurde ein tolles Rahmenprogramm geboten, waren wir in tollen Hotels und hatten die besten Skitourenguides, die man sich nur vorstellen konnte. Ja – ich schwärme hier ganz schön – aber das nicht ohne Grund.
Dieses Jahr – im Januar 2022- wurder das Camp von so tollen Marken unterstützt wie adidas TERREX, Blizzard/Tecnica und Alpina. Und wir waren zu Gast im wunderschönen Skigebiet in Galtür.
Auf was sollte man beim Skitourengehenlernen achten?
Wer Skitourengehen lernen möchte braucht vor allem zwei Dinge; Spaß am Skifahren und an Bewegung. Für Skieinsteigerinnen ist das Skitourengehen leider nicht so richtig geeignet. Denn eine gewisse Sicherheit am Berg ist die Basis für den Spaß am Auf- und Abgehen mit den Tourenskiern. Als ich das erste mal mit dem Womens Winter Camp zum Skitourengehen gegangen bin, war meine Erfahrung im Tiefschnee recht limitiert.
Lust auf Tiefschneefahren? So klappts….
Ihr kennt das vielleicht. Der Mann presst los in den Tiefschnee. Ihr vorsichtig hinterher. Er gibt ein paar kluge Sprüche von sich. Ihr seid genervt. Es klappt nicht. Die Stimmung kippt. Genau so war es zumindest bei mir. Und damit der Spaß am Tiefschneefahren schnell erledigt.
Mit dem Womens Winter Camp hat sich das geändert. Denn hier haben mir erfahrene Trainer und Trainerinnen gezeigt, auf was ich beim Fahren im Tiefschnee achten muss. Die Gruppe – die ja nur aus Frauen besteht – hatte eine so andere Dynamik als das Skifahren mit Männern. Warten, Geduld, Verstädnis sind hier selbstverständlich. Das macht einen riesen Unterschied. Gerade, wenn Tiefschnee für einen neu ist. Es nimmt Angst, gibt Selbstvertrauen und Sicherheit.
Die richtige Ausrüstung zum Skitourengehen
Auch nicht zu unterschätzen ist die richtige Ausrüstung beim Skitourengehen. Neben Tourenskiern – wie z.B. denen von Blizzard – einem der Womens Winter Camp Partner sind Sonde, Schaufel und Pieps ebenso wichtig. Denn die Sicherheit am Berg sollte immer an erster Stelle stehen. Nach 4 Jahren Skitourengehen – in denen ich mit diese Dinge immer im Camp ausgeliehen habe, habe ich mir hierfür ein Set von Ortovox mit Schaufel, Sonde und Pieps gekauft (Amazon Link)
Mit der richtigen Bekleidung macht Skitourengehen zudem noch mehr Spaß. Denn anders als beim Skifahren, trägt man beim Skitourengehen idealerweise verschiedene Layer – also die Zwiebeltaktik. Denn beim bergauf Gehen schwitzt man eher. Beim bergab Fahren sollte es hingegen wieder wärmer sein.
Bei den Womens Wintercamps sind zum Glück immer tolle Bekleidungspartner dabei – bei denen ihr Euch die passenden Teile leihen könnt. So ist gerade für Skitourenanfängerinen die Erstinvestition nicht so hoch. In 2022 war Adidas Terrex Partner mit wirklich tollen, leichten und femininen Designs.
Gerade beim Skitourengehen ist Sicherheit das A und O. Denn anders als beim Skifahren, seid ihr abseits der Piste im Berg unterwegs. Und hier ist es wichtig Terrain und Equipment genau zu kennen. Das ist auch der Grund, warum es sich beim Womens Winter Camp am ersten Tag immer um das Thema Sicherheit, Ausrüstung und Lawinenkunde dreht.
Die Bergführer:innen und Skilehrer:innen – die oftmals auch direkt aus der Region kommen – üben mit Euch die „Pieps-Suche“ – also simulieren mit Euch die Suche nach Verschütteten. Es werden alle Fragen rund um Lawinengefahren, Sonden- und Schaufeleinsatz und die Benutzung des LVs-Gerätes besprochen. Und auch der Einsatz des ABS Rucksacks, den ihr Euch vor Ort ebenfalls ausleihen könnt, wird simuliert.
Auch wenn ich seit 5 Jahren nun Skitouren gehen, bin ich die meiste Zeit mit erfahrenen Skilehrer:innen unterwegs. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es gibt mir Sichtheit und macht viel mehr Spaß. Denn so habe ich nicht nur die Möglichkeit mehr als nur einen Wanderweg mit den Tourenski den Berg zu erklimmen – sondern habe auch immer jemanden an meiner Seite, der zusätzlich auf meine Sicherheit achtet. Zusätzliches Plus – ich komme an Orte, an die ich ohne professionelle Unterstützung nicht gekommen wäre und kann mir gleichzeitig sicher sein, dass Auf- und Abstieg meinen Skitourenskill entsprechen.
Und jetzt zu einem Fakt rund um das Skitourengehen – denn ich besonders als Anfängerin immer aufgesaugt habe wie ein Schwamm . Das Gefühl von Freiheit – oben auf dem Berg. Mit einer Gruppe von Gleichgesinnten – das ist so unglaublich. Immer und immer wieder
Skitourengehen lernen für Frauen – warum zögert ihr
Was ich euch also eigentlich sagen will mit diesem Blogartikel. Solltet ihr den Wunsch haben, Skitourengehen als Frau auszuprobieren: MACHT ES EINFACH! Ich weiss, wir Frauen unterschätzen uns manchmal – meist völlig zu unrecht. Ich weiss, es scheint schwierig zu sein – aber ich kann euch sagen: Viel schwieriger ist es den ersten Schritt zu machen, es überhaupt auszuprobieren – als es am Ende wirklich auf dem Berg zu stehen! Es gab noch keinen Moment am Berg, wo ich es bereut habe, mit dem Skitourengehen angefangen zu haben. Ganz im Gegenteil! Ich bin jedes mal wieder unglaublich traurig, wenn das Womens Winter Camp vorbei ist – denn ganz ehrlich – das sind einfach die schönsten Skitourenerlebnisse, die ich bis jetzt gemacht habe! MUT LOHNT SICH!
Vor einigen Tagen bin ich auf Instagram gefragt worden, wie ich das mit der Selfcare mache? Wie ich es schaffe – gerade auch aktuell in Zeiten von Corona – mir Zeit für mich zu nehmen. Zeit für mich, das ist für mich meistens ein kleiner Lauf, eine Tour auf dem Rennrad oder eine Runde auf dem Mountainbike.
Laufen – meine Art von Selfcare
Das Laufen ist für mich die einfachste und schönste Art mir etwas MeTime zu ermöglichen. Sportklamotten und Schuhe an – und dann kann es schon los gehen. Meist einfach nur eine halbe Stunde. Die aber so viel für mich verändert. Die Rückenschmerzen vom langen Sitzen am Bürotisch sind weg, der Kopf mit allen to dos ist leer und ich fühle mich danach so viel leichter!
Im Alltag vergesse ich genau dieses Gefühl leider viel zu oft. Zwischen all den Terminen und Co muss ich mir diese Art der Selfcare oft „erzwingen“ .
Mein kleiner Selfcare-Helfer
Was mir hilft mir Zeit für mich fest in meinen Kalender zu schreiben, sind kleine Verpflichtungen. Z.B. Laufevents. Laufevents geben mir noch mal einen extra Schub Motivation. Daher habe ich mich für diesen Sommer unter anderem für die Challenge Women angemeldet. Eigentlich wäre ich diese Jahr sogar bei der Challenge Roth gestartet. Aber da diese abgesagt ist, ist der Virtuel Run der Challenge Women ein kleines und sehr schönes Trostpflaster für mich. Vor drei Jahren startete ich bei der Challenge Women selbst. Und es war ein echtes Highlight und echte Frauenpower.
Mein Challenge Women Start 2018
Virtual Run und „Women supporting Women“
Ein weiterer Grund, warum die Challenge Women für mich etwas ganz Besonders ist? Die Organisatorinnen hinter der Challenge Women sind Monika Fiedler und Team aus so vielen tollen, sportbegeisterten Frauen. Die Events von Fiedler Concepts – ob das Womens Winter Camp, Womens Summer Festival und viele mehr – sind so unglaublich tolle Events ganz besonders auf die Bedürfnisse von und Ladys angestimmt.
Und alle diese tollen Events können dieses Jahr nicht stattfinden – was einfach unglaublich schade ist!
Lauft mit mir den Virtual Challenge Women Run am 04. und 05. Juni – für ein bisschen Selfcare
Lasst uns das doch gemeinsam machen! Gemeinsam Selfcare betreiben, gemeinsam Laufen und dabei auch noch ein Team von unglaublich tollen Frauen unterstützten.
5 Kilometer, die einfach nur Spaß machen sollen. 5 Kilometer die uns verbinden sollen – über ganz Deutschland verteilt. Lust? Dann könnt ihr euch hier anmelden. Ihr könnt mit oder ohne Zeitmessung laufen. Wir können gemeinsam die Challenge Women Playlist hören, während wir laufen. Ich bin mir sicher, das wird toll. Und mit Eurer Anmeldung spendet ihr gleichzeitig auch 2 Euro an die Charity Organisation ZONTA, die Frauen unterstützt.
Im Zuge der Aktion #CoronaElternrechnenab, die von Rona und Sonja zusammen mit EditionF ins Leben gerufen wurde, habe ich eben mal zusammengerechnet: Seit mehr als 6 Wochen Unterrichte ich – wenn man das so nennen kann – meine Kinder zu Hause. Das sind 240 Stunden, die ich bereits für das sogenannte Homeschooling meiner Kinder investiert habe. Bei dieser Zahl ist mir erstmal die Kinnlade runter geklappt.
Corona Eltern rechnen ab – der offene Brief an unsere Regierung
Mein Leben war vor Corona schon anspruchsvoll. 3 schulpflichtige Kinder, eine eigene Firma mit zwei Mitarbeitenden und kein Kind, dass in eine nachschulische Betreuung geht. Denn für meinen Großen Sohn wird dies in seiner Altersstufe nicht mehr angeboten und mein mittlerer Sohn kommt aufgrund seiner Hochsensibilität mit einer zu langen Betreuung weg von zu Hause nicht zu recht. Und so habe ich das große Glück – ganz besonders jetzt, in Zeiten von Corona – das ein Au Pair bei uns lebt und uns bei der Betreuung meiner Kinder unterstützt. Denn eines war schon vor Corona klar. Arbeit und Kinder lassen sich ohne Unterstützung nicht vereinbaren!
Und da ist noch meine Firma. Löhne zu zahlen und Miete und weitere Verbindlichkeiten die beglichen werden müssen. D.h. ich hatte schon einen sehr anspruchsvollen Beruf – und seit dem 16. März habe ich noch einen Weiteren – als Aushilfslehrkraft. Das Problem dieses neuen, mir ungefragt übermittelten Zusatzjobs – er vermindert die Zeit, die ich für die Arbeit für meine Firma und meine Mitarbeiterinnen zur Verfügung habe und sorgt so für erhebliche, finanzielle Ausfälle.
Ich bin eine Mutter – und ich bin eine wirtschaftliche Kraft in diesem Land und will gesehen werden
Ich habe großes Verständnis für die Öffnung der Gastronomie, von Fitness-Studios, Bekleidungsgeschäften und ja, auch für die Wiederaufnahme von Bundesligaspielen. Denn dies alles sind wichtige Wirtschaftsfaktoren und mit der Wiederaufnahme werden Arbeitsplätze gesichert und auch Steuereinnahmen, die unser Staat heute mehr denn je braucht.
Was mich bei all der Wiederaufnahme aber irritiert: In Unternehmen im ganzen Land arbeiten Mütter und Väter. Genau diese Mütter und Väter haben aber gar nicht ausreichend Zeit die erforderliche Wirtschaftsleistung zu erbringen, denn sie sind mit der Betreuung ihrer Kinder beschäftigt.
Warum sind die Politiker dieses Landes bereit auf diese Wirtschaftskraft zu verzichten? Warum wird nicht ausreichend nach Lösungen gesucht, auch uns Eltern wieder die Möglichkeit zu geben unserer Erwerbsarbeit nachzugehen?
Ich stelle meine Wirtschaftskraft nicht kostenfrei zur Verfügung
Da ich auf diese Frage bis heute keine Antwort bekommen habe. Da wir Eltern weiterhin mit unseren Sorgen, unseren Belastungsgrenzen alleine gelassen werden, drehen wir Eltern nun eben den Spieß um. Wir stellen unsere Wirtschaftskraft – die ohne Rückfragen, ohne Hilfestellungen und ohne jegliche Kommunikation eingefordert wird – unserer Regierung in Rechnung.
Im Detail sieht dies so aus:
Ich stelle meine Arbeitszeit – die ich aktuell in die Betreuung und Beschulung meiner Kinder investiere – anstatt in meine Firma, meine Kunden und meiner Mitarbeitenden in Rechnung. Eigentlich müsste ich ja noch den wirtschaftlichen Schaden, der mir und meinen Mitarbeitenden durch diese hohe Anzahl an Minusstunden auf meiner Seite entsteht mit in die Rechnung mit aufnehmen! Und durch genau diesen Schaden auf meiner Seite nimmt mir der Staat auch die Möglichkeit Umsatz zu generieren, auf den wiederum ich Steuern zahlen würde – die dann dem Staat als Mehreinnahmen zur Verfügung stehen würden.
6 Wochen für 12.423,60 Euro – das ist ein echtes Schnäppchen für den Staat
Da ich schon vor der Corona-Krise recht wenig an öffentlicher Betreuungsunterstützung bezogen habe, ist dies zum Glück noch relativ wenig Extrazeit im Vergleich zu einer Familie, deren Kinder vorher bis 16 Uhr betreut wurden. Zudem fallen bei uns – nicht wie bei vielen anderen Familien – keine Extrakosten für Mittagessen und Co an, weil unsere Kinder sonst im Kita oder Hort zu Mittag gegessen haben. Denn auch hier haben wir uns bereits vor der Corona-Krise selbst geholfen und damit Kinder und Beruf vereinbart.
Und weil ich weiss, dass der Staat momentan bereits ziemlich knapp bei Kasse ist, stelle ich meine Erbrachte Leistung auch mit einem reduzierten Stundensatz zur Verfügung. Und nicht dem Stundensatz, für den ich sonst für meine Kunden arbeite. Das finde ich schon recht großzügig von mir.
Warum ich das tue? Weil ich müde bin das Familien nicht gesehen werden!
Wir Familien werden von der Politik nicht gesehen – wir werden übersehen. Wir müssen um Betreuungsplätze kämpfen und geben am Ende unsere Kinder in Einrichtungen mit schlechten Betreuungsquoten und schlecht bezahlten, überarbeiteten Erzieher/innen. Unsere Kinder sind Teil eines Schulsystems, das veraltet, analog und vergessen ist. Mit dreckigen Schultoiletten, wenig Raum für Kinder mit erhöhtem Betreuungsaufwand und Lehrmethoden die nicht zur beruflichen Zukunft unserer Kinder passen. Denn wir Familien werden übersehen. Weil wir nicht laut genug sind. Weil wir auch vorher schon am Limit waren. Mein Brief geht morgen in die Post. Ich bin nicht nur müde von der Dreifachbelastung. Ich bin auch müde vom „nicht gesehen werden“!
Mitmachen bei #CoronaElternrechnenab
Wenn auch du bei „Corona Eltern rechnen ab“ mitmachen willst, dann kannst Du hier die Rechnungsvorlage herunterladen und so auch eine Rechnung an deine Landesregierung schicken. Denn wir Eltern haben es endlich verdient gesehen zu werden!
Also ich vor zwei Wochen eine Story auf Instagram zum Weg meiner Ernährungsumstellung hin zu vegetarischer Ernährung gemacht habe – und dabei erzählt habe, was die Ernährungsumstellung bei Schuppenflechte bei mir bewirkt hat, habe ich nicht mit diesem großen Interesse gerechnet. Als ich mich jetzt im Vorfeld zu diesem Artikel mit ein paar Fakten und Zahlen zu Psoriasis beschäftigt habe, wurde mir klar warum:
3% aller Deutschen leiden unter Schuppenflechte
Quelle Psoriasis Bund
Das hört sich jetzt erst einmal nach gar nicht so viel an. Dabei bedeutet dies, dass in Deutschland 2.4 Mio. Menschen an Psoriasis erkrankt sind (Quelle: Psoriasis Bund) .
Was sind Schuppenflechten?
In schlimmen Zeiten sah mein Kopf so aus!
Zuerst die gute Nachricht. Schuppenflechten sind nicht ansteckend. Allerdings können sie – oder zumindest die Anlage für Schuppenflechte vererbt werden. So wie dies bei mir der Fall ist. Leidet man unter Psoriasis hat man eine autoimmun vermittelte Entzündungskrankheit im Bereich der Zellenbildung. Hautzellen entwickeln sich wesentlich schneller als bei einem „gesunden“ Menschen. In nur 6 bis 7 Tagen erneuert sich meine oberste Hautschicht. Anstatt normalerweise in 26 bis 27 Tagen. Das hört sich jetzt erst mal gar nicht so schlimm an. Das Problem: Diese sich schnell entwickelnden Hautzellen sind noch nicht „fertig entwickelt“ und führen somit zu einer Verdickung auf der Haut, da sie sich nicht wie gesunde Zellen automatisch von der Oberfläche lösen.
Meine Schuppenflechte auf dem Kopf
Ich habe das große Glück, dass ich die meiste Zeit nur Schuppenflechte auf dem Kopf habe. Denn diese sieht man nicht direkt und ist somit auch nicht komischen Blicken ausgesetzt. Allerdings führte es auch immer dazu, dass ich keine dunkle Kleidung tragen konnte, da ich innerhalb weniger Minuten aussah, als sein ich aus einem Schneesturm gekommen. Ich hatte riesige schuppige Stellen am Kopf, die ich mir nachts immer wieder blutig kratzte. In besonders stressigen Phasen wanderte die Schuppenflechte auch auf mein Auge und teilweise sogar in mein Innenohr. Das tat weh, sah nicht schön aus und war einfach nur unangenehm!
Langsame Ernährungsumstellung – mein Weg
Bereits vor ca. 6 Jahren begann meine Reise der Ernährungsumstellung. Ich war so müde von diesen ständigen Schuppen und offenen Stellen am Kopf, hatte alles an Cremes und Shampoos ausprobiert was der Markt hergab. Aber nichts half. In einem alten Gesundheitsbuch, das mir eine Kollegin zeigte wurde der Einfluss von Schweinefleisch auf Psoriasis benannt. Ich entschloss mich darauf hin kein Schweinefleisch mehr zu essen und konnte kleine Verbesserungen feststellen.
Also ich mich vor 3 Jahren dazu entschied, ganz auf Fleisch zu verzichten und mich von da an nur noch vegetarisch zu ernähren, stellte sich die nächste Besserung ein. Die „Schuppenkrater“ die ich bis zu diesem Zeitpunkt immer auf meinem Kopf hatte, verschwanden fast komplett. Und auch der Befall der Augen und Ohren wurde immer weniger.
Tatsächlich war meine Entscheidung Vegetarierin zu werden gar nicht durch meine Psoriasis getrieben – sondern vielmehr mein Wunsch, keine Mitschuld mehr am Leiden der Tiere zu haben und zudem meinen CO2 Abdruck zu verringern. Den positiven Einfluss auf meine Haut nahm ich aber gerne mit.
Der Schlüssel für meine Psoriasis – der Verzicht auf Milch
Durch diesen Erfolg „angefixed“ begann ich weiter an meiner Ernährung zu arbeiten. Die Schuppenflechte war zwar deutlich besser geworden. Aber ich hatte sie eben immer noch nicht ganz im Griff. Oft las ich, dass Milch einen starken Einfluss auf Schuppenflechte haben kann. Doch die Vorstellung, keine Milch und damit auch keinen Cappuccino mehr trinken zu können schien mir einfach zu radikal.
Nach einem starken, stressbedingten Schub vor einem Jahr war mein Leidensdruck so hoch, dass ich mich doch dazu entschied, keine Milch mehr zu mir zu nehmen. Der Erfolg, der sich schon nach 3 Wochen ohne Milchkonsum einstellte war wirklich unglaublich!
Das Jucken auf meinem Kopf war komplett weg. Sämtliche Schuppen-Krater ebenfalls. Mit so einer Wirkung hätte ich niemals gerechnet. Zu Beginn versuchte ich meinen heissgeliebten Cappuccino noch mit Alternativprodukten wie Mandel- oder Hafermilch zu trinken. Doch nichts schmeckte wie das Original. Und so wurde ich vor einem Jahr Espresso-Trinkerin aus Überzeugung.
Vor ca. 6 Monaten trank ich auf einem Firmenevent, auf dem es keinen Espresso gab, Filterkaffee mit einem Schuss Milch. Innerhalb von 2 Stunden begann mein Kopf zu jucken und sich erste Schuppenstellen zu bilden. Mit so einer starken Reaktion meines Körpers hätte ich niemals gerechnet.
Für mich war dies einmal mehr der Beweise dafür, dass mein Körper und Milch einfach keine gesunde Kombination sind und bleiben.
Meine Ernährungsumstellung ist ein Weg mit vielen, kleinen Schritten
Da mein Weg raus aus den Schuppenflechten kein schneller und radikaler war, konnte und kann ich den Einfluss von Lebensmitteln auf meinen Körper immer gut nachvollziehen. Joghurt und Quark zum Beispiel vertrage ich auch weiterhin gut. Was wahrscheinlich etwas mit dem Aufbau der Milchbakterien zu tun hat. Tatsächlich war ich noch nie ein großer Joghurt-Fan. so dass ich diesen auch nicht im Übermaß zu mir nehme. Aber hin und wieder ein paar Löffel Joghurt haben tatsächlich keinen Einfluss auf meine Schuppenflechte.
Hört auf euren Körper
Zurückblickend kann ich heute sagen, dass ich mir viele lange Jahre mit Psoriasis wahrscheinlich hätte ersparen können, wenn ich schon viel früher auf meinen Körper gehört hätte. Ich war noch nie ein großer Fleisch- Fan und habe schon immer gerne auf vegetarische Rezepte zurück gegriffen. Mehr als zwei Cappuccino am Tag verursachten bei mir ein damals nicht definierbares Unwohlgefühl. Alles Anzeichen meines Körpers, dass mir diese Lebensmittel nicht gut taten. Doch ich habe sie nicht ausreichend wahr genommen.
Auch heute gibt es immer noch Phasen, an denen meine Schuppenflechte wieder zurück kommt. Nie mehr so stark wie früher. Und bei weitem nicht so hartnäckig und ausdauernd. Aber dieser Autoimmundefekt ist nun mal in meinem Körper. Heute ist Stress eigentlich der einzige Auslöser, der für diese Hautreaktionen noch verantwortlich ist. Und irgendwie bin ich darüber auch ganz dankbar. Denn so zeigt mir mein Körper sehr deutlich, wann sich mein Kopf mal wieder viel zu viel vorgenommen hat.